(19)
(11) EP 0 263 284 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.04.1988  Patentblatt  1988/15

(21) Anmeldenummer: 87112228.9

(22) Anmeldetag:  22.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 1/30, E04D 13/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB NL

(30) Priorität: 09.10.1986 DE 8626769 U

(71) Anmelder: Hans Klöber KG
D-58242 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Holtgreve, Johannes
    D-5830 Schwelm (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. 
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dacheindeckungsplatte


    (57) Die Erfindung betrifft eine Dacheindecku ngsplatte mit im Mittelbereich vorgesehener Lüftungsöffnung (1), die von einem ringsumlaufenden Randkragen (K) begrenzt und von einem Deckel (4) haubenartig überfangen ist und welcher ein zur Dacheindeckungsplatten-Unterseite (U) gerichteter Schlauchanschlußstutzen (10) zugeordnet ist; sie schlägt zur Erzielung einer einfachen und funktionsgünstigen Lösung vor, daß der Randkragen (K) auch über die Dacheindeckungsplatten-Unterseite (U) vorsteht und in eine Schale (Sch) übergeht, an deren Boden (9) der Schlauchanschlußstutzen (10) sitzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dacheindeckungsplatte mit im Mittelbereich vorgesehener Lüftungsöffnung, die von einem ringsumlaufenden Randkragen begrenzt und von einem Deckel haubenartig überfangen ist und welcher ein zur Dacheindeckungsplatte-Unterseite gerichteter Schlauchanschlußstutzen zugeordnet ist.

    [0002] Eine Dacheindeckungsplatte dieser Art is durch die DE-OS 26 59 788 bekannt. Der vom Deckel überfangene Kragen wird in der freigeschnittenen Lüftungsöffnung der von einem Ziegel gebildeten Dacheindeckungsplatte randverrastet, wobei die Rastnasen die Unterseite des Öffnungsrandes untergreifen. Der von unten her eingesetzte Schlauchanschlußstutzen ist in gleicher Weise zugeordnet, nur daß er den Oberrand der Lüftungsöffnung mittels entsprechender Rastmittel übergreift. Diese Ausgestaltung ist für einen Massenartikel noch zu fertigungsaufwendig. Die Rast-Ausweichbewegung geht in die Stutzenwände. Man ist dadurch an bestimmte Materialien gebunden, jedenfalls an solche, die sich voll zurückstellen.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Dacheindeckungsplatte baulich und auch montagetechnisch günstiger auzubilden.

    [0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.

    [0005] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Dacheindeckungsplatte.

    [0006] Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Dacheindeckungs platte von erhöhtem Gebrauchswert erzielt. Der Randkragen setzt sich über die Dacheindeckungsplatten-Unterseite hinaus fort, um hier in eine Schale überzugehen, an deren Boden der Schlauchanschlußstutzen vorsteht. Dies läßt sich formtechnisch einstückig bewältigen. Durch den dabei erzielten Ebenenversatz von Dacheindeckungsplatte und Schale ergibt sich überdies eine hochgradige Stabilität. Es kann insofern auch eine recht geringe Wandungsdicke gewählt werden. Die klassischen Befestigungsmittels sind bei einer solchen Version entbehrlich. Gibt man einer mehrteiligen Version den Vorzug, was den Vorteil einer Revision der Schale hätte, beispielsweise um hereingewehtes Laub oder dergleichen Partikel zu entfernen, so besteht dann eine vorteilhafte Ausgestaltung dadurch, daß der Randkragen die Halterung der als getrenntes Bauteil gestalteten Schale ist. Hier erweist es sich zuordnungstechnisch als günstig, daß die Seitenwand der Schale in Überlappung zum Randkragen liegt und die Befestigung über kreuzend zu beiden liegende Schrauben erfolgt. Der Überlappungsbereich führt zu einer zusätzlichen gegenseitigen Stabilisierung der miteinander verbundenen Einzelteile. Es bedarf lediglich eines Lösens der Schrauben, um die Schale zu reinigen. Weiter besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, daß der Boden der Schale sich zum Schlauchanschlußstutzen hin trichterförmig vertieft. Hier kann eine Flachkegelform zugrunde liegen; als besonders stabilisierungsgünstig erweist sich jedoch eine flachpyramidale Gestalt. Zuordnungsgünstig ist es weiter, daß der Schlauchanschlußstutzen außermittig des rechteckig gestalteten Bodens sitzt und die Mitte desselben tangiert. Dadurch kann Kondenswasser stets sofort abfließen; so kommt es im Winter nicht zu einem Frostblock. Endlich bringt die Erfindung noch in Vorschlag, daß der Randkragen die aus der Querwölbung der Dacheindeckungsplatte resultierenden Innenkehlen schließend kreuzt; der Rand, d.h. die einzelnen Kragenabschnitte, erstrecken sich in einer gemeinsamen Ebene.

