TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Nahtbügelplatz für das Ausbügeln von Stoffnähten
unter Dampfanwendung, bestehend aus einem Ständer mit Gebläse, einem daran befestigten
absaugbaren Bügelholm, dessen Bügelauflage ein in seiner Erstreckung umlaufendes,
in seiner Umlaufrichtung steuerbares Förderband ist, einem über dem Bügelholm ebenfalls
am Ständer befestigten Oberholm, einem im Oberholm angeordneten zum Förderband hin
absenkbaren Formpreßkörper mit einer beheizbaren an einen Dampferzeuger anschließbaren
Dampfkammer, einer die Dampfkammer an ihrer Unterseite abschließenden Formpreßplatte
mit Dampfaustrittsöffnungen, einer steuerbaren Stoffnaht-Einfädelvorrichtung am freien
Ende des Oberholms sowie einem den Bügelholm über die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung
hinaus verlängernden Aufnahmeholm.
STAND DER TECHNIK
[0002] Nahtbügelplätze dieser Art sind beispielsweise durch die Literaturstelle US-PS 3.107.447
bekannt. Sie haben die Aufgabe, die Zeit, die das Ausbügeln von Nähten, insbesondere
bei der Herstellung von Kleidungsstücken in Verbindung mit Bügelarbeiten erfordern,
wesentlichen zu reduzieren.
[0003] Wie die Praxis zeigt, ergeben sich bei hohen Anforderungen an ein einwandfreies und
sauberes Ausbügeln solcher Stoffnähte außerordentliche Schwierigkeiten, diesen Vorgang
zu automatisieren. Diese Schwierigkeiten rühren insbesondere daher, daß das zu bearbeitende
Stoffmaterial hinsichtlich seiner Eigenschaften und seiner Beschaffenheit in außerordentlich
weiten Grenzen unterschiedlich geartet ist und hierdurch bedingt bereits das einwandfreie
Einziehen des Stoffes in seinem Nahtbereich zwischen den Bügelholm und den Oberholm
je nach Stoffart und Stoffstärke mehr oder weniger gut, jedenfalls nicht in allen
Fällen zufriedenstellend verläuft.
[0004] Durch die Literaturstelle GB-PS 143.657 ist ebenfalls ein Nahtbügelplatz der vorbezeichneten
Art bekannt, bei dem das zu bügelnde Stoffgut nicht auf einem Förderband zwischen
die Holme eingefahren, sondern mit Hilfe einer längs den Holmen verschiebbaren und
am Bügelholm befestigten Klemme, die das Stoffgut randseitig greift, eingezogen wird.
[0005] Abgesehen davon, daß eine solche Einziehvorrichtung nur relativ langsame Arbeitszykluszeiten
zuläßt und darüber hinaus ein bearbeitetes Stoffteil praktisch von Hand wiederum vom
Bügelholm abgezogen werden muß, ist damit ein einwandfreies Einziehen der Stoffteile
nicht gewährleistet, weil sich der Stoff beim Einziehen auf dem Bügelholm sehr leicht
nach der einen oder anderen Seite verschiebt und dann ein einwandfreies Ergebnis beim
Ausbügeln der Naht nicht erreicht werden kann.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen Nahtbügelplatz zum automatischen
Ausbügeln von Stoffnähten eine weitere Lösung anzugeben, die unabhängig von der Stoffart
und der Stoffstärke ein stets einwandfreies schnelles Einziehen des Stoffguts zwischen
den Bügelholm und den Oberholm sowie ein stets einwandfreies schnelles Herausführen
des Stoffguts aus dem Spalt zwischen dem Bügelholm und dem Oberholm nach Ausführung
des Bügelvorgangs sicherstellt.
