Stand der Technik
[0001] Aus der Zeitschrift Bosch Technische Berichte, Band 8 (1986), Heft 1/2, Seiten 15
bis 25 ist es bekannt, codierte Verkehrshinweise über UKW-Rundfunksender mittels RDS
zu übertragen. Gemäß den dort gemachten Vorschlägen, sind die Verkehrshinweise typisiert,
so daß nicht die gesamte Verkehrsinformation übertragen werden muß, sondern es genügt,
lediglich Schlüsselworte zu übertragen. Durch das dort vorgeschlagene Übertragungsverfahren
wird erreicht, daß ein Empfänger nach dem Empfang von drei Gruppen in der Lage ist,
eine Verkehrsinformation auszugeben. Der dort vorgeschlagene Weg hat sich bewährt,
es hat sich jedoch gezeigt, daß insbesondere bei einer Vielzahl von zu übertragenden
Informationen es recht lange dauert, bis alle Informationen über Verkehrsstörungen
zum Empfänger übertragen worden sind.
Vorteile der Erfindung
[0002] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Rundfunkempfängers gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs ergibt sich demgegenüber der Vorteil, daß die Datenübertragung
zum Empfänger wesentlich schneller durchführbar ist, so daß innerhalb der gleichen
Zeit wesentlich mehr Informationen übertragbar sind. Der Betreiber des Empfängers
ist daher in der Lage, wesentlich früher in den Besitz der Verkehrsnachrichten zu
gelangen. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß durch die vorgeschlagene Maßnahme
die Redundanz der Übertragung erhöhbar und somit die gesamte Übertragung sicherer
auszugestalten ist. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß durch die vorgeschlagene
Maßnahme konstenintensive Zusatzeinrichtungen nicht nötig werden.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Empfängers möglich. Besonders
vorteilhaft ist es, durch die zusätzliche Übertragung der Zahl der interessierten
Streckensegmente sicherzustellen, daß die Information sich nicht lediglich auf ein
Steckensegment bezieht, sondern auch mehrere Streckensegmente umfaßbar sind. Dadurch
wird die Flexibilität bei dem vorgeschlagenen Empfänger weiter erhöht.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein Beispiel eines Empfängers
zum Empfang von Rundfunksendungen mit überlagerter Verkehrsinformation und Figur
2 ein Ausführungsbeispiel des Aufbaus des im Empfänger enthaltenen Speichers.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] Aus der Zeitschrift Bosch Technische Berichte, Band 8, 1986, Heft 1/2, Seiten 15
bis 25 ist es bekannt, Empfänger zum Empfang von Rundfunksendungen dadurch zu erweitern,
daß auch digitale Verkehrsinformationen empfangbar sind. Hierzu wird das von den
Rundfunkanstalten diskutierte Radio-Data-System benutzt. Hierbei wird die Verkehrsinformation
digital codiert, wobei es durch eine vorgegebene Typisierung möglich ist, eine verkehrsrelevante
Meldung nahezu uneingeschränkt auszugestalten. Die Auswertung der typisierten Übertragung
erfolgt hierbei im Empfänger.
[0006] Wie die Figur 1 zeigt, weist ein solcher Empfänger in bekannter Weise eine Antenne
10 auf, dem ein Hochfrequenz- und Zwischenfrequenzteil 11 folgt. Dem Hochfrequenz-
und Zwischenfrequenzteil 11 folgt ein Demodulator und Niederfrequenzverstärker 12,
an den ein Lautsprecher 16 angeschlossen ist.
[0007] Weiterhin ist an den Hoch- und Zwischenfrequenzteil 11 ein RDS-Empfänger 13 angeschlossen,
wie er beispielsweise aus der vorgenannten Druckschrift bekannt ist. Dieser RDS-Empfänger
wirkt auf einen Speicher 14 ein, an den seinerseits eine Ausgabeeinheit 15 angeschlossen
ist, die mit den übertragenen Daten und den im Speicher abgelegten Worten die Information
aufbaut. Bei der Ausgabeeinheit 15 kann es sich weiterhin um eine Sprachausgabesteuerung
handeln, wie sie in der vorgenannten Druckschrift aufgezeigt ist oder es ist möglich,
eine optische Anzeige, beispielsweise in Form eines Informationsbandes als LCD-Display
vorzusehen. Bei einer Sprachausgabe wird das aufbereitete Sprachsignal dem Endverstärker
12 zugeführt und dann über den Lautsprecher 16 übertragen. Bei einer optischen Übertragung
steuert die Ausgabeeinheit 15 die Anzeigeeinheit 17 an.
[0008] Durch die spezielle Ausgestaltung des Speichers 14 wird erreicht, daß eine Ausgabe
der beabsichtigten Information mit einem Minimum an übertragenen Daten gewährleistet
ist. Hierbei wird vorausgesetzt, daß jede Straße in Segmente aufgeteilt ist, die dem
Autofahrer für sich verständlich sind. Betrachtet man beispielsweise die Autobahn
A7, so wäre ein Segment beispielsweise durch die größeren Orte Hannover und Kassel
definiert, die den meisten Benutzern dieser Strecke bekannt sind. In dem Speicher
14 werden nun diese Segmente 22 straßenorientiert abgelegt. Jeder Straße ist daher
ein bestimmter Bereich 20 zugeordnet, in dem die Segmente 22 angeordnet sind.
[0009] Diese Segmente 22 sind nunmehr in einzelne Streckensegmente 21 untergliedert, die
in aufsteigender Folge gespeichert sind. So ist es beispielsweise möglich, dem ersten
Segment die Streckensegmente 1 bis 100, dem zweiten Segment die Streckensegmente 101
bis 200 usw. zuzuordnen. Die Streckensegmente selbst sind vorteilhafterweise durch
bestimmte Orte definiert, denen eine größere Bedeutung zukommt. Bei Autobahnen ist
dies beispielsweise dadurch möglich, daß ein Steckensegment aus dem Abschnitt besteht,
der durch zwei Autobahnausfahrten begrenzt ist. Hierbei braucht das Steckensegment
21 nicht durch eine Strecke gekennzeichnet sein, vielmehr ist es hinreichend, wenn
ein Steckensegment durch einen Ort definiert ist, der beispielsweise in Nord-Süd-Richtung
oder in Ost-West-Richtung gesehen am Anfang der Strecke liegt. So ist es beispielsweise
möglich, im Segment "Hannover-Kassel" ein Streckensegment "Hildesheim" zu kennzeichnen,
was sich dann von der Ausfahrt Hildesheim bis zur Autobahnausfahrt Holle erstreckt.
Das dem Streckensegment "Hildesheim" folgende Streckensegment "Holle" definiert nunmmehr
beispielsweise die Strecke zwischen den Autobahnausfahrten Holle und Salzgitter-Abzweig.
[0010] Aufgrund des so ausgebildeten Speicheraufbaus ist es für den Empfänger hinreichend,
wenn für eine Verkehrsmeldung lediglich das betroffene Streckensegment und die Fahrtrichtung
übertragen wird, so daß mit der bereits übertragenen Art des Hinweises eine vollständige
Verkehrsmeldung aufgebaut werden kann. Durch die Übertragung der Straße wird erreicht,
daß im Empfängerspeicher 14 lediglich der Bereich 20 ansprechbar ist, der die entsprechende
Straßenkennzeichnung besitzt. Durch die Übertragung des Streckensegments 21 ist aufgrund
der Anordnung des Streckensegments im Speicher festgelegt, welches Segment 22 betroffen
ist. Außerdem wird durch die Übertragung der Fahrtrichtung festgestellt, durch welche
Grenzen das Streckensegment 21 begrenzt ist. Wird als Streckensegment 21 beispielsweise
die Nummer 128 aufgerufen, so ist bei Fahrtrichtung von Nord nach Süd festgelegt,
daß dem Streckensegment 128 das Streckensegment 129 folgen muß, während bei einer
Fahrt von Süd nach Nord dem Streckensegment 128 das Streckensegment 127 folgt. Das
gleiche ist natürlich für die Ost- oder Westrichtung festzulegen. Mit den nun vorliegenden
Informationen ist es ohne Schwierigkeiten möglich, eine vollständige Verkehrsmeldung
durchzugeben. Die Information der Straße ist, falls mehrere Straßen berücksichtigt
werden müssen, bereits übermittelt, das Segment "Fahrtrichtung Hannover nach Kassel"
ist einerseits durch die Fahrtrichtung und andererseits durch das übertragene Steckensegment
21 bestimmt, das in einem bestimmten Segment 22 zu finden ist, die Information, zwischen
welchen Punkten ein Verkehrsereignis aufgetreten ist, nämlich beispielsweise zwischen
Hildesheim und Holle ist ebenfalls einerseits durch die Fahrtrichtung und andererseits
durch das Streckensegment 21 festgelegt, da bei einer bestimmten Fahrtrichtung festgelegt
ist, daß das eine Streckensegment "Hildesheim" und das in Fahrtrichtung folgende Streckensegment
"Holle" heißt. Schließlich muß in bekannter Weise noch eine Information über die
Art des Verkehrsereignisses übertragen werden, beispielsweise daß ein Stau wegen
eines Unfalls gegeben ist. Die zu übertragenden Informationen beschränken sich also
auf die Straße, die Fahrtrichtung, das Streckensegment und die Art des Verkehrsereignisses.
[0011] Will man sich bei der Meldung nicht lediglich auf ein Streckensegment beschränken,
sondern sollen auch mehrere Streckensegmente von der Verkehrsmeldung erfaßt werden,
ist eine zusätzliche Information nötig, die besagt, wieviel Streckensegmente von einem
Verkehrsereignis beeinflußt sind. Zu diesem Zweck ist es lediglich notwendig, die
Zahl der interessierenden Streckensegmente 21 näher zu kennzeichnen und ebenfalls
mit zu übertragen. Wird beispielsweise die Zahl 2 übertragen, deutet dies darauf hin,
daß das Verkehrsereignis sich über zwei Streckensegmente erstreckt. Bei der Auswertung
durch die Auswerteschaltung 15 wird daher neben dem Streckensegment 128 erst das übernächste
Streckensegment, nämlich das Streckensegment 130 berücksichtigt. Dies bedeutet, daß
sich das Verkehrsereignis nicht zwischen Hildesheim und Holle als Beginn des nächsten
Streckensegments abspielt, sondern beispielsweise zwischen Hildesheim und Salzgitter-Abzweig,
da dies bei dem gewählten Beispiel der Anfang des Streckensegments 130 ist.
[0012] Durch den zuvor beschriebenen Aufbau des Speichers 14 im Empfänger ist es daher möglich,
die digitalisierten Verkerhrshinweise wesentlich kürzer zu fassen. Durch die spezielle
Ausgestaltung des Empfängers wird erreicht, daß die Signalübertragung und -auswertung
im Empfänger wesentlich schneller vorgenommen werden kann, so daß im gleichen Zeitraum
die Zahl der zu empfangenen Verkehrshinweise erhöht ist. Dies kann beispielsweise
auch dazu genutzt werden, die Redundanz der empfangenen Signale zu erhöhen, so daß
Störungen leicht zu unterdrücken sind.
1. Empfänger zum Empfang von Rundfunksendungen mit überlagerter digitaler Verkehrsinformation
mit einer Auswerteanordnung für digitale Verkehrsnachrichten, mit einem Speicher
zur Wandlung der digitalen Signale in ausgebbare Kennzeichnungen und mit Ausgabemitteln
für die Kennzeichnungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher (14) in straßenorientierte
Segmente (22) aufgeteilt ist, die in vorzugsweise durch einen Ort definierte Streckensegmente
(21) gegliedert sind, in denen Verkehrsereignisse auftreten können, und daß aufgrund
digitaler Signale, die ein Streckensegment (21) und die Fahrtrichtung kennzeichnen,
eine Kennzeichnung aufbaubar ist, die den Beginn und das Ende eines Segments (22)
und den Beginn und das Ende eines Streckensegments (21) umfaßt.
2. Empfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund digitaler Signale,
die eine Straße kennzeichnen, straßenorientierte Bereiche (20) des Speichers (14)
aufrufbar sind.
3. Empfänger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund digitaler
Signale, die die Zahl der interessierenden Streckensegmente (21) kennzeichnet, die
Kennzeichnung des Beginns und des Endes der umfaßten Streckensegmente (23) ausgebbar
ist.