[0001] Die Erfindung betrifft einen Kranseilbahnwagen mit einem Lastgehänge, das mittels
des Zugseiles nach Klemmung des Tragseiles heb- und senkbar ist, und mit einer Steuerung,
die an jeder beliebigen Anhaltestelle zeitverzögert von Fahrbetrieb auf Kranbetrieb
schaltet, in dem das Tragseil geklemmt und das Lastgehänge entriegelt ist, wobei das
sich wieder verriegelnde Lastgehänge unter Lösung der Tragseilklemmung von Kranbetrieb
auf Fahrbetrieb schaltet.
[0002] Derartige Kranseilbahnwagen sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Da das Zugseil
einerseits zum Verfahren des Seilbahnwagens und andererseits bei geklemmtem Tragseil
zum Heben und Senken der Last verwendet wird, ist ein Wechsel der Betriebsart nach
Möglichkeit ohne besondere äußere Einflußnahme erforderlich.
[0003] Eine konstruktiv einfache Lösung wird durch eine drahtlose Fernsteuerung erreicht,
wie sie aus den AT-PSen 179 555 und 183 447 bekannt ist; deren wesentlicher Nachteil
liegt jedoch in der Gefahr möglicher Störungen, die ein nicht akzeptables Sicherheitsrisiko
beinhalten.
[0004] Die AT-PS 194 439 zeigt eine rein mechanische Lösung, deren Steuerungsteil konstruktiv
aufwendig ist, wobei vor allem auch im Kranseilbahnwagen verhältnismäßig große Kräfte
erzeugt werden müssen, die die Klemmung des Tragseiles einleiten und den Betriebsartenwechsel
ermöglichen.
[0005] Es werden daher auch schon hydraulische Einrichtungen verwendet (AT-PSen 177 159,
297 795, 328 505), die die verhältnismäßig großen Kräfte ohne weiteres erzeugen können,
wobei aber die Aufladung eines Druckbehälters über eine von fahrenden Kranseilbahnwagen
angetriebene Ölpumpe erfolgt. Abgesehen von dem relativ hohen Gewicht der Hydraulikeinrichtung
beinhalten diese Kranseilbahnwagen noch den Nachteil, daß zwei Anhaltungen einen Abstand
aufweisen müssen, der die Aufladung des Druckbehälters ermöglicht. Anhaltestellen,
die weniger als fünfundzwanzig Meter voneinander entfernt sind, bereiten beträchtliche
Probleme, die nur durch besondere Tricks bewältigt werden können.
[0006] Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, einen Kranseilbahnwagen der eingangs
genannten Art zu schaffen, dessen Hauptvorteil darin liegt, daß der Kranseilbahnwagen
unmittelbar nach Verlassen des durch Schwankungen sich ergebenden Haltestellenbereiches
wieder im Kranbetrieb einsetzbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies nun dadurch erreicht, daß einer Seillaufrolle ein ein Anhalten
registrierendes Erkennungselement zugeordnet ist, und daß die Steuerung eine elketronische
Schaltung aufweist, die bei Registrierung des Anhaltens als Abschluß des Fahrbetriebes
ein elektrisches Schaltglied der Betriebsartenwechseleinrichtung zeitverzögert ansteuert
und nach Abschluß des Kranbetriebes eine neuerliche Ansteuerung erst nach einer Zeit-
und Wegverzögerung zuläßt.
[0008] Unter Anhalten wird hierbei nicht nur absoluter Stillstand verstanden, sondern auch
schwankungsbedingte Bewegungen, die eine bestimmte Weglänge nicht überschreiten, und
beispielsweise zwischen zwei und vier Metern, höchstens fünf Metern liegen. Dabei
liegt jene Länge der Fahrstrecke, nach der der neuerliche Einsatz des Kranbetriebes
ermöglicht wird, noch wesentlich darunter. Für die Registrierung des Anhaltens sind
beispielsweise zwei Drehrichtungswechsel der Seillaufrolle, die durch die Schwankungen
des Zugseiles sich fast in jeder Anhaltesituation ergeben, verwendbar, wenn zwischen
diesen höchstens zehn Umdrehungen der Seillaufrolle stattfinden. Vorzugsweise sind
drei bis fünf derartige Umdrehungen zur Kompensation der Schwankungen ausreichend.
Alternativ kann zwischen den Drehrichtungswechseln auch eine Fahrstrecke von maximal
fünf Metern gewählt werden, die noch als Haltestelle angesehen wird. Auch hier genügt
im allgemeinen eine Fahrstrecke von eineinhalb bis zweieinhalb Metern.