[0007] Ausgehend von einem Nahtbügelplatz der eingangs erwähnten Art, wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0008] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß gerade durch die Kombination eines
Förderbandes, auf dem das Stoffgut zwischen die Holme ein- und wieder ausgefahren
wird, in Verbindung mit einem Stoffrandhalter, der das in die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung
eingeführte Stoffgut randseitig festhält und die Bewegung des Förderbandes mitmacht,
in außerordentlich vorteilhafter Weise erreicht wird, daß unterschiedliche Haftreibung
zwischen dem Stoffmaterial und der Oberseite des Förderbandes sowie in Abhängigkeit
der Stoffstärke schwankende Reibu ngswiderstände zwischen dem Stoffgut und der Stoffnaht-Einfädelvorrichtung
praktisch keinen Einfluß auf die exakte Führung des Stoffguts zwischen den Holmen
mehr ausüben können. Außerdem ermöglicht gerade das zusätzliche Festklemmen des Stoffrandes
im Zeitraum einer Verfahrbewegung zwischen den Holmen wesentlich höhere, einen Arbeitszyklus
entsprechend verkürzende Verfahrgeschwindigkeiten.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Stoffrandhalters sind in den Patentansprüchen 2
bis 4 angegeben.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung sind in den weiteren Patentansprüchen 6 bis 8 eine
vorteilhafte Ausgestaltung einerseits des Aufnahmeholms und andererseits der Hubeinrichtung
für die Auf-Abbewegung der Formpreßplatte angegeben, die neben einem schnellen Einführen
des Stoffguts zwischen die Holme auch ein schnelles Auswerfen des gebügelten Stoffguts
zusätzlich unterstützen und darüber hinaus in sich gekrümmten Stoffnähten Rechnung
tragen.
[0011] In einer anderen Weiterbildung ist in den weiteren Patentansprüchen 9 bis 13 eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Stoffnaht-Einfädelvorrichtung angegeben, die nicht
nur schnell an unterschiedliche Stoffstärken anpaßbar ist, sondern auch ein schnelles
und stets sicheres Einfädeln des hinsichtlich seiner Stoffnaht auszubügelnden Stoffgutes
gewährleistet.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0012] In der Zeichnung, in der anhand der dargestellten Ausführungsbeispiele die Erfindung
noch näher erläutert wird, bedeuten
Fig.1 die Seitenansicht eines Nahtbügelplatzes
Fig.2 eine nähere Details angebende Teildarstellung des Aufnahmeholms des Nahtbügelplatzes
nach Fig.1
Fig.3 eine Seitenansicht des Stoffrandhalters beim Nahtbügelplatz nach Fig.1
Fig.4 eine Aufsicht auf den Stoffrandhalter nach Fig.3
Fig.5 eine teilweise im Schnitt dargestellte Frontansicht einer Stoffnaht-Einfädelvorrichtung
entsprechend Fig.1
Fig.6 die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung nach Fig.5 in Seitenansicht teilweise im Schnitt
Fig.7 die Aufsicht auf die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung nach den Figuren 5 und 6
BESTER WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0013] Der Nahtbügelplatz nach Fig.1 weist einen Ständer 1 mit einem Ständerfuß 2 auf, der
über Rollen 3 und 4 ein leichtes Verschieben des Nahtbügelplatzes ermöglicht. Der
Ständer 1 mündet in einen Ständerkopf 5 aus, an dem ein Bügelholm 6 mit einem ihn
an seinem freien Ende verlängernden, leicht nach unten gekrümmten Aufnahmeholm 7 und
einem darüber angeordneten Oberholm 8 befestigt sind. Der Oberholm 8 trägt an seinem
freien Ende eine im Zusammenhang mit den Figuren 5 bis 7 noch näher zu beschreibende
Stoffnaht-Einfädelvorrichtung 9, der an der Vorderseite eine im wesentlichen nach
vorn unten ausgerichtete Luftdüse 9a zugeordnet ist. Weiterhin ist der Oberholm 8,
der am Ständerkopf 5, wie das der Doppelpfeil andeutet, in der Höhe verstellbar. Nach
unten ist der Oberholm 8 offen und enthält einen mit seiner elektrischen Heizung versehenen
Formpreßkörper 10, dessen nach unten offene Dampfkammer 11 mit einer Formpreßplatte
13 abgeschlossen ist. Diese Formpreßplatte weist Dampföffnungen 12 in Form einer Lochreihe
auf. Der beheizte Formpreßkörper 10 ist einschließlich der Dampfkammer 11 gegen den
Oberholm 8 hin mit einer Wärmeisolationsschicht 14 umgeben, und durch eine Hubeinrichtung
in Form eines am Oberholm befestigten Andruckzylinder (16) über die Kolbenstange 15
in Vertikalrichtung im Oberholm 8 verschiebbar angeordnet.
[0014] Der als Absaugwanne gestaltete Bügelholm 6 ist mit einem Förderband 17 augestattet,
das über eine Antriebsrolle 18, eine Umlaufrolle 19 und eine in Nähe der Antriebsrolle
18 angeordnete Andruckrolle 20 in Erstreckung des Bügelholms 6 umläuft, und an der
Oberseite des Bügelholms in Verbindung mit einer Silikon-Kautschukauflage die Bügelauflage
an der Oberseite des Bügelholms 6 bildet.
