(19)
(11) EP 0 262 677 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.04.1988  Patentblatt  1988/14

(21) Anmeldenummer: 87114353.3

(22) Anmeldetag:  01.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 3/66, E06B 3/26, E06B 3/64
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 02.10.1986 DE 3633620

(71) Anmelder: Josef Gartner & Co.
D-89421 Gundelfingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gartner, Fritz, Dr. Ing.
    D-8883 Gundelfingen (DE)

(74) Vertreter: Müller-Boré & Partner Patentanwälte 
Grafinger Strasse 2
81671 München
81671 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wärmedämmendes Fenster oder Fassadenanordnung im transparenten Bereich


    (57) Das wärmedämmende Fenster oder die wärmedämmenden Fassaden­flächen im transparente Bereich sind in einem Rahmen (80) ein­gespannt, welcher als Verbundprofil mit Doppeldämmung ausge­bildet ist. Die Verglasung (82) besteht aus einer Dreifach-­Verglasung, wobei die Scheiben (102, 104, 106) über dampf­dichte Abstandshalter (108, 110) verbunden sind. Der Raum zwischen den Scheiben ist mit Edelgas ausgefüllt. Die Außen­flächen der Scheiben (104, 106) sind mit einer infrarot­reflektierenden Beschichtung (112, 114) versehen. Vor der inneren Scheibe (106) ist eine Vorsatzscheibe (118) angeordnet. Durch diese Ausbildung des Rahmens (80) und der Verglasung (82) mit der Vorsatzscheibe (118) wird eine Taubildung an der Innenseite der Verglasung (82) verhindert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein wärmedämmendes Fenster oder eine Fassadenanordnung im transparenten Bereich, wobei eine Ver­glasung in einem Rahmen aus Verbundprofil eingespannt ist.

    [0002] Bei großflächigen Fenstern oder transparenten Fassadenflächen tritt das Problem auf, daß die Wärmedämmung des Rahmens oder des Profils, an welchem die Verglasung eingespannt ist, nicht ausreicht, um ein Kondensieren von Feuchtigkeit zu verhindern.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hochwärme­dämmendes Fenster oder eine hochwärmedämmende, transparente Fassadenfläche zu schaffen.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination der Merkmale gelöst

    a) der Rahmen ist als Verbundprofil mit Doppeldämmung ausge­bildet,

    b) die Verglasung besteht aus einer Dreifach-Verglasung mit Edelgasfüllung,

    c) die Abstandshalter zwischen den Scheiben der Verglasung bestehen aus Kunststoff,

    d) die beiden inneren Scheiben der Verglasung sind an der nach außen gerichteten Fläche mit einer infrarotreflek­tierenden Beschichtung versehen und

    e) im Abstand zur inneren Scheibe der Verglasung ist eine Vorsatzscheibe über wärmedämmende Abstandsleisten ange­ordnet.



    [0005] Durch die gleichzeitige Anwendung aller erfindungsgemäßen Merkmale wird erreicht, daß der Wärmetransport durch das Fenster oder die transparente Fassadenfläche auf einem minimalen Wert gehalten wird, so daß sich ein Gesamt-K-Wert von etwa 0,7 ergibt. Es wird verhindert, daß sich ein Taupunkt an der Innenscheibe der Dreifach-Verglasung ausbildet, so daß ein Kondensieren von Feuchtigkeit an der Verglasung verhindert wird.

    [0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Verbund­ profil aus drei über jeweils mindestens eine Isolierschiene verbundenen Metallprofilen. Es wäre theoretisch möglich, nur zwei Metallprofile über sehr breite Isolierschienen zu ver­binden, jedoch wird dann die für derartige Verbundprofile ge­forderte Festigkeit nicht mehr erreicht.

    [0007] Vorzugsweise weist die Vorsatzscheibe einen Abstand von etwa 20 mm von der Dreifach-Verglasung auf.

    [0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 einen Schnitt durch einen Randbereich eines Fensters und

    Fig. 2 einen Schnitt durch den Randbereich einer Fest­verglasung.



    [0009] Fig. 1 zeigt ein Fenster 10, das aus einer Verglasung 12 be­steht, die in einem Rahmen 14 eingespannt ist. Der Rahmen 14 besteht aus einem Verbundprofil, das aus einem äußeren Metall­profil 16, einem inneren Metallprofil 18 und einem Zwischen­profil 20 aus Metall sowie Isolierschienen 22 und 24 aufge­baut ist. Die Isolierschienen 22 und 24 bestehen aus einem schlechtwärmeleitenden Kunststoff und sind mit ihren ver­dickten Rändern in hinterschnittenen Nuten an den Metall­profilen 16, 18 und 20 aufgenommen.

    [0010] Die Verglasung 12 besteht aus drei Scheiben 26, 28 und 30. Zwischen den Scheiben 26 und 28 ist ein umlaufender Abstands­halter 32 und zwischen den Scheiben 28 und 30 ein umlaufender Abstandshalter 34 aus Kunststoff angeordnet. Die nach außen gerichtete Fläche der Scheibe 28 ist mit einer infrarot­reflektierenden Beschichtung 36 und die nach außen gerichtete Fläche der Scheibe 30 mit einer infrarotreflektierenden Be­schichtung 38 versehen. Die Räume zwischen den Scheiben 26 und 28 bzw. 28 und 30 sind mit einem Edelgas ausgefüllt.

