[0001] Die Erfindung betrifft die Herstellung eines mehrschichtigen fotografischen Materials
mit einer Zwischenschicht, die bestimmte Polymerteilchen enthält.
[0002] Es ist bekannt, daß fotografische Aufzeichnungsmaterialien, die aus mehreren Schichten
bestehen, oft nicht in einem Arbeitsgang hergestellt werden können, sondern daß die
Schichten in mindestens zwei Arbeitsgängen auf das Trägermaterial aufgebracht werden.
Dabei kann man in einem Arbeitsgang sowohl Einzelschichten als auch Schichtpakete
aus mehreren Schichten aufbringen. Die oberste Schicht eines jeden in einem Arbeitsgang
aufgebrachten Schichtpaketes enthält üblicherweise einen hydrophilen Binder, beispielsweise
Gelatine, ein Netzmittel sowie gegebenenfalls Alkali, einen Weichmacher, Farbstoffe
und kolloidales Silber.
[0003] Nach jedem Arbeitsgang werden die fotografischen Aufzeichnungsmaterialien getrocknet
und aufgewickelt, bevor sie mit der nächsten Schicht oder dem nächsten Schichtpaket
versehen werden. Die aufgerollten Halbfabrikate neigen dazu, aneinander zu kleben
und so Flecken auf dem Aufzeichnungsmaterial zu verursachen.
[0004] Es ist bekannt, bei einem fertigen Film diesen unerwünschten Effekt dadurch zu vermeiden,
daß man in die oberste Schicht sogenannte Abstandshalter oder Mattierungsmittel einbringt,
d.h., feste Partikel mit einem mittleren Teilchendurchmesser von mindestens 1 µm.
Diese Maßnahme kann für die oberen Schichten eines Arbeitsganges, die später Innenschichten
sind, nicht getroffen werden, da dies zu Schleierbildung, Unebenheiten beim Beguß
und Verschlechterung der Bruchfestigkeit führt.
[0005] Es wurde auch schon vorgeschlagen, Mattierungsmittel in Zwischenschichten mit säurebehandelter
Gelatine, die während der Herstellung oberste Schichten sind, einzubringen, wobei
als Mattierungsmittel in Wasser nicht lösliche organische oder anorganische Materialien
mit einer Teilchengröße von etwa 0,2 bis 5 µm in Frage kommen. Da Unterschiede im
Brechnungsindex zwischen diesen Teilchen und der Gelatine bestehen, kommt es zu vermehrter
Lichtstreuung an diesem Teilchen, was zu erhöhter Körnigkeit führt (DE-A-2 526 970).
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, Zwischenschichten zu entwickeln,
bei denen das Kleben der obersten Schicht eines ersten Beschichtungsganges bei Aufbringung
sämtlicher Schichten in wenigstens zwei Beschichtungsgängen vermieden und außerdem
die statische Reibung reduziert wird. Dabei sollen die übrigen filmtechnologisch
wichtigen Eigenschaften, insbesondere die sensitometrischen Eigenschaften, nicht nachteilig
beeinflußt werden.
[0007] Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen fotografischen
Materials, bei dem die Schichten in wenigstens zwei Arbeitsgängen aufgebracht werden
und das Material zwischen den Arbeitsgängen getrocknet und aufgewickelt wird, gefunden,
bei dem die vorbezeichneten Nachteile vermieden werden, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die oberste Schicht des zuerst durchgeführten Arbeitsganges alkalilösliche
Polymerteilchen eines mittleren Teilchendurchmessers von 0,2 bis 5,0 µm enthält.
[0008] Vorzugsweise ist der Teilchendurchmesser 0,5 bis 3,0 µm.
[0009] Als geeignete alkalilösliche Polymerteilchen kommen solche der folgenden chemischen
Klassen in Frage:
1. Copolymerisate von Alkylmethacrylaten mit Methacrylsäure, Acrylsäure oder Itaconsäure.
2. Copolymerisate von Alkylmethacrylaten mit Maleinsäurehalbestern oder Maleinsäurehalbamiden.
3. Copolymerisate von Styrol mit α,β-ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäuren, Dicarbonsäurehalbestern
oder Dicarbonsäurehalbamiden.
4. Pfropfpolymerisate von Methacrylsäure/Methylmethacrylat auf wasserlösliche Dispergatoren
von Maleinsäureanhydrid und α-Olefin.
5. Cellulosederivate von Dicarbonsäurehalbestern, z. B. Phthalate und Hexahydrophthalat
von Methylcellulose, Hydroxyethylmethylcellulose oder Hydroxypropylmethylcellulose.
[0010] Die Zusammensetzungen werden so ausgewählt, daß die Teilchen bei pH-Werten unter
5 in Wasser unlöslich und bei pH-Werten über 7 in Wasser löslich sind.
[0011] Die die alkalilöslichen Polymerteilchen enthaltende Schicht kann außerdem übliche
Zusätze wie hydrophile Binder, beispielsweise Gelatine, vorzugsweise alkalisch geäscherte
Gelatine, Netzmittel, vorzugsweise grenzflächenaktive organische Fluorverbindungen,
Formalinfänger, Weichmacher, kolloidales Silber und Farbstoffe enthalten.
[0012] Die Polymerteilchen werden üblicherweise in einer Menge von 20 bis 200 mg/m² fotografischen
Materials, insbesondere 50 bis 120 mg/m² fotografischen Materials, aufgebracht.
Sie werden der entsprechenden Gießlösung als wäßrige Dispersion zugesetzt.
[0013] Überrraschenderweise wird durch den Zusatz der genannten Polymerteilchen eine Vermeidung
der Klebeflecken, eine Reduzierung der statischen Reibwerte und eine Reduzierung
der durch statische Entladungen verursachten Belichtungen erreicht, wobei die fotografischen
Eigenschaften des mehrschichtigen fotografischen Materials, insbesondere Körnigkeit
und Schärfe, nicht beeinflußt werden.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren kann für die Herstellung aller mehrschichtigen fotografischen
Materialien verwendet werden, bei dem die Schichten in wenigstens zwei Arbeitsgängen
aufgebracht werden, beispielsweise für die Herstellung von Negativ- und Umkehrfilmen
sowie Fotopapier, insbesondere aber für Colornegativfilm und Colorumkehrfilm. Werden
die Schichten in mehr als zwei Arbeitsgängen aufgebracht, kann von der erfindungsgemäßen
Maßnahme mehrfach Gebrauch gemacht werden.
[0015] Die erfindungsgemäß hergestellten fotografischen Materialien können in der für sie
üblichen Weise belichtet und mit den dafür gebräuchlichen Verfahren verarbeitet werden.
[0016] Durch die alkalischen Entwickler werden die erfindungsgemäß zu verwendenden alkalilöslichen
Mattierungsmittel aus dem fotografischen Material herausgelöst, so daß es danach nicht
mehr zur Lichtstreuung an diesen Teilchen wegen unterschiedlichen Brechungsindices
von Polymer und Gelatine kommen kann. Überraschenderweise bleiben im Material keine
Poren zurück, die ihrerseits für negative Effekte sorgen könnten.
[0017] Bei fotografischen, insbesondere farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien, auf
die das Verfahren der vorliegenden Erfindung mit Vorteil angewendet werden kann,handelt
es sich bevorzugt um mehrschichtige Materialien, die mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten
oder Emulsionsschichteneinheiten mit unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit aufweisen.
Als Emulsionsschichteneinheiten werden dabei Laminate von 2 oder mehr Silberhalogenidemulsionsschichten
gleicher Spektralempfindlichkeit verstanden. Schichten gleicher Spektralempfindlichkeit
müssen aber nicht notwendigerweise benachbart zueinander angeordnet sein, sondern
können auch durch andere Schichten, insbesondere auch durch Schichten anderer Spektralempfindlichkeit
voneinander getrennt sein. Das Bindemittel in diesen Schichten ist in der Regel ein
proteinartiges Bindemittel mit freien Carboxylgruppen und freien Aminogruppen, bevorzugt
Gelatine. Das Schichtbindemittel kann aber neben dem proteinartigen Bindemittel bis
zu 50 Gew.-% nicht proteinartige Bindemittel wie Polyvinylalkohol, N-Vinylpyrrolidon,
Polyacrylsäure und deren Derivate, insbesondere Mischpolymerisate, oder Cellulosederivate
enthalten.
[0018] Den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten bzw. Emulsionsschichteneinheiten
ist mindestens eine farbgebende Verbindung, in der Regel ein Farbkuppler zugeordnet,
der mit Farbentwickleroxidationsprodukten unter Bildung eines nichtdiffundierenden
Farbstoffes zu reagieren vermag. Zweckmäßigerweise sind die Farbkuppler nichtdiffundierend
und in der lichtempfindlichen Schicht selbst oder in enger Nachbarschaft hierzu untergebracht.