[0015] Am Förderband 17 ist in dessen Grundarbeitsstellung unmittelb
ar hinter der Stoffnaht-Einfädelvorrichtung 9 ein Stoffrandhalter 21 vorgesehen, der
die Bewegung des Förderbandes 17 beim Einziehen oder Ausführen des Stoffgutes mitmacht
und das Stoffgut an seinem vorderen Rand gegen das Förderband festklemmt.
[0016] Für die Zuführung von Wasserdampf in die Dampfkammer 11 des Formpreßkörpers 10 im
Bereich des Oberholms 8 ist am Ständerkopf 5 in entsprechender Höhe ein Magnetventil
22 angeordnet, das über eine Schlauchleitung 23 mit dem Dampferzeuger 24 in Verbindung
steht. Der Dampferzeuger 24 muß nicht, wie in Fig.1 angedeutet, mit dem Ständerfuß
2 des Ständers 1 fest verbunden sein. Er kann vielmehr auch frei aufgestellt sein.
Mit dem Ständer 1 bzw. dessen Fuß fest verbunden ist das Gebläse 25, das über einen
nicht näher dargestellte Leitung mit der Absaugwanne des Bügelholms 6 in Verbindung
steht. Weiterhin zeigt Fig.1 einen Preßlufterzeuger 30, der über Magnetventile 22a
und 22b hinweg dem Aufnahmeholm 7 und der Stoffnaht-Einfädelvorrichtung 9 Preßluft
zuführt.
[0017] Wie Fig.1 ferner zeigt, ist am Ständerkopf 5, und zwar an dessen Oberseite, noch
eine Haltebügel 26 schwenkbar angeordnet, an deren freiem Ende im Bereich der Stoffnaht-Einfädelvorrichtung
9 die Steuer-Bedieneinheit 27 befestigt ist. Die Steuer-Bedieneinheit 27 weist eine
Reihe von Bedienknöpfen 28 auf, mit deren Hilfe die gewünschten Zykluszeiten für einen
Nahtbügelvorgang eingestellt werden können. Die Steuer-Bedieneinheit 27 enthält darüber
hinaus die Elektronik für die Steuerung des Gebläses 25, die Magnetventile 22, 22a
und 22b, den Andruckzylinder 16 der Hubeinrichtung, die Stoffnaht-Ein fädelvorrichtung
9, den steuerbaren Stoffrandhalter 21 sowie den Antrieb für das Förderband 17.
[0018] Für den Start und die Unterbrechung eines Arbeitszykluses befindet sich am Boden
neben dem Ständerfuß 2 des Ständers 1 noch ein Fußschalter 29, der mit der Steuer-Bedieneinheit
27 über ein im Ständer 1 und im Haltebügel 26 geführtes Kabel 29a verbunden ist.
[0019] Der Nahtbügelarbeitsplatz nach Fig.1 zeigt nur eine Bügelholm-Oberholmkombination
am Ständer 1. Es ist jedoch festzustellen, daß es im Hinblick auf eine optimale Arbeitsplatzgestaltung
sinnvoll ist, am Ständer 1 nebeneinander in einem vorgegebenen Abstand zwei solcher
Holmkombinationen vorzusehen, die von einer Bedienperson wechselweise mit hinsichtlich
seiner Naht auszubügelndem Stoffgut beschickt werden können. Dabei können der Dampferzeuger
24, das Gebläse 25 und der Preßlufterzeuger 30 beiden Holmenanordnungen gemeinsam
zugeordnet sein.
[0020] Wie die ausschnittsweise Darstellung des Aufnahmeholms 7 nach Fig.1 in Fig.2 näher
erkennen läßt, ist dieser als Rohr 7a ausgeführt, das an seinem freien Ende in einen
bugförmigen Abschluß ausmündet.
[0021] Um beim Herausführen des hinsichtlich seiner Naht ausgebügelten Stoffguts die Gleitreibung
über den Aufnahmeholm 7 hinweg möglichst klein zu halten, ist der Hohlraum des Rohrs
7a mit dem Preßlufterzeuger 30 verbunden und weist an der Rohroberseite Luftöffnungen
7b auf, die schräg nach oben zum freien Ende des Aufnahmeholms 7 hin ausgerichtet
sind und durch die hindurch beim Auswerfen des Stoffguts Blasluft gegen das Stoffgut
ausströmt.