    [0011] Die Verglasung 12 wird von dem äußeren Metallprofil 16 und einem Metallprofil 40 eingeklemmt, welches an dem inneren Metall­profil 18 verankert ist. Zwischen der Außenfläche der Scheibe 26 und dem Metallprofil 16 ist eine Dichtleiste 42 angeordnet, die mit einer hinterschnittenen Feder in einer hinter­schnittenen Nut an dem Metallprofil 16 verankert ist. An dem Metallprofil 40 ist eine Dichtleiste 44 verankert, die gegen die Innenfläche der Scheibe 30 drückt. Vor der inneren Scheibe 30 der Verglasung 12 ist eine Vorsatzscheibe 46 angeordnet, die über ein Metallprofil 48 gegen das Metallprofil 40 ge­preßt wird. Zwischen der Vorsatzscheibe 46 und den Metall­profilen 40 bzw. 48 sind Dichtleisten 50 bzw. 52 angeordnet. Während die Abstandshalter 32 und 34 gasdicht ausgebildet sind, müssen die Dichtleisten 44 und 50 nicht dampfdicht sein. Das Metallprofil 48 ist an dem Metallprofil 40 verankert und stützt sich an dem Metallprofil 18 ab.

    [0012] Der Rahmen 54, an welchem der Rahmen 14 der Verglasung 12 über Dichtleisten 56 und 58 anliegt, ist ebenfalls als Verbund­profil mit Doppeldämmung ausgebildet. Dabei ist ein äußeres Metallprofil 60 über Isolierschienen 62 mit einem Metallprofil 64 verbunden, welches wiederum über Isolierschienen 66 mit einem inneren Metallprofil 68 in Verbindung steht. Die Isolier­schienen 62 und 66 bestehen wie die Isolierschienen 22 und 24 aus einem gut wärmedämmenden Material. Zwischen dem äußeren Metallprofil 60 und einem an dem inneren Metallprofil 68 ver­ankerten Metallprofil 70 ist ein Fassadenpaneel 72 über Dicht­leisten 74 und 76 eingeklemmt.

    [0013] Fig. 2 zeigt einen Rahmen 80, der als Verbundprofil mit Doppel­dämmung ausgebildet ist, an welchem eine Verglasung 82 sowie ein Fassadenpaneel 84 befestigt ist. Der Rahmen 80 besteht aus einem äußeren Metallprofil 86, das über Isolierschienen 88 mit einem Metallprofil 90 verbunden ist. An dem Metall­profil 90 sind Isolierschienen 92 verankert, die an dem gegen­überliegenden Rand mit einem inneren Metallprofil 94 in Ver­bindung stehen. Das Paneel 84 ist zwischen dem äußeren Metall­profil 86 und einem Metallprofil 96 über Dichtleisten 98 und 100 eingeklemmt. Das Metallprofil 96 ist an dem inneren Metallprofil 94 des Rahmens oder Fassadenprofils 80 verankert.

    [0014] Die Verglasung 82 besteht aus drei Glasscheiben 102, 104 und 106, welche über umlaufende dampfdichte Abstandshalter 108 bzw. 110 verbunden sind. Die nach außen gerichteten Flächen der Scheiben 104 und 106 sind mit infrarotreflektierenden Beschichtungen 112 und 114 versehen. Der Raum zwischen den Scheiben 102 und 104 bzw. 104 und 106 ist mit einem Edelgas ausgefüllt. Zwischen der Außenfläche der Scheibe 102 und dem Metallprofil 86 ist eine Dichtleiste 116 angeordnet. Vor der Innenscheibe 106 der Verglasung 82 ist eine Vorsatzscheibe 118 über eine Abstandsleiste 120 angeordnet. Die Abstands­leiste 120 wird von einem Metallprofil 122 gehalten, das an dem inneren Metallprofil 94 verankert ist. Die Vorsatzscheibe 118 wird über ein Metallprofil 124 unter Zwischenschaltung einer Dichtleiste 126 gegen die Verglasung 82 gedrückt. Das Metallprofil 124 ist an dem inneren Metallprofil 94 verankert.


    Ansprüche

    1. Wärmedämmendes Fenster oder Fassadenanordnung im trans­parenten Bereich, wobei eine Verglasung in einem Rahmen aus Verbundprofil eingespannt ist, gekenn­zeichnet durch die Kombination der Merkmale:

    a) der Rahmen (14, 80) ist als Verbundprofil mit Doppel­dämmung ausgebildet,

    b) die Verglasung (12, 82) besteht aus einer Dreifach-­Verglasung mit Edelgasfüllung,

    c) die Abstandshalter (32, 34; 108, 110) zwischen den Scheiben (26, 28, 30; 102, 104, 106) der Verglasung (12, 82) bestehen aus Kunststoff,

    c) die beiden inneren Scheiben (28, 30; 104, 106) der Verglasung (12, 82) sind an der nach außen gerichteten Fläche mit einer infrarotreflektierenden Beschichtung (36, 38; 112, 114) versehen, und

    e) im Abstand zur inneren Scheibe (30, 106) der Verglasung (12, 82) ist eine Vorsatzscheibe (46, 118) über wärme­dämmende Abstandsleisten (44, 50; 120) angeordnet.


     
    2. Fenster oder Fassadenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbundprofil (14, 80) aus drei über jeweils mindestens eine Isolierschiene (22, 24; 88, 92) verbundenen Metallprofilen (16, 18, 20; 86, 90, 94) besteht.
     
    3. Fenster oder Fassadenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsatz­scheibe (46, 118) einen Abstand von etwa 20 mm von der Verglasung (12, 82) aufweist.
     




    Zeichnung