[0001] Die Erfindung betrifft eine Stoßwellenquelle zur Behandlung von Konkrementen im Körper
eines Patienten mit einem flüssigkeitsgefüllten Stoßwellenrohr, dessen eines Ende
von einem über den Flüssigkeitsdruck an den Patienten andrückbaren, flexiblen Sack
verschlossen ist und an dessen anderem Ende eine Membran aus elektrisch leitfähigem
Material liegt, der, durch eine Isolierstoffschicht getrennt, eine Flächenspule gegenüberliegt,
welche an einer Versorgungseinheit zur Erzeugung von Hochspannungsimpulsen angeschlossen
ist.
[0002] Durch eine Stoßwellenquelle dieser Art können fokussierte Stoßwellen erzeugt werden,
die auf das zu zertrümmernde Konkrement, z.B. einen Nierenstein, gerichtet werden
können und diesen so weit zertrümmern, daß er auf natürlichem Weg abgeht. Die Stoßwellenerzeugung
erfolgt dadurch, daß ein Hochspannungskondensator über die Flächenspule, die z.B.
eine spiralige Wicklung aufweisen kann, entladen wird, wodurch die Membran abgestoßen
wird und eine Stoßwelle über die Flüssigkeit und eine akustische Linse im Stoßwellenrohr
auf den zu zertrümmernden Stein richtet.
[0003] Es ist eine Stoßwellenquelle dieser Art bekannt, bei der sowohl ein Spulenende als
auch die Membran auf Erdpotential liegen. Dies bedeutet, daß beim Anlegen einer Hochspannung
von z.B. 20 kV an die Flächenspule zur Erzeugung einer Stoßwelle die gesamte Hochspannung
auch zwischen einem Punkt der Flächenspule und der Membran liegt. Die Isolierstoffschicht
zwischen der Flächenspule und der Membran muß also für die gesamte Hochspannung bemessen
sein. Trotzdem gelingt es nicht immer, Überschläge zu vermeiden. Bei einem Überschlag
erfolgt eine Zerstörung der Membran.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stoßwellenquelle der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß die Gefahr von Spannungsüberschlägen zwischen der Flächenspule
und der Membran gegenüber dem Stand der Technik reduziert ist.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Membran von beiden Enden
der Flächenspule elektrisch isoliert ist. Im Gegensatz zum Stand der Technik ist also
nicht die Membran und ein Spulenende geerdet, so daß die gesamte Hochspannung zwischen
Membran und Spule liegt. Wegen der elektrischen Isolierung der Membran von beiden
Spulenenden ist die Isolierstrecke für die gesamte Hochspannung gleich dem doppelten
Abstand zwischen der Spule und der Membran, so daß die Gefahr von Durchschlägen äußerst
gering ist.
[0006] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0007] In der Zeichnung ist ein Stoßwellenrohr 1 dargestellt, das auf seiner Applikationsseite
von einem an einem Patienten anlegbaren elastischen Sack 2 und auf seiner gegenüberliegenden
Seite von einer Membran 3 verschlossen ist. Der Raum zwischen den Komponenten 1, 2,
3 ist mit Wasser als Koppelmedium gefüllt. In ihm ist eine akustische Linse 4 zur
Fokussierung der erzeugten Stoßwellen angeordnet. Die Stoßwellenerzeugung erfolgt
mit Hilfe einer der Membran gegenüberliegenden Flächenspule 6, die spiralig gewickelt
und von der Membran 3 durch eine Isolierstoffschicht 7 getrennt ist. Der eine Anschluß
der Flächenspule 6 ist geerdet und der zweite Anschluß ist an einen Hochspannungsgenerator
8 zur Stoßwellenerzeugung anschaltbar.
[0008] Wird die Flächenspule 6 an den Hochspannungsgenerator 8 angeschaltet, so wird durch
den so erzeugten Hochspannungsimpuls aufgrund der in der Membran 3 aus metallischem
Material erzeugten Wirbelströme eine Abstoßung der Membran 3 bewirkt, wodurch sich
eine Stoßwelle durch das Wasser im Stoßwellenrohr 1 bis zum Stein im Patienten fortpflanzt.
[0009] Aus der Zeichnung geht hervor, daß die Membran 3 von beiden Enden 6a, 6b der Flächenspule
6 elektrisch isoliert ist. Die gesamte Isolierstrecke, die die maximale Hochspannung
aushalten muß, ist daher gleich der doppe lten Dicke der Isolierstoffschicht 7.
Die Gefahr von Überschlägen zwischen einer Stelle der Flächenspule 6 und der Membran
3 ist demgemäß äußerst gering. Würde ein Überschlag erfolgen, so würde er in der Regel
zwischen dem Spulenende 6a, der Membran 3 und dem Spulenende 6b verlaufen. Daraus
ergibt sich, daß die gesamte Isolierstrecke gleich dem doppelten Abstand zwischen
der Flächenspule 6 und der Membran 3 ist, so daß auch bei dünner Isolierstoffschicht
7 eine ausreichende Isolation gewährleistet ist.
Stoßwellenquelle zur Behandlung von Konkrementen im Körper eines Patienten mit einem
flüssigkeitsgefüllten Stoßwellenrohr (1), dessen eines Ende von einem über den Flüssigkeitsdruck
am Patienten andrückbaren flexiblen Sack (2) verschlossen ist und an dessen anderem
Ende eine Membran (3) aus elektrisch leitfähigem Material liegt, der, durch eine Isolierstoffschicht
(7) getrennt, eine Flächenspule (6) gegenüberliegt, welche an einer Versorgungseinheit
(8) zur Erzeugung von Hochspannungsimpulsen angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (3) von beiden Enden (6a, 6b) der Flächenspule (6) elektrisch isoliert
ist.