[0022] Wie die Seitenanschicht des Stoffrandhalters 21 nach Fig.3 und die Aufsicht auf den
Stoffrandhalter 21 nach Fig.4 erkennen lassen, weist dieser eine Grundplatte 31 auf,
die am Förderband 17 mit Nieten 32 befestigt ist.
[0023] Die Grundplatte 31 steht auf beiden Seiten über das Förderband 17 über und weist
in diesem Bereich nach oben abgewinkelte Enden auf, an denen auf beiden Seiten jeweils
einer der Antriebszylinder 35 befestigt ist.
[0024] Dem Stoffrandhalter 21 ist auf der Vorderseite eine senkrecht zur Bewegungsrichtung
des Förderbandes 17 ausgerichtete Stoffanschlagkante 33 zugeordnet, über die hinweg
wenigstens zwei Klemmfinger 34 übergreifen. Die Klemmfinger 34 sind an einem das Förderband
17 überspannenden Bügel 34a befestigt und klemmen den bis zur Stoffanschlagkante 33
durch die Stoffna ht-Einfädelvorrichtung 9 hindurch geführten, in
seiner Naht auszubügelnden Stoff am Rande gegen das Förderband 17 fest. Die Betätigung
des Bügels 34a mit den Klemmfingern 34 erfolgt mit Hilfe der Antriebszylinder 35,
durch die eine lineare horizontale Bewegung über ein mit den Enden des Bügels 34a
verbundenes Gestänge 36 in eine um eine horizontale Achse drehbare Bewegung des Bügels
34a mit den Klemmfingern 34 umgesetzt wird.
[0025] Die Stoffanschlagkante 33 ist zweckmäßig Bestandteil der Grundplatte 31, so daß von
ihrer speziellen Befestigung am Förderband Abstand genommen werden kann.
[0026] Die in den Fig.5, 6 und 7 in Frontsicht, Seitensicht und Aufsicht dargestellte Stoffnaht-Einfädelvorrichtung
9, besteht aus dem Hubzylinder 37 sowie einem die eigentliche Stoffnaht-Einfädelvorrichtung
aufnehmenden Führungskörper 38. Der Hubzylinder 37 ist dabei an der Unterseite über
sein Kolbengestänge 39 mit dem Führungskörper 38 fest verbunden. Der Hubzylinder 37
geht an seiner Unterseite in einen Ringflansch 37a über, mit dem er in eine Öffnung
40 in der Wandung 41 des Oberholms eingreift und hiergegen mittels der Ringmutter
42 verschraubt ist.
[0027] Der Führungskörper 38 weist eine Kopfplatte 43 auf, die über zwei zueinander parallele
Abstandsbuchsen 44 und 45 mit einer Fußplatte 46 verbunden sind. Die Verbindung zwischen
der Kopfplatte 43 und der Fußplatte 46 über die Abstandsbuchsen 44 und 45 kann, wie
das die in Fig.5 dargestellte Frontsicht der Stoffnaht-Einfädelvorrichtung 9 zeigt,
mittels Schrauben 47 erfolgen.
[0028] An der Unterseite des Führungskörpers 38 befindet sich ein mit einem Querbolzen 48
versehener blockförmiger Nahtumleger 49, der am unteren Ende eines Führungsbolzens
51 befestigt ist. Der Führungsbolzen 51 ist in einer nicht näher dargestellten Bohrung
in der Fußplatte 46 geführt, ragt mit seinem oberen Ende durch die Fußplatte 46 hindurch
und geht an diesem seinem Ende in einen Hubkopf 52 über. Mit diesem Hubkopf steht
der Führungsbolzen mit einem Exzenter 53 in Verbindung, der Teil der Stellvorrichtung
54 ist. Der Exzenter 53 ist hierbei am Ende einer horizontalen Achse 55 befestigt,
die drehbar in einem an der Fußplatte befestigten Lageraufsatz 56 gehaltert ist und
an ihrem anderen, aus dem Führungskörper nach vorne herausragenden Ende einen Einstellknopf
55a aufweist. Durch Drehen des Einstellknopfes 55a und damit durch Drehen des Exzenters
53 läßt sich je nach Gestaltung der Exzenterscheibe eine kontinuierliche oder schrittweise
Höhenverstellung des Nahtumlegers 50 gegen den Druck der Druckfeder 57 herbeiführen.