[0009] Die zeitverzögerte Ansteuerung des Schaltgliedes bezweckt dabei die Beruhigung des
angehaltenen Kranseilbahnwagens sowie einer daran hängenden Last. Vorzugsweise ist
hier eine einstellbare, erste Verzögerungszeit zwischen drei und dreißig Sekunden
vorgesehen. Die Beruhigungszeit hängt von mehreren Faktoren ab, wie Trassenlänge,
eventueller Stützenabstand usw., d.h. je größer die Länge des Zugseiles ist, desto
längere Beruhigungsszeiten sind erforderlich. Daraus ergibt sich in bevorzugter Ausführung,
daß die erste Verzögerungszeit in Abhängigkeit von der Länge des Zugseiles einstellbar
ist. Die weg- und zeitabhängige Sperre der Ansteuerbarkeit nach dem Verriegeln des
Lasthakens im Lastgehänge ist erforderlich, um das Erkennungselement trotz der unverändert
gegebenen Anhalteregistrierung sowohl während einer ersten Zeitspanne als auch einer
ersten Fahrstrecke außer Betrieb zu setzen, da sonst die sofortige Wiederumschaltung
auf Kranbetrieb erfolgen würde. Bevorzugt werden hier eine zweite Verzögerungszeit
von zehn Sekunden und ein Verzögerungsweg von einer Umfangslänge der Seillaufrolle
zugrundegelegt. Die Koppelung von Zeit und Weg ermöglicht es dabei, den Kranseilbahnwagen
an der Anhaltestelle beliebig lange mit eingezogenen Kranhaken verweilen zu lassen.
[0010] Für die Ausbildung des Erkennungselementes und für die Art der Registrierung lassen
sich verschiedene im Prinzip bekannte Möglichkeiten der Überwachung sich drehender
Bauteile oder Maschinenelemente einsetzen. Eine berührungslose Registrierung mit
optischen Mitteln kann beispielsweise dadurch erzielt werden, daß mit der Seillaufrolle
eine Hell-Dunkel-Markierungen tragende Scheibe verdrehfest verbunden ist, und ein
die Intensität des Hell-Dunkel-Wechselrhytmus aufnehmendes Erkennungselement vorgesehen
ist. Andererseits kann das Erkennungselement auch auf eine Änderung von rotierungenden
Magnetfeldern oder auf die Änderung von Wirbel strömen ansprechen, die durch ein
rotierendes Magnetfeld erzeugt werden. Dabei kann es von Vorteil sein, wenn die Scheibe
einen Mitnehmerzapfen aufweist, der in eine kreisbogenförmige, eine Unterbrechung
aufweisende Nut der Welle der Seillaufrolle eingreift, wobei die Scheibe auf der Welle
drehbar gelagert ist. Dadurch wird kein abrupter Drehrichtungswechsel erzielt, sondern
dessen Verzögerung durch den Stillstand der Scheibe über eine nahezu ganze Umdrehung
der Seillaufrolle, bis der Mitnehmerzapfen am anderen Ende der Nut anschlägt. Bevorzugt
ist dabei der Scheibe eine federbeaufschlagte Scheibenbremse zugeordnet.
[0011] Als elektrische Schaltglieder lassen sich vor allem Elektromagneten einsetzen, die
als Hubmagneten einen Auslöseschieber einer Steuermechanik, wenn die Betriebsartenwechseleinrichtung
ausschließlich mechanisch aufgebaut ist, einer Steuerhydraulik oder als Teil eines
Magnetventils einer Steuerhydraulik dienen können. Es sind jedoch auch andere elektrische
Schaltglieder, beispielsweise ein Steuermotor mit Steuernocke usw. drehbar.
[0012] Die Erfindung wird nun nachstehend an Hand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen
näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein.
[0013] Die Fig. 1 zeigt eine schematische Schrägansicht eines Kranseilbahnwagens, die Fig.
2 bis 4 Axialschnitte durch drei verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten des Erkennungselementes,
die Fig. 5 ein Schaltschema in Verbindung mit einer Steuerhydraulik, die Fig. 6 bis
8 schematische Vertikalschnitte durch einen Kranseilbahnwagen mit Steuermechanik
im Lastgehänge und die Fig. 9 eine Draufsicht auf das Lastgehänge in der Stellung
nach Fig. 6.
[0014] Ein erfindungsgemäßer Kranseilbahnwagen 1 ist mittels eines Zugseiles 6, das über
eine Winde geführt ist, auf einem Tragseil 2 verfahrbar. Von den beiden Laufweken
3 ist eines mit einer Seillaufrolle 4 versehen, der ein Erkennungselement 5 zugeordnet
ist. Von diesem wird Bewegung bzw. Bewegungswechsel und Stillstand registriert, und
die registrier ten Signale werden in einer elektronischen Schaltung 9 in nachstehend
noch näher erläuterter Weise verarbeitet. Die elektronische Schaltung 9, die von einer
Stromquelle 19 gespeist wird, steuert ein elektrisches Schaltglied 10 an, der einen
die Betriebsartenwechseleinrichtung schaltenden Bauteil betätigt.
[0015] Die Fig. 2 bis 4 zeigen verschiedene Ausführungen des der Seillaufrolle 4 zugeordneten
Erkennungselementes 5. Nach Fig. 2 ist auf der Welle 17 der Seillaufrolle 4 eine Scheibe
11 mit Hell-Dunkel-Markierungen befestigt. Dieser ist ein Photodetektor 50 zugeordnet,
der mittels eines entsprechenden Auswerteteiles 51 die erkannten Helligkeitsänderungswerte
an die elektronische Schaltung 9 übermittelt. Nach Fig. 3 wird eine iduktive Erkennung
der Seillaufrollendrehung mittels einer Seillaufrolle rotierenden Scheibe 12, die
mit Permanentmagneten 52 bestückt ist, und diesen zugeordneten induktiven Gebern 53
erzielt, die über eine Auswerteplatine 55 die Segmente an die elektronische Schaltung
9 übermittelt. Nach dem Wirbelstromprinzip arbeitet das in Fig. 4 gezeigte Erkennungselement
5, bei dem ein Wirbelstromgeber 54 eingesetzt und die Änderungen der induzierten Wirbelströme
bzw. davon abgeleiteter Signale über die Auswerteplatine 55 wiederum der elektronischen
Schaltung 9 zugeführt werden.
[0016] Fig. 5 zeigt ein Schaltschema, in dem das elektrische Schaltglied 10 einen Magnetschalter
der Steuerhydraulik 40 betätigt.
[0017] Die primäre Schaltenergie wird durch eine vom Laufwagen 18 angetriebene Hydraulikpumpe
42 erzeugt, die den Ölstrom in den Druckspeicher 43 pumpt. Der Speicher 43 beaufschlagt
das Rückschlagventil S-A mit jenem Druck, der am Überdruckventil 44 eingestellt ist.
Nach einigen Metern ist der Druck im Speicher 43, der Überdruck entweicht in den Tank.
[0018] Die das Anhalten des Kranseilbahnwagens 1 erkennende Elektronik betätigt,nach der
vorzugsweise in Abhängigkeit von der Länge des Zugseiles 6 einstellbaren Zeitverzö
gerung während der die Schwankungen des Kranseilbahnwagens auf ein der Elektronik
vorgegebenes Maß sich beruhigen, den Magnetschalter 10. Dieser betätigt einen Auslöseschieber
41, der einen Steuerhebelmitnehmer 45 gegen eine Schaltfeder 47 nach vorne drückt,
und wird dort wieder stromlos. Gleichzeitig rastet ein Steuerhebel 46 mittels der
Druckfeder 48 am Steuerhebelmitnehmer 45 ein. Die Schaltfeder 47 drückt nun den Steuerhebelmitnehmer
45 und damit auch den Steuerhebel 46 wieder nach hinten. Dadurch wird mittels der
großen Hebelübersetzung der am Rückschlagventil S-A anstehende Speicherdruck überwunden
und das Rückschlagventil S-A durch den Steuerkolben 40 geöffnet. Nun fließt Drucköl
vom Speicher 43 in die Arbeitszylinder, wobei der Klemmbackenzylinder für die Verklemmung
des Klemmapparates 8 erst nach Abschluß des Einschwenkvorganges durch einen Überlauf
versorgt wird.
