[0001] Einer der Arbeitsschritte beim Aufriggen eines Surfbrettes besteht darin, den Gabelbaum
mit dem Masten des Riggs zu verbinden. Bei herkömmlichen Surfriggs weist der Gabelbaum
an seinem mastseitigen Ende ein Formstück auf, welches im wesentlichen V-förmig oder
rund ist und in dessen Schenkel die Gabelenden eingesteckt sind. Beim Aufriggen wird
der Gabelbaum mit einem als Masttampen bezeichneten Seil in einem etwa rechten Winkel
zum Masten dicht an diesen gebunden, um eine feste Verbindung zu erreichen. Hierzu
legt der Surfer mit dem einen Ende des Masttampens einen Stopperstek oder ähnlichen
Knoten um den Masten. Den verbleibenden Rest des Masttampens führt er durch ein dafür
vorgesehenes Loch im Formstück und bindet Mast und Gabelbaum fest zusammen, wobei
das Ende des Tampens anschliessend durch eine am Gabelbaum vorhandene Klemme geführt
wird, welche das Lösen der Ver bindung verhindert. Durch Abwinkeln des Gabelbaumes
von der etwa 90 Grad-Lage wird der Befestigungstampen so stark gespannt, dass die
V-förmigen oder runden Auflageflächen des Formstückes den Masten verformen oder beschädigen
können, was mitunter gar zu seinem Bruch führt. Diese bisher angewendete Technik bringt
einige entscheidende Nachteile mit sich. Zum einen macht sie das Aufriggen aufwendig
und verlangt insbesondere vom weniger geübten Surfer, dass er jederzeit den Stopperstek
oder ähnliche Befestigungsknoten beherrscht. Nur solche Knoten gewährleisten bisher
eine segeltüchtige Verbindung zwischen Mast und Gabelbaum. Das korrekte Anlegen dieser
Knoten erfordert eine gewisse Routine. Zum anderen können gerade auch beim Surfen
Nachteile entstehen. Besonders bei Anfängern vermag sich der Gabelbaum infolge falscher
Handhabung oft relativ zum Masten zu verdrehen. Da der Gabelbaum mit seiner grossen
Länge einen eigentlichen Kraftarm darstellt, erfolgt bei entsprechenden Bewegungen
ein beträchtlicher Zug des Masttampens auf den Masten, der aus einem Aluminium- oder
Kunststoffrohr besteht und deshalb hohl ist. Dies kann soweit gehen, dass der Stopperstek
am Masten derart stark zusammengezogen wird und die Kanten der Auflageflächen so stark
gegen den Masten gepresst werden, dass der Masten eingedrückt wird. Auch wenn er nur
wenig eingedrückt wird, so weist er dort fortan eine bedeutende Schwachstelle auf,
die bei starker Beanspruchung zum Knicken führen kann.
[0002] Ein weiterer, entscheidender Nachteil bisheriger Verbindungen von Gabelbaum und Masten
besteht darin, dass die Aeste des Gabelbaumes durch das Formstück am mastseitigen
Ende des Gabelbaumes fest miteinander verbunden sind. Um den Gabelbaum an den Masten
anzulegen, muss dieser, da er ja geschlossen ist, über den Masten gestülpt werden,
was relativ umständlich ist.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verbindung zwischen Gabelbaum
und Mast eines Riggs zu schaffen, welche einfacher zu handhaben ist und ein mögliches
Knicken zu verhindern hilft.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst von einer Vorrichtung zur Verbindung von Gabelbaum und
Mast eines Riggs, wobei die Vorrichtung mit den mastseitigen Enden des Gabelbaumes
kraftschlüssig verbunden ist, die sich dadurch auszeichnet, dass sie aus zwei einzelnen
Formstücken besteht, die je fest mit einem Ast des Gabelbaumes verbunden sind und
die zwischen sich einen Freiraum zur Aufnahme des Mastens je um mindestens 90 Grad
um schliessen, ferner dass Klemmittel vorhanden sind, mittels denen die beiden Formstücke
lösbar um den Masten zusammenklemmbar sind.
[0005] In den Zeichnungen ist eine vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemässen Vorrichtung
beispielsweise dargestellt.
[0006] Es zeigt:
Figur 1 die Vorrichtung in Draufsicht,
Figur 2 die Vorrichtung in perspektivischer Ansicht.
[0007] In der Figur 1 sind alle erfindungswesentlichen Bestandtei
le der Vorrichtung ersichtlich. Die beiden Formstücke 1,2 umschliessen den hier im
Querschnitt dargestellten Mast 3. Jedes Formstück 1,2 hat je eine zylindrische Ausnehmung
4, in welche die Gabelenden 5 einsteckbar sind. Um einen stabileren Klemmgriff zu
erzielen, sind die Klemmflächen 6 als Segmente einer Zylinderinnenwand geformt und
beidseits der Vorrichtung in Mastrichtung etwas verlängert, wodurch Lippen 7 gebildet
werden, die zur Verstärkung über Rippen verstrebt sein können. Die Klemmflächen 6
sind mit einem rutschfesten, gummi elastischen Kunststoffmaterial 10 versehen. Die
beiden Formstücke 1,2 weisen Löcher 11 auf, durch welche die Startschotte geführt
werden kann. Am einen Formstück ist eine flexible Lasche 8 befestigt, die um mindestens
60 Grad um den zu umschliessenden Masten 3 herumgeführt ist. Am Ende dieser Lasche
8 ist ein Haken 9 gebildet, an dem eine U-förmige Spange 12 einhängbar ist. Die Lippen
7 werden grösstenteils umschlossen von der Lasche 8 und der Spange 12, die mittels
einer Schnalle 13 gespannt werden. Insgesamt umspannen die Klemmspange 12 und die
Lasche 8 zusammen den einzuklemmenden Masten 3 um mindestens 180 Grad. Die Klemmkraft
wird dadurch kontinuierlich auf den ganzen Umfang des Mastens 3 verteilt. Die Lasche
ist mit Vorteil aus Metall hergestellt und mit dem Formstück 2 vernietet. Die beiden
Schenkelenden 15 der U-förmigen Spange 12 sind schwenkbar an der Schnalle 13 befestigt.
Die Schnalle 13 selbst ist so ausgebildet, dass sie nach dem Hebelgesetz arbeitet.
Sie ist schwenkbar auf einer speziell geformten Auflagefläche 20 angelegt, welche
eine Reihe von gelenkpfannenartigen Vertiefungen 21 aufweist. Darin ist die Schnalle
13 um den durch ihren Gelenkkopf 22 gebildeten Drehpunkt 16 schwenkbar. Der Abstand
zwischen diesem Drehpunkt 16 und dem Befestigungsort 17 bildet dadurch einen Lastarm,
während der Bereich zwischen Drehpunkt 16 und Schnallengriff 18 einen Kraftarm bildet.
Durch die Tatsache, dass die Klemmspange 12 in Schliessrichtung der Schnalle 13 den
Drehpunkt 16 als Zenith passiert kommt die Spange 12 bei geschlossener Schnalle 13
zwischen den Drehpunkt 16 und den Schnallengriff 18 zu liegen. Dadurch wird eine Selbsthemmung
erreicht, welche wirksam das selbständige Oeffnen der Schnalle 13 verhindert. Das
Ende 19 des Schnallengriffs 18 schliesst bündig an den Gabelbaum 5 an, womit ein unbeabsichtigtes
Oeffnen der Schnalle 13 verhindert wird. Ebenfalls wird dadurch die Verletzungsgefahr
an der geschlossenen Schnalle 13 reduziert. Durch jede Vertiefung 21 der Auflagefläche
20 wird eine Gelenkpfanne 21 für den einen Gelenkkopf 22 bildenden Teil der Schnalle
13 gebildet. Je nachdem, in welche Vertiefung 21 dieser Gelenkkopf 22 gelegt wird,
resultiert eine mehr oder weniger starke Spann- bzw. Klemmkraft. Da die beiden Formstücke
1 und 2 völlig symmetrisch sein können, kann ihre Herstellung mit bloss einem Spritzwerkzeug
erfolgen, das zudem kleiner und daher günstiger ist, als ein solches für ein herkömmliches,
V-förmiges Formstück.
[0008] Die Ausgestaltung der einzelnen Bestandteile der erfindungsgemässen Vorrichtung kann
durchaus vom hier beschriebenen Beispiel abweichen.
[0009] In Figur 2 ist die in Figur 1 gezeigte und bereits beschriebene Ausführung perspektivisch
dargestellt. Dabei ist deutlich erkennbar, dass die Klemmflächen 6 beidseits der Vorrichtung
etwas verlängert sind, indem sie Lippen 7 bilden. Dadurch wird der Klemmgriff verstärkt
und die Verwindungsstabilität gegenüber dem Masten 3 vergrössert. Damit die Lippen
7 die auftretenden Kräfte besser absorbieren können, können sie mit Rippen verstärkt
sein. Die Klemmflächen 6 sind zudem mit einem rutschfesten, gummielastischen Kunststoffmaterial
10 versehen. Dadurch wird der Mast 3 geschont und der Gabelbaum 5 kann relativ zum
Masten 3 je nach gewählter Klemmkraft etwas bewegt werden.
[0010] Die erfindungsgemässe Vorrichtung erlaubt ein schnelleres Aufriggen des Surfbrettes.
Weil der Gabelbaum vorne teilbar ist, seine beiden Aeste also auseinanderspreizbar
sind, ka nn er einfach um das Rigg, beziehungsweise um das Segel und den Masten angelegt
werden, wonach die Vorrichtung mittels der Schnalle zusammengeklemmt wird. Zudem ist
die Handhabung dieser Vorrichtung bedeutend einfacher als der Umgang mit dem Masttampen,
welcher nun völlig entfällt. Der Surfer braucht den Stopperstek oder andere geeignete
Knoten nicht mehr zu beherrschen und kann deshalb auf dem Wasser keine Ueberraschungen
mehr erleben, die aus einem falsch angelegten Befestigungsknoten resultieren können.
Auch bei Stürzen und sonstigen aussergewöhnlichen Bewegungen des Surfers bleibt die
saubere Verbindung zwischen Mast 3 und Gabelbaum 5 stets bestehen. Es ist kein Seil
mehr vorhanden, das in solchen Situationen den Masten durch starke Zusammenschnürung
eindrücken und beschädigen könnte. Die Auflageflächen verdrehen weniger und deren
Kanten können den Masten nicht mehr eindrücken. Somit können auch keine geschwächten
Stellen am Masten mehr entstehen und eine Knickung aus diesem Grund ist nicht mehr
möglich.
1. Vorrichtung zur Verbindung von Gabelbaum und Mast eines Riggs, wobei die Vorrichtung
mit den mastseitigen Enden des Gabelbaumes kraftschlüssig verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
dass sie aus zwei einzelnen Formstücken (1,2) besteht, die je fest mit einem Ast des
Gabelbaumes verbunden sind und die zwischen sich einen Freiraum zur Aufnahme des Mastens
(3) je um mindestens 90 Grad umschliessen, ferner dass Klemmittel (8,12,13) vorhanden
sind, mittels denen die beiden Formstücke (1,2) lösbar um den Masten zusammenklemmbar
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmittel (8,12,13)
aus mindestens einer Klemmspange (12) bestehen, welche am einen Formstück mittel-
oder unmittelbar zugkraftschlüssig einhängbar ist und die mittels einer Schnalle (13),
an welcher die Klemmspange (12) schwenkbar gelagert ist, spannbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spange (12)
an einer flexiblen Lasche (8) einhängbar ist, welche am einen Formstück (2) befestigt
ist und um mindestens 60 Grad um den zu umschliessenden Masten (3) herumgeführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmspange
(12) und die Lasche (8) im Klemmzustand den zu umschliessenden Masten (3) zusammen
um mindestens 180 Grad umspannen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Oeffnen der Schnalle
(13) selbsthemmend ist, indem die Spange (12) bei der geschlossenen Schnalle (13)
zwischen dem Drehpunkt (16) der Schnalle (13) und dem Schnallengriff (18) liegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einem Formstück
Mittel vorhanden sind, welche es erlauben, den Drehpunkt (16) der Schnalle (13) so
zu verschieben, dass die Spann- bzw. Klemmkraft dadurch variiert wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel aus gelenkpfannenartigen
Vertiefungen (21) am Formstück bestehen, in die das den Gelenkkopf (22) der Schnalle
(13) bildende Schnallenende einsetzbar ist und die je als Gelenkpfanne (21) wirken.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmflächen (6)
der Formstücke (1,2) als Segmente einer Zylinderinnenwand geformt sind und mit einem
rutschfesten, gummielastischen Kunststoffmaterial (10) versehen sind.