Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen
nach der Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Bei derartigen schiebergesteuerten Kraftstoffeinspritzpumpen wird die Einspritzmenge
und/oder der Spritzbeginn durch die axiale Lage des Steuerschiebers bestimmt. Es gibt
auch solche Ausführungen, wo außer der axialen Lage auch eine Verdrehung des Steuerschiebers
möglich ist, um auch so die Kraftstoffsteuerung zu beeinflussen. In jedem Fall wird
aber das Ende der Hochdruckeinspritzung -einerseits zeitlich gesehen als Spritzende
andererseits als einspritzmengenbestimmendes Ende der Hochdruckförderung- dadurch
bestimmt, daß die auf dem Pumpenkolben vorhandene Steueröffnung vom Steuerschieber
freigelegt wird, so daß der unter sehr hohem Druck stehende Kraftstoff aus dem Pumpenarbeitsraum
über den Entlastungskanal und die Steueröffnung in die Ausnehmung der Zylinderbüchse
abgesteuert wird. Bei dieser mittels einer Steuerkante des Steuerschiebers durchgeführten
Absteuerung weist der abgesteuerte Kraftstoffstrahl eine außerordentlich hohe kinetische
Energie auf, die zu einer hohen Belastung der Werkstoffe führt, auf die der Strahl
trifft. Immerhin können die Drücke im Pumpenarbeitsraum der Pumpe bis zu 1.300 bar
erreichen. Die Energieverluste zwischen Pumpenarbeitsraum bis zur Absteuerstelle sind
verhältnismäßig gering, da ab Absteuerung die Einspritzung schlagartig unterbrochen
wird, um ein schnelles Düsennadelschließen sicherzustellen.
[0003] Bei einer bekannten Kraftstoffeinspritzpumpe dieser Art (DE-OS 35 40 052) ist im
Steuerschieber eine radiale Absteuerbohrung vorhanden, die durch eine als Steueröffnung
auf dem Pumpenkolben angeordnete schräge Steuernut nach Zurücklegung des effektiven
Einspritzhubes aufgesteuert wird. Der Absteuerstrahl schießt bei Aufsteuern durch
diese Absteuerbohrung auf die Wand der Ausnehmung der Zylinderbüchse. Mit Veränderung
der axialen Lage des Steuerschiebers ändert sich auch die Lage des Absteuerstrahls
auch in bezug auf die Stelle der Wand der Ausnehmung, auf die der Strahl trifft. Da
die Wand nur in Spaltbreite von der Mündung der Absteuerbohrung entfernt ist, wird
der Strahl von der Wand in den Spalt hinein reflektiert und gelangt mit sehr hoher
Energie in den Saugraum im Pumpengehäuse.
[0004] Diese Art der Strahlablenkung hat den Nachteil, daß der noch unter sehr hoher kinetischer
Energie stehende abgelenkte Strahl die Wand des Saugraums trifft, die, wie das ganze
Pumpengehäuse, aus weicherem material, beispielsweise Aluminium besteht, als es die
Pumpenzylinderbüchse und der Steuerschieber sind, die aus gehärtetem Stahl bestehen.
Die Folge sind Kavitations- und Erosionsschäden an der Saugraumwand des Pumpengehäuses
und an den im Saugraum befindlichen Steuerungsteilen.
[0005] Für sogenannte Reiheneinspritzpumpen, bei denen die Absteuerbohrung immer an der
gleichen Stelle vorhanden ist, ist es bekannt (DE-OS 31 36 751) zwischen Pumpengehäuse
und Absteuerbohrung einen Prallschutzring aus gehärtetem Stahl vorzusehen. Eine solche
Anordnung ist aber auf schiebergesteuerte Pumpen nicht übertragbar, da sich die Absteuerbohrung
mit der axialen Lage des Steuerschiebers ebenfalls verlagert und der Spalt zwischen
Steuerschieber und der Wand der Ausnehmung stets und nahezu ungedrosselt mit dem Saugraum
verbunden sein muß, um keine ungewünschten Einflüsse auf die Kraftstoffsteuerung
während des Saughubes oder auch der Absteuerung zu erhalten. Auch würde ein zusätzliches
Prallschutzelement zu einer Schwächung der Pumpenzylinderbüchse führen oder eine
unzlässige Bauraumvergrößerung erfordern.