[0019] Gleichzeitig, wenn der Steuerkolben 60 Rückschlagventil S-A öffnet, schließt das
Rückschlagventil A-R. In diesem Schaltungszustand ist der Seilkran geklemmt und die
Zugseilarretierung geöffnet, wodurch ein Absenken des Lasthakens 39 ermöglicht wird
(Kranbetrieb). Für die Umstellung von Kran- auf Fahrbetrieb muß das sogenannte Freischalten
erfolgen. Dies geschieht durch das Einziehen des Lasthakens 39. Dieser drückt eine
mit einer Schrägfläche versehene Steuerstange 62 nach oben und unabhängig von der
Lastgehängestellung wird der in der Lastgehäuseachse verschiebbare Steuerbolzen
49 über die schiefe Ebene herausgedrückt. Die Folge davon ist, daß der Steuerhebel
46 gegen die Druckfeder 48 aus der Raste im Steuerhebelmitnehmer 45 geschoben wird
und durch die Rückstellfeder 63 am Steuerkolben 60 wieder nach vorne in seine Ausgangsstellung
gebracht wird. Dadurch wird das Rückschlagventil S-A geschlossen und das Entleeren
der Arbeitszylinder mittels Öffnen des Rückschlagventils A-R ermöglicht. Die Freischaltung
ist erfolgt, die Zugseilarretierung ist wieder aktiv und die entlastete Klemmung
wird nach Lockerlassen des Zugseiles 6 vollends gelöst. Ab hier steuert die elektronische
Schaltung 9 die Weg- und Zeitverzögerung bis zur nächsten Möglichkeit der Umschaltung
auf Kranbetrieb.
[0020] In den Fig. 6 bis 9 ist eine vom Schaltglied 10 beeinflußte Steuermechanik 20 dargestellt,
die großteils im Lastgehänge 7 untergebracht ist. Mittels der von der elektronischen
Schaltung 9 verarbeiteten, vom Erkennungselement 5 übermittelten Signale wird das
elektrische Schaltglied 10, in dieser Ausführung ein Hubmagnet angesteuert, der über
einen gelenkig angebrachten Auslöseschieber 21 einen Schwenkarm 22 betätigt, der von
einem in Lagern 24 (nur eines gezeigt) dreh- und axial verschiebbaren Führungsrohr
23 absteht, durch das das Zugseil 6 nach unten zum Lasthaken 39 geführt ist. Mit
dem Führungsrohr 23 ist eine Steuerscheibe 25 verdrehfest verbunden, die kreisbogenförmige
Steuerschlitze 33, 34, 35 aufweist, in denen Führungszapfen 26 gleiten. Die Führungszapfen
26 stehen von an Achsen 27 federbelastet schwenkbare Schlittenführungen (Fig. 9) 28,
29, 30 hoch, an denen je am Schlitten 75 durch eine Druckfeder nach unten belastet
verschiebbar ist. Jeder Schlitten 75 weist eine Rastnase 73 auf, die zum Übergriff
einer Rastschulter 72 an einer Steuerhülse 36 geeignet ist. Die Steuerhülse 36 ist
federbelastet an einem Innenrohr 71, in dem das Führungsrohr 23 verschiebbar ist,
geführt, und ihr oberes Ende liegt an der Unterseite der Steuerscheibe 25 an. Am Innenrohr
71 ist eine Führungshülse 37 befestigt, die diametrale Längsschlitze 38 aufweist und
eine Druckfeder 76 aufnimmt. Diese stützt sich oben am Innenrohr 71 und unten an einem
Teller 77 ab, der mit nach außen ragenden Fortsätzen in den Längsschlitzen 38 geführt
ist. Am unteren Ende des Lastgehänges 7 sind in Schließstellung federbeaufschlagte
Riegelhebel 70 drehbar gelagert, die mit den nach unten ragenden Endabschnitten der
Schlitten 75 zusammenwirken, wenn diese in ihrer untersten Position sind.
