(19)
(11) EP 0 263 332 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.04.1988  Patentblatt  1988/15

(21) Anmeldenummer: 87113528.1

(22) Anmeldetag:  16.09.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G08G 1/09
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB NL

(30) Priorität: 04.10.1986 DE 3633881

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Brägas, Peter, Dipl.-Ing.
    D-3200 Hildesheim (DE)
  • Mardus, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-3202 Bad Salzdetfurth (DE)
  • Duckeck, Ralf, Dipl.-Ing.
    D-3200 Hildesheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Empfänger für Verkehrsfunksendungen


    (57) Es wird ein Empfänger zum Empfang von Rundfunksendungen vorgeschla­gen, der eine Auswerteschaltung für digital übertragene Verkehrs­nachrichten besitzt. Der Rundfunkempfänger weist einen Speicher auf, in dem straßenorientierte Segmente vorgesehen sind, die in Strecken­segmente untergliedert sind. Beim Empfang von digitalen Verkehrs­nachrichten ist es hinreichend, die Straße, das Streckensegment und die Richtung anzugeben. Aufgrund der im Speicher aufgeführten Anord­nung ist es dann für den Empfänger möglich, sich die weiteren Infor­mationen zu generieren. Dadurch wird erreicht, daß die digitale Da­tenübertragung mit einer schnellen Wiederholungsrate erfolgen kann.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Aus der Zeitschrift Bosch Technische Berichte, Band 8 (1986), Heft 1/2, Seiten 15 bis 25 ist es bekannt, codierte Verkehrshinweise über UKW-Rundfunksender mittels RDS zu übertragen. Gemäß den dort gemach­ten Vorschlägen, sind die Verkehrshinweise typisiert, so daß nicht die gesamte Verkehrsinformation übertragen werden muß, sondern es genügt, lediglich Schlüsselworte zu übertragen. Durch das dort vor­geschlagene Übertragungsverfahren wird erreicht, daß ein Empfänger nach dem Empfang von drei Gruppen in der Lage ist, eine Verkehrs­information auszugeben. Der dort vorgeschlagene Weg hat sich be­währt, es hat sich jedoch gezeigt, daß insbesondere bei einer Viel­zahl von zu übertragenden Informationen es recht lange dauert, bis alle Informationen über Verkehrsstörungen zum Empfänger übertragen worden sind.

    Vorteile der Erfindung



    [0002] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Rundfunkempfängers gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs ergibt sich demge­genüber der Vorteil, daß die Datenübertragung zum Empfänger wesent­lich schneller durchführbar ist, so daß innerhalb der gleichen Zeit wesentlich mehr Informationen übertragbar sind. Der Betreiber des Empfängers ist daher in der Lage, wesentlich früher in den Be­sitz der Verkehrsnachrichten zu gelangen. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß durch die vorgeschlagene Maßnahme die Redundanz der Übertragung erhöhbar und somit die gesamte Übertragung sicherer aus­zugestalten ist. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß durch die vorgeschlagene Maßnahme konstenintensive Zusatzeinrichtungen nicht nötig werden.

    [0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor­teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Empfängers möglich. Besonders vorteilhaft ist es, durch die zusätzliche Übertragung der Zahl der interessierten Strecken­segmente sicherzustellen, daß die Information sich nicht lediglich auf ein Steckensegment bezieht, sondern auch mehrere Streckenseg­mente umfaßbar sind. Dadurch wird die Flexibilität bei dem vorge­schlagenen Empfänger weiter erhöht.

    Zeichnung



    [0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge­stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein Beispiel eines Empfängers zum Empfang von Rund­funksendungen mit überlagerter Verkehrsinformation und Figur 2 ein Ausführungsbeispiel des Aufbaus des im Empfänger enthaltenen Spei­chers.

    Beschreibung des Ausführungsbeispiels



    [0005] Aus der Zeitschrift Bosch Technische Berichte, Band 8, 1986, Heft 1/2, Seiten 15 bis 25 ist es bekannt, Empfänger zum Empfang von Rundfunksendungen dadurch zu erweitern, daß auch digitale Verkehrs­informationen empfangbar sind. Hierzu wird das von den Rundfunk­anstalten diskutierte Radio-Data-System benutzt. Hierbei wird die Verkehrsinformation digital codiert, wobei es durch eine vorgegebene Typisierung möglich ist, eine verkehrsrelevante Meldung nahezu un­eingeschränkt auszugestalten. Die Auswertung der typisierten Über­tragung erfolgt hierbei im Empfänger.

