[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Reinigungskassette für ein Magnetbandgerät gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Es ist bereits allgemein bekannt, zum Reinigen eines Magnetkopfs und einer Bandantriebsrolle
für das Magnetband in einem Magnetbandgerät eine Kassette zu verwenden, die anstelle
einer mit dem Magnetband versehenen Kassette in das Magnetbandgerät eingeführt wird.
Anstelle des Magnetbands enthalten diese Reinigungskassetten Reinigungseinrichtungen
für den Magnetkopf und gegebenenfalls auch für eine das Magnetband antreibende Bandantriebsrolle.
Derartige Reinigungskassetten sind beispielsweise aus der US-PS 4,445,158 oder der
US-PS 4,272,796 bekannt. Bei diesen bekannten Reinigungskassetten wird die Reingigungseinrichtung
für den Magnetkopf jeweils von einer Antriebsanordnung angetrieben, die normalerweise
die Spulen mit dem Magnetband in der Magnetbandkassette antreiben. Damit ist es möglich,
gleichzeitig den Magnetkopf und die Bandantriebsrolle zu reinigen und die Reinigungselemente
für den Magnetkopf und die Bandantriebsrolle befinden sich nebeneinander an derselben
Seite der Magnetbandkassette.
[0003] Es sind Magnetbandgeräte bekannt, bei denen eine Magnetbandkassette verwendet wird,
bei der über eine Bandantriebseinrichtung sowohl das Band bewegt wird als auch über
ein die Spulen umfassendes Gummiband die Spule angetrieben werden. Es wurde auch bereits
eine Reinigungskassette für ein derartiges Magnetbandgerät vorgeschlagen (europäische
Patentanmeldung 86104435.2), bei der eine Reinigungseinrichtung für den Magnetkopf
durch die Bandantriebsrolle angetrieben wird. Da die Bandantriebsrolle zum Antrieb
der Reinigungseinrichtung verwendet wird, ist ihre gleichzeitige Reinigung mit dieser
Reinigungskassette nicht ohne weiteres möglich.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Reinigungskassette anzugeben,
bei der die Reinigungseinrichtung für den Magnetkopf über die Bandantriebsrolle betätigt
wird und mittels der dennoch eine Reinigung der Bandantriebsrolle möglich ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei der Reinigungskassette der eingangs genannten
Art durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Die Reinigungskassette gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß sie sehr gute Reinigungseigenschaften
aufweist, da sie, je nach dem in welcher Richtung sie in das Magnetbandgerät eingeführt
wird, gezielt entweder den Magnetkopf oder die Bandantriebsrolle reinigt.
[0007] Zweckmäßigerweise wird sowohl für die Reinigung des Magnetkopfs als auch für die
Reinigung der Bandantriebsrolle ein gleiches oder dasselbe Reinigungselement aus einem
flexiblen Werkstoff, wie beispielsweise Schaumstoff oder Filz verwendet. Zum Beseitigen
der Ablagerungen ist es dabei günstig, das Reinigungselement mit Rillen zu versehen.
Diese Rillen können an einer Seite oder an zwei Seiten des Reinigungselements vorgesehen
werden, so daß je nach Anwendungsfall eine optimale Reinigung des Magnetkopfs bzw.
der Bandantriebsrolle erreicht wird. Das Reinigungselement für die Bandantriebsrolle
kann parallel oder senkrecht zu der Längswand der Reinigungskassette angeordnet werden,
die der Seite gegenüberliegt, an der die Reinigungseinrichtung für den Magnetkopf
angeordnet ist.
[0008] Die Reinigungselemente werden zweckmäßigerweise auswechselbar ausgebildet. Die Reinigungselemente
können zu diesem Zweck mit einer Öffnung versehen sein, mittels der sie über einen
verrastbaren flexiblen Streifen gesteckt werden können. Es ist auch möglich, das Reinigungselement
für die Bandantriebsrolle in Längsrichtung in eine Öffnung der Reinigungskassette
hineinzuschieben.
