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EP 0 262 621 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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06.04.1988 Patentblatt 1988/14 |
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Anmeldetag: 25.09.1987 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT DE FR GB IT |
(30) |
Priorität: |
30.09.1986 DE 3633277
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Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT |
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80333 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Drebinger, Peter, Dipl.-Ing.
D-8000 München 60 (DE)
- Weiss, Reinhard, Dipl.-Ing.
D-8000 München 80 (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
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Fahrzeugdetektor zur Ermittlung von Verkehrsgrössen im Strassenverkehr |
(57) Ein Fahrzeugdetektor zur Ermittlung von Verkehrsgrößen im Straßenverkehr weist mindestens
einen Magnetfeld-Sensor auf, der innerhalb einer Fahrspur angeordnet ist und in einem
in der Fahrbahn eingebrachten Schnitt für elektrische Leitungen angeordnet ist. Eine
zugeordnete Auswerteeinrichtung ermittelt aus der durch die Kraftfahrzeuge verursachte
Änderungen des Magnetfelds Verkehrsgrößen wie Belegung, Geschwindigkeit oder Fahrzeugart.
Hieraus können Aussagen über den Vekehrsablauf gemacht werden. In vorteilhafter Weise
ist der Magnetfeld-Sensor von einer Erdmagnetfeld-Sonde gebildet, mit der die Intensität
und Richtung des Erdmagnetfeldes gemessen wird. Aus den Veränderungen dieser Größen
werden die benötigten Verkehrsgrößen ermittelt.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugdetektor zur Ermittlung von Verkehrsgrößen
im Straßenverkehr.
[0002] Die zur Regelung des Straßenverkehrs benötigten Verkehrsgrößen, zum Beispiel Anzahl
der Fahrzeuge, Geschwindigkeit, Fahrzeugart, Verkehrsdichte, Belegung, usw. je Fahrtrichtung,
liefern vorwiegend Induktivschleifen-Detektoren. Sie bestehen aus einem Fahrzeugsensor
und einer Auswerteschaltung. Der Fahrzeugsensor ist im allgemeinen von einer rechteckigen
Induktivschleife, beispielsweise einer Drahtschleife aus einer oder mehreren Windungen,
gebildet, die in der Fahrbahn in der jeweiligen Fahrspur eingebracht ist. Eine gebräuchliche
Abmessung beträgt dabei 2 Meter mal 3 Meter. Beim Überfahren der mit Wechselstrom
(z. B. 50 KHz) gespeisten Induktivschleifen entstehen in den Metallteilen des Kraftfahrzeugs
Wirbelströme, die die Induktivität der Schleife verringern und den Verlustwiderstand
erhöhen, was mit Hilfe einer Auswerteschaltung zur Fahrzeugdetektion dient. Aus der
Verstimmungskurve werden bestimmte Verkehrsgrößen abgeleitet. Das Einbringen der
verhältnismäßig großen Induktivschleifen in die Fahrbahn bzw. Straßendecke erfordert
in nachteiliger Weise einen sehr hohen Installationsaufwand, insbesondere wenn je
Fahrspur mehrere Schleifen zur verlegen sind.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Fahrzeugdetektor der eingangs genannten
Art so auszubilden und anzuordnen, daß er mit einem geringen Installationsaufwand
in der Fahrbahndecke eingebracht werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß innerhalb einer Fahrspur mindestens
ein Magnetfeld-Sensor angeordnet ist, daß der Magnetfeld-Sensor nicht größer ist
als der in der Fahrbahn eingebrachte Schnitt für die elektrische Zuleitung, daß in
einer zugeordneten Auswerteeinrichtung aus der durch ein Kraftfahrzeug verursachten
Änderung des Magnetfeldes benötigte Verkehrsgrößen wie Belegung, Geschwindigkeit,
Fahrzeugart, ermittelt und daraus Aussagen über den Verkehrsablauf abgeleitet werden.
[0005] Die Erfindung hat den Vorteil, daß wesentlich weniger Fräsarbeiten in der Straße
erforderlich sind. Es müssen keine großen und langgezogenen Einschnitte für die jeweiligen
Induktivschleifen in die Straßendecke zusätzlich zu den Zuleitungen eingefräst werden.
Es ist lediglich ein Schlitz erforderlich, wie er für die Zuleitungen notwendig ist,
um auch darin den Fahrzeugsensor in Form eines verhältnismäßig einfachen Magnetfeld-Sensors
einzulegen.
