[0001] Die Erfindung betrifft einen Stuhl nach dem Ober- begriff des Anspruches 1.
[0002] Bei einem derartigen, beispielsweise aus der EP-OS o 179 185 (entsprechend ZA-PS
85/6126) bekannten Stuhl ist der einstückig als Strebe ausgebildete Rückenlehnenträger
in einem Klemmstück am Sitz bzw. dem diesen tragenden Sitzträger befestigt. Nach Lösen
einer Klemmschraube kann dieser Rückenlehnenträger mit der von ihm getragenen Rückenlehne
in der Höhe verschoben und anschließend durch Betätigen der Klemmschraube wieder
befestigt werden. Eine solche Höhenverstellung der Rückenlehne ist aufwendig. Außerdem
ist die konstruktive Ausbildung wenig verpackungs- und versandfreundlich, da der relativ
lange Rückenlehnenträger vollständig an der Rückenlehne angebracht ist und somit
dieses Teil insgesamt sehr sperrig ist.
[0003] Es ist auch bekannt, den Rückenlehnenträger einstückig am Sitz bzw. Sitzträger anzubringen
und eine verschiebbare Klemmverbindung an der Rückenlehne selbst vorzusehen. Hierbei
treten ähnliche Probleme auf.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl der gattungsgemäßen Art so
auszugestalten, daß einerseits eine einfache und elegant Höhenverstellung erreicht
wird, und andererseits Rückenlehne einerseits und Sitz andererseits verpackungsfreundlich
und damit versandfreundlich sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruches
1 gelöst. Durch die Teilung des Rückenlehnenträgers in seine teleskopartige Ausgestaltung
entstehen zwei relativ kurze Trägerteile, von denen einer mit dem Sitz bzw. dem ihn
tragenden Sitzträger und der andere mit der Rückenlehne verbunden ist. Die Verriegelungseinrichtung
läßt sich gleichsam durch Knopfdruck lösen, so daß in sehr einfacher Weise eine Höhenverstellung
möglich ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht auch eine werkzeuglose Montage und Demontage
der Rückenlehne durch Zusammenschieben bzw. Auseinanderziehen der beiden Trägerteile
bei geöffneter Verriegelungseinrichtung.
[0006] Die zum Schließen der Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 2 dienende Feder kann
nach Anspruch 6 auch als Auseinanderziehsicherung dienen, um beim Höhenverstellen
ein unbeabsichtigtes Lösen der beiden teleskopartigen Trägerteile zu verhindern.
Auch in diesem Fall ist eine werkzeuglose Montage und Demontage möglich, da der zugeordnete
Schenkel der Feder zur Demontage der beiden Trägerteile lediglich in der Stellung
festgehalten werden muß, in der das entsprechende Ende der Feder nicht in die Rastausnehmung
am inneren Trägerteil einrastet.
[0007] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
Es zeigt
Fig. 1 einen Stuhl in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 einen Rückenlehnenträger des Stuhls in Seitenansicht,
Fig. 3 eine Ansicht des Rückenlehnenträgers gemäß dem Sichtpfeil III in Fig. 2, und
Fig. 4 einen Schnitt durch den Rückenlehnenträger im Bereich der Verriegelungseinrichtung
gemäß der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3.
[0008] Ein in Fig. 1 dargestellter Bürostuhl weist ein Fußgestell 1 auf, das über Rollen
2 gegenüber dem Boden abgestützt ist. An dem Fußgestell 1 ist eine höhenverstellbare
Stuhlsäule 3 angebracht, an deren oberem Ende ein Sitzträger 4 angebracht ist, auf
dem wiederum ein gepolsterter Sitz 5 befestigt ist. Am Sitzträger 4 ist ein sich im
wesentlichen nach oben erstreckender Rückenlehnenträger 6 angebracht, an dessen oberem
Ende eine Rückenlehne 7 angebracht ist. Die Höhenverstellung der Stuhlsäule 3 erfolgt
mittels eines im Sitzträger 4 gelagerten Bedienungshebels 8. Zur Veränderung der
Neigung der Rückenlehne 7 mit Rückenlehnenträger 6, gegebenenfalls unter gleichzeitigem
Verändern der Neigung des Sitzes 5 ist ein weiterer Betätigungshebel 9 am Sitzträger
4 gelagert.