Vorteile der Erfindung
[0006] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzpumpe mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß der Absteuerstrahl mehrfach reflektiert
wird, nämlich von der Wand der Ausnehmung auf die Schürze und von dieser wieder zurück,
so daß die Strahlenergie nahezu vernichtet wird, bevor dann der Kraftstoff oberhalb
bzw. unterhalb der Schürze zum Saugraum strömt. Ein Vorteil dabei ist, daß die Schürze
mit dem Steuerschieber axial verschoben wird und so stets ein ausreichender Querschnitt
zwischen dem durch Steuerschieber und Ausnehmung gebildeten Spalt und dem Saugraum
besteht. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dient als Steuerkante
in an sich bekannter Weise der Eingang mindestens einer im Steuerschieber angeordneten
Radialbohrung, um so eine gezielte Strahlführung zu erhalten. Erfindungsgemäß sind
jedoch auch solche Absteuerungen, bei denen die Steuerkante an irgendeinem entsprechenden
radialen Durchbruch des Steuerschiebers angeordnet ist oder an der oberen Stirnseite
des Steuerschiebers vorgesehen ist, wobei dann die Radialbohrung im Pumpenkolben angeordnet
ist.
[0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Steuerschieber gegen Verdrehen
in der Zylinderbüchse geführt, so daß die Abstrahlrichtung und damit auch die Richtung
des reflektierten Strahles stets gleich und vorbestimmbar ist.
[0008] Nach einer zusätzlichen Ausgestaltung der Erfindung ist der Zugang der Ausnehmung
in bezug auf die Zylinderachse radial nur einseitig vorgesehen, so daß auch die Schürze
entsprechend nur an der Seite des Steuerschiebers vorhanden ist, die dem Saugraum
zugewandt ist. Die Rückwand der Ausnehmung, die durch die Zylinderbüchse gebildet
wird, besteht somit aus gehärtetem Stahl, so daß der auf diese treffende Ablenkstrahl
keinen Schaden anrichten kann.
[0009] Erfindungsgemäß kann die Schürze zum Spalt hin rechtwinklig verlaufende Flächen
aufweisen, die an den Steuerschieber verbreiternden Absätzen vorhanden sind. Diese
Absätze können entweder noch gerade in den Zugang der Ausnehmung tauchen oder aber
auch außerhalb desselben bleiben, wobei nur durch die Flächen erreicht sein muß, daß
der Kraftstoffstrahl zur Energievernichtung reflektiert werden kann.
[0010] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
[0011] Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch
eine erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzpumpe und Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie
II-II in Fig. 1.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0012] In einem nur teilweise gezeigten Pumpengehäuse 1 einer Kraftstoffeinspritzpumpe ist
eine Zylinderbüchse 2 eingesetzt, in der ein Pumpenkolben 3 durch nicht dargestellte
Mittel für seine hin- und hergehende Bewegung angetrieben wird. In der Zylinderbüchse
2 ist eine in Art einer Sacköffnung gebildete Ausnehmung 4 vorhanden, die einen auf
dem Pumpenkolben 3 axial verschiebbaren Steuerschieber 5 aufnimmt. Die Ausnehmung
4 weist einen Zugang 6 auf, über den der Steuerschieber einsetzbar ist. In der Rückwand
7 der Ausnehmung ist ein Längsschlitz 8 vorhanden, in den eine Nase 9 des Steuerschiebers
5 greift, wodurch der Steuerschieber 5 eine Axialbewegung durchführen kann und gegen
Verdrehen gesichert ist.
[0013] Die axiale Betätigung des Steuerschiebers 5 erfolgt über eine verdrehbare Regelstange
11, auf der ein Mitnahmeglied 12 mit einem Kopf 13 durch eine Schraube 14 festspannbar
und damit in der Drehlage verstellbar angeordnet ist, wobei der Kopf 13 in eine Quernut
15 des Steuerschiebers 5 greift.