    [0006] Wie die Figur 1 zeigt, weist ein solcher Empfänger in bekannter Wei­se eine Antenne 10 auf, dem ein Hochfrequenz- und Zwischenfrequenz­teil 11 folgt. Dem Hochfrequenz- und Zwischenfrequenzteil 11 folgt ein Demodulator und Niederfrequenzverstärker 12, an den ein Laut­sprecher 16 angeschlossen ist.

    [0007] Weiterhin ist an den Hoch- und Zwischenfrequenzteil 11 ein RDS-Emp­fänger 13 angeschlossen, wie er beispielsweise aus der vorgenannten Druckschrift bekannt ist. Dieser RDS-Empfänger wirkt auf einen Spei­cher 14 ein, an den seinerseits eine Ausgabeeinheit 15 angeschlossen ist, die mit den übertragenen Daten und den im Speicher abgelegten Worten die Information aufbaut. Bei der Ausgabeeinheit 15 kann es sich weiterhin um eine Sprachausgabesteuerung handeln, wie sie in der vorgenannten Druckschrift aufgezeigt ist oder es ist möglich, eine optische Anzeige, beispielsweise in Form eines Informations­bandes als LCD-Display vorzusehen. Bei einer Sprachausgabe wird das aufbereitete Sprachsignal dem Endverstärker 12 zugeführt und dann über den Lautsprecher 16 übertragen. Bei einer optischen Übertragung steuert die Ausgabeeinheit 15 die Anzeigeeinheit 17 an.

    [0008] Durch die spezielle Ausgestaltung des Speichers 14 wird erreicht, daß eine Ausgabe der beabsichtigten Information mit einem Minimum an übertragenen Daten gewährleistet ist. Hierbei wird vorausgesetzt, daß jede Straße in Segmente aufgeteilt ist, die dem Autofahrer für sich verständlich sind. Betrachtet man beispielsweise die Autobahn A7, so wäre ein Segment beispielsweise durch die größeren Orte Hannover und Kassel definiert, die den meisten Benutzern dieser Strecke bekannt sind. In dem Speicher 14 werden nun diese Segmente 22 straßenorientiert abgelegt. Jeder Straße ist daher ein bestimmter Bereich 20 zugeordnet, in dem die Segmente 22 angeordnet sind.

    [0009] Diese Segmente 22 sind nunmehr in einzelne Streckensegmente 21 un­tergliedert, die in aufsteigender Folge gespeichert sind. So ist es beispielsweise möglich, dem ersten Segment die Streckensegmente 1 bis 100, dem zweiten Segment die Streckensegmente 101 bis 200 usw. zuzuordnen. Die Streckensegmente selbst sind vorteilhafterweise durch bestimmte Orte definiert, denen eine größere Bedeutung zu­kommt. Bei Autobahnen ist dies beispielsweise dadurch möglich, daß ein Steckensegment aus dem Abschnitt besteht, der durch zwei Auto­bahnausfahrten begrenzt ist. Hierbei braucht das Steckensegment 21 nicht durch eine Strecke gekennzeichnet sein, vielmehr ist es hin­reichend, wenn ein Steckensegment durch einen Ort definiert ist, der beispielsweise in Nord-Süd-Richtung oder in Ost-West-Richtung gesehen am Anfang der Strecke liegt. So ist es beispielsweise mög­lich, im Segment "Hannover-Kassel" ein Streckensegment "Hildesheim" zu kennzeichnen, was sich dann von der Ausfahrt Hildesheim bis zur Autobahnausfahrt Holle erstreckt. Das dem Streckensegment "Hildesheim" folgende Streckensegment "Holle" definiert nunmmehr beispielsweise die Strecke zwischen den Autobahnausfahrten Holle und Salzgitter-Abzweig.

    [0010] Aufgrund des so ausgebildeten Speicheraufbaus ist es für den Emp­fänger hinreichend, wenn für eine Verkehrsmeldung lediglich das be­troffene Streckensegment und die Fahrtrichtung übertragen wird, so daß mit der bereits übertragenen Art des Hinweises eine vollständige Verkehrsmeldung aufgebaut werden kann. Durch die Übertragung der Straße wird erreicht, daß im Empfängerspeicher 14 lediglich der Be­reich 20 ansprechbar ist, der die entsprechende Straßenkennzeichnung besitzt. Durch die Übertragung des Streckensegments 21 ist aufgrund der Anordnung des Streckensegments im Speicher festgelegt, welches Segment 22 betroffen ist. Außerdem wird durch die Übertragung der Fahrtrichtung festgestellt, durch welche Grenzen das Streckensegment 21 begrenzt ist. Wird als Streckensegment 21 beispielsweise die Num­mer 128 aufgerufen, so ist bei Fahrtrichtung von Nord nach Süd fest­gelegt, daß dem Streckensegment 128 das Streckensegment 129 folgen muß, während bei einer Fahrt von Süd nach Nord dem Streckensegment 128 das Streckensegment 127 folgt. Das gleiche ist natürlich für die Ost- oder Westrichtung festzulegen. Mit den nun vorliegenden Infor­mationen ist es ohne Schwierigkeiten möglich, eine vollständige Ver­kehrsmeldung durchzugeben. Die Information der Straße ist, falls mehrere Straßen berücksichtigt werden müssen, bereits übermittelt, das Segment "Fahrtrichtung Hannover nach Kassel" ist einerseits durch die Fahrtrichtung und andererseits durch das übertragene Steckensegment 21 bestimmt, das in einem bestimmten Segment 22 zu finden ist, die Information, zwischen welchen Punkten ein Verkehrs­ereignis aufgetreten ist, nämlich beispielsweise zwischen Hildesheim und Holle ist ebenfalls einerseits durch die Fahrtrichtung und an­dererseits durch das Streckensegment 21 festgelegt, da bei einer be­stimmten Fahrtrichtung festgelegt ist, daß das eine Streckensegment "Hildesheim" und das in Fahrtrichtung folgende Streckensegment "Holle" heißt. Schließlich muß in bekannter Weise noch eine Informa­tion über die Art des Verkehrsereignisses übertragen werden, bei­spielsweise daß ein Stau wegen eines Unfalls gegeben ist. Die zu übertragenden Informationen beschränken sich also auf die Straße, die Fahrtrichtung, das Streckensegment und die Art des Verkehrser­eignisses.

    [0011] Will man sich bei der Meldung nicht lediglich auf ein Streckenseg­ment beschränken, sondern sollen auch mehrere Streckensegmente von der Verkehrsmeldung erfaßt werden, ist eine zusätzliche Information nötig, die besagt, wieviel Streckensegmente von einem Verkehrser­eignis beeinflußt sind. Zu diesem Zweck ist es lediglich notwendig, die Zahl der interessierenden Streckensegmente 21 näher zu kenn­zeichnen und ebenfalls mit zu übertragen. Wird beispielsweise die Zahl 2 übertragen, deutet dies darauf hin, daß das Verkehrsereignis sich über zwei Streckensegmente erstreckt. Bei der Auswertung durch die Auswerteschaltung 15 wird daher neben dem Streckensegment 128 erst das übernächste Streckensegment, nämlich das Streckensegment 130 berücksichtigt. Dies bedeutet, daß sich das Verkehrsereignis nicht zwischen Hildesheim und Holle als Beginn des nächsten Streckensegments abspielt, sondern beispielsweise zwischen Hildesheim und Salzgitter-Abzweig, da dies bei dem gewählten Bei­spiel der Anfang des Streckensegments 130 ist.

    [0012] Durch den zuvor beschriebenen Aufbau des Speichers 14 im Empfänger ist es daher möglich, die digitalisierten Verkerhrshinweise wesent­lich kürzer zu fassen. Durch die spezielle Ausgestaltung des Emp­fängers wird erreicht, daß die Signalübertragung und -auswertung im Empfänger wesentlich schneller vorgenommen werden kann, so daß im gleichen Zeitraum die Zahl der zu empfangenen Verkehrshinweise er­höht ist. Dies kann beispielsweise auch dazu genutzt werden, die Redundanz der empfangenen Signale zu erhöhen, so daß Störungen leicht zu unterdrücken sind.


    Ansprüche

    1. Empfänger zum Empfang von Rundfunksendungen mit überlagerter digitaler Verkehrsinformation mit einer Auswerteanordnung für digi­tale Verkehrsnachrichten, mit einem Speicher zur Wandlung der digi­talen Signale in ausgebbare Kennzeichnungen und mit Ausgabemitteln für die Kennzeichnungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher (14) in straßenorientierte Segmente (22) aufgeteilt ist, die in vor­zugsweise durch einen Ort definierte Streckensegmente (21) geglie­dert sind, in denen Verkehrsereignisse auftreten können, und daß aufgrund digitaler Signale, die ein Streckensegment (21) und die Fahrtrichtung kennzeichnen, eine Kennzeichnung aufbaubar ist, die den Beginn und das Ende eines Segments (22) und den Beginn und das Ende eines Streckensegments (21) umfaßt.
     
    2. Empfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund digitaler Signale, die eine Straße kennzeichnen, straßenorientierte Bereiche (20) des Speichers (14) aufrufbar sind.
     
    3. Empfänger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund digitaler Signale, die die Zahl der interessierenden Streckensegmente (21) kennzeichnet, die Kennzeichnung des Beginns und des Endes der umfaßten Streckensegmente (23) ausgebbar ist.
     




    Zeichnung