[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sortieren unterschiedlich breiter Blechabschnitte
und dem Abtransport dieser Abschnitte ausdem Bereich einer Langmesserschere, auf der
diese Zuschnitte hergestellt werden.
[0002] Das Herstellen von Blechabschnitten aus größeren Blechtafeln geschieht in bekannter
Weise auf Langmesserscheren. Die Blechtafeln werden entweder von Hand oder mechanisch
auf eine vorbestimmte Breite vorgeschoben. Die Zuschnitte werden dann mittels sich
aufeinander zu bewegenden Scherenmessern von der Blechtafel abgeschnitten.
[0003] Die so hergestellten Blechabschnitte fallen hinter der Langmesserscherein einen
bereitgestellten Behälter oder werden von einem senkrecht zur Schneidrichtung stehenden
Transportband aus dem Scherenbereich abtransportiert.
[0004] Nachteilig bei diesem Verfahren ist es, daß unterschiedlich breite Abschnitte aufeinandergestapelt
werden, die dann manuell sortiert werden müssen und zu kleine Abschnitte beim Abtransport
mit Transportbändern von diesen Transportbändern rutschen und zu Betriebsstörungen
führen. Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der in Rede stehenden Art in einfacher Weise so auszugestalten, daß Abschnitte unterschiedlicher
Breite sortiert aus dem Scherenbereich abtransportiert werden können. Gelöst wird
diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß im Bereich der abgeschnittenen, vom Messer
herunterfallenden Abschnitte mindestens zwei Transportbänder parallel zum Scherentisch
angeordnet sind, und diese mittels einer Weiche mit den Abschniten beladen werden,
in der Art, daß gleich breite Abschnitte immer auf ein und dasselbe Transportband
fallen.
[0005] Zufolge einer derartigen Ausgestaltung ist eine Langmesserschere gegeben, die nicht
nur einen hohen Automatisierungsgrad erreicht, sondern die Bedienungspersonal von
physischer Arbeit befreit und gleichzeitig Handverletzungen verhindert.
[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, daß auf diese Weise Abschnitte sortiert
und transportiert werden können, wie sie beim Trennen von vorgesteuerten Formteilen
aus Blechtafeln entstehen. Solche Formteile sind in der Regel klein dimensioniert
und sind durch schmale Stege mit dem ursprünglichen Blech verbunden. Hier zeigt sich
besonders die Wirtschaftlichkeit der Erfindung, in dem die Abschnitte nicht mehr
zeitraubend auf Stanz- und Nibbelmaschinen getrennt und von Hand sortiert werden müssen,
sondern auf der Langmesserschere werkstoffsparend getrennt und von der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sortiert und in vorgesehene Behälter transportiert werden.
[0007] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Fig. 1 bis 4 erläutert. Es zeigt.
Fig. 1 eine Darstellung der Langmesserschere mit den erfindungsgemäßen Transportbändern,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie l-l in Fig. 1 der Langmesserschere mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 zeigt die Stellung der erfindungsgemäßen Schrägrutsche zum Blechabschnitttransport
über das Transportband,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie l-l in Fig. 1 der Langmesserschere mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit der Stellung der Schrägrutsche und Stellung der Sortierklappe zum
Abtransport der Blechabschnitte mit Quertransportband und
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie l-l in Fig. 1 der Langmesserschere mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit der Stellung der Schrägrutsche und Stellung der Sortierklappe zum
Abtransport der Blechabschnitte mit Quertransportband.
[0008] Die Langmesserschere besitzt einen Scherentisch 1 mit dem Scherenuntermesser 2.
Der Scherentisch 1 liegt auf den Auflagen der Seitenständer 3, 4. An den Hydraulikzylindern
5, 6, die einseitig an den Seitenständern 3, 4 befestigt sind, ist der Messerbalken
7 aufgehängt. An diesem Messerbalken 7 ist das Scherenobermesser 8 befestigt. Durch
die Stellschrauben 9, 10 kann das Scherenuntermesser 2 gegen das Scherenobermesser
8 in der Art gestellt werden, daß zwischen Scherenuntermesser 2 und Scherenobermesser
8 ein Schnittspalt 11 entsteht. Die Breite des Schnittspaltes 11 ist abhängig von
dem mit dem Scherenuntermesser 2 und dem Scherenobermesser 8 zu schneidenden Blech
in Bezug auf Blechdicke und Blechqualität. Durch eine nicht gezeichnete Vorrichtung
kann der Schnittspalt 11 auch automatisch rechnergesteuert eingestellt werden. Um
ein Kippen des Bleches beim Schneiden zu verhindern, sind vor dem Messerbalken 7 an
einer Niederhalterplatte 12 hydraulisch betätigte Niederhalter 13 angeordnet, die
beim Schneidvorgang das zu schneidende Blech auf den Scherentisch 1 drücken. Da die
Anpreßkraft der Niederhalter abhängig von der Schnittkraft ist, wird die Niederhalterkraft
durch ein Hydrauliksystem automatisch der Schnittkraft angepaßt. Die abgeschnittenen
größeren Blechabschnitte gelangen auf eine Schrägrutsche 14 und werden mit einem
motorisch angetriebenen Transportband 15 aus dem Scherenbereich in eine nicht dargestellte
Stapelvorrichtung transportiert. die Schrägrutsche 14 ist auf Haltearmen 16 montiert,
die mittels eines Gestänges 17 pneumatisch senkrecht zum Scherenuntermesser 2 gezogen
werden können. Hierdurch wird die Schrägrutsche 14 ebenfalls vom Scherenuntermesser
2 weggezogen. Es entsteht so ein Zwischenraum zwischen dem Scherenuntermesser 2 einerseits
und der Prallwand 18 der Schrägrutsche 14 andererseits. Die Blechabschnitte können
so senkrecht nach unten fallen.