[0009] Ausführungsbeispiele der Reinigungskassette gemäß der Erfindung werden im folgenden
anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
FIG 1 eine teilweise aufg ebrochene Draufsicht auf eine erste Ausführungsform der
Reinigungskassette,
FIG 2 eine Seitenansicht der in FIG 1 dargestellten Reinigungskassette,
FIG 3 verschiedene Ausführungsformen von Reinigungselementen,
FIG 4 eine teilweise aufgebrochene Draufsicht einer zweiten Ausführungsform der Reinigungskassette
und
FIG 5 eine Seitenansicht der in FIG 4 dargestellten Reinigungskassette.
[0010] Die in FIG 1 dargestellte Reinigungskassette 1 einer ersten Ausführungsform der Erfindung
weist äußere Abmessungen auf, die denen einer im Handel erhältlichen mit Magnetband
versehenen Kassette, die auch unter der Bezeichnung 1/4-Inch-Cartridge bekannt ist,
weitgehend entsprechen. Der Teil, der in FIG 1 dargestellten Reinigungskassette 1,
der die Reinigung des Magnetkopfs betrifft, ist in der europäischen Patentanmeldung
86104435.2 ausführlich beschrieben. Nach dem Einführen der Kassette 1 in ein entsprechendes
Magnetbandgerät mit einem Magnetkopf und einer normalerweise für den Antrieb des Magnetbands
vorgesehenen Bandantriebsrolle 3 derart, daß die Frontseite eines nicht dargestellten
Magnetkopfs an einem Reinigungselement 4 einer in der Kassette 1 enthaltenen Reinigungseinrichtung
anliegt und eine gestrichelt dargestellte Bandantriebsrolle 3 an einem Antriebsrad
5 der Kassette 1 anliegt. Das Antriebsrad 5 ist beispielsweise als Reibrad ausgebildet
und enthält an seinem Umfang eine Beschichtung aus Gummi. Auf der Achse des Antriebsrads
5 ist eine Schnecke 6 angeordnet, die beispielsweise mit dem Antriebsrad 5 eine Baueinheit
bildet. Die Schnecke 6 ist Teil eines Schneckengetriebes und ist einem Schneckenrad
7 zugeordnet, das auf einer Exzenteranordnung 8 angeordnet ist. Die Exzenteranordnung
8 wird aus einer in Lagern 9 gelagerten Welle, auf der auch das Schneckenrad 7 angeordnet
ist und einer Exzenterwelle 11 gebildet.
[0011] Die Exzenterwelle 11 ist gegen die Achse der Welle 10 geneigt angeordnet und bei
einer Drehung der Exzenteranordnung 8 wird ein Träger 12 in eine Hin- und Herbewegung
und gleichzeitig in eine Schwingbewegung, die auch als eine Schwenkbewegung oder teilweise
Drehbewegung aufgefaßt werden kann, versetzt. Ein Träger 12 ist an seinem hinteren
Ende durch ein kugelförmiges Teil 15 gelagert und umgreift die Exzenterwelle 11 auf
der einen Seite, beispielsweise der Oberseite durch seitliche Auflageflächen und auf
der anderen Seite, beispielsweise der Unterseite durch eine Lippe 13. An der Vorderseite
des Trägers ist ein schwenkbarer Streifen 14 zu erkennen, der über ein Gelenk 21 am
Träger 12 befestigt ist. Wenn der Träger aus Kunststoff ausgebildet ist, ist das Gelenk
beispielsweise als Filmscharnier ausgebildet. Der Streifen 14 weist an seinem anderen
Ende eine Rastnase 22 auf, die in eine entsprechende Öffnung 23 des Trägers 12 einschiebbar
ist. Über den Streifen wird das Reinigungselement 4 geschoben, das eine entsprechende
Längsöffnung aufweist. Das Reinigungselement 4 ist auswechselbar auf dem Streifen
14 befestigt und kann, wenn dieser herausgeklappt ist, einfach ausgetauscht oder gedreht
werden, so daß es von beiden Seiten benutzt werden kann. Das Reinigungselement 4 ist
kissen- oder quaderförmig aufgebaut. Es besteht aus einem flexiblen Werkstoff, beispielsweise
Schaumstoff und kann mit einer Reinigungsflüssigkeit getränkt werden.