Die Druckfeder 57 ist im Führungsbolzen 51 gelagert und stützt sich mit ihren Enden
gegen die Oberseite des Nahtumlegers 49 einerseits und die Unterseite der Fußplatte
56 andererseits ab.
[0029] Der blockförmige Nahtumleger 49 geht an seiner Vorderseite in einen Kiel 50 über,
der wiederum in ein Nahttrennschwert 50a ausmündet. Dem Nahttrennschwert 50a ist auf
beiden Seiten eine kufenförmige Stoffnaht-Seitenführung 58 zugeordnet. Jede der Stoffnaht-Seitenführungen
58 ist über einen Verbindungsschenkel 59 mit einer Lagerplatte 60 verbunden, die an
ihrem unteren Ende in einer Bohrung 61 auf dem Querbolzen 48 verschiebbar geführt
ist. Weiterhin weisen die Lagerplatten 60 an ihrer Oberseite einen Keilkopf 62 auf,
dessen nach unten verlaufende Schrägfläche gegen den Nahtumleger 49 ausgerichtet ist.
Mit diesem ihrem Keilkopf 62 sind die beiden Lagerplatten 60 auf beiden Seiten des
Nahtumlegers 49 in seitlichen entsprechend gestalteten Keilnuten 63 der Fußplatte
46 in vertikaler Richtung verschiebbar geführt. Auf diese Weise wird erreicht, daß
bei einer vertikalen Relativbewegung des Nahtumlegers 49 mit Hilfe der Stellvorrichtung
54 gleichzeitig eine gegensinnige horizontale Spreizbewegung der Stoffnaht-Seitenführungen
58 ausgeführt wird. Bei Gestaltung der aufeinander gleitenden Schrägflächen des Keilkopfes
62 der Lagerplatten 60 in den Keilnuten 63 unter einem Winkel von 45° wird dabei gewährleistet,
daß das Verhältnis einer vorgegebenen Ä nderung des Abstands des Nahtumlegers
49 relativ zum Führungskörper 38 stets eine gleiche horizontale Abstandsänderung einer
Stoffnaht-Seitenführung 58 relativ zum Nahttrennschwert 50a ausführt. Die Stellvorrichtung
54 ermöglicht es also, die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung 9 in wünschenswerter Weise
schnell mit einem Handgriff an unterschiedliche Stoffstärken anzupassen.
[0030] Die in Abhängigkeit einer Vertikalbewegung des Nahtumlegers 49 relativ zum Führungskörper
38 ausgeführte gegensinnige horizontale Bewegung der Stoffnaht-Seitenführungen 58
erfolgt gegen die Kraft der Zugfeder 64, die die beiden Lagerplatten 60 miteinander
verbindet. Die lagerplattenseitige Befestigung der Zugfeder 64 erfolgt dabei in der
Weise, daß die Zugfeder 64 mit ihren Enden jeweils durch eine Bohrung 65 im Mittelteil
der Lagerplatten 60 hindurchragt und an der Außenseite der Lagerplatten 60 jeweils
in einem Splint 66 gehaltert ist.
[0031] Wie die Aufsicht auf die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung 9 in Fig.7 noch erkennen läßt,
ragt das Nahttrennschwert 50b mit seiner Schwertspitze über die freien Enden der Stoffnaht-Seitenführungen
58 hinaus und weist, wie die Seitenansicht der Stoffnaht-Einfädelvorrichtung 9 nach
Fig.6 zeigt, eine schräg nach unten abfallende vordere Kante auf. Außerdem sind die
kufenförmigen Stoffnaht-Seitenführungen 58 an ihren freien Enden auf seiten des Nahttrennschwerts
50a keilförmig verjüngt. Dadurch wird in außerordentlich vorteilhafter Weise erreicht,
daß das von Hand durchzuführende Einfädeln der Stoffnaht des in seiner Stoffnaht auszubügelnden
Stoffgutes stets leicht und schnell vorgenommen werden kann.
[0032] Während des Einfädelvorgangs der Stoffnaht eines in der Stoffnaht auszubügelnden
Stoffgutes und während des Einzugs des Stoffes nach seiner Festklemmung im Stoffrandhalter
21 mittels der Förderbandes 17 zwischen den Bügel- und den Oberholm, befindet sich
die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung 9 unmittelbar über dem Förderband 17 in einem durch
die Stoffstärke des zu bearbeitenden Stoffes vorgegebenen Abstand.