[0021] Der auf Schlittenführungen 28, 29 (Fig. 9) gleitenden Schlitten 75 sind Bowdenzüge
78, 79 zugeordnet, von denen der eine die Einschwenkung und der andere die Vorklemmung
des Klemmapparates 8 bewirkt. Die in den Fig. 6 bis 9 gezeigte Steuermechanik arbeitet
folgendermaßen: Bei Erreichen einer beliebig wählbaren Anhaltestelle wird dies in
der beschriebenen Weise vom Erkennungselement 5 registriert, an die elektronische
Schaltung 9, die von einer Stromquelle 19, beispielsweise einer Batterie versorgt
wird, übermittelt, die nach einer einstellbaren Verzögerung zwischen 3 und 30 Sekunden
das Schaltglied 10 also den Hubmagneten ansteuert. Aus der in der Fig. 6 gezeigten
Fahrstellung mit geöffnetem und ausgeschwenktem Klemmapparat 8 und durch die Riegelhebel
70 verrastetem Lasthaken 39 wird über das Schaltglied 10, den Auslöseschieber 21
und das Führungsrohr 23 die Steuerscheibe 25 verdreht. Die Führungszapfen 26 gleiten
in den Steuerschlitzen 33, 34, 35 nach außen, entriegeln die federbelasteten Schlitten
75, indem die Schlittenführungen 28, 29, 30 nach außen gedrückt werden. Da die Steuerschlitze
33, 34, 35 unterschiedlich gebogen sind, entsteht eine Auslösefolge. Die Schlittenführung
28 wird als erste ausgeschwenkt, sodaß der Schlitten 75 über den Bowdenzug 78 den
Klemmapparat 8 einschwenkt, anschließend folgt die Ausschwenkung der Schlittenführung
29, deren Schlitten den Bowdenzug 79 betätigt und den Klemmapparat 8 am Tragseil 2
vorklemmt. Die verbleibenden beiden Steuerschlitze 35 sind gleichartig, sodaß als
letzte die Schlitten 75 an den Schlittenführungen 30 freikommen, die bei ihrer Bewegung
nach unten mit den unteren Enden die Riegelhebel 70 öffnen, sodaß der Lasthaken 39
freikommt.
[0022] Die nach etwa 5 bis 10 Sekunden folgende Rückstellung der Steuerscheibe 25 aus der
in Fig. 7 gezeigten Lage vollendet den Betriebsartenwechsel und der Kranbetrieb über
das Zugseil 6 ist möglich, wobei die Schlittenführungen 28, 29, 30 ebenfalls die Ausgangslage
besitzen. Mit Abschluß des Kranbetriebes wird der Lasthaken 39 vollständig eingezogen,
und hebt unter Spannung der Druckfeder 76 mittels des Tellers 77 alle Schlitten 75
unter Spannung, der diesen zugeordneten Federn an, bis deren Rastnasen 73 auf die
Rastschulter 72 der Steuerhülse 36 treffen. Da die Schlittenführungen 28, 29, 30
durch die Steuerscheibe 25 verriegelt sind, wird von den Schlitten 75 die Steuerhülse
36 hochgehoben, die Steuerscheibe 25 und das Führungsrohr 23 anhebt, sodaß die Führungszapfen
26 freigegeben werden. Wie in Fig. 8 gezeigt, schwenken die Schlittenführungen 28,
29, 30 aus, die Schlitten 75 verrasten an der Rastschulter 72 der Steuerhülse 36,
worauf die Schlittenführungen 75 bis zur Anlage an den Anschlägen 28, 29 zurückschwenken
und die in Fig. 6 gezeigte Position wieder einnehmen.
[0023] Die Führungszapfen 26 rasten wieder in die Steuerschlitze 33, 34, 35 ein, und die
Steuerscheibe 25 bewegt sich samt Führungsrohr 23 nach unten, wobei unter Nachlassen
des Zugseiles 6 die Feder 76 den Teller 77 in die unterste Position drücken, in die
Riegelhebel 70 den Lasthaken fixieren.
[0024] Sobald das Zugseil 6 entlastet wird, löst der Klemmapparat 8 die Hauptklemmung, die
vom Bowdenzug 79 auf Grund der verrasteten Schlitten 75 nicht mehr beaufschlagten
Klemmbacken weiter auf, und vom Bowdenzug 78 nicht mehr beaufschlagten Schwenkeinrichtung
des Klemmapparates 8 schwenkt unter Wirkung der Federn (Fig. 1) in die Fahrstellung
aus. Somit kann über das Zugseil 6 der Fahrbetrieb wieder aufgenommen werden, wobei
die nächste Registrierung eines Anhaltens mit Umschaltung auf Kranbetrieb bereits
nach etwa einer Fahrstrecke von einer Umfangslänge der Seillaufrolle 4 sowie einer
Zeitspanne von 10 Sekunden erfolgen kann. Diese Ansteuerungssperre der elektronischen
Schaltung 9 verhindert nach dem Verriegeln des Lasthakens 39 die sofortige Wiederauslösung,
da ja durch das Erkennungselement 5 nach wie vor ein Anhalten signalisiert wird.
[0025] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die im Detail beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Es wäre im Zusammenhang mit der Steuerhydraulik 40 ebenso denkbar Magnetschalter
10, Auslöseschieber 41 und die beiden Rückschlagventile durch ein 3/2-Wegeventil zu
ersetzen, dem zwei einzelne Magnetschalter zugeordnet sind.
