[0001] Die Erfindung betrifft einerseits ein variables Größensystem über drei Größen zur
Selbstanfertigung von Bekleidung aller Art für Damen, Herren und Kinder durch den
Verbraucher.
[0002] Andererseits richtet sich die Erfindung auf einen Komponentensatz zur Selbstanfertigung
eines solchen Bekleidungsstückes durch den Verbraucher. Des weiteren ermöglicht die
Erfindung ein Verfahren zur Selbstanfertigung von Bekleidung nach einer speziell ermittelten,
produktspezifischen Ablaufkette in der Vorproduktion.
[0003] Eine Art Bekleidungsstücke jeder Art und Form herzustellen, ist die industrielle
Vollfertigung von der Skizze über den Schnitt und dem folgenden Zuschnitt bis zur
Konfektionierung und dem abschließenden Bügeln. Der Verbraucher ist in diesem Fall
genötigt, nur eine Auswahl im Katalog oder Geschäft der dort befindlichen oder abgebildeten
Artikel zu treffen, ohne jedoch in einer Form Hand anlegen zu müssen. Dafür bezahlt
er mit einem wesentlich höheren Preis, als der Selbstfertigung von Bekleidung.
[0004] Ferner ist das Selbstnähen von Bekleidungsstücken aller Art nach dem Prinzip des
Schnittmusters, des Zuschnitts, der Beschaffung aller Zutaten und der Einzelfertigung
bekannt.
[0005] Hierbei ist der Verbraucher zunächst gezwungen, in mehreren Einzelaktionen den Schnitt
des von ihm bevorzugten Bekleidungsstücks, den Stoff bzw. die Strickware, das Futter,
das Garn sowie die jeweiligen Verschlußelemente - ggf. in verschiedenen Verkaufsstellen
- auszusuchen. Zu Hause muß der Verbraucher dann den Schnitt, das Ausschneiden des
Stoffs bzw. der Strickware, das Einsetzen der Verstärkungen sowie der Verschlußelemente
durchführen.
[0006] Diese Tätigkeiten setzen aber nicht nur eine besondere manuelle Geschicklichkeit
des Verbrauchers voraus, sondern erfordern auch spezielle Kenntnisse über die Erstellung
eines Zuschnitts, über den Fadenverlauf der verschiedenen Materialien bzw. den Dehnungswert
von Strick- oder Wirkstoffen sowie die Integration der Verschlußelemente, wie z. B.
Reißverschlüsse, Knöpfe etc. Diese Voraussetzungen halten demzufolge viele Verbraucher
trotz der hiermit verbundenen Kostenersparnis im Vergleich zu Fertigerzeugnissen häufig
von der Selbstanfertigung von Bekleidungsstücken ab. Hinzu kommt, daß der Verbraucher
auch geeignete Geräte und Vorrichtungen sowie die entsprechenden Räumlichkeiten zu
Hause zur Verfügung haben muß, die es ihm gestatten, alle Maßnahmen vom Zuschnitt
bis zum Zusammennähen der verschiedenen Schnitteile ohne größere Schwierigkeiten durchführen
zu können.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen variablen Größenschlüssel über drei
Größen, ein Verfahren zur Selbstanfertigung von Bekleidung mit einer für dieses Produkt
sehr spezifischen industriell praktizierten Ablaufkette sowie einen Komponentensatz
zur Selbstanfertigung von Bekleidungsstücken aller Art für Damen, Herren und Kinder
durch den Verbraucher zu schaffen, die auf der einen Seite dem Verbraucher den Kostenvorteil
der kompletten Selbstanfertigung beläßt, andererseits weder Vorrichtungen, noch Maschinen,
noch Fertigungs- und Materialkenntnisse vom Verbraucher fordert und die dem Verbraucher
eine Anpassung an individuelle Variationen seiner Konfektions-größe zulassen.
[0008] Was die Lösung des verfahrensmäßigen Teils dieser Aufgabe anlangt, so besteht diese
in den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmalen.