[0033] Weiterhin befindet sich der vom Formpreßkörper 10 im Oberholm 8 in seiner ersten
Ruhestellung, in der die Unterseite seiner Formpreßplatte 13 etwa 5 mm Abstand zum
Förderband 17 aufweist. Hierdurch ist gewährleistet, daß die beim Durchgang durch
die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung 9 umgelegte Stoffnaht sich während des Einziehens
zwischen die Holme nicht wieder aufrichten kann. Nach Durchführung des Bügelpreßvorgangs,
bei dem der Formpreßkörper 13 auf den auf dem Förderband 17 aufliegenden Stoff abgesenkt
wird, wird der Formpreßkörper 10 in seine zweite Ruhestellung angehoben, in der er
sich mit der Unterseite seinerFormpreßplatte 13 etwa 15 mm über dem Förderband befindet.
Gleichzeitig und gegebenenfalls auch schon vorweg wird der die eigentliche Stoffnaht-Einfädelvorrichtung
darstellende Führungskörper 38 mit Hilfe des Hubzylinders 37 soweit nach oben gefahren,
daß die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung den Auswurf des in seiner Naht ausgebügelten
Stoffguts nicht behindern kann. Zugleich wird auch durch die zweite Ruhestellung des
Formpreßkörpers 10 erreicht, daß das auszuwerfende ausgebügelte Stoffgut einen relativ
großen Bewegungsraum zwischen den Holmen vorfindet. Wie schon darauf hingewiesen worden
ist, wird das Auswerfen des ausgebügelten Stoffguts zusätzlich durch Blasluft aus
den Luftöffnungen 7b an der Oberseite des Aufnahmeholms 7 begünstigt.
GEWERBLICHE VERWERTBARKEIT
[0034] Der Nahtbügelplatz kann überall da eingesetzt werden, wo im Zuge der Herstellung
von Konfektion die Nähte der zusammengenähten Stoffteile ausgebügelt werden müssen.
Der Einsatz solcher Nahtbügelplätze dient nicht nur der rationelleren Fertigung von
Konfektion, sondern führt darüber hinaus auch zu einem stets gleich guten Arbeitsergebnis
und dient damit gleichzeitig der Qualitätssicherung.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
1 = Ständer
2 = Ständerfuß
3, 4 = Rolle
5 = Ständerkopf
6 = Bügelholm
7 = Aufnahmeholm
7a = Rohr
7b = Luftöffnung
8 = Oberholm
9 = Stoffnaht-Einfädelvorrichtung
9a = Lüftdüse
10 = Formpreßkörper
11 = Dampfkammer
12 = Dampföffnung
13 = Formpreßplatte
14 = Wärmeisolationsschicht
15 = Kolbenstange
16 = Andruckzylinder
17 = Förderband
18 = Antriebsrolle
19 = Umlaufrolle
20 = Andruckrolle
21 = Stoffrandhalter
22, 22a,b = Magnetventil
23 = Schlauchleitung
24 = Dampferzeuger
25 = Gebläse
26 = Haltebügel
27 = Steuer-Bedieneinheit
28 = Bedienknopf
29 = Fußschalter
29a = Kabel
30 = Preßlufterzeuger
31 = Grundplatte
32 = Niete
33 = Stoffanschlagkante
34 = Klemmfinger
34a = Bügel
35 = Antriebszylinder
36 = Gestänge
37 = Hubzylinder
37a = Ringflansch
38 = Führungskörper
39 = Kolbengestänge
40 = Öffnung
41 = Wandung
42 = Ringmutter
43 = Kopfplatte
44, 45 = Abstandsbuchse
46 = Fußplatte
47 = Schraube
61, 65 = Bohrung
48 = Querbolzen
49 = Nahtumleger
50 = Kiel
50a = Nahttrennschwert
51 = Führungsbolzen
52 = Hubkopf
53 = Exzenter
54 = Stelleinrichtung
55 = Achse
55a = Drehknopf
56 = Lageraufsatz
57 = Druckfeder
58 = Stoffnaht-Seitenführung
59 = Verbindungsschenkel
60 = Lagerplatte
62 = Keilkopf
63 = Keilnut
64 = Zugfeder
66 = Splint
1. Nahtbügelplatz für das Ausbügeln von Stoffnähten unter Dampfanwendung, bestehend
aus einem Ständer mit Gebläse, einem daran befestigten absaugbaren Bügelholm, dessen
Bügelauflage ein in seiner Erstreckung umlaufendes, in seiner Umlaufrichtung steuerbares
Förderband ist, einem über dem Bügelholm ebenfalls am Ständer befestigten Oberholm,
einem im Oberholm angeordneten zum Förderband hin absenkbaren Formpreßkörper mit einer