Die den zwei oder mehr Teilschichten einer Emulsionsschichteinheit zugeordneten Farbkuppler
brauchen nicht notwendigerweise indentisch zu sein. Sie sollen lediglich bei der Farbentwicklung
die gleiche Farbe ergeben, normalerweise eine Farbe, die komplementär ist zu der
Farbe des Lichtes, gegen das die lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
empfindlich sind.
[0019] Den rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten ist folglich mindestens ein
nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes zugeordnet,
in der Regel ein Kuppler vom Phenol- oder α-Naphtholtyp. Besonders hervorzuheben sind
beispielsweise Blaugrünkuppler, wie sie beschrieben sind in US-A 2 474 293, US-A
2 367 531, US-A-2 895 826, US-A 3 772 002, EP-A-O 028 099, EP-A-O 112 514.
[0020] Die grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten enthalten mindestens einen
nichtdiffundierenden Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbbildes, wobei
üblicherweise Farbkuppler vom Typ des 5-Pyrazolons oder des Indazolons Verwendung
finden. Weiter kommen als Purpurkuppler auch Cyanacetylverbindungen, Oxazolone, und
Pyrazoloazole in Frage. Besonders hervorzuheben sind beispielsweise Purpurkuppler
wie sie beschrieben sind in US-A-2 600 788, US-A-4 383 027, DE-A-1 547 803, DE-A 1
810 464, DE-A 24 08 665, DE-A-32 26 163.
[0021] Die blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten schließlich enthalten mindestens
einen nichtdiffundierenden Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes,
in der Regel einen Farbkuppler mit einer offenkettigen Ketomethylengruppierung. Besonders
hervorzuheben sind bespielsweise Gelbkuppler, wie sie beschrieben sind in US-A-3
408 194, US-A-3 933 501, DE-A-23 29 587, DE-A-24 56 976.
[0022] Farbkuppler dieser Arten sind in großer Zahl bekannt und in einer Vielzahl von Patentschriften
beschrieben. Beispielhaft sei hier ferner auf die Veröffentlichungen "Farbkuppler"
von W. Pelz, "Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien der AGFA, Leverkusen/München",
Band III (1961) S. 111, und von K. Venkataraman in "The Chemistry of Synthetic Dyes",
Vol. 4., 341 bis 387, Academic Press (1971), verwiesen.
[0023] Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler
handeln. Letztere leiten sich bekanntlich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab,
daß sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei der Kupplung
abgespalten wird. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind sowohl solche zu rechnen, die praktisch
farblos sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der
Farbkupplung verschwindet bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt
wird (Maskenkuppler). Zu den 2-Äquivalentkupplern sind im Prinzip auch die bekannten
Weißkuppler zu rechnen, die jedoch bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
im wesentlichen farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind ferner
solche Kuppler zu rechnen, die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten,
der bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und
dabei entweder direkt oder nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder mehrere
weitere Gruppen abgespalten worden sind (z.B. DE-A-27 03 145, DE-A 28 55 697, DE-A-31
05 026, DE-A-33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische Wirksamkeit entfaltet,
z.B. als Entwicklungsinhibitor oder- acceletator. Beispiele für solche 2-Äquivalentkuppler
sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR- bzw. FAR-Kuppler.
[0024] Geeignete DIR-Kuppler sind beispielsweise beschrieben in GB-A-953 454, DE-A-1 800
420, DE-A 20 15 867, DE-A-24 14 006, DE-A-28 42 063, DE-A-34 27 235.
[0025] Geeignete DAR- bzw. FAR-Kuppler sind beispielsweise beschrieben in DE-A-32 09 110,
EP-A-O 089 834, EP-A-0 117 511, EP-A-O 118 087.
[0026] Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich die Wirksamkeit des bei der
Kupplung freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbildenden
Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind auch solche DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler
geeignet, die bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte ergeben wie beispielsweise
beschrieben in DE-A 1 547 640.
[0027] Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit
Farbentwickleroxidationsprodukten Kupplungsprodukte z.B. Farbstoffe erhalten werden
können, die diffusionsfähig sind oder zumindest eine schwache bzw. eingeschränkte
Beweglichkeit aufweisen wie beispielsweise in US-A-4 420 556 beschrieben.
[0028] Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise beschrieben in DE-C-1 297 417, DE-A-24
07 569, DE-A-31 48 125, DE-A-32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-33 31
743, DE-A-33 40 376, EP-A-27 284, US-A-4 080 211. Die hochmolekularen Farbkuppler
werden in der Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten monomeren Farbkupplern
hergestellt. Sie können aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation erhalten
werden.