[0009] In dieser Kombination von mehreren ineinandergreifenden und sich ergänzenden Produktmöglichkeiten
ist die Möglichkeit enthalten, mit einem Minimum an industrieller Vorproduktion (Max.
30 %) ein für den Verbraucher maximal zu verwertendes und zu leicht vollendendes Bekleidungsstück
zu schaffen.
[0010] Durch das Vario-Komponentensystem wird der Verbraucher in die Lage versetzt, auch
mit einer schwierigen Figur, die keine in der Konfektion üblichen Normmaße aufweist,
sich selbst ein optimal passendes Kleidungsstück herzustellen .z. B. zwischen Taille
und Hüfte, oder zwischen Brustumfang und Taille über eine Spanne von drei Größen auszugleichen.
Darüber hinaus kann er bei Kombi-Artikeln (Blusen, Hosen, Rock, Jacken) unterschiedliche
Größen für Ober- und Unterteile aussuchen und bestellen, was ihm weitere optimale
Passformvorteile bringt.
[0011] In der Praxis sieht das so aus:
[0012] Eine Verbraucherin bestellt Kleidung auf Grund des Vario-Konfektionsbandes zwei Teile
an Kombi-Kleidung.
[0013] 1 Jacke Gr. 38 - 1 Rock Gr. 40
a) Die Jacke kann sie nunmehr in den Größen 36 - 38 - 40 nach ihrer individuellen
Größe fertigen, weil entsprechende Maßzugaben in den einzelnen Schnitteilen enthalten
sind.
b) Der Rock Gr. 40 ist variabel in Gr. 38 - 40 - 42 zu fertigen.
[0014] Wichtig: Bei Veränderungen der Körpermaße kann jederzeit jeder Artikel aufgetrennt
und mit den vorhandenen Stoffzugaben in eine neue Größe geändert werden.
[0015] Kernpunkt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Erkenntnis, diejenigen Komponenten
eines Bekleidungsstückes industriell vorfertigen zu lassen, welche sich über die erfaßten
Konfektionsgrößen nur wenig ändern, und welche auf der einen Seite schwierige und
wichtige Arbeitsprozesse voraussetzen, die auch besondere Kenntnisse in der Materialverarbeitung
verlangen, sowie auf der anderen Seite aber für eine industrielle Vorfertigung, insbesondere
Automatenfertigung besonders geeignet sind. Dieser Anteil der Vorfertigung liegt etwa
zwischen 20 und 30 % incl. des Zuschnittes gegenüber der Vollkonfektion. Dem Verbraucher
werden nur noch die Tätigkeiten überantwortet, die keine speziellen Erfahrungen in
der Selbstanfertigung von Bekleidungsstücken voraussetzen und welche im wesentlichen
auf das Anpassen an seine Maße, das Zusammenfügen, insbesondere Zusammennähen, Kleben,
Schweißen, Pressen, und das Bügeln der Einzelstücke beschränkt sind. Der Verbruacher
spart also gegenüber der herkömmlichen Selbstanfertigung eine Reihe von Arbeitsgängen,
die in der Regel eine spezielle Ausbilduhg erforderlich machen.
[0016] Ein ganz besonders großer Vorteil ergibt sich aus der Verwendung von mehreren, z.
B. zwei oder drei Maßsystemen für eine entsprechende Anzahl von Konfektions- größen,
da der Verbraucher seine individuellen, von einer Konfektionsgröße abweichenden Maße
bei der Fertigstellung des Bekleidungsstückes berücksichtigen kann.
[0017] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß auf
der einen Seite der Verbraucher Zeit und Geld spart, ohne jedoch auf manuelle Tätigkeiten
- z.B. als Freizeitgestaltung - verzichten zu müssen und daß er auf der anderen Seite
vor-, zwischen- und fertigverarbeitete Schnitteile mit Verschlußelementen und Zutaten
zur Verfügung gestellt bekommt, die er an seine individuelle Größe anpassen kann und
die mit der notwendigen Sachkenntnis von Fertigung und Material industriell hergestellt
und dadurch preisgünstig zur Verfügung gestellt werden können.
[0018] Der Verfahrensablauf insgesamt ist etwa wie folgt:
[0019] Nach Einzelskizzen von Bekleidungsstücken, wie Mäntel, Hosen, Jacken, Röcke, Blusen
oder Hemden, wird eine farblich und qualitativ abgestimmte und sich ergänzende Kollektion
von Damen-, Herren- oder Kindermoden im Styling entwickelt und die dazu passenden
Stoffe jeweils in Farb- und Materialthemen festgelegt. Aus diesen Styling-Skizzen
werden dann technische Einzelheiten abgeleitet ; und gesondert gezeichnet, welche
die Vorlage für die späteren Schnitteile bilden.
[0020] Aus der jeweils erstellten Skizze wird anschließend ein Grundschnitt in Größe 38
entwickelt, der die Basis für alle weiteren Größen darstellt. Im Anschluß daran wird
ein sogenannter Rohling vorgenäht, um bei Anprobe eventuelle Mängel bei der Schnitterstellung
korrigieren zu können. Erforderliche Änderungen werden unmittelbar am Grundschnitt
vorgenommen. Die Schnitteile werden mit den Schnittskizzen verglichen und Details
oder Änderungen nachgetragen.
[0021] Nunmehr wird jedes Modell im Originalstoff genäht, um sicherzugehen, daß Schnitt
und Stoff in Feinabstimmung mit dem Fertigteil optimal harmonieren. Notwendige Korrekturen
können am Schnitt so letztlich vorgenommen werden.
[0022] Sämtliche Arbeitsgänge werden katalogisiert und die Abläufe festgelegt, und zwar
getrennt Dach Arbeitsgängen der industriellen Vorfertigung und der häuslichen Selbstanfertigung.
Zeichner und Texter stimmen abschließend die Zeichnungen und die Montageanleitung
aufeinander ab.
[0023] Parallel zu der Schnittherstellung wird auch die Gradierung der anderen Größen und
die Zusammenfassung mehrerer Maßsysteme in einen Schnitt vorgenommen, um ein Konfektionsteil
in allen gängigen Größen anbieten zu können. Nach Verabschiedung und Kontrolle der
Größensätze werden diese z.B. auf einem Schnittkopierer gespeichert. Auf diese Weise
können je nach Abruf der Größen entsprechende Lagen auskopiert und auf dem Sehnittisch
ausgeschnitten werden. Die Schnitteile werden versäubert und spezielle Teile weiteren
Arbeitsgängen zugeführt. Solche Arbeitsgänge können beispielsweise das Aufbügeln von
Einlagen oder das Vornähen von Tascheneingriffen sein. Auch Kleinfertigteile können
vormontiert geliefert werden, wie Gürtelschlaufen, Applikationen, Plisseefalten, Kragen,
Manschetten, Stickereien und Schlitznähte, Gürtel, Taschen und Taillenbunde.
[0024] Sämtliche Komponenten einschließlich der Zutaten, wie Garn, Reißverschlüsse, Knöpfe
und Einlagen und die jeweilige Montageanleitung werden schließlich setartig in einem
versandfertigen Package zusammengeführt.
[0025] Der Verbraucher, der ein derartiges Package mittels Katalog bestellt oder sich in
speziellen Depots aussucht, kann dann anhand der Montageanleitung unverzüglich nach
Anleitung mit dem Zusammenfügen der Komponenten beginnen. Hierzu benötigt der Verbraucher
nur ein Minimum der Kenntnisse, die er nach herkömmlichen Methoden der Selbstanfertigung
sich hätte aneignen müssen. Er braucht auch keine Spezialgeräte oder besondere Räumlichkeiten.
Im Prinzip genügt eine einfache Nähmaschine, deren Bedienung problemlos zu lernen
ist.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren vereinigt in besonders geschickter Weise die Vorteile
der industriellen Fertigung mit denen der Selbstanfertigung bei minimalem Kostenaufwand
und guter Paßform bei einer Eigenquote des Verbrauchers zwischen 70 und 80%. Es ermöglicht
die Selbstherstellung modischer Bekleidung mit geringem Zeitaufwand bei optimaler
kostengünstiger Aufteilung auf den industriellen Vorferhungsbereieh einerseits und
den Selbstanfertigungsbereich andererseits.