[0014] Vorzugsweise sind bei einer Kraftstoffeinspritzpumpe mehrere solche Pumpenelemente
2, 3 mit Steuerschiebern 5 in Reihe im Gehäuse 1 angeordnet, die dann gemeinsam durch
eine Regelstange 11 bedient werden, deren Mitnahmeglieder 12 der Zahl der Pumpenelemente
entsprechen. Die Regelstange 11 und die Mitnahmeglieder 12 sind in einem Pumpensaugraum
16 angeordnet, der, wie nicht näher dargestellt, über eine Förderpumpe von einem Kraftstoffbehälter
aus mit Kraftstoff unter niederem Druck versorgt wird. Der Zugang 6 der Ausnehmung
4 des Pumpenzylinders 2 ist zu diesem Saugraum 16 hin gewandt, so daß zwischen Ausnehmung
4 und Saugraum 16 eine offene V bindung besteht.
[0015] Der Pumpenkolben 3 nimmt in der dargestellten Stellung seine untere Totpunktlage
(UT) ein, wobei er Saugöffnungen 17 des Pumpenarbeitsraums 18 aufsteuert, die über
einen in der Pumpenzylinderbüchse 2 vorhandenen Kanal 19 bzw. eine Abdrehung 21 an
der Zylinderbüchse 2 mit dem Pumpensaugraum 16 verbunden sind.
[0016] In der Mantelfläche des Pumpenkolbens 3 ist eine Schrägnut 22 und Ausnehmung 23,
angeordnet, die als Steueröffnungen paarweise auf dem Pumpenkolben 3 angeordnet über
eine Querbohrung 24 miteinander verbunden sind, welche über eine Sackbohrung 25 zum
Pumpenarbeitsraum 18 führt. Diese Steueröffnungen, nämlich die Schrägnuten 22 und
Ausnehmungen 23 wirken mit zwei als Radialöffnungen dienenden Radialbohrungen 26 des
Steuerschiebers 5 zusammen, wobei die Eingangskanten 27 dieser Radialbohrungen 26
als Steuerkante zu den Steueröffnungen hin dienen, während die Mündungen 28 dieser
Radialbohrungen 26 auf parallele Seitenwände 29 der Ausnehmung 4 gerichtet sind.
[0017] Die zwischen den Seitenwänden 29 und dem Steuerschieber 5 gebildeten Raumspalte 31
sind zum Saugraum 16 hin durch am Steuerschieber 5 angeordnete Schürzen 32 verdeckt,
die senkrecht zur Spaltausdehnung verlaufende Flächen 33 aufweisen.
[0018] Das dargestellte Ausführungsbeispiel arbeitet wie folgt: In der dargestellten UT-Lage
des Pumpenkolbens 3 wird der Pumpenarbeitsraum 18 über die Saugöffnungen 17 und den
Kanal 19 bzw. die Abdrehung 21 vom Pumpensaugraum 16 her mit Kraftstoff aufgefüllt.
Je nach Axiallage des Steuerschiebers 5 kann auch ein Teil der Kraftstoffversorgung
über die Ausnehmungen 23 bzw. Schrägnuten 22, die Querbohrung 24 und die Sackbohrung
25 erfolgen. Beim Förderhub des Pumpenkolbens 3 wird zuerst über die Versorgungskanäle
ein Teil des Kraftstoffes aus dem Pumpenarbeitsraum 18 wieder zurück in den Saugraum
16 verdrängt, mindestens so lange bis die Saugöffnungen 17 durch den Pumpenkolben
3 geschlossen sind und spätestens so lange bis auch die Ausnehmungen 23 bzw. Schrägnuten
22 durch den Steuerschieber 5 verdekt sind. Ab dieser Förderhubstellung kann sich
im Pumpenarbeitsraum 18 der Hochdruck entwickeln und die Einspritzung zur Brennkraftmaschine
beginnen. Diese Einspritzung wird dann beendet, wenn die Steueröffnungen, nämlich
die Schrägnuten 22, in überdeckung gelangen mit den Radialbohrungen 26 des Steuerschiebers
5. Der unter sehr hohem Druck stehende Kraftstoff wird nun aus dem Pumpenarbeitsraum
18 über die Sackbohrung 25, die Querbohrung 24, die Schrägnuten 22 und die Radialbohrung
26 in den Raumspalt 31 gefördert, wobei der sich dabei bildende Absteuerkraftstoffstrahl
auf die gegenüberliegenden Seitenwände 29 trifft, An diesen Seitenwänden 29 wird
der Strahl reflektiert und trifft teilweise auf die Rückwand 7, zum größten Teil auf
die Flächen 33 der Schürze 32, um danach in die verbleibenden Räume der Ausnehmung
4 oberhalb und unterhalb des Steuerschiebers 5 zu strömen. Von hieraus gelangt dann
der Kraftstoff in den Saugraum 16.