beheizbaren an einen Dampferzeuger anschließbaren Dampfkammer, einer die Dampfkammer
an ihrer Unterseite abschließenden Formpreßplatte mit Dampfaustrittsöffnungen, einer
steuerbaren Stoffnaht-Einfädelvorrichtung am freien Ende des Oberholms sowie einem
den Bügelholm über die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung hinaus verlängernden Aufnahmeholm,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberseite des Förderbandes (17) ein die Förderbandbewegung während eines
Nahtbügelablaufvorganges mit durchführender gesteuerter Stoffrandhalter (21) vorgesehen
ist, der vor Beginn einer Stoffeinziehbewegung des Förderbandes den Rand des in die
Stoffnaht-Einfädelvorrichtung (9) mit seiner Naht eingeführten Stoffs gegen des Förderband
festklemmt und daß diese Klemmverbindung wenigstens während des Stoffeinziehvorgangs
zwischen die Holme (6, 8) über den Aufnahmeholm (7) hinweg sowie durch die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung
(9) hindurch aufrecht erhalten ist.
2. Nahtbügelplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der steuerbare Stoffrandhalter (21) eine auf dem Förderband (17) befestigte
Baueinheit ist, dessen Halte- bzw. Klemmkraft einstellbar ist.
3. Nahtbügelplatz nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerbare Stoffrandhalter (21) eine auf das Förderband (17) aufgenietete
Grundplatte (31) aufweist, der an der Vorderseite eine senkrecht zur Bewegungsrichtu
ng des Förderbandes ausgerichtete Stoffanschlagkante (32) zugeordnet ist, daß ferner
die Grundplatte (31) auf beiden Seiten senkrecht zur Bewegungsrichtung des Förderbandes
(17) nach oben abgewinkelte, über das Förderband überstehende Enden aufweist, zwischen
denen eine über die Stoffanschlagkante (33) übergreifende Stoffklemme (34, 34a) in
einer horizontalen Achse senkrecht zur Bewegungsrichtung des Förderbandes drehbar
gelagert ist und daß diese Stoffklemme über ein ihre vertikale Drehbewegung in eine
lineare horizontale Bewegung umsetzendes Gestänge (36) mit wenigstens einem diese
lineare horizontale Bewegung ausführenden Antriebszylinder (35) verbunden ist, der
ebenfalls an der Grundplatte (31) im Bereich ihrer abgewinkelten Enden gehaltert ist.
4. Nahtbügelplatz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffklemme (34, 34a) wenigstens zwei Klemmfinger (34) mit einem Winkelprofil
aufweist, die ausschließlich den an der Stoffanschlagkante (33) anliegenden Rand des
einzuziehenden Stoffgutes gegen das Förderband (17) festklemmen.
5. Nahtbügelplatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeholm (7) gegen sein freies Ende zu leicht nach unten gekrümmt ist.
6. Nahtbügelplatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeholm (7) rohrförmig ausgebildet ist und mehrere in seiner Erstreckung
hintereinander an der Oberseite angebrachte, schräg nach oben zum freien Ende des
Aufnahmeholms hin ausgerichtete Luftöffnungen (7b) aufweist und daß der Rohrinnenraum
des Aufnahmeholms über ein steuerbares Magnetventil (22a) mit einem Preßlufterzeuger
(30) verbunden ist.
7. Nahtbügelplatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung für die Auf-Abbewegung des Formpreßkörpers (10) mit seiner
Formpreßplatte (13) im Oberholm (8) für eine erste Ruhestellung über dem Förderband
(17) während eines Stoffeinzugs und für eine zweite Ruhestellung über dem Förderband
während eines Stoffauswurfs im Anschluß an einen Nahtbügelvorgang ausgelegt ist und
daß hierbei der Abstand zwischen der Formpreßplatte und dem Förderband in der zweiten
Ruhestellung des Formpreßkörpers größer ist als in seiner ersten Ruhestellung.