1. Kranseilbahnwagen mit einem Lastgehänge (7), das mitmels des Zugseiles (6) nach
Klemmung des Tragseiles (2) heb- und senkbar ist, und mit einer Steuerung, die an
jeder beliebigen Anahaltestellte zeitverzögert von Fahrbetrieb auf Kranbetrieb schaltet,
in dem das Tragseil (2) geklemmt und das Lastgehänge (7) entriegelt ist, wobei das
sich wieder verriegelnde Lastgehänge (7) unter Lösung der Tragseilklemmung von Kranbetrieb
auf Fahrbetrieb schaltet, dadurch gekennzeichnet, daß einer Seillaufrolle (4) ein
ein Anhalten registrierendes Erkennungselement (5) zugeordnet ist, und daß die Steuerung
eine elektronische Schaltung (9) aufweist, die bei Registrierung des Anhaltens als
Abschluß des Fahrbetriebes ein elektrisches Schaltglied (10) der Betriebsartenwechseleinrichtung
zeitverzögert ansteuert und nach Abschluß des Kranbetriebes eine neuerliche Ansteuerung
erst nach einer Zeit- und Wegverzögerung zuläßt.
2. Kranseilbahnwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erkennungselement
(5) zwei pendelbewegungsbedingte Drehrichtungswechsel der Seillaufrolle (4) als Anhalten
registriert, zwischen denen maximal zehn Umdrehungen der Seillaufrolle (4) oder maximal
fünf Meter Seillänge liegen.
3. Kranseilbahnwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit der
Seillaufrolle (4) eine Hell-Dunkel-Markierungen tragende Scheibe (11) verdrehfest
verbunden ist, und ein die Intensität des Hell-Dunkel-Wechselrhythmus aufnehmendes
Erkennungselement (5) vorgesehen ist.
4. Kranseilbahnwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Seillaufrolle
(4) eine ein rotierendes Magnetfeld erzeugende Scheibe (12) zugeordnet ist, und das
Erkennungselement (5) die Magnetfeldänderungen aufnimmt.
5. Kranseilbahnwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Seillaufrolle
(4) eine Wirbelströme erzeugende Scheibe (13) zugeordnet ist, und das Erkennungselement
(5) die Änderung der Wirbelströme aufnimmt.
6. Kranseilbahnwagen nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe
(12,13) einen Mitnehmerzapfen (15) aufweist, der in eine kreisbogenförmige, eine
Unterbrechung aufweisende Nut (16) der Welle (17) der Seillaufrolle (4) eingreift,
wobei die Scheibe (12, 13) auf der Welle (17) drehbar gelagert ist.
7. Kranseilbahnwagen nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Scheibe (12,13) eine federbeaufschlagte Reibungsbremse (14) zugeordnet ist.
8. Kranseilbahnwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische
Schaltglied (10) einen Elektromagneten umfaßt, der einen Auslöseschieber (21) einer
im Lastgehänge (7) angeordneten Steuermechanik (20) bewegt.
9. Kranseilbahnwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische
Schaltglied (10) einen Elektromagneten umfaßt, der einen Auslöseschieber (41) einer
im Laufwagen (18) angeordneten Steuerhydraulik (40) bewegt.
10. Kranseilbahnwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnt, daß das elektrische
Schaltglied (10) zwei Magnetschalter umfaßt, die ein 3/2-Wegeventil einer im Laufwagen
(18) angeordneten Steuerhydraulik betätigen.
11. Kranseilbahnwagen nach Anpruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem elektrischen
Schaltglied (10) eine nach Registrierung des Anhaltens während einer ersten Verzögerungszeit
zwischen drei und dreißig Sekunden wirksame Ansteuerungssperre zugeordnet ist.
12. Kranseilbahnwagen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Verzögerungszeit
in Abhängigkeit von der Länge des Zugseiles (6) einstellbar ist.
13. Kranseilbahnwagen nach Anspruch 1, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektronische Schaltung (9) das elektrische Schaltglied (10) fünf bis zehn Sekunden
nach Abschluß des Betriebsartenwechsels in die Ausgangslage rücksteuert.
14. Kranseilbahnwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Schaltung (9) eine Ansteuerungssperre enthält, die während des durch das geklemmte
Tragseil (2) bewirkten Stillstandes der Seillaufrolle (4) und nach Abschluß des Kranbetriebes
über zumindest zehn Sekunden sowie eine Fahrtstrecke wirksam ist, die einer vom Erkennungselement
(5) zu registrierenden Umdrehung der Seillaufrolle (4) entspricht.