[0029] Über die genannten Bestandteile hinaus können die Schichten weitere Zusätze enthalten,
zum Beispiel Härtungsmittel, Antioxidantien, farbstoffstabilisierende Mittel und
Mittel zur Beeinflussung der mechanischen und elektrostatischen Eigenschaften. Um
die nachteilige Einwirkung von UV-Licht auf die mit dem erfindungsgemäßen farbfotografischen
Aufzeichnungsmaterialien hergestellten Farbbilder zu vermindern oder zu vermeiden,
können die Schichten auch UV-Licht absorbierende Verbindungen enthalten.
[0030] Bevorzugt werden carboxylgruppenaktivierende Härtungsmittel eingesetzt, insbesondere
solche der allgemeinen Formel

worin
R¹ und R² eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder eine gegebenenfalls
mit einer Alkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder mit einem Halogenatom substituierte
Aryl- oder Aralkylgruppe, oder zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls
mit einer Alkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder mit einem Halogenatom substituierten
heterocyclischen Ringes erforderlichen Atome,
R³ ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und
n 0 oder 2 bedeuten.
[0031] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Umkehrfarbentwicklung wurde
hergestellt, indem auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat die
folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden und zwar wurden
die Schichten 1 und 2, die Schichten 3 bis 6, die Schichten 7 bis 10, die Schichten
11 bis 14 gemeinsam und anschließend Schicht 15 aufgetragen. Die Mengenangaben beziehen
sich jeweils auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen
AgNO₃ angegeben. Alle Silberhalogenidemulsionen waren pro 100 g AgNO₃ mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden
stabilisiert.
Schicht 1
[0032] (Antihaloschicht)
Schwarzes kolloidales Silbersol mit
0,5 g Ag
1,5 g Gelatine.
Schicht 2
[0033] (Zwischenschicht)
0,9 g Gelatine
0,33 g AgNO₃ (Mikrat)
0,33 g Octylhydrochinon
Schicht 3
[0034] (1. rotsensibilisierte Schicht)
rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (5,5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,25 µm) aus 0,98 g AgNO₃, mit
0,81 g Gelatine und
0,25 g Kuppler C - 1
Schicht 4
[0035] (2. rotsensibilisierte Schicht)
rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (6,5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,6 µm) aus 0,85 g AgNO₃, mit
0,7 g Gelatine und
0,58 g Kuppler C - 1
Schicht 5
[0036] Zwischenschicht
1 g Gelatine
0,2 g Octylhydrochinon
0,4 g Verbindung WM-1
Material 1 (gemäß der Erfindung)
Schicht 6
[0038] Zwischenschicht
0,4 g Gelatine
0,1 g Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat (alkalilöslich) mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von 2,0 µm.
Material 2 (nicht erfindungsgemäß)
Schicht 6
[0040] Zwischenschicht
0,4 g Gelatine
Material 3 (nicht erfindungsgemäß)
Schicht 6
[0042] Zwischenschicht
0,4 g Gelatine
0,1 g Polymethylmethacrylat mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 2 µm (alkaliunlöslich)
[0043] Die beschriebenen Schicht-Teilaufbauten (Schichten 1-6) wurden auf Gleiteigenschaften
und Oberflächenwiderstand geprüft. Der Reibwert (Reibwert = Zugkraft/Normalkraft ×
100) ist ein Maß für die Haftreibung, wenn das Material mit der Beschichtungsseite
unter der Einwirkung einer Zugkraft über die Rückseite sowie Schichtseite des gleichen
Materials bzw. über eine Oberfläche aus Plüsch zu gleiten beginnt.
[0044] Oberflächenwiderstand gemessen bei 50 und 20 % relative Luftfeuchtigkeit RF.
Elektrodenabstand 1 cm
Elektrodenlänge 10 cm
[0045] Die beschriebenen Teilaufbauten wurden weiter aufgebaut mit den unten aufgeführten
Schichten.
