[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum periodischen Versetzen der von
einer Legebarrenwelle verschwenkte und die Lochnadeln aufnehmenden Legeschiene einer
Kettenwirkmaschine zwischen zwei Endlagen, in denen sich die Versatzbewegung der
Legeschiene umkehrt.
[0002] Das Versetzen der Legeschiene einer Kettenwirkmaschine wird üblicherweise mittels
einer sog. Spiegelscheibe oder einer Musterkette vorgenommen, die nockenartige Vorsprünge
aufweist und infolgedessen bei ihrer Drehung über die Vorsprünge und eine diese abtastende
Rolle eine Verschiebebewegung erzeugt, die über einen Stössel auf die Legeschiene
übertragen wird. Eine entsprechend gestaltete Vorrichtung ist z.B. in der US-PS 3
008 314 dargestellt. Dabei muß dafür gesorgt werden, daß die Rolle ständig in Kontakt
mit der abgetasteten Oberfläche der Spiegelscheibe bleibt, was üblicherweise durch
eine Gegenfeder bewirkt wird, die auf die Legebarre so wirkt, daß diese auf den Stössel
in Richtung auf die Spiegelscheibe drückt (s. z.B. DE-PS 1 281 091). Je höher nun
die Arbeitsgeschwindigkeit der betreffenden Kettenwirkmaschine ist, desto höher ist
auch die Drehzahl der Spiegelscheibe. Da nun die Versatzbewegung der Legeschiene in
Relation zu einem Arbeitszyklus der Kettenwirkmaschine kurz ist, besitzen die Vorsprünge
der Spiegelscheibe relativ steile Flanken, Die erwähnte Gegenfeder muß darum mit großer
Vorspannung auf die Legeschiene wirken, um zu verhindern, daß die der Legebarre an
der Vorderflanke eines Vorsprungs gegebene Versatzgeschwindigkeit zu einem kurzzeitigen
Abheben der Abtastrolle von der Oberfläche der Spiegelscheibe führt. Die Abtastrolle
und damit die Legebarre würden in diesem Falle eine zu weite Versatzbewegung ausführen,
so daß bei Verschwenken der von der Legeschiene aufgenommenen Lochnadeln diese gegen
die Wirknadeln anlaufen können. Je höher der von der Gegenfeder bewirkte Anpreßdruck
der Abtastrolle gegen die Spiegelscheibe ist, um so mehr Energie muß für das Verdrehen
der Spiegelscheibe aufgewendet werden, außerdem ergibt sich aufgrund des Anpreßdrucksein
entsprechender Verschleiß an den Abtastrolle und der Spiegelscheibe. In der Praxis
hat sich gezeigt, daß eine solche zu weite Versatzbewegung der Legebarre sich auch
nach Abtastung der Hinterflanke eines Vorsprungs der Spiegelscheibe eintritt, obwohl
an sich die Formgebung der Spiegelscheibe dies nicht zulassen dürfte. Der Grund für
diese zu weite Versatzbewegung liegt in unvermeidbarer Elatizität der betreffenden
Bauteile, nämlich des zwischen die Legebarre und die Abtastrolle geschalteten Stössels
und der Legebarre selbst. Schließlich ist auch eine gewisse Elastizität der Lagerung
der Spiegelscheibe unvermeidbar. Aufgrund des möglichen Auftretens einer solchen zu
weiten Versatzbewegung ist die Arbeitsgeschwindigkeit von Kettenwirkmaschinen nach
oben hin begrenzt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Arbeitsgeschwindigkeit von Kettenwirkmaschinen
mit einer Versatzbewegung der Legeschiene, wie sie oben angegeben ist, zu steigern.
Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß mindestens einer äußeren Endlage ein Puffer
zugeordnet ist, der als federnder Anschlag mit in Relation zu Nadelteilung kurzem
Pufferweg vor einem Anlaufen der Lochnadeln an den Wirknadeln wirksam wird.
[0004] Normalerweise tritt eine zu weite Versatzbewegung im Sinne der obigen Darlegungen
vor allem im Bereich der Vorderflanken der Vorsprünge der Spiegelscheibe ein, so daß
schon die Zuordnung des Puffers zu der betreffenden Endlage eine ins Gewicht fallende
Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit der betreffenden Kettenwirkmaschine zuläßt. Es
besteht jedoch die Möglichkeit, daß die besonders gefährliche Stelle in diesem Sinne
die Rückflanken der Vorsprünge der Spiegelscheibe sind, da je nach Aufbau der betreffenden
Kettenwirkmaschine sich ganz unterschiedliche Elastizitätsverhältnisse innerhalb der
Maschine einstellen können, die im übrigen so komplexer Natur sind, daß sie nicht
vorab berechnet werden können. Infolgedessen ist es auch möglich und sinnvoll, ggfs.
nur derjenigen Endlage einen Puffer zuzuordnen, die einer Rückflanke der Vorsprünge
der Spiegelscheibe zugeordnet ist. Auch in diesem Falle läßt sich die Arbeitsgeschwindigkeit
der betreffenden Kettenwirkmaschine erhöhen. Zusätzlich ergibt sich dabei natürlich
in jedem Falle eine Erhöhung der Sicherheit gegen ein Anlaufen der Lochnadeln gegen
die Wirknadeln. Diese Sicherheit wird besonders dann gewährleistet, wenn beiden Endlagen
ein Puffer zugeordnet wird.
[0005] In jedem Falle sorgt der Puffer als federnder Anschlag wegen seinem in Relation zur
Nadelteilung kurzen Pufferweg dafür, daß die Legeschiene an einer zu weiten Versatzbewegung
gehindert wird, wodurch ein Anlaufen der Lochnadeln an den Wirknadeln mit Sicherheit
vermieden wird. Aufgrund der Pufferanordnung ist es weiterhin möglich, die Kraft der
Gegenfeder wesentlich zu vermindern, da insbesondere durch den betreffenden Puffer
einem gefährlichen Abheben der Abtastrolle von der Oberfläche der Spiegelscheibe entgegengewirkt
wird.
[0006] Es sei in diesem Zusammenhang auf einen durch die DE-OS 34 39 426 gegebenen Stand
der Technik verwiesen, gemäß dem bei einer schnellaufenden Kettenwirkmaschine mit
einem die Versatzbewegung von Legeschienen bewirkenden Schubkurbelgetriebe die Legeschienen
in ihrer Normallage durch gegeneinander wirkende Federn gewissermaßen eingespannt
werden, so daß bei der Versatzbewegung einer Legeschiene sich die eine Feder spannt
und die andere entspannt. Sinn dieser Maßnahme ist, die bei der Versatzbewegung auftretenden
Massenkräfte mit den Kräften der Federn in ein dynamisches Gleichgewicht zu bringen,
d.h. die kinetische Energie jeweils in Federenergie umzuformen und umgekehrt. Mit
der oben herausgestellten Problematik des Anlaufens von Lochnadeln gegen Wirknadeln
hat dieser Stand der Technik nichts zu tun, es wird in der betreffenden Druckschrift
auf diese Problematik auch nicht eingegangen.
[0007] Die Federungseigenschaften kann man dem Anschlag dadurch geben, daß dieser sich gegen
eine einstellbar vorgespannte Schraubenfeder abstützt. Es ist aber auch möglich, den
Anschlag selbst aus gummiartigem Werkstoff zu gestalten. In jedem Falle kann dabei
der Anschlag mit in Relation zur Nadelteilung kurzem Pufferweg nachgeben, wodurch
ein hartes Anlaufen der Legeschiene gegen den betreffenden Puffer vermieden wird.
[0008] Zweckmäßig wird der Puffer an der Legebarrenwelle angebracht, so daß er mit dieser
verschwenkt wird. Der Puffer führt dann die gleiche Verschwenkbewegung aus, wie das
mit dem Puffer zusammenwirkende Teil der Legebarre, so daß sich zwischen diesen Teilen
keine Relativbewegung ergibt. Dies ist günstig für die konstruktive Ausbildung.
[0009] In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
[0010] Es zeigt:
Figur 1 die Prinzipdarstellung einer Kettenwirkmaschine über eine mittels einer Musterscheibe
versetzte Legeschiene.
Figur 2 in prinzipieller Darstellung eine Legung mit zwei Endlagen, in denen sich
die Versatzbewegung der Legeschiene umkehrt.
Figur 3 zwei Anschläge, von denen sich der eine gegen eine Schraubenfeder abstützt
und der andere aus Gummi besteht.
[0011] Figur 1 zeigt in Prinzipdarstellung die grundsätzlich erforderlichen Bauteile einer
Kettenwirkmaschine mit dem Grundgestell 1, dem Mustergetriebe 2 und den beiden Seitenwänden
13 und 14. Die beiden Seitenwände 13 und 14 tragen die Legebarrenwelle 10 und die
Nadelbarrwelle 15. Das Mustergetriebe 2 trägt über eine Achse 16 die Musterscheibe
3.
[0012] Auf der Musterscheibe 3 läuft die Abtastrolle 4, die am Ende des sog. Flitzers 5
angeordnet ist. An den Flitzer 5 schließt sich über das Kugelgelenk 17 der Stössel
6 an, der direkt auf die Legebarre 7 wirkt und diese in bekannter Weise in Abhängigkeit
von den Vorsprüngen der Musterscheibe 3 gemäß dem eingezeichneten Doppelpfeil hin
und her verschiebt. An der Legebarre 7 greift die Zugfeder 8 an, die über den Arm
18 an der Seitenwand 13 angehängt ist. Die Zugfeder 8 übt auf die Legebarre 7 eine
in Richtung auf die Musterscheibe 3 wirkende Zugkraft aus. Die Zugfeder 8 spielt damit
die Rolle der oben erwähnten Gegenfeder und sorgt dafür, daß die Abtastrolle 4 gegen
die Musterscheibe 3 gedrückt wird.
[0013] Die Legebarrenwelle 10 übt in bekannter Weise eine hin- und hergehende Drehbewegung
aus, die über die auf der Legebarrenwelle 10 befestigten Arme 19 und die an ihnen
befestigten Lagerstücke 20 in eine hin- und hergehende Schwingbewegung umgesetzt wird.
Die Lagerstücke 20 nehmen dabei die Legebarrenhalter 21 mit, wobei in ebenfalls bekannter
Weise mittels der durch Striche angedeuteten Führungsbolzen dafür gesorgt wird, daß
sich die Legebarre in ihrer Längsrichtung hin- und her verschieben läßt, und zwar
in jeder der möglichen Verschwenklagen.
[0014] Auf der Nadelbarrenwelle 15 sind die Hebel 23 befestigt, die eine von der Nadelbarrenwelle
15 ausgehende hin- und hergehende Verdrehbewegung auf die Nadelbarre 24 übertragen
und damit die Wirknadeln 12 entsprechend bewegen. Den Wirknadeln 12 stehen die Lochnadeln
11 gegenüber, die von der Legebarre 7 aufgenommen sind.
[0015] Um nun die Versatzbewegung der Legebarre 7 so zu begrenzen, daß die Lochnadeln 11
nicht gegen die Wirknadeln 12 anlaufen können, sind die beiden Puffer 25 und 26 vorgesehen,
zwischen denen sich der an der Legebarre 7 befestigte Ausleger gemäß der Verdrehung
der Musterscheibe 3 hin- und her bewegt. Die beiden Puffer 25 und 26 sind an der Legebarrenwelle
10 angebracht, und zwar der Puffer 25 über den Arm 27 und der Puffer 26 über das Lagerstück
28 und den Arm 29. Das Lagerstück 28 erlaubt dabei wie die Lagerstücke 20 mit Führungsbolzen
22 eine Verschiebung des Auslegers 9 in Längsrichtung der Legebarre 7, ohne daß sich
dabei an dem jeweils eingenommenen Verschwenkungswinkel von Lagerstück 28 und Ausleger
9 etwas ändert.
[0016] Bei der Drehung der Musterscheibe 3 wird entsprechende den Vorsprüngen die Abtastrolle
4 hin- und Herbewegt, wobei eine entsprechende Mitnahme der Legebarre 7 erfolgt. Der
Bewegungsspielraum der Legebarre 7 wird dabei an sich durch die Höhe der Vorsprünge
der Musterscheibe 3 bestimmt, jedoch wird hier zusätzlich durch die Puffer 25 und
26 dafür gesorgt, daß die Bewegung der Legebarre 7 nicht über die durch die Puffer
bestimmten Verschiebungswege hinaus bewegt werden kann.
[0017] Anhand der in Figur 2 in prinzipieller Weise dargestellten Bewegungsbahn 30 einer
Lochnadel um die Wirknadeln 31 wird gezeigt, wie die Puffer und 25 und 26 gemäß Figur
1 wirken. Die betreffenden nicht dargestellten Lochnadel führt gemäß der Linie 30
eine Bewegung aus, die sich in ihren äußeren Endlagen 32 und 33 hinsichtlich der
Versatzbewegung umkehrt. Der gewünschte und richtige Versatz ist in Figur 2 mit V
bezeichnet. Außer der Bewegungsbahn 30, die die gewollte Bewegungsbahn darstellt,
ist daneben noch im Bereich der Endlagen 32 und 33 jeweils eine gestrichelte Linie
eingezeichnet, durch die eine zu weite Versatzbewegung der betreffenden Lochnadel
angedeutet wird. Bei dieser gestrichelt gezeichneten Bewegungsbahn kommt die betreffende
Lochnadel in Berührung mit den Wirknadeln 31, was mit Sicherheit durch die im Zusammenhang
mit der Figur 1 erwähnten Puffer 25 und 26 verhindert wird.
[0018] Anhand der Figur 3 sei nunmehr die Gestaltung der Puffer näher erläutert. Figur 3
zeigt den Ausleger 9, der zwischen den Puffern 25 und 26 gemäß der Versatzbewegung
der Legebarre 7 hin und her bewegt wird. Der Puffer 25 wikt hier darum als federnder
Anschlag, weil er sich gegen die Schraubenfeder 34 abstützt, die auf ihrer dem Puffer
25 abgewandten Seite am Grund der Bohrung 35 anliegt. Die Bohrung 35 reicht in den
Arm 27 hinein; sie setzt sich bis zu der dem Puffer 25 abgewandten Seite des Armes
27 fort und bildet somit ein Durchgangsloch. Der Puffer 25 bildet den Kopf des Bolzens
36, der mittels der beiden Kontermuttern 37 in Bezug auf den Arm 27 festgelegt ist.
Mittels der beiden Kontermuttern 37 läßt sich die Relativlage des Puffers 25 zum Srm
27 einstellen, wobei stets die Schraubenfeder 34 vorgespannt ist.
[0019] Um auch eine andere Ausführungsform eines Puffers zu zeigen, ist der Puffer 26 anders
als der Puffer 25 aufgebaut. Der Puffer 26 besteht hier aus einem Gummiklotz, der
in ein entsprechendes Sackloch in Arm 28 eingebettet ist.
[0020] In der dargestellten Lage des Auslegers 9 liegt dieser am Puffer 26 an und läßt somit
den Versatzweg V zwischen sich und dem Puffer 25 frei.
[0021] Die den Puffern 25 und 26 innewohnende Vorspannung ist so groß, daß nach Auftreffen
des Auslegers 9 auf einen der Puffer dieser nur wenig nachgeben kann, also einen so
kurzen Pufferweg zuläßt, daß die Lochnadeln nicht an den Wirknadeln anlaufen können.
Da die Puffer 25 und 26 eine derartige Begrenzungswirkung auf die Versatzbewegung
der Legebarre ausüben, braucht die Zugfeder 8 gemäß Figur 1 keine besonders große
Zugkraft auf die Legebarre 7 auszuüben.
1. Vorrichtung zum Versetzen der von einer Legebarrenwelle verschwenkten und die Lochnadeln
aufnehmenden Legebarre einer Kettenwirkmaschine zwischen zwei Endlagen, in denen sich
die Versatzbewegung der Legeschiene umkehrt,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer Endlage ein Puffer zugeordnet ist, der als federnder Anschlag
mit in Relation zur Nadelteilung kurzem Pufferweg vor einem Anlaufen der Lochnadeln
an den Wirknadeln wirksam wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Anschlag gegen eine einstellbar vorgespannte Schraubenfedern abstützt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag aus gummiartigem Werkstoff besteht.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Puffer an der Legebarrenwelle angebracht ist und mit dieser verschwenkt
wird.