8. Nahtbügelplatz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Abstandes zwischen der Formpreßplatte (13) des Formpreßkörpers
(10) und dem Förderband (17) in der zweiten Ruhestellung des Formpreßkörpers zu seiner
ersten Ruhestellung etwa 3/1 ist und daß der Abstand zwischen der Formpreßplatte des
Formpreßkörpers und dem Förderband in der ersten Ruhestellung des Formpreßkörpers
gerade so groß gewählt ist, daß die über die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung (9) bewirkte
Aufspreizung der Stoffnahtränder während eines Stoffeinzuges gewährleistet bleibt.
9. Nahtbügelplatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung (9) einen Führungskörper (38) aufweist, der
kopfseitig am Kolbengestänge (39) eines am Oberholm (8) gehalterten Hubzylinders (37)
befestigt ist, daß ferner fußseitig am Führungskörper (38) ein mit einem Kiel (50)
versehener blockförmiger Nahtumleger (49) angeordnet ist, der in Verbindung mit einer
Stellvorrichtung (54) in vertikaler Richtung relativ zum Führungskörper verstellbar
ist, daß außerdem der Kiel des Nahtumlegers in ein Nahttrennschwert (50a) übergeführt
ist, dem auf beiden Seiten jeweils eine kufenförmige Stoffnaht-Seitenführung (58)
zugeordnet ist, wobei deren freie Enden von der Schwertspitze des Nahttrennschwerts
überragt sind, und daß die zu beiden Seiten am Nahtumleger gehalterten Stoffnaht-Seitenführungen
sowohl am Nahtumleger als auch am Führungskörper verschiebbar so geführt sind, daß
sie in Abhängigkeit einer vertikalen Verstellung des Nahtumlegers relativ zum Führungskörper
nicht nur diese vertikale Verstellung mitmachen, so
ndern zugleich auch eine bezogen auf das Nahttrennschwert gleiche gegensinnige horizontale
Bewegung ausführen.
10. Nahtbügelplatz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungskörper (38) eine mit dem Kolbengestänge (39) des Hubzylinders (37)
fest verbundene Kopfplatte (43) aufweist, die über zwei zueinander parallele Abstandsbuchsen
(44, 45) mit einer Fußplatte (46) verbunden sind, in der ein Führungsbolzen (51),
an dessen unterem Ende der Nahtumleger (49) befestigt ist, vertikal geführt ist, daß
ferner der Nahtumleger wider die Kraft einer sich gegen seine Oberseite und die Unterseite
der Fußplatte abstützenden Druckfeder (57) gegen die Fußplatte anhebbar ist und hierzu
mit einem am oberen Ende des Führungsbolzens befestigten Hubkopf (52) in Eingriff
mit einem um eine horizontale Achse (55) drehbaren Exzenter (53) steht.
11. Nahtbügelplatz nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß jede der kufenförmigen Stoffnaht-Seitenführungen (58) über einen Verbindungsschenkel
(59) an einer Lagerplatte (60) befestigt ist, die im Bereich ihres unteren Endes eine
Bohrung (61) für die Aufnahme eines im Nahtumleger (49) befestigten Querbolzens (49)
aufweist und an ihrem oberen Ende in einen gegen den Nahtumleger mit seiner Schrägfläche
ausgerichteten Keilkopf (62) übergeht, daß ferner die Lagerplatte mit ihrem Keilkopf
über dessen Schrägfläche in einer entsprechend gestalteten seitlichen Keilnut (63)
der Fußplatte zusätzlich vertikal geführt ist und daß die Lagerplatten beider Stofffnaht-Seitenführungen
miteinander im Mittenbereich durch eine Zugfeder (64) verbunden sind, gegen deren
Kraft sie bei einer vertikalen Aufwärtsverstellung des Nahtumlegers relativ zum Führungskörper
(38) eine horizontale Spreizbewegung ausführen.
12. Nahtbügelplatz nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer vertikalen Relativbewegung des Nahtumlegers (49) mit den beiden Stoffnaht-Seitenführungen
(58) die damit einhergehende horizontale Relativbewegung jeder der beiden Stoffnaht-Seitenführungen
(58) gleich groß ist.
13. Nahtbügelplatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffnaht-Einfädelvorrichtung (9) an ihrer Vorderseite eine im wesentlichen
nach vorne unten ausgerichtete Luftdüse (9a) zugeordnet ist.