Schicht 7
[0046] (1. grünsensibilisierte Schicht)
grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (4,8 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,28 µm) aus 0,94 g AgNO₃, mit
0,77 g Gelatine und
0,30 g Kuppler M-1
Schicht 8
[0047] (2. grünsensibilisierte Schicht)
grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (4,3 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,65 µm) aus 0,94 g AgNO₃, mit
0,87 g Gelatine und
0,64 g Kuppler M - 1
Schicht 9
[0048] (Zwischenschicht)
0,6 g Gelatine
0,15 g Ethylendiharnstoff
0,08 Verbindung WM-1
Schicht 10
[0049] (Gelbfilterschicht)
gelbes kolloidales Silbersol mit
0,2 g Ag
0,5 g Gelatine und
0,12 g Verbindung WM - 1
Schicht 11
[0050] (1. blauempfindliche Schicht)
Silberbromidiodemulsion (4,9 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,35 µm) aus 0,76
g AgNO₃, mit
0,56 g Gelatine
0,47 g Kuppler Y-1
0,4 g Verbindung WM-1
Schicht 12
[0051] (2. blauempfindliche Schicht)
Silberbromidiodidemulsion (3,3 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,78 µm) aus
1,3 g AgNO₃, mit
0,76 g Gelatine
1,42 g Kuppler Y-1
0,3 g Verbindung WM-1
Schicht 13
[0052] (UV-Absorberschicht)
1,5 g Gelatine
0,8 g Verbindung UV-1
Schicht 14
[0053] (Zwischenschicht)
0,9 g Gelatine
0,4 g Ethylendiharnstoff
Schicht 15
[0054] (Härtungsschutzschicht)
0,3 g Gelatine
0,15 g Verbindung HM-1
0,1 g Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat
0,03 g Verbindung VI-1
0,018 g Dimethylpolysiloxan
0,7 g Härtungsmittel der Formel

[0055] Die Bruchfestigkeit, Körnigkeit und Schärfe der fertigaufgebauten Schichten wurden
gemessen. Außerdem wurde die Fleckenbelastung visuell beurteilt und in prozentualer
Belastung ausgegeben.
[0056] Die Parallelbruchfestigkeit wurde durch die Parameter Bruchdurchmesser [mm] und Bruchkraft
[N] charakterisiert. Hierbei wurde ein 35 mm breiter Streifen des betreffenden Materials,
der längs einer Querlinie perforiert war, zu einer Schleife geformt und diese zwischen
zwei parallelen, einander stetig annähernden Backen zusammengepresst. Bruchdurchmesser
ist der innere Durchmesser der Schleife und Bruchkraft ist die Kraft, mit der die
beiden Backen auf die Schleife einwirken, und zwar in dem Moment, wo die Schleife
entlang der Perforationslinie bricht.
[0057] Methode beschrieben in Research Disclosure 25 302, 5/85.
[0058] Körnigkeit: RMS-granularity beschrieben in SPSE Handbook of Photografic science and
Engineering 1973, S. 935, Meßblende 48 µm.
[0059] Schärfe: MTF beschrieben in SPSE Handbook of Photografic science and Enginieering
1973, S. 946.
[0060] Folgende Verbindungen wurden verwendet:

M-1 Kuppler 7 aus US-A-2 000 788
Y-1 Kuppler 16 aus US-A-3 933 501
WM-1 handelsübliche wäßrige Dispersion eines anionischen modifizierten Polyurethan

[0061] Ein farbfotographisches Aufzeichnungsmaterial für die Colornegativentwicklung wurde
hergestellt, indem auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriace tat
die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden; und zwar
wurden die Schichten 1 und 2, die Schichten 3 bis 5, die Schichten 6 bis 9, die Schichten
10 bis 13 gemeinsam und schließlich Schicht 14 aufgetragen. Die Mengenangaben beziehen
sich jeweils auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen
AgNO₃ angegeben. Alle Silberhalogenidemulsionen waren pro 100 g AgNO₃ mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden
stabilisiert.
Schicht 1
[0062] (Antihaloschicht)
Schwarzes kolloidales Silbersol mit 0,5 g Ag, 0,2 g Octylhydrochinon und 1,5 g Gelatine
Schicht 2
[0063] (Zwischenschicht)
1,0 g Gelatine
0,05 g Octylhydrochinon
Schicht 3
[0064] (1. rotsensibilisierte Schicht)
rotsensibilisierte Silberbromiddiodidemulsion aus 3,5 g AgNO₃ (Gemisch aus 80 Gew.-%
einer Emulsion mit 5 Mol-% Iodid und mittlerem Teilchendurchemsser von 0,2 µm und
20 Gew.-% einer Emulsion mit 7 Mol-% Iodid und mittlerem Teilchendurchmesser von
0,8 µm), 1,7 g Gelatine und 0,7 g Kupplergemisch C2, emulgiert mit 0,7 g Trikresylphosphat
Schicht 4
[0065] (2. rotsensibilisierte Schicht)
rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion aus 2,0 g AgNO₃ (Gemisch aus 20 Gew.-%
einer Emulsion mit 7 Mol-% Iodid, mittlerem Teilchendurchmesser von 0,8 µm und enger
Korngrößenverteilung und 80 Gew-% einer Emulsion mit 10 Mol-% Iodid, mittlerem Teilchendurchmessern
von 0,8 µm und breiten Korngrößenverteilung),
2,0 g Gelatine und
0,2 g Kupplergemisch C2, emulgiert mit
0,2 g Trikresylphosphat
Schicht 5
[0066] (Zwischenschicht)
0,7 g Gelatine und
0,09 g 2,5-Diisooctylhydrochinon
Schicht 6
[0067] (1. grünsensibilisierte Schicht)
grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion aus 2,2 g AgNO₃ (Gemisch aus 65 Gew.-%
einer Emulsion mit 5 Mol-% Iodid und mittlerem Teilchendurchmesser von 0,2 µm und
35 Gew-% einer Emulsion mit 7 Mol-% Iodid und mittlerem Teilchendurchmesser von 0,8
µm),
1,7 g Gelatine und
0,5 g Kuppler M2 emulgiert mit 0,5 g Trikresylphosphat
Schicht 7
[0068] (2. grünsensibilisierte Schicht)
grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion aus 1,5 g AgNO₃ (Gemisch aus 70 Gew.-%
einer Emulsion mit 7 Mol-% Iodid, mittlerem Teilchendurchmesser von 0,8 µm und enger
Teilchengrößenverteilung und 30 Gew.-% einer Emulsion mit 10 Mol-% Iodid, mittlerem
Teilchendurchmesser von 0,8 µm und breiter Teilchengrößenverteilung), 1,7 g Gelatine
und 0,2 g Kuppler M2, emulgiert mit 0,2 g Trikresylphosphat
Schicht 8
[0069] (Zwischenschicht)
0,5 g Gelatine und
0,06 g 2,5-Diisooctylhydrochinon
Schicht 9
[0070] (Gelbfilterschicht)
gelbes kolloidales Silbersol mit 0,1 g Ag
0,35 g Gelatine und
0,2 g Verbindung WM-1
Schicht 10
[0071] (1. blauempfindliche Schicht)
Silberbromidiodidemulsion aus 0,6 g AgNO₃ (Gemisch aus 90 Gew.-% einer Emulsion mit
5 Mol-% Iodid und einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,2 µm und 10 Gew.-% einer
Emulsion mit 7 Mol-% Iodid und einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,8 µm), 1,4
g Gelatine und 0,85 g Kuppler Y2 emulgiert mit 0,85 g Trikresylphosphat
Schicht 11
[0072] (2. blauempfindliche Schicht)
Silberbromidiodidemulsion aus 1,0 g AgNO₃ (Gemisch aus 50 Gew.-% einer Emulsion mit
7 Mol-% Iodid, einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,8 µm und enger Korngrößenverteilung
und 50 Gew.-% einer Emulsion mit 10 Mol-% Iodid, einem mittleren Teilchendurchmesser
von 0,8 µm breiter Korngrößenverteilung),
0,6 g Gelatine und 0,3 g Kuppler Y2, emulgiert mit 0,3 g Trikresylphosphat
Schicht 12
[0073] (UV-Absorberschicht)
1,5 g Gelatine und
0,8 g Verbindung UV-1
Material 4 (gemäß der Erfindung)
Schicht 13
[0075] (Zwischenschicht)
0,9 g Gelatine
0,45 g Verbindung WM-1
0,10 Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat mit einem mittleren Teilchendurchmesser
von 2,0 µm.
Material 5 (nicht erfindungsgemäß)
Schicht 13
[0077] (Zwischenschicht)
0,9 g Gelatine
0,45 g Verbindung WM-1
Material 6 (nicht erfindungsgemäß)
Schicht 13
[0079] (Zwischenschicht)
0,9 g Gelatine
0,45 g Verbindung WM-1
0,10 g Polymethylmethacrylat mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 2 µm (alkaliunlöslich).
[0080] Der beschriebene Schichtaufbau (Schichten 1-13) wurde durch Überschichten wie folgt
gehärtet:
Schicht 14
[0081] (Härtungsschutzschicht)
0,2 g Gelatine
0,152 g Polymethylmethacrylat
0,15 g Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophathalat
0,025 g Verbindung VI-1
0,063 g Dimethylpolysiloxan
0,7 g Härtungsmittel wie Material 1, Schicht 15.