[0001] Die Erfindung betrifft ein pneumatisches Rammbohrgerät, bei dem ein axial hin- und
herbewegter Kolben seine Schlagenergie an das Gehäuse und/oder dessen Schlagspitze
abgibt.
[0002] Rammbohrgeräte, auch unter der Bezeichnung Bodenraketen bekannt, dienen in erster
Linie dazu, Versorgungsleitungen für Wasser oder Elektrizität sowie Telefonkabel zu
verlegen, ohne die Straßendecke oder die Bürgersteige aufreißen zu müssen. Sie besitzen
gewöhnlich eine von einem pneumatisch betriebenen Schlagkolben beaufschlagte Schlagspitze.
Beim Vortrieb der Schlagspitze wird der Schlagkolben in einem rohrförmigen Gehäuse
hin- und herbewegt, indem über eine Druckluftleitung zugeführte Druckluft wechselweise
die vordere und die rückwärtige Stirn des Schlagkolbens beaufschlagt. Durchtrittsöffnungen
im rückwärtigen Gehäuseende erlauben den Austritt der Abluft in den von dem Rammbohrgerät
geschaffenen Erdkanal und von dort ins Freie.
[0003] Wie bei den meisten Druckluftgeräten werden auch bei Rammbohrgeräten der Druckluft
Schmierstoffe wie z. B. Mineralöle oder andere Zusätze beigemischt. Diese Zusatzstoffe
gelangen als Nebel zusammen mit der Abluft ins Freie und stellen eine Gefahr für das
Bedienungspersonal und die Umwelt dar.
[0004] Der von den meisten Rammbohrgeräten erzeugte Lärm übersteigt häufig den auf Dauer
gesundheitsschädlichen Pegel von 90 dBA. Auch bei einem vorwiegend unter der Erdoberfläche
arbeitenden Rammbohrgerät wird dieser Pegel meist überschritten. Insbesondere wenn
gleichzeitig mit dem Rammen ein Leitungsrohr eingezogen wird, dringt erheblicher Lärm
nach außen, da das Rohr wie ein Schallrohr wirkt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rammbohrgerät zu schaffen, das einen
Teil der den Betrieb solcher Druckluftgeräte begleitenden Beeinträchtigungen der Umwelt
vermindert.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Rammbohrgerät der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
durch einen im Abluftstrom angeordneten luftdurchlässigen Hohlzylinder mit einer schalldämpfenden
und/oder einer ölabscheidenden Füllung gelöst.
[0007] Wenn der Hohlzylinder einen zentrischen Durchlass aufweist, läßt er sich über die
Druckluftleitung des Rammbohrgerätes ziehen; er kann auch ein konzentrisches Rohrstück
beispielsweise mit überstehenden Gewinden zum Verschrauben mit zwei Teilstücken der
Druckluftleitung aufweisen. Der Hohlzylinder füllt dann in etwa den freien Ringraum
zwischen der Druckluftleitung und der Wandung des von dem Rammbohrgerät geschaffenen
Erdkanals aus, so daß im wesentlichen die gesamte Abluft konditioniert wird.
[0008] Des weiteren kann der Hohlzylinder auch an mindestens einer Stirnseite einen Seilanschluß
besitzen, um zwischen dem rückwärtigen Ende des Rammbohrgeräts und dem Hohlzylinder
und/oder dem Hohlzylinder und einem Nachziehrohr ein Seil spannen zu können.
[0009] Der Filter läßt sich auch direkt am rückwärtigen Ende des Rammbohrgeräts oder aber
im Abstand in einem vom Gerät nachgezogenen Leitungsrohr anordnen, da sein Außendurchmesser
dem Aussendurchmesser des Druckluftgeräts angepaßt ist. In jedem Fall ist gewährleistet,
daß praktisch keine Abluft nach außen dringt, ohne den Filter passiert zu haben.
[0010] Der Hohlzylinder kann als Durchlässe für die vom Rammbohrgerät kommende Abluft dienende
Löcher in seinen Stirnseiten aufweisen. Wenn die Ablufteintrittslöcher und die Abluftaustrittslöcher
einander gegenüberliegen, ist ein lediglich durch die Füllung gedämpfter, aber ansonsten
ungehinderter Luftdurchtritt gewährleistet.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Filter im Längsschnitt,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Filters gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen mit einem Rammbohrgerät verbundenen Filter gemäß Fig. 1,
Fig. 4 einen im Eingang eines Erdkanals angeordneten Filter gemäß Fig. 1 und
Fig. 5 einen in einem Nachziehrohr angeordneten Filter gemäß Fig. 1.
