[0001] Die Erfindung betrifft einen Fadenwächter für Textilmaschinen, mit einem an einer
Trägerschiene befestigbaren Gehäuse, das an seinem vorderen Ende ein Fadenleitorgan
aufweist, in welches der Faden oder das Garn von der Seite her eingelegt werden kann.
Ein Fadenwächter dieser Art ist beispielsweise aus der DE-OS 29 19 916 der Anmelderin
bekannt.
[0002] Bei Flachstrickmaschinen oder Kettenwirkmaschinen sind auf einer Trägerschiene mehrere
Fadenwächter nebeneinander angeordnet. Wenn diese Fadenwächter Faden zu der gleichen
Fadenverarbeitungsstelle oder zu einander benachbarten Fadenführern liefern, besteht
die Gefahr, daß die von den mehreren Fadenwächtern kommenden Fäden sich berühren,
was unbedingt vermieden werden muß. Die Gefahr ist besonders groß, wenn in dem am
Ende des Fadenwächters angeordneten Fadenleitorgan eine Ablenkung des Fadens in eine
Richtung erfolgt, die unter einem spitzen Winkel zu der Garnleiterschiene verläuft.
Diese Situation tritt insbesondere bei Flachstrickmaschinen auf, bei denen alle Fäden
zunächst in Richtung auf ein Ende der Maschine geleitet werden müssen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fadenwächter der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß ohne eine Veränderung der Einbaulage eines Fadenwächters Maßnahmen
getroffen werden können, die eine drohende Berührung des von ihm ablaufenden Fadens
mit dem Faden oder den Fäden von einem oder mehreren benachbarter Fadenwächtern beseitigen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, das bei dem genannten Fadenwächter
das Fadenleitorgan an einem am oder im Fadenwächtergehäuse zwecks Veränderung des
Abstandes des Fadenleitorganes von der Befestigungsstelle des Gehäuses verschiebbaren
und feststellbaren Halter ausgebildet ist.
[0005] Ein erfindungsgemäß ausgebildeter Fadenwächter erlaubt es, den Abstand seines Fadenleitorganes
von der Befestigungsstelle seines Gehäuses an der Garnleiterschiene zu verstellen
und somit bei mehreren benachbarten Fadenwächtern unterschiedliche Abstände ihrer
Fadenleitorgane einzustellen, so daß sich eine stärkere Auffächerung der von den
Fadenwächtern ablaufenden Fäden, also größere Abstände zwischen den einzelnen ablaufenden
Fäden, ergeben.
[0006] Vorteilhafterweise kann das Fadenleitorgan erfindungsgemäß als Fadenleitöse in Form
einer aus einem Rundstab oder Runddraht gebogenen Wendel mit mindestens 5/4 Windungen
ausgebildet sein. Dadurch wird der zusätzliche Vorteil erzielt daß ein in dieses
Fadenleitorgan eingelegter Faden praktisch nach allen Seiten abgelenkt werden kann,
ohne daß die Gefahr besteht, daß er aus dem Wendelspalt, durch welchen er eingelegt
worden ist, in unerwünschter Weise wieder beim Fadenabzug hinausgezogen wird. Zweckmäßig
kann hierbei die Fadenleitöse so gewendelt sein, daß sie eine Langlochöffnung bildet,
deren Langachse in der Längsrichtung des Fadenwächtergehäuses oder parallel dazu
verläuft, wodurch bevorzugte Fadenanlagebereiche in der Öse geschaffen werden.
[0007] Zweckmäßig können das Fadenleitorgan und der Halter einstückig aus einem Rundstab
oder Runddraht gefertigt sein und der Halter aus einem geradlinigen Stababschnitt
bestehen, der zur Verdrehsicherung an mindestens einer Umfangstelle eine sich über
mindestens einen Teil seiner Länge, auf welcher er im Gehäuse geführt ist, erstreckende
Abflachung aufweist. Die Verstellbarkeit kann entweder stufenweise oder stufenlos
erfolgen, wozu der Halter Rastausnehmungen oder -vorsprünge aufweisen oder aber mit
einem Außengewinde versehen sein kann. Vorteilhafterweise kann zur stufenlosen Verstellung
auf dem im Innern des Gehäuses befindlichen Teil des geradlinigen Halters des Fadenleitorganes
ein mit einer Schrägfläche des Gehäuses zusammenwirkender Keilschieber angeordnet
sein, der einen nach außen ragenden Griffteil aufweist, unter der Einwirkung einer
Spannfeder steht und gegen die Kraft dieser Spannfeder aus einer Klemmstellung in
eine Lösestellung bewegbar ist.
[0008] Bei dem erfindungsgemäß ausebildeten Fadenwächter kann eine Bedienungsperson auf
einfache Weise auch noch nach dem Einlegen der Fäden eine Verstellung des Fadenleitorganes
vornehmen, wenn an einer Stelle der Textilmaschine sich die Gefahr einer Kollision
mit einem anderen Faden zeigen sollte. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß sich
die Fadenleitorgane mit ihrem Halter leicht auswechselbar gestalten lassen, so daß
sich Fadenleitorgane, in denen sich Fadeneinschnitte ergeben haben, leicht gegen neue
Fadenleitorgane auswechseln lassen. Auch können in Anpassung an unterschiedliche Fäden
oder Garne wahlweise unterschiedlich bemessene oder beschaffene Fadenleitorgane in
den Fadenwächter eingesetzt werden.
[0009] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes an Hand der
beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
[0010] Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Fadenwächters mit seinem vorderen Ende
im Schnitt entlang der Linie I - I in Fig. 2;
Fig. 2 eine Teildraufsicht auf den Fadenwächter mit seinem vorderen Teil im Schnitt
entlang der Linie II - II in Fig. 1;
Fig. 3 eine gegenüber Fig. 1 und 2 vergrößerte Einzelseitenansicht des Fadenleitorganes
und seines Halters;
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Fadenleitorgan nach Fig. 3;
Fig. 5 einen Querschnitt durch den Halterteil des Fadenleitorganes entlang der Linie
V - V in Fig. 4 in gegenüber Fig. 4 vergrößertem Maßstab;
Fig. 6 eine Draufsicht auf drei nebeneinander auf einem gleichen Träger angeordnete
Fadenwächter mit unterschiedlich eingestellten Fadenleitorganen.
[0011] Fig. 1 zeigt einen Fadenwächter 10 für eine Strickmaschine. Der Aufbau seines Wächterteiles
mit einem Fadenbruchabsteller, einer Fadenbruchanzeige, einer Fadenbremse und Fadenfühlern
interessiert hier nicht. Erfindungswesentlich ist nur ein an seinem vorderen Ende
angeordnetes, allgemein mit der Bezugsziffer 11 bezeichnetes Fadenleitorgan. Das
im einzelnen in den Fig. 3 bis 5 dargestellte Fadenleitorgan 11 ist einstückig aus
einem Runddraht gefertigt und besteht aus einer Fadenleitöse 12 in Langlochform.
Zu ihrer Bildung ist das eine Ende des Runddrahtes 13 zu einer Wendel 14 gebogen,
die 5/4 Windungen aufweist. Das Drahtende 15 befindet sich gemäß Fig. 3 und 4 über
einer Langseite der Langloch-Fadenleitöse 12. Die Windungen der Fadenleitöse 12 berühren
sich nicht, so daß ein in Fig. 3 bezeichneter Spalt 16 in der Drahtwendel besteht,
durch welche ein Faden von der Seite her in die Fadenleitöse 12 eingeführt werden
kann, also nicht mit seinem Ende in die Fadenleitöse 12 eingefädelt werden muß. Da
die Drahtwendel aber mehr als eine Windung aufweist und das Drahtende 15 in der Projektion
nach Fig. 4 über einem anderen Abschnitt der Drahtwendel liegt, kann ein eingelegter
Faden praktisch nicht mehr aus dem Spalt 16 herausspringen, unabhängig davon, an
welcher Stelle der eingelegte Faden an der Drahtwendel der Fadenleitöse 12 anliegt.
[0012] Im Bereich seines anderen Endes ist der Runddraht 13 zu einem geradlinigen Drahtabschnitt
17 geformt, der gemäß der Querschnittsdarstellung nach Fig. 5 durch Pressen auf zwei
einander gegenüberliegenden Seiten abgeflacht ist. Der geradlinige Drahtabschnitt
17 bildet einen Halter für das Fadenleitorgan 11, mit welchem es im vorderen Fadenwächtergehäuseteil
18 in Lageröffnungen von Gehäusewandungen längsverschiebbar gelagert ist. Das Halten
des Fadenleitorganes 11 erfolgt mittels eines im Innern des vorderen Fadenwächtergehäuseteiles
18 angeordneten Keilschiebers 19, der eine Durchgangsbohrung aufweist, durch welche
der geradlinige Drahtabschnitt 17 hindurchgeführt ist und der mit einem aus Fig. 1
ersichtlichen Griffteil 20 durch einen im Fadenwächtergehäuse ausgebildeten Schlitz
21 nach außen ragt. Der Keilschieber 19 steht unter der Einwirkung einer auf den Drahtabschnitt
17 aufgeschobenen Schraubenfeder 22, die zwischen dem Keilschieber 19 und einer Zwischenwandung
23 des vorderen Fadenwächtergehäuseteiles 18 eingespannt ist. Der Keilschieber wirkt
mit einer Schrägfläche 24 des Gehäuseteiles 18 zusammen. Durch Verschieben des Keilschiebers
19 gegen die Kraft der Schraubenfeder 22 wird der Drahtabschnitt 17 entlastet, so
daß sich das Fadenleitorgan 11 im Gehäusteil 18 verschieben läßt, um den Abstand der
Fadenleitöse 12 von der in Fig. 1 eingezeichneten Befestigungsstelle B des Fadenwächters
10 zu vergrößern oder zu verkleinern. Nach seiner Freigabe wird der Keilschieber 19
durch die Schraubenfeder 22 gegen die Schrägfläche 24 des Gehäuseteiles 18 gedrückt
und dadurch das Fadenleitorgan 11 im Gehäuseteil 18 festgeklemmt und in seiner Einstellage
gesichert.
[0013] Durch die Ausbildung der Fadenleitöse 12 kann ein von ihr geführter Faden 25 an jeder
Stelle ihres Innenumfanges anliegen, ohne daß die Gefahr besteht, daß der Faden 25
wieder durch den Wendelspalt 16 hinausrutscht. Durch die Langlochform der Öse 12
wird ein Anliegen des Fadens 25 im Bereich der Langlochenden der Fadenleitöse 12 begünstigt.
Durch die verstellbare Anordnung des Fadenleitorganes 11 können bei nebeneinander
angeordneten Fadenwächtern 10, beispielsweise bei den aus Fig. 6 ersichtlichen drei
Fadenwächtern 10, 10/1, 10/2, die Abstände zwischen den von ihren vorderen Fadenleitösen,
12, 12/1, 12/2, geführten Fäden 25, 25/1, 25/2, die zu einer gleichen Fadenverarbeitungsstelle
geführt werden, vergrößert werden, indem die Fadenleitöse 12/1 um eine Strecke a und
die Fadenleitöse 12/2 um eine noch größere Strecke b weiter aus dem Gehäuse des zugehörigen
Fadenwächters 10/1 bzw. 10/2 herausgeschoben wird, als die Fadenleitöse 12 des in
Fig. 6 obersten Fadenwächters 10 relativ zum Fadenwächtergehäuse angeordnet ist.
[0014] Die Langachse der Fadenleitöse 12 verläuft beim dargestellten Ausführungsbeispiel
parallel zur Längsrichtung des Fadenwächtergehäuses. Anstelle der gezeigten Klemmhalterung
kann der Halter der Fadenleitöse auch Rastausnehmungen oder -vorsprünge für eine
Rasthalterung aufweisen. Auch könnte der stabförmige Halter mit einem Außen gewinde
versehen und in einer Gewindehülse des Gehäuses gelagert und mittels einer Klemmschraube
festspannbar sein.
1. Fadenwächter für Textilmaschinen, mit einem an einer Trägerschiene befestigbaren
Gehäuse, das an seinem vorderen Ende ein Fadenleitorgan aufweist, in welches der Faden
oder das Garn von der Seite her eingelegt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fadenleitorgan (11) an einem am oder im Fadenwächtergehäuse (18) zwecks Veränderung
des Abstandes des Fadenleitorganes (11) von der Befestigungsstelle (B) des Fadenwächtergehäuses
verschiebbarem und feststellbarem Halter (17) ausgebildet ist.
2. Fadenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenleitorgan als
Fadenleitöse (12) in Form einer aus einem Rundstab oder Runddraht gebogenen Wendel
mit mindestens 5/4 Windungen ausgebildet ist.
3. Fadenwächter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenleitorgan
(12) und der Halter (17) einstückig aus einem Rundstab oder Runddraht (13) gefertigt
sind und der Halter aus einem geradlinigen Stababschnitt oder Drahtabschnitt (17)
besteht, der an mindestens einer Umfangsstelle eine sich über mindestens einen Teil
seiner Länge, auf welcher er im Gehäuse (18) geführt ist, erstreckende Abflachung
zur Verdrehsicherung aufweist.
4. Fadenwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fadenleitöse (12) eine Langlochöffnung bildet, deren Langachse in der Längsrichtung
des Fadenwächtergehäuses (18) oder parallel dazu verläuft.
5. Fadenwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Halter des Fadenleitorganes Rastausnehmungen oder -vorsprünge aufweist, die mit einem
seine Stellung im Gehäuse festlegenden beweglichen Rastorgan zusammenwirken.
6. Fadenwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf
dem im Innern des Gehäuses (18) befindlichen Teil des geradlinigen Halters (17) des
Fadenleitorganes (11) ein mit einer Schrägfläche (24) des Gehäuses (18) zusammenwirkender
Keilschieber (19) angeordnet ist, der einen nach außen ragenden Griffteil (20) aufweist,
unter der Einwirkung einer Spannfeder (22) steht und gegen die Kraft dieser Spannfeder
aus einer Klemmstellung in eine Lösestellung bewegbar ist.
7. Fadenwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
stabförmige Halter des Fadenleitorganes mit einem Außengewinde versehen, in einer
Gewindehülse des Gehäuses gelagert und mittels einer Klemmschraube festspannbar ist.