[0009] Unter der Schrägrutsche 14 befindet sich eine Sortierklape 19, die um einen Drehpunkt
20 pneumatisch geschwenkt werden kann. Wenn die Sortierklappe 19 zum Scherentisch
1 geschwenkt ist, entsteht eine Schräge, die durch die Sortierklappe 19 gebildet wird.
Die herunterfallenden Blechabschnitte fallen auf die Sortierklappe 19 und rutschen
auf ein Quertransportband 21, das parallel zum Scherenuntermesser 2 angeordnet ist.
Dies transportiert die herabgefallenen Blechabschnitte seitwärts aus dem Scherenbereich
in einen Transportbehälter 22, der neben dem Scherenständer steht. enn die Sortierklappe
19 in senkrechter Stellung steht, fallen die Blechabschnitte auf das Quertransportband
23, das sich neben dem Quertransportband 21 befindet. Das Quertransportband 23 transportiert
die Blechabschnitte an der anderen Seite der Schere seitwärts aus der Schere in einen
Transportbehälter 24, der neben dem Scherenständer steht. Die Langmesserschere besitzt
eine elektrische Steuerung, die mit der Steuerung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verbunden ist. So ist es möglich, die Stellung der Schrägrutsche 14 sowie die Stellung
der Sortierklappe 19 vorzuwählen in der Art, daß abhängig von der Schnittfolge die
gewünschten Positionen sowohl der Schrägrutsche 14 als auch die Stellung der Sortierklappe
19 bestimmt wird.
[0010] Die Schrägrutsche 14 mit den Haltearmen 16 und dem Gestänge 17 ist auf einem Rahmen
24ʹ befestigt, auf dem sich auch das motorisch angetriebene Transportband 15 befindet,
so daß Schrägrutsche 14, Haltearme 16, Gestänge 17 und Transportband 15 eine Baueinheit
bilden. Diese Baueinheit ist mit Rollen 25 ausgestattet, die es ermöglichen die gesamte
Baueinheit bei Bedarf leicht aus dem Scherenbereich zu ziehen.
[0011] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Vorrichtung zum Sortieren von Blechabschnitten an einer Blechschere, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Schnittstelle (Scherenuntermesser 2, Scherenobermesser 8) eine zu dieser
verlagerbare Rutsche (14) vorgesehen ist, von der in schnittstellennaher Stellung
die abgeschnittenen Blechabschnitte abrutschen und daß in der schnittstellenfernen
Stellung die Rutsche (14) einen derartigen Abstand von der Schneidstelle (Scherenuntermesser
2, Scherenobermesser 8) besitzt, der größer als die Schnittbreite des abgeschnittenen
Blechabschnittes ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der schnittstellenfernen
Stellung ein Fallschacht (27) für den abgeschnittenen Blechabschnitt ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im unteren Bereich des Fallschachtes (27) eine Sortierklappe (19) angeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch das Sortieren und Transportieren von Blechabschnitten mit Sortierklappe (19)
und motorisch angetriebenen Quertransportbändern zum Heraustransportieren von Blechabschnitten
aus dem Scherenbereich.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Vorrichtung hinter dem Scherentisch (1) einer Langmesserschere befindet.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich an der Vorrichtung eine gesteuerte Schrägrutsche (14) befindet, mit deren
Hilfe es möglich ist, Blechzuschnitte auf ein motorisch angetriebenes Transportband
(15) rutschen zu lassen, welches senkrecht zum Scherenuntermesser (2) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrägrutsche (14) mit einem Gestänge (17) über die Haltearme (16) senkrecht
zum Scherenuntermesser (2) bewegt werden kann.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß unter der Schrägrutsche (14) mindestens zwei Quertransportbänder (21, 23) vorhanden
sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß diese besagten Transportbänder (21, 23) motorisch angetrieben sind und entweder
in gleicher Richtung oder in unterschiedlicher Richtung laufen.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die besagten Transportbänder (21, 23) durch die Seitenständer (3, 4) treten und
daß zu diesem Zweck in den Seitenständern (3, 4) eine Öffnung (26) vorhanden ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich unter der Schrägrutsche (14) eine Sortierklappe (19) befindet, die über einen
Drehpunkt (20) geschwenkt werden kann.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß durch das Schwenken der Sortierklappe (19) jeweils ein Transportband zur Aufnahme
von Blechabschnitten vorbereitet ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Unterseite der Schrägrutsche (14) eine Prallwand (18) vorgesehen ist,
die so angeordnet ist, daß die Blechabschnitte sicher auf das durch die Sortierklappe
(19) vorbestimmte Transportband fallen.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellung der Schrägrutsche (14) zum Scherenuntermesser (2) sowie die Stellung
der Sortierklappe (19) an einem Bedienpult an der Maschine vorgewählt werden kann.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellung der Schrägrutsche (14) zum Scherenuntermesser (2), sowie die Stellung
der Sortierklappe (19) in einem zur Längsteilschere gehörenden Steuerprogramm integriert
wird.