[0027] Der im Anspruch 2 gekennzeichnete Komponentensatz kann z.B. in folienartigen Klarsichtverpackungen.
angeboten werden. Es sind aber auch andere bekannte Formen der Präsentation denkbar,
wie Karton, Taschen, Rollen usw.
[0028] In diesem Zusammenhang kann das jeweilige Angebot bei Bedarf um die Merkmale des
Anspruches 3 ergänzt werden.
[0029] Das für die individuelle Größenanpassung verwendete Maßband ist speziell gestaltet,
so daß der Verbraucher seine Konfektionsgröße und die Größe in cm gemessen ablesen
kann.
[0030] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Komponentensatz für eine Bundfaltenhose ohne Zutaten und Nähgarn;
Fig. 2 bis 12 verschiedene Situationen der industriellen Nähsatzvorfertigung einer
Bundfaltenhose;
Fig. 13 bis 28 diverse Situationen der manuellen Nähsatzendfertigung einer Bundfaltenhose;
Fig. 29 die Rückansicht und
Fig. 30 die Vorderansicht der fertigen Bundfaltenhose.
[0031] In der Figur 1 sind die verschiedenen Komponenten und das Lagenbild
1 bis 15 einer Bundfaltenhose veranschaulicht.
[0032] In der industriellen Vorfertigung werden die beiden Vorderhosen 2, 4 sowie die beiden
Hinterhosen 1, 3 mit Rundumversäuberungsnähten 16 versehen. Hierbei handelt es sich
um eine Fertigung kleineren Umfangs (Vorverarbeitung). Jeder Schnitteil beinhaltet
3 Größen, wobei die mittlere Linie das Idealmaß z.B. der Größe 38 darstellt. Die innere
Linie entspricht der Größe 36, die außere der Größe 40. Da die Teile versäubert sind,
ist zu empfehlen, die Überbreite der Maßzugabe 16a nicht abzuschneiden, sondern für
Eventualitäten in der Größenveränderung zu belassen.
[0033] Im Anschluß daran (Fig. 4) werden die Einlagen 17 auf die Hosenbundteile 9 gebügelt.
Ferner ist aus Fig. 4 erkennbar, daß die Bundunterkante 18 innen versäubert wird.
Diese Maßnahmen sind eine Fertigung mittleren Umfangs (Zwischenverarbeitung). Durch
den Vario-Bund wird ermöglicht, daß das Knopfloch 18a am Bund vorgefertigt werden
kann.
[0034] Die Bundschlaufen 12-15 gemäß Fig. 1 und 5 werden durch Versäubern, Umnähen, Schneiden
und Bügeln fertig verarbeitet.
[0035] Die Fig. 2 zeigt, daß die beiden Vorderhosen 2, 4 am vorderen Mittelteil 19 bis zum
Knips 20 miteinander vernäht werden. Dies ist wieder eine Fertigung kleineren Umfangs.
[0036] Aus der Fig. 3 ist das Anbringen der Einlagen 10, 11 auf die Tascheneingriffe 21
ersichtlich. Hierbei werden zunächst die Einlagen 10, 11 aufgebügelt und dann die
Taschenkanten umgebügelt. Auch ist aus Fig. 3 zu erkennen, daß die beiden Reißverschlußkantenbelege
22 umgebügelt werden.
[0037] Nunmehr wird gemäß Fig. 6 der Reißverschluß 23 mit einer Zweinadelmaschine eingenäht.
[0038] Die Fig. 7 zeigt das Einnähen eines unteren Taschenstoffbelegs 5 auf einen Futtertaschenteil
8 und das Ketteln 24. Es entsteht ein Futtertaschenteil 25.
[0039] Anschließend werden gemäß Fig. 8 beide Futtertaschenteile 25 aufeinandergelegt und
rundherum mit Safety 26 geschlossen.
[0040] Bei Betrachtung der Fig. 9 bis 12 ist dann noch erkennbar, daß die Taschenbeutel
25 mit Safety 26 an den Tascheneingriff 21 genäht werden. Die Fig. 11 ist ein Anblick
auf die rechte Seite der Vorderhosen 2, 4 und die Fig. 12 ein Anblick auf die linke
Seite der Vorderhosen 2, 4.
[0041] Die industrielle Vorfertigung ist hiermit abgeschlossen. Dem Verbraucher wird dieses
Produkt in Form eines Setpacks zur Selbstanfertigung zur Verfügung gestellt.
[0042] Nachdem der Verbraucher das Setpack geöffnet und die Montageanleitung studiert hat,
wird er zunächst anhand der Maßtabelle die entsprechende Größennaht des Vario-Systems
ermitteln, um beim Zusammenfügen seine optimale Größe und Paßform im Bekleidungsstück
zu realisieren. Danach wird gemäß Fig.13 der vorgenähte Reißverschluß 23 mit zwei
Steppnähten 27 versehen und durch eine Quernaht 28 verriegelt.
[0043] Im Anschluß daran werden die Bundfalten 29 nach Markierung 30 mittels Nadeln 31 festgesteckt
und anschließend die Gürtelschlaufen 12-15 zwischen die Falten 29 gelegt (Fig. 15).
Im Anschluß daran werden die Gürtelsch
-laufen 12-15 mittels einer Naht 32 befestigt.
[0044] Nach Fig. 16 besteht der nächste Arbeitsgang darin, daß Steppnähte 33 an der Oberkante
der Tascheneingriffe 21 angebracht werden.
[0045] Sodann werden Doppelnähte 34 an der Verbindung zwischen den Taschenbeuteln 25 und
dem Reißverschlußbeleg 22 gelegt (Fig. 17).
[0046] Nunmehr sind vier Kurznähte 35 gemäß Fig. 18 durchzuführen, um die Taschenbeutel
25 an der Taille und an der Seite mit der Vorderhose 2, 4 zu verbinden.
[0047] Nach Fig. 19 sind daraufhin zwei Kurznähte 36 anzubringen, um Gürtelschlaufen 12-15
auf die Hinterhosen 1, 3 zu nähen.
[0048] Jetzt erfolgt entsprechend Fig. 20 das Zusammennähen von Vorderhose 2, 4 und Hinterhose
1, 3 an den Seiten 37 und im Schritt 38. Hierbei helfen kurze Stoffeinschnitte als
Markierungen, die das paßgenaue Aufeinanderlegen von Gegenstücken sicherstellen.
[0049] Nach dem Zusammennähen von Vorderhose 2, 4 und Hinterhose 1, 3 wird gemäß Fig. 21
die Gesäßnaht 39 geschlossen und verriegelt. Im Anschluß daran werden sämtliche bislang
erstellten Nähte flachgebügelt. Auch das ist anhand der Fig. 21 beispielsweise erkennbar.
[0050] Nunmehr muß der Verbraucher gemäß Fig. 22 am Hosenbund 9 zwei Verstürznähte an den
Kanten anbringen, die Bundkanten 41 gemäß Montageanleitung bügeln sowie die Mitte
42 Bruch bügeln (Fig. 23).
[0051] Anschließend wird der an der Unterseite 43 noch offene Bund 9 entsprechend der Darstellung
der Fig. 24 an die Hosentaillennaht 44 von rechts aufgenäht. Dabei werden zwei Aufhänger
45 an den Seiten mitgenäht.
[0052] Die Fig. 25 läßt erkennen, daß daraufhin der Bund 9 nach innen hochgeschlagen wird.
Anschließend wird die Bundinnenseite gesteckt und rundum von der rechten Seite aus
durchgesteppt. Dabei wird, wie auch die Fig. 26 erkennen läßt, die Bundoberkante 46
von rechts rundum durchgesteppt, die Gürtelschlaufen gemäß Fig. 15 über den Bund 9
gelegt, die obere Schlaufenkante 1 cm eingeschlagen und mit auf den Bund 9 gesteppt.
[0053] Hierauf werden entsprechend der Taillenmaße des Verbrauchers am Bund 9 der Knopf
47 angebracht (siehe ebenfalls Fig. 26).
[0054] Die Fig. 27 und 28 zeigen, daß nunmehr der Hosensaum 48 nach Ermittlung der Längsmaße
nach innen umgenäht wird.
[0055] Die fertige Hose 49 (Fig. 29 und 30) wird jetzt von außen nach innen gedreht und
alle Restnähte werden ausgebügelt; sodann erfolgt das Endbügeln der Hose von der rechten
Seite.
[0056] Die vorausstehend erläuterte Variation der Anpassung. der Längsnähte an das Körpermaß
des Verbrauchers gilt entsprechend auch für die Anpassung von Quernähten und Längenmaßen.
[0057] Obwohl der Bearbeitungsverlauf vorausstehend nur anhand einer Hose erläutert wurde,
gilt entsprechendes für alle Arten von Bekleidungsstücken. Unterschiede ergeben sich
nur aus dem artikelspezifischen Bearbeitungsablauf.
1. Verfahren zur Selbstanfertigung von Bekleidungsstücken, wie Mäntel, Hosen, Jacken,
Röcke., Blusen oder Hemden, durch den Verbraucher, wobei zunächst ein Bekleidungsstück
(50) hinsichtlich seiner Komponenten (1 bis 15, 23, 47) zugeschnitten sowie teilweise
verarbeitet wird, indem Schnitteile (1 bis 4, 7, 8) gegebenenfalls mit angearbeiteten
Verstärkungen (10, 11), mit nicht mehr zu ändernden Fertignähten, mit Verschlußelementen
(23, 47) und mit Zutaten in einer vorbestimmten artikelspezifischen industriellen
Vorfertigung versehen werden, und ansohließend das Bekleidungsstück unter schnitt-,
material- und farbmäßiger Abstimmung in Form eines Package setartig zusammengestellt
wird, aus welchem der Verbraucher auf der Basis der Bestandteile des Package nach
einer Montageanleitung die Komponenten (1 bis 15, 23, 47) bestimmungsgemäß verbindet
und das Bekleidungsstück fertigstellt,
dadurch gekennzeichnet ,
- daß die einzelnen Schnitteile eines Package in einer, mehrere Konfektionsgrößen
übergreifenden Größe erstellt werden,
- daß die jeweiligen, den erfaßten Konfektionsgrößen entsprechenden Maße auf den Schnitteilen
markiert werden,
- daß bei der industriellen Vorfertigung solche Verarbeitungen in Form von eingearbeiteten
Verstärkungen oder angearbeiteten sowie eingearbeiteten Teilen, wie Taschen, Kragen,
Reißverschluß usw., von Fertignähten und Knopflöchern usw. ausgeführt werden, welche
sich bei den erfaßten Konfektionsgrößen nicht oder nur geringfügig ändern, und
- daß der Verbraucher seine Konfektionsgröße mißt und die entsprechenden Markierungen
vor dem bestimmungsgemäßen Verbinden der Teile zum Bekleidungsstück auf den Schnitteilen
kennzeichnet.
2. Komponentensatz zur Selbstanfertigung eines Bekleidungsstückes, wie z.B. Mantel,
Hose, Jacke, Rock, Bluse oder Hemd, durch den Verbraucher,
gekennzeichnet durch
in Schnitt, Material und Farbe aufeinander abgestimmte, industriell vorgefertigte,
in Form eines Package setartig zusammengestellte Komponenten (1 bis 15, 23, 47) aus
vor-, zwischen- und fertigverarbeiteten Schnitteilen (1 bis 14, 7, 8), gegebenenfalls
mit angearbeiteten Verstärkungen (10, 11), eingearbeiteten Teilen, Verschlußelementen
(23, 47) und Zutaten einschließlich einer Montageanleitung und eines Kombinationsmaßbandes.
3. Komponentensatz nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß in das Package Accessoires integriert sind.