    [0007] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 die erfindungsgemäß ausgebildete Dacheindeckungsplatte in Draufsicht,

    Fig. 2 eine Seitenansicht hierzu,

    Fig. 3 die Unteransicht der Dacheindeckungsplatte,

    Fig. 4 die Stirnansicht der Dacheindeckungsplatte, und zwar von der Firstseite aus gesehen,

    Fig. 5 den Schnitt gemäß Linie V-V in Fig. 3, in gegenüber Fig. 3 vergrößerter Wiedergabe und

    Fig. 6 den Schnitt gemäß Fig. VI-VI in Fig. 3, ebenfalls vergrößert.



    [0008] Die Dacheindeckungsplatte weist in ihrem erhaben gewölbten Mittelbereich M eine Lüftungsöffnung 1 auf. Letztere ist rechteckigen Grundrisses. Die längeren Öffnungsrandkanten erstrecken sich in der Dacheindeckungsplat ten-Neigungsrichtung.

    [0009] Die Lüftungsöffnung 1 ist durch einen aufwärts gerichteten Randkragen K begrenzt. Letzterer erstreckt sich ringsumverlaufend und bildet praktisch einen Schacht. Die Oberkante 2ʹ beider in Querrichtung, d.h. parallel zur Traufe verlaufenden Kagenabschnitte 2 nimmt einen Verlauf, der dem des gewölbten Mittelbereichs M der Dacheindeckungsplatte entspricht, ein. Unter Belastung eines allseitigen Luftdurchtrittsschlitzes 3 verlaufen auch die darüber liegenden Innenflächen 4ʹ eines die Luftdurchtrittsöffnung 1 überfangenden Deckels 4 gewölbt. Die Bogenlinien der Innenflächen 4ʹ können in ihrem Querwölbungsmuster so gestaltet sein, daß die Oberkanten 2ʹ der Kragenabschnitte 2 parallel zu den Innenflächen 4ʹ verlaufen.

    [0010] Der ebenfalls rechteckigen Umriß aufweisende Deckel 4 geht in eine umlaufend angeordnete, abwärts gerichtete Randleiste 5 über. Randleiste 5 und Randkragen K überlappen einander (vergl. Fig. 6), so daß der Lüftungsstrom im Bereich des Luftdurchtrittsschlitzes 3 einen Z-förmigen Verlauf 6 nimmt. Die Spaltbreite zwischen der Randleiste 5 und dem Randkragen K entspricht in etwa der Spaltbreite zwischen Oberkante 2ʹ und Innenfläche 4ʹ der Abdeckhaube 4.

    [0011] Der firstseitige Abschnitt 5ʹ der Randleiste 5 reicht bis auf die oberseitige Breitfläche der Dacheindeckungsplatte. Die Randleisten-Unterkante 5ʺ ist dort dem Dacheindeckungsplatten-Wölbungsverlauf angepaßt. Der diesbezügliche Abschnitt ist dachfirstseitig etwas ausgestellt. Der tiefgezogene Abschnitt 5ʹ der Randleiste 5 bildet einen Schurz, so daß abfließendes Regenwasser abgehalten wird, bzw. am Randkragen K nicht überschwappen kann. Von dort her besteht forglich auch kein direkter Luftein- bzw. Austritt. Dieser erfolgt vielmehr von den Längsseiten und der Traufseite her.

    [0012] Zur Befestigung des haubenartigen Deckels 4 an der Dacheindeckungs pla tte dienen von dessen Innenseite her ausgehende, freistehend angespritzte Zungen 7. Es sind insgesamt view solcher Zungen 7 vorgesehen. Letztere besitzen winkelförmigen Querschnitt. Ihre einsteckenden Enden liegen mit ihren Außenseiten an den Innenecken des Randkragens K an. Sie sind im Bereich ihrer Innenecken mit dem Haltekragen verklebt, verrastet oder dergleichen. Den Steck-Begrenzungsanschlag bildet firstseitig die schurzartig bis auf die Oberseite der Dacheindeckungsplatte heruntergezogene Randleisten-Abschnitt 5ʹ. Traufenseitig übernimmt diese Abstützung unter Freihaltung des Luftdurchtrittsschlitzes 3 je ein auf dem Rücken der Zunge 7 angeordneter Distanzsteg 8.

    [0013] Der Randkragen K setzt sich über die Dacheindeckungsplatten-Unterseite hinaus fort, wo er in eine Schale Sch übergeht, an deren Boden ein nach unten gerichteter Schlauchanschlußstutzen 10 vorsteht. Letzterer weist kreisrunden Querschnitt auf und dient zum Aufstecken eines Entlüftungsschlauches 11 (vergl. Fig. 5).

    [0014] Der Entlüftungsschlauch 11 ist als flexibler Schlauch gestaltet und geht von einer nicht näher dargestellten Entlüftungsleitung aus, mit welcher er ebenfalls in Wege der Stegverbindung gekuppelt ist.

    [0015] Der verlängerte, die Unterseite U deutlich überragende Rankragenabschnitt Kʹ kann mit der Schale plus Schlauchanschlußstutzen 10 ein stückig der Dacheindeckungsplatte angeformt sein. Für eine Zugänglichkeit oder überhaupt die wahlweise Bestückung ist das dargestellte Ausführungsbeispiel jedoch so realisiert, daß der Randkragen K als die Halterung der als getrenntes Bauteil gestalteten Schale Sch ausgebildet ist. Hierzu ist eine Steckverbindung dahingehend gewählt, daß die Seitenwand 12 der Schale Sche formpassend und somit dichtend in Überlappung zum Randkragen K, genauer zum Randkragenabschnitt Kʹ liegt. Es ist ein außenseitiger Übergriff der Schale vorgesehen. Seitenwand 12 und Randkragenabschnitt Kʹ sind mittels sie kreuzender Schrauben 13 miteinander verbunden. Die diesbezüglichen Befestigungszonen liegen in den Endbereichen der Ecken. Die Durchtrittslöcher für gegedbenenfalls selbstschneidend ausgebildeten Schrauben 13 liegen im gleichen Abstand von diesen Eckbereichen, so daß die Schale Sche wahlweise um 180° verschwenkt zugeordnet werden. kann. Dies hat im Hinblick auf die außermittige, d.h. exzentrische Anordnung des Schlauchanschlußstutzens 10 an der Schale Sch den Vorteil, daß für diesen Stutzen eine mehr firstseitige bzw. eine mehr traufenseitige Lage erreicht wird. Man kann so im Wege stehenden Lattungen bzw. Sparren gut umgehen. Im Falle einer eines quadratischen Aufbaues von Schale Sch und Randkragen K läßt sich bei entsprechend exzentrischer Lage des Schlauchanschlußstutzens 10 eine noch weitergehende Variation erreichen.

    [0016] In jedem Fall sitzt der Schlauchanschlußstutzen 10 so am Boden 9 der Schale Sch, daß die Rohrwandung desselben die Mitte x des Bodens 9 tangiert (vergl. Fig. 6).

    [0017] Der Boden 9 ist eingedellt. Er fällt zur genannten Mitte x hin allseitig geneigt ab, so daß eine Art Trichterform entsteht. Sich etwa ansammelndes Kondenswasser oder von Flugschnee herrührende Feuchtigkeit kann so gut ablaufen. Unter Berücksichtigung der Dachneigung liegt in solchen Fällen der Schlauchanschlußstutzen 10 zweckmäßig traufenseitig.

    [0018] Die Montage beschränkt sich bei lösbarer Schale Sch auf das Eindrehen der Schrauben 13.

    [0019] Der Randkragen K ist, wie aus Fig. 5 hervorgeht, so gestaltet, daß seine Wandung die aus der Querwölbung im Mittelbereich M der Dacheindeckungsplatte resultierenden Innenkehlen 14 schließend kreuzt. Die Oberseite des Randkragens läuft in einer parallelen Ebene zur Grundebene der Dacheindeckungsplatte.

    [0020] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Dacheindeckungsplatte mit im Mittelbereich vorgesehener Lüftungsöffnung, die von einem ringsumlaufenden Randkragen begrenzt und von einem Deckel haubenartig überfangen ist und welcher ein zur Dacheindeckungsplatten-Unterseite gerichteter Schlauchanschlußstutzen zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Randkragen (K) auch über die Dacheindeckungsplatten-Unterseite (U) vorsteht und in eine Schale (Sch) übergeht, an deren Boden (9) der Schlauchanschlußstutzen (10) vorsteht.
     
    2. Dacheindeckungsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Randkragen (kK) die Halterung der als getrenntes Bauteil gestalteten Schale (Sch) ist.
     
    3. Dacheindeckungsplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand (12) der Schale (Sch) in Überlappung zum Randkragen (K) liegt und die Befestigung über kreuzend zu beiden liegende Schrauben (13) erfolgt.
     
    4. Dacheindeckungsplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (9) sich zum Schlauchanschlußstutzen (10) hin trichterförmig vertieft.
     
    5. Dacheindeckungsplatte nach einem oder mehreren der Vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauchanschlußstutzen (10) außermittig des Bodens (9) sitzt und die Mitte (x) tangiert.
     
    6. Dacheindeckungsplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Randkragen (K) die aus der Querwölbung der Dacheindeckungsplatte resultierenden Innenkehlen (14) schließend kreuzt.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht