[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verzweigungszirkulator für große Hochfrequenzleistungen
mit einer gekühlten Ferritstruktur, die in der Wellenleiterverzweigungszone angeordnet
und dort einem statischen Magnetfeld ausgesetzt ist.
[0002] Ein derartiger Hochleistungszirkulator ist aus den Druckschriften IEEE Transactions
on Microwave Theory and Techniques, Vol. MTT-26, No. 5, May 1978 S. 364-369 und IEEE
Transactions on Magnetics, Vol. MAG-17, No. 6. Nov. 1981 S. 2957-2960 bekannt. Bei
den hier beschriebenen Zirkulatoren besteht die Ferritstruktur aus mehreren durch
Luftspalte voneinander getrennten, senkrecht zum statischen Magnetfeld angeordneten
Ferritscheiben, welche auf von einer Kühlflüssigkeit durchströmten Metallträgern angebracht
sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zirkulator der eingangs genannten
Art anzugeben, der für einen Betrieb mit sehr großer Hochfrequenzleistung geeignet
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Zweckmäßige Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0006] Durch die Aufteilung des Zirkulator-Ferrits in eine Vielzahl von Kugeln entsteht
eine sehr ausgedehnte Kühlfläche, die es ermöglicht, große Wärmemengen abzuleiten.
Deshalb kann der Zirkulator mit einer sehr hohen Leistung betrieben werden, ohne daß
das Ferritmaterial durch thermische Spannungen zerstört wird.
[0007] An Hand von zwei zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen wird nun die Erfindung
näher erläutert.
Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch die Verzweigungszone eines Hohlleiterzirkulators
und
Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch die Verzweigungszone eines Streifenleitungszirkulators.
[0008] Wie der in Figur 1 dargestellte Querschnitt durch die Verzweigungszone eines Hohlleiterzirkulators
zeigt, sind in die zwei einander gegenüberliegenden Hohlleiterwände 1 und 2 zwei in
das Innere der Verzweigungszone hineinragende Polschuhe 3 und 4 eines nicht im einzelnen
dargestellten üblichen Magnetsystems eingelassen.
[0009] Zwischen den beiden Polschuhen 3 und 4 ist in der Hohlleiterverzweigung ein dielektrischer
Zylinder 5 eingefügt, der in Nuten 6, 7 in den einander zugewandten Flächen der Polschuhe
eingesetzt ist. Dieser dielektrische Zylinder 5 dient zur Aufnahme mehrere zu einer
dichtesten Kugelpackung aufeinandergeschichteter Ferritkugeln 8, so daß ein mit den
beiden Polschuhen 3 und 4 in Berührung stehender zylindrischer Ferritkugelhaufen entsteht.
[0010] Die Ferritkugeln 8 bilden insgesamt eine sehr große Oberfläche, womit äußerst günstige
Voraussetzungen gegeben sind für die Ableitung der in den Ferritkugeln 8 vorhandenen
Wärme. Mit Hilfe eines die Ferritkugeln umströmenden Kühlmittels, z. B. Gas oder einer
geeigneten dielektrischen Flüssigkeit können auf einfache Weise sehr große Wärmemengen
aus dem Ferritkugelhaufen abgeführt werden. Zu diesem Zweck sind in den Polschuhen
3 und 4 Öffnungen 9 und 10 vorgesehen, durch die ein gasförmiges oder flüssiges Kühlmittel
in den dielektrischen Zylinder 5 eindringen und nach Durchströmen des Ferritkugelhaufens
aus dem dielektrischen Zylinder 5 wieder entweichen kann. Damit kein Kühlmittel aus
dem dielektrischen Zylinder 5 in die Hohlleiterarme des Zirkulators gelangt, ist der
dielektrische Zylinder 5 mit Dichtungsringen 11 und 12 in den Nuten 6 und 7 der Polschuhe
3 und 4 abgedichtet. Die in die Hohlleiterverzweigung weisenden Öffnungen 9 und 10
in den Polschuhen 3 und 4 sind so dimensioniert, daß sie für das Hochfrequenzfeld
im Zirkulator undurchlässig sind.
[0011] Der direkte Kontakt der Polschuhe 3 und 4 mit den Ferritkugeln 8 schafft einen recht
kleinen magnetischen Widerstand für das sich zwischen den Polschuhen ausbreitende
statische Magnetfeld. Als Folge davon kann das fur d ie Magnetisierung
des Ferritkugelhaufens erforderliche Magnetfeld von einem weniger aufwendigen Magnetsystem
aufgebracht werden.
[0012] In der Figur 2 ist ein Schnitt durch einen Verzweigungszirkulator in Streifenleitertechnik
dargestellt.
[0013] Der Innenleiter 14 bildet zusammen mit den als Außenleiter dienenden Polschuhen 3
und 4 eine in Streifenleitungstechnik ausgeführte Wellenleiterverzweigung. Bei diesem
Streifenleiter-Verzweigungszirkulator sind alle Teile, die Bauteilen des Hohlleiterzirkulators
entsprechen, mit den gleichen in Figur 1 verwendeten Bezugszeichen versehen. Im Unterschied
zum Hohlleiterzirkulator sind hier zwei mit Ferritkugeln gefüllte dielektrische Zylinder
vorhanden, von denen der eine dielektrische Zylinder 5 mit den Ferritkugeln 8 zwischen
der Oberseite des Innenleiters 14 und dem Polschuh 3 und der andere dielektrische
Zylinder 5ʹ mit den Ferritkugeln 8ʹ zwischen der Unterseite des Innenleiters 14 und
dem Polschuh 4 angeordnet ist. Damit das Kühlmittel von einem dielektrischen Zylinder
5 in den anderen 5ʹ strömen kann, ist der Innenleiter 14 mit Löchern 16 versehen.
Die dielektrischen Zylinder 5 und 5ʹ sind gegen das Ausströmen von Kühlmittel an den
Polschuhen 3 und 4 und auf dem Innenleiter 14 abgedichtet. Der Innenleiter 14 kann
aus magnetisch leitendem Material bestehen, um den magnetischen Widerstand der Anordnung
zwischen den Polschuhen klein zu halten.
1. Verzweigungszirkulator für große Hochfrequenzleistungen mit einer gekühlten Ferritstruktur,
die in der Wellenleiterverzweigungszone angeordnet und dort einem statischen Magnetfeld
ausgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ferritstruktur aus mehreren aufeinandergeschichteten Ferritkugeln (8, 8ʹ)
besteht.
2. Verzweigungszirkulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ferritkugeln (8, 8ʹ) in einer dichtesten Kugelpackung in einem dielektrischen
Zylinder (5, 5ʹ) der in der Wellenleiterverzweigungszone angeordnet ist, untergebracht
sind, und daß zwei einander gegenüberstehende Polschuhe (3, 4) eines das statische
Magnetfeld erzeugenden Magnetsystems den zylindrischen Ferritkugelhaufen zwischen
sich aufnehmen und dabei die Ferritkugeln (8, 8ʹ) berühren.
3. Verzweigungszirkulator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Polschuhen (3, 4) Öffnungen (9, 10) vorgesehen sind, durch die ein Kühlmittel
in den dielektrischen Zylinder (5, 5ʹ) eindringen und nach Durchströmen des Ferritkugelhaufens
aus dem dielektrischen Zylinder (5, 5ʹ) wieder entweichen kann.
4. Verzweigungszirkulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Hohlleiterzirkulator die Polschuhe (3, 4) des Magnetsystems durch
zwei einander gegenüberliegende Hohlleiterwände (1, 2) in das Innere der Hohlleiterverzweigungszone
hineinragen und den Ferritkugelhaufen zwischen sich aufnehmen.
5. Verzweigungszirkulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Zirkulator, dessen Wellenleiterverzweigung in Streifenleiterstechnik
ausgebildet ist, auf beiden Seiten des Innenleiters (14) ein mit Ferritkugeln (8,
8ʹ) gefüllter und von einem Polschuh (3, 4) abgedeckter dielektrischer Zylinder (5,
5ʹ) angeordnet ist und daß der Innenleiter (14) und die als Außenleiter ausgebildeten
Polschuhe (3,4) mit Durchgangslöchern (16,9,10) für das Kühlmittel versehen sind.