[0012] Der Filter 1 besteht aus einem Hohlzylinder 2, dessen Stirnseiten 3, 4 jeweils eine
zentrische kreisförmige Öffnung 5 für ein konzentrisch zum Zylinder 2 angeordnetes
Rohrstück 6 kleineren Durchmessers und geringfügig größerer Länge zum Durchziehen
einer Druckluftleitung 10 sowie weitere mit ihren Mittelpunkten konzentrisch zur Öffnung
5 angeordneten Löchern 7, 8 aufweisen. In dem Zylinder 2 befinden sich Filtermaterialien
9, 11 zum Filtern und Schalldämmen des Abluftstroms.
[0013] Weist das Rohrstück an seinen überstehenden Teilen eine Schlauchkupplung, beispielsweise
ein Gewinde, auf, läßt sich der Filter auch zwischen zwei Teilstücken der Druckluftleitung
10 anordnen, er wandert dann mit der Druckluftleitung entsprechend dem Gerätevortrieb.
[0014] Wenn der Filter 1 bei einem pneumatisch betriebenen Rammbohrgerät 12 so angeordnet
wird, daß die Druckluft in Richtung des Pfeils 14 zum Rammbohrgerät 12 gelangt, dann
dringt die Abluft durch die Löcher 7 der Stirnseite 3 in die schalldämpfende Füllung
9 und anschließend in die ölabscheidende Füllung 11 und tritt schließlich aus den
Löchern 8 der Stirnseite 5 aus.
[0015] Die Fig. 3 bis 5 zeigen verschiedene Anordnungsmöglichkeiten für den Filter 1; er
läßt sich direkt am rückwärtigen Ende des Rammbohrgerätes 12 (Fig. 3), am Anfang des
vom Rammbohrgerät 12 erstellten Erdkanals 13 (Fig. 4) oder in einem vom Rammbohrgerät
12 nachgezogenen Schutzrohr 15 (Fig. 5) anordnen. Ist das Rammbohrgerät 12 mit einer
Steuerleitung 16 und einem Nachziehseil 17 versehen, weist der Hohlzylinder vorzugsweise
einen entsprechenden, in der Zeichnung nicht dargestellten, achsparallelen Durchlass
auf. Das Nachziehseil kann aber auch direkt am Hohlzylinder befestigt sein.
[0016] Sein Außendurchmesser entspricht dem des Rammbohrgeräts oder dem des Schutzrohrs,
so daß praktisch keine Abluft ungefiltert entweichen kann.
[0017] Es hat sich gezeigt, daß der erfindungsgemäße Filter bei Rammbohrgeräten den Schallpegel
der Abluft von 100 dBA wesentlich verringert und Öl zu einem hohen Prozentsatz aus
der Abluft entfernt. Dies ist von besonderer Bedeutung, weil Rammbohrgeräte der in
Rede stehenden Art zumeist in dicht besiedelten und/oder verkehrsreichen Gebieten
zum grabenlosen Verlegen von Versorgungsleitungen eingesetzt werden.
1. Pneumatisches Rammbohrgerät, bei dem ein axial hin- und herbewegter Kolben seine
Schlagenergie an das Gehäuse und/oder dessen Schlagspitze abgibt, gekennzeichnet durch einen im Abluftstrom angeordneten luftdurchlässigen Hohlzylinder (2) mit einer schalldämpfenden
und/oder einer ölabscheidenden Füllung (9, 11).
2. Rammbohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlzylinder (2) ein konzentrisches Rohrstück (6) aufweist.
3. Rammbohrgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Ablufteinlaßlöcher (7) Abluftauslaßlöchern (8) gegenüberliegen.
4. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlzylinder (2) am rückwärtigen Ende des Geräts (12) angeordnet ist.
5. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Stirnfläche des Hohlzylinders mit einem Seilanschluß versehen
ist.
6. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlzylinder (2) in dem vom Gerät (12) geschaffenen Erdkanal (13) angeordnet
ist.
7. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlzylinder (2) in einem
Nachziehrohr (14) angeordnet ist.