[0012] Zum Reinigen der Bandantriebsrolle 3 wird die Kassette 1 in der entgegengesetzten
Richtung in das Magnetbandgerät eingeführt, so daß die nun durchgezogen dargestellte
Bandantriebsrolle 3 an einem zugehörigen Reinigungselement 24 anliegt, das in gleicher
Weise ausgebildet sein kann, wie das Reinigungselement 4. Auch dieses Reinigungselement
24 ist auf einem Streifen 25 angeordnet, der in ähnlicher Weise ausgebildet ist, wie
der Streifen 14 und ebenfalls eine Rastnase aufweist und aus der Kassette 1 zum Auswechseln
des Reinigungselements 24 herausgeschwenkt werden kann, wie es gestrichelt dargestellt
ist. Das Reinigungselement 24 und eine entsprechende Öffnung 26 für den
Magnetkopf sind auf der dem Reinigungselement 4 gegenüberliegenden Seite der Kassette
1 angeordnet, so daß, je nach dem in welcher Richtung die Kassette 1 eingeführt wird,
entweder der Magnetkopf oder die Bandantriebsrolle 3 gereinigt werden. Normalerweise
enthält die Kassette 1 nur Ausschnitte 30 in der Grundplatte, mit denen ein Einführen
der Kassette in der falschen Richtung verhindert werden soll. Da nun aber die Kassette
1 in beiden Richtungen in das Magnetbandgerät eingeführt werden kann, je nach dem
ob der Magnetkopf oder die Bandantriebsrolle 3 gereinigt werden sollen, werden zwei
zusätzliche Ausschnitte 31 in der Grundplatte 32 vorgesehen.
[0013] Wenn die Kassette 1 in das Magnetbandgerät eingeführt ist und die Bandantriebsrolle
3 das Reinigungselement 4 berührt, kann die Bandantriebsrolle 3 in beiden Drehrichtungen
angetrieben werden und durch die Berührung mit dem Reinigungselement 24 wird die Bandantriebsrolle
3 gereinigt.
[0014] Bei der in FIG 2 dargestellten Seitenansicht ist zu erkennen, daß das Reinigungselemente
24 in gleicher Weise ausgebildet ist wie das Reinigungselement 24 und ebenfalls auf
einen Streifen 25 mit einer Rastnase aufgesteckt ist. Weiterhin sind die zusätzlichen
Ausschnitte 31 in der Grundplatte 32 der Kassette 1 zu erkennen.
[0015] Die Reinigungselemente 4 und 24 können unterschiedliche Oberflächen aufweisen. Einige
Ausführungsbeispiele sind in den FIG 3a bis 3d dargestellt.
[0016] Bei der in FIG 3a dargestellten Ausführungsform weist das Reinigungselement 4 bzw.
24 auf einer Seite Längsrillen auf. Diese Seite eignet sich insbesondere für die Reinigung
des Magnetkopfs, während für die Reinigung der Bandantriebsrolle 3 die Rückseite ohne
die Rillen verwendet werden kann. Zu diesem Zweck kann das Reinigungselement auf den
Streifen 14 oder 25 in der einen oder in der anderen Richtung aufgesteckt werden.
[0017] Bei der Darstellung in FIG 3b ist das Reinigungselement 4 bzw. 24 symmetrisch aufgebaut,
so daß es beliebig auf die Streifen 14 bzw. 25 aufgesteckt werden kann.
[0018] Das in FIG 3c dargestellte Reinigungselement 4 bzw. 24 weist schräg verlaufende Rillen
auf und dieses Reinigungselement kann ebenfalls sowohl für die Reinigung des Magnetkopfs
als auch für die Reinigung der Bandantriebsrolle 3 verwendet werden, wobei auch auf
der Rückseite die Rillen vorgesehen werden können und dann das Reinigungselement mittels
der Längsöffnung 33 beliebig auf die Streifen 14 bzw. 25 aufgesteckt werden kann.
[0019] Entsprechendes gilt für das in FIG 3d dargestellte Reinigungselement 4 bzw. 24, bei
dem die Rillen rautenförmig auf beiden Seiten angeordnet sind.
[0020] Die in FIG 4 dargestellte zweite Ausführungsform der Reinigungskassette 1 enthält
für die Reinigung des Magnetkopfs dieselben Bauteile wie die in FIG 1 dargestellte
Reinigungskassette 1. Zur Reinigung der Bandantriebsrolle 3 ist jedoch das Reinigungselement
24 senkrecht zur Längswand angeordnet, so daß nicht die Längsseite sondern die Querseite
des Reinigungselements 24 die Bandantriebsrolle 3 reinigt. Das Reinigungselement 24
ist längs in eine entsprechende Öffnung eingeschoben und drückt federnd gegen die
Bandantriebsrolle 3. Auch hier kann das Reinigungselement 24 mit dem Reinigungselement
4 identisch sein, das die Reinigung des Magnetkopfs vornimmt. Es ist jedoch auch möglich,
andere Reinigungselemente für die Reinigung der Bandantriebsrolle 3 zu verwenden.
[0021] Bei der in FIG 5 dargestellten Seitenansicht der Kassette 1 ist zu erkennen, daß
das Reinigungselement 24 der Länge nach in die Öffnung 34 eingeschoben ist. Auch bei
dieser Kassette 1 sind Ausschnitte 31 in der Grundplatte 32 vorgesehen, um die Kassette
1 wahlweise in der einen oder der entgegengesetzten Richtung in das Magnetbandgerät
einführen zu können.
1. Reinigungskassette für ein Magnetbandgerät, die anstelle einer mit Magnetband versehenen
Kassette in das Magnetbandgerät eingeführt wird und die eine Reinigungseinr
ichtung für einen Magnetkopf des Magnetbandgeräts enthält, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Reinigungselement (4) für den Magnetkopf gegenüberliegenden Seite
der Reinigungskassette (1) ein weiteres Reinigungselement (24) zum Reinigen einer
Bandantriebsrolle (3) vorgesehen ist, so daß in Abhängigkeit von der Richtung, in
der die Reinigungskassette (1) in das Magnetbandgerät eingeführt wird, entweder der
Magnetkopf oder die Bandantriebsrolle (3) gereinigt wird.
2. Reinigungskassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Reinigungselement (24) parallel zur Längswand der Reinigungskassette
(1) angeordnet ist.
3. Reinigungskassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Reinigungselement (24) senkrecht zur Längswand der Reinigungskassette
(1) angeordnet ist.
4. Reinigungskassette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Reinigungselement (24) auswechselbar an der Reinigungskassette (1)
angeordnet ist.
5. Reinigungskassette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Reinigungselement (24) auf einem Streifen (25) aufsteckbar angeordnet
ist.
6. Reinigungskassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Reinigungselement (24) in eine Öffnung (34) einsteckbar ist.
7. Reinigungskassette nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Reinigung des Magnetkopfs vorgesehene Reinigungselement (4) und das
für die Reinigung der Bandantriebsrolle (3) vorgesehene Reinigungselement (24) gleichartig
ausgebildet sind.
8. Reinigungskassette nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungselemente (4, 24) quaderförmig ausgebildet sind und aus einem flexiblen
Werkstoff bestehen.
9. Reinigungskassette nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungselemente (4, 24) mit Rillen versehen sind.
10. Reinigungskassette nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen nur auf einer Seite des Reinigungselements (4, 24) vorgesehen sind.
11. Reinigungskassette nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungselement (4, 24) aus einem Schaumstoff besteht.