[0009] Der geschilderte Grundaufbau des Bürostuhls ist allgemein bekannt. Die höhenverstellbare
Stuhlsäule 3 ist beispielsweise aus der DE-PS 19 31 o12 (entsprechend US-PS 3 711
o54) bzw. der DE-PS 18 12 282 (entsprechend US-PS 3 656 593) bekannt. Der Aufbau des
Sitzträgers einschließlich der geschilderten Verschwenkmöglichkeiten von Rückenlehne
7 und Sitz 5 ist beispielsweise aus der EP-OS o 179 185 (entsprechend ZA-PS 85/6126)
bekannt. Der Sitzträger 4 kann teilweise oder weitgehend durch eine an der Unterseite
des Sitzes 5 angebrachte Verkleidung 1o optisch abgedeckt sein.
[0010] Der Rücklehnenträger 6 ist teleskopartig ausgebildet, d.h. er besteht aus zwei ineinandergeführten
Teilen. Das äußere Trägerteil 11 ist mit seinem oberen Ende 12 an der Rückenlehne
7 befestigt. Das innere, im äußeren Trägerteil längsverschieblich geführte Trägerteil
13 ist mit seinem unteren Ende am Sitzträger 4 angebracht.
[0011] Wie aus den Figuren 2 bis 4, insbesondere Fig. 4, hervorgeht, ist der Querschnitt
der beiden Trägerteile 11, 13 etwa rechteckig und einander angepaßt, so daß die beiden
Teile in ihrer Längsrichtung gegeneinander verschiebbar, gegeneinander aber nicht
verdrehbar sind.
[0012] Um die beiden in ihrer Längsrichtung gegeneinander verschiebbaren Trägerteile 11,
13 in einer vorgegebenen Stellung miteinander verriegeln zu können, um also eine
Höheneinstellung der Rückenlehne 7 fixieren zu können, ist eine Verriegelungseinrichtung
14 vorgesehen.
[0013] Hierzu sind auf einer Längs-Seite 15 des inneren Trägerteils 13 kugelkalottenförmige
Vertiefungen 16 ausgebildet, die parallel zur gemeinsamen Mittel-Längsachse 17 der
beiden Trägerteile 11, 13 in dem Bereich verlaufen, in dem die beiden Trägerteile
11, 13 ineinander verschiebbar sind. In diesem Bereich ist die Mittel-Längs-Achse
17 eine Gerade.
[0014] In Deckung mit der Reihe von Vertiefungen 16 ist im äußeren Trägerteil 11 eine Öffnung
18 ausgebildet, in der eine Kugel 19 angeordnet ist, die sich in jeweils eine Vertiefung
16 legen kann. Die kugelkalottenförmigen Vertiefungen 16 und die Kugel 19 sind also
einander angepaßt.
[0015] Über der Kugel 19 ist ein Schieber 2o vorgesehen, der in Führungsschienen 21 geführt
ist. Diese Führungsschienen 21 sind auf der größeren Außen wand 22 des äußeren Trägerteils
11 angebracht, die der Längs-Seite 15 des inneren Trägers 13 zugeordnet ist. Die Verschieberichtung
23 ist senkrecht zur Achse 17, also horizontal, bezogen auf einen ebenen Boden als
Aufnahme für den Stuhl, und parallel zur Außenwand 22, also auch senkrecht zur vertikalen
Haupt-Symmetrieebene des Stuhles. Am Schieber 2o ist ein die Kugel 19 teilweise aufnehmender
Hohlraum 24 ausgebildet, der durch eine Schrägfläche 25 abgeschlossen ist, die in
Verschieberichtung 23 geneigt ist.
[0016] Der Schreiber 2o ist mittels einer vorgespannten Feder 26 in der Weise belastet,
daß er in eine in den Fig. 3 und 4 dargestellte Stellung gedrückt wird, in der die
Schrägfläche 25 gegen die Kugel 19 in der Weise drückt, daß diese in eine Vertiefung
16 im inneren Trägerteil 13 gedrückt wird. In dieser Stellung ist also das innere
Trägerteil 13 mit dem äußeren Trägerteil 11 verriegelt. Wenn der Schieber 2o gegen
die Kraft dieser Feder 26 - in den Figuren 3 und 4 nach rechts - zu den Trägerteilen
11, 13 hin verschoben wird, dann kann der Hohlraum 24 unter der Schrägfläche 25 die
Kugel 19 so weit aufnehmen, daß sie aus der entsprechenden Vertiefung 16 herausgehoben
bzw. -geschoben wird. In diesem Fall ist also die Verriegelung zwischen den Trägerteilen
11, 13 gelöst; letztere können in Richtung der Achse 17 gegeneinander verschoben werden.
Zur Betätigung des Schiebers 2o ist an diesem ein Betätigungsknopf 27 angebracht.
[0017] Die Feder 26 liegt mit einem Schenkel 28 gegen einen abgewinkelten Abschnitt 29 des
Schiebers 2o an, an dem der Betätigungsknopf 27 befestigt ist. Der andere Schenkel
3o ist mit einem quer zur Außenwand 22 verlaufenden Ende 31 in einem Schlitz 32 im
äußeren Trägerteil 11 abgestützt.
[0018] In der diesem Schlitz 32 zugewandten Schmalseite 33 des inneren Trägerteils 13 ist
eine Rastausnehmung 34 ausgearbeitet, in die sich das Ende 31 des Schenkels 3o legt,
wenn das Ende 31 und die Rastausnehmung 34 zur Deckung kommen. Diese Rastausnehmung
34 ist in dem Bereich des inneren Trägerteils 13 ausgebildet, bis zu dem die maximale
Höhenverstellung des Rückenlehnenträgers 6 erfolgen soll. Damit wird verhindert,
daß bei eingedrücktem Schieber 2o, also bei geöffneter Verriegelungseinrichtung
14, versehentlich die Rückenlehne 7 mit dem äußeren Trägerteil 11 vom inneren Trägerteil
13 abgezogen, also vom Stuhl gelöst wird. Durch eine entsprechende Schrägflächen-Ausgestaltung
der Rastausnehmung 34 ist sichergestellt, daß das Aufschieben des äußeren Trägerteils
11 auf das innere Trägerteil 13 durchgeführt werden kann, ohne daß sich das Ende 31
der Feder 26 in dieser Rastausnehmung 34 festsetzt. Zum Montieren des äußeren Trägerteils
11 auf dem inneren Trägerteil 12 muß lediglich der Betätigungsknopf 27 zum Trägerteil
11 hin gedrückt werden, so daß die Kugel 19 in den Hohlraum 24 ausweichen kann. Damit
sie vor der Montagen der beiden Trägerteile 11, 13 nicht durch die Öffnung 18 in der
Außen wand 22 des äußeren Trägerteils 11 herausfällt, ist der Durchmesser dieser
Öffnung 18 geringfügig kleiner als der Durchmesser der Kugel 19. Aus diesem Grunde
ragt die Kugel 19 bei verriegelten Trägerteilen 11, 13 auch nur mit deutlich weniger
als ihrem halben Durchmesser in die jeweilige Vertiefung 16 im inneren Trägerteil
13 hinein. Dies hat zur Folge, daß bei gelöster Verriegelungseinrichtung 14 die Trägerteile
11, 13 sich leicht gegeneinander verschieben lassen, ohne daß die Kugel 19 in der
Vertiefung 16 festhängen kann. Sie weicht sehr leicht in den Hohlraum 24 aus.
[0019] Die Trägerteile 11, 13 sind von einem Falten-Balg 35 umgeben, der einerseits an der
Rückenlehne 7 und andererseits am Sitzträger 4 festgelegt ist. Der Betätigungsknopf
27 des Schiebers 2o ist durch eine entsprechende Öffnung 36 im Falten-Balg nach außen
geführt, so daß die Betätigung der Verriegelungseinrichtung 14 durch den Falten-