[0019] Alle in der vorstehenden Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung
dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.
Bezugszahlenliste
[0020]
1 Pumpengehäuse
2 Zylinderbüchse
3 Pumpenkolben
4 Ausnehmung
5 Steuerschieber
6 Zugang
7 Rückwand von 4
8 Längsschlitz
9 Nase
10 -
11 Regelstange
12 Mitnahmeglied
13 Kopf
14 Schraube
15 Quernut
16 Pumpensaugraum
17 Saugöffnunge
18 Pumpenarbeitsraum
19 Kanal
20 -
21 Abdrehung
22 Schrägnut
23 Ausnehmung
24 Querbohrung
25 Sackbohrung
26 Radialbohrungen (in Anspruch Radialöffnungen)
27 Eingangskanten an 26
28 Mündungen von 26
29 Seitenwände von 4
30 -
31 Raumspalt
32 Schürzen
33 senkr. Flächen
1. Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen mit mindestens einem Pumpenelement,
auf dessen Pumpenkolben (3) und in dessen in dem Pumpengehäuse (1) eingesetzten Zylinderbüchse
(2) in einer dort vorhandenen, einen radialen Zugang (6) aufweisenden Ausnehmung
(4) ein der Kraftstoffsteuerung dienender axial verschiebbarer Steuerschieber (5)
angeordnet ist unter Bildung eines der Kraftstoffführung dienenden radialen Raumspaltes
(31) zwischen dem Steuerschieber (5) und der Wand (29) der Ausnehmung (4); mit einer
auf der Mantelfläche des Pumpenkolbens (3) vorhandenen durch einen im Pumpenkolben
(3) verlaufenden Entlastungskanal (24, 25) mit dem Pumpen arbeitsraum (18) verbundenen
und zur Beendigung der Einspritzung durch den Steuerschieber (5) aufsteuerbaren Steueröffnung
(Schrägnut 22, Ausnehmung 23), die hierfür mit einer Steuerkante (27) des Steuerschiebers
(5) so zusammenwirkt, daß der Absteuerstrahl auf die Wand (29) der Ausnehmung (4)
trifft und mit einem im Pumpengehäuse (1) angeordneten Pumpensaugraum (16), in den
der Zugang (6) der Ausnehmung (4) mündet,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Zugangs (6) der Ausnehmung (4) am Steuerschieber
(5) und/oder an der Zylindebüchse (2) Schürzen zur mindestens teilweisen Abdeckung
der radialen Raumspalte (31) zum Pumpensaugraum (16) hin vorhanden sind.
2. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber
(5) gegen Verdrehen gesichert in der Zylinderbüchse (2) geführt ist.
3. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Steuerkante (26) die Eingangskante mindestens einer im Steuerschieber (5) angeordneten
Radialöffnung (Radialbohrung 26) dient.
4. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung
(4) zwei einander gegenüberliegende parallele Seitenwände (29) aufweist und daß die
zwei Radialöffnungen auf die Seitenwände (29) gerichtet sind.
5. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmung (4) sackformartig ausgebildet ist und nur einen radial zur Zylinderachse
verlaufenden Zugang (6) aufweist.
6. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schürzen
(32) je eine zum Spalt hin rechtwinklig verlaufende Fläche (33) aufweisen, die an
den Steuerschieber (5) verbreiternden Absätzen (32) vorhanden sind.