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EP 0 263 266 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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13.04.1988 Patentblatt 1988/15 |
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Anmeldetag: 12.08.1987 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
04.10.1986 DE 3633833
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Anmelder: VITS-Maschinenbau GmbH |
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D-40764 Langenfeld (DE) |
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Erfinder: |
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- von Kwiatkowski, Kurt, Dr.
D-5300 Bonn (DE)
- Mörtl, Heinrich
D-5650 Solingen 1 (DE)
- Dürr, Wolfram
D-4150 Krefeld (DE)
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Vertreter: Cohausz & Florack
Patentanwälte |
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Postfach 33 02 29 40435 Düsseldorf 40435 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen einer flüssigen oder pastösen Substanz auf
eine Materialbahn |
(57) Hinter einem Auftragswerk sind 4 zwei Rakeleinheiten 10,12,14; 11,13,15 unmittelbar
hintereinander angeordnet und werden wechselweise derart in Arbeitsstellung gebracht,
daß die in Arbeitsstellung befindliche eine Rakeleinheit 10,12,14 erst in Ruhestellung
gebracht wird, wenn die in Ruhestellung befindliche andere Rakeleinheit 11,13,15 sich
in Arbeitsstellung befindet.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Auftragen einer flüssigen oder pastösen
Substanz auf eine Materialbahn, die an einem Auftragswerk und dann an einer Rakeleinrichtung
vorbeibewegt wird. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Auftragen
einer flüssigen oder pastösen Substanz auf eine Materialbahn, bestehend aus Transportmitteln
für die Materialbahn, einem Auftragswerk für die Substanz und einer mehrere Rakeleinheiten
aufweisenden Rakeleinrichtung.
[0002] Die Einstellung der Auftragsstärke der Substanz erfolgt bei einem bekannten Verfahren
und einer bekannten Vorrichtung in der Weise, daß von mehreren zur Verfügung stehenden
Rakeleinheiten eine Rakeleinheit in Arbeitsstellung gebracht wird. Die verschiedenen
Rakeleinheiten sind in einer revolverartigen Rakeleinrichtung angeordnet. Um einen
Rakelwechsel vorzunehmen, ist es notwendig, den Transport der Materialbahn zu stoppen,
denn bei einem ununterbrochenen Transport würde in der Phase, in der die eine Rakeleinheit
aus ihrer Arbeitsstellung herausgebracht wird und die neue Rakeleinheit noch nicht
in Arbeitsstellung gebracht ist, eine verhältnismäßig große Materialbahnlänge ungerakelt
die Rakeleinrichtung passieren und damit als Ausschuß anfallen. Durch Herabsetzen
der Transportgeschwindigkeit oder Unterbrechen des Transportes während des Rakelwechsels
kann diese Ausschußlänge erheblich verkürzt werden. Aber selbst bei unterbrochenem
Transport weist die Materialbahn, an der Stelle, wo der Rakelwechsel stattfindet,
Fehler auf. Wegen des auf eine Stelle konzentrierten Fehlers scheint der Rakelwechsel
bei unterbrochenem Materialbahntransport noch am ehesten geeignet zu sein, doch bringt
eine Unterbrechung des Transportes der Materialbahn andere Probleme. Das gilt in einem
geringen Ausmaß auch für eine verminderte Transportgeschwindigkeit. Bei verminderter
Transportgeschwindigkeit ergeben sich an der Rakeleinheit andere Auftragsbedingungen,
deretwegen die Auftragsstärke sich ändert. Da die Materialbahn häufig einen Trockner
durchläuft, dessen Temperatur unter Berücksichtigung der Transportgeschwindigkeit
eine bestimmte Trocknungsleistung erbringt, ist es erforderlich, bei verminderter
Transportgeschwindigkeit die Temperatur des Trockners entsprechend herunterzufahren.
Dies ist mit erheblichem Aufwand verbunden und läßt sich nicht in einer kurzen Zeit,
sondern nur allmählich erreichen. Ein Stopp des Transportes ist in der Regel nicht
möglich, weil selbst bei herabgesetzter Temperatur das Temperaturniveau immer noch
eine Höhe hat, die zu einer Übertrocknung der Materialbahn führt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Auftragen einer flüssigen oder pastösen Substanz auf eine Materialbahn zu schaffen,
bei dem bzw. bei der während des Rakelwechsels Auftragsfehler nicht auftreten und
eventuell nachgeordnete Behandlungs stationen der Materialbahn während des Rakelwechsels
unverändert weiterbetrieben werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß beim Verfahren dadurch gelöst, daß für einen Rakelwechsel
zwei in Bewegungsrichtung hintereinander angeordnete Rakeleinheiten verwendet werden,
von denen bei andauerndem Transport der Materialbahn die in Arbeitsstellung befindliche
eine Rakeleinheit erst in Ruhestellung gebracht wird, wenn die in Ruhestellung befindliche
andere Rakeleinheit in Arbeitsstellung gebracht ist. Vorrichtungsgemäßig wird diese
Aufgabe dadurch gelöst, daß die Rakeleinrichtung zwei in Transportrichtung der Materialbahn
hintereinander angeordnete und demselben Behandlungsabschnitt der Materialbahn zugeordnete
Rakeleinheiten aufweist, die unabhängig voneinander an die Materialbahn anstellbar
sind.
[0005] Da bei der Erfindung immer eine Rakeleinheit voll in Einsatz ist, entsteht bei ununterbrochenem
Materialbahntransport kein Abschnitt, der nicht gerakelt ist. Während des Rakelwechsels
wird zwar ein Abschnitt doppelt gerakelt, doch führt das nicht zu einem Oberflächenfehler
der abgerakelten Materialbahnseite. Da bei ununterbrochenem Transport der Materialbahn
die einzelnen Rakeleinheiten in Arbeitsstellung und in Ruhestellung gebracht werden,
ergeben sich selbst für die auslaufseitige Rakeleinheit keine markanten Eingriffs-
und Ausgriffsstellen, vielmehr sind diese Bereiche geschliffen und treten deshalb
nicht als Oberflächenfehler in Erscheinung. Da die Rakeleinheiten unabhängig voneinander
anstellbar sind, ermöglicht die Rakeleinrichtung auch einen Betrieb mit zwei gleichzeitig
im Einsatz befindlichen Rakeleinheiten.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel schematisch
darstellenden Zeichnung näher erläutert.
[0007] Eine Materialbahn 1 wird von nicht dargestellten Transportmitteln in Richtung des
Pfeils 2 transportiert. Dabei wird sie mittels einer Führungsrolle 3 einem Auftragswerk
4 zugeführt, das aus einer Auftragswalze 5, einer mit der aufzutragenden Substanz
gefüllten Wanne 6 und zwei Vordosiereinrichtungen 7,8 in Form von auf Spalt zur Auftragswalze
5 einstellbaren Walzen besteht. Die Auftragswalze 5 taucht mit einem Teil in die aufzutragende
Substanz ein. Je nach Drehrichtung der Auftragswalze 5 ist die einer oder andere Dosiereinrichtung
7,8 angestellt. Dem Auftragswerk 4 ist eine Rakeleinrichtung 9 unmittelbar nachgeschaltet.
Diese Rakeleinrichtung 9 besteht aus zwei Rakeleinheiten. Jede Rakeleinheit weist
einen in einer höhenverstellbaren Aufnahme 10,11 gelagerten Rakelstab 12,13 und auf
der nicht beschichteten Materialbahnseite ein höhenverstellbares Andrückblech 14,15
auf. Die beiden Rakeleinheiten 10,12,14 und 11,13,15 sind unabhängig voneinander an
die Materialbahn 1 anstellbar.
1. Verfahren zum Auftragen einer flüssigen oder pastösen Substanz auf eine Materialbahn
(1), die an einem Auftragswerk (4) und dann an einer Rakeleinrichtung (9) vorbeibewegt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß für einen Rakelwechsel zwei in Bewegungsrichtung hintereinander angeordnete Rakeleinheiten
(10,12,14; 11,13,15) verwendet werden, von denen bei andauerndem Transport der Materialbahn
(1) die in Arbeitsstellung befindliche eine Rakeleinheit (10,12,14) erst in Ruhestellung
gebracht wird, wenn die in Ruhestellung befindliche andere Rakeleinheit (11,13,15)
in Arbeitsstellung gebracht ist.
2. Vorrichtung zum Auftragen einer flüssigen oder pastösen Substanz auf eine Materialbahn
(1) bestehend aus Transportmitteln für die Materialbahn (1), einem Auftragswerk (4)
für die Substanz und einer mehrere Rakeleinheiten (10,12,14; 11,13,15) aufweisenden
Rakeleinrichtung (9),
dadurch gekennzeichnet, daß die Rakeleinrichtung (9) zwei in Transportrichtung der Materialbahn (1) hintereinander
angeordnete, demselben Behandlungsabschnitt der Materialbahn (1) zugeordnete Rakeleinheiten
(10,12,14; 11,13,15) aufweist, die unabhängig voneinander an die Materialbahn (1)
anstellbar sind.