[0006] Die Bauart des Magnetfeld-Sensors erlaubt den Einbau in die Fahrbahn an beliebiger
Stelle in einem beispielsweise nur 8 mm breiten und 50 mm tiefen Schnitt in der Fahrbahn.
Dieser geringe Installationsaufwand erlaubt daher den Einbau des Fahrzeugsensors an
der meßtechnisch günstigsten Stelle der Fahrspur bei verhältnismäßig kurzer Schnittlänge.
Hierdurch lassen sich auch die Installationskosten erheblich vermindern. Eine zweckmäßige
Anordnung besteht darin, daß zumindest zwei Magnetfeld-Sensoren in einem bestimmten
Abstand zu einander zur Ermittlung der Fahrtrichtung in der Fahrspur angeordnet
sind. Mit dieser Anordnung läßt sich verhältnismäßig einfach die Fahrzeuggeschwindigkeit
nach im allgemeinen bekannten Verfahren ermitteln. Aufgrund der verhältnismäßig einfachen
Montage und geringen Installationsaufwands lassen sich mehrere Magnetfeld-Sensoren
in einer Linie längs der Fahrtstrecke anordnen, sodaß in der Auswerteeinrichtung mit
einem entsprechend intelligenten Auswerteverfahren Stau- oder Pulklängen ermittelt
und über den Verkehrsablauf umfassende Aussagen gemacht werden können.
[0007] In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Magnetfeld-Sensor von einer kleinen
Erdmagnetfeld-Sonde gebildet, mit der die Intensität und die Richtung des Erdmagnetfeldes
gemessen wird. Aus der Veränderung der Intensität und/oder der Richtung des Erdmagnetfeldes
werden in der Auswerteeinrichtung die Verkehrsgrößen ermittelt. Dabei können entweder
die durch die ferromagnetischen Metallteile des Fahrzeugs oder die von magnetischen
Dipolen des Fahrzeugs hervorgerufene Veränderung des magnetischen Feldes herangezogen
werden. Es rufen nicht nur die ferromagnetischen Metallteile, sondern auch die magnetischen
Dipole eines Kraftfahrzeugs Veränderungen hervor. Ein Fahrzeug, das sich im Erdmagnetfeld
befindet und von diesem magnetisiert wird, zeigt nämlich auch ein Verhalten wie ein
magnetischer Dipol. Die hierfür notwendigen Auswerteverfahren sind nicht Gegenstand
der Erfindung. Die Erfindung ist geprägt durch die Verwendung vorzugsweise einer Erdmagnetfeldsonde,
die an günstigster Stelle durch einfachen Installationsaufwand in den Schnitten in
der Fahrbahndecke kostengünstig eingebaut und verkabelt werden kann.
1. Fahrzeugdetektor zur Ermittlung von Verkehrsgrößen im Straßenverkehr,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb einer Fahrspur mindestens ein Magnetfeld-Sensor angeordnet ist, daß
der Magnetfeld-Sensor in den in die Fahrbahn eingebrachten Schnitt für die elektrische
Zuleitung paßt, und daß in einer zugeordneten Auswerteeinrichtung aus der durch ein
Kraftfahrzeug verursachten Änderung des Magnetfeldes benötigte Verkehrsgrößen wie
Belegung, Geschwindigkeit, Fahrzeugart ermittelt und daraus Aussagen über den Verkehrsablauf
abgeleitet werden.
2. Fahrzeugdetektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest zwei Magnetfeld-Sensoren in einem besstimmten Abstand zueinander zur
Ermittlung der Fahrtrichtung und Geschwindigkeit angeordnet sind.
3. Fahrzeugdetektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Magnetfeld-Sensoren in einer Linie zur Ermittlung von Stau- oder Pulklängen
angeordnet sind.
4. Fahrzeugdetektor nach einen der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnetfeld-Sensor von einer Erdmagnetfeld-Sonde gebildet ist, mit welcher
die Intensität und Richtung des Erdmagnetfeldes gemessen wird, und daß aus der Veränderung
der Intensität und/oder Richtung benötigte Verkehrsgrößen ermittelt werden.
5. Fahrzeugdetektor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die ferromagnetischen Metallteile des Kraftfahrzeugs verursachten Veränderungen
des Erdmagnetfeldes ermittelt und ausgewertet werden.
6. Fahrzeugdetektor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die magnetischen Dipole des Kraftfahrzeugs verursachten Veränderungen
des Erdmagnetfeldes ermittelt und ausgewertet werden.
7. Fahrzeugdetektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor in einen in die Fahrbahn eingebrachten Schnitt von z.B. 8 mm Breite
und 50 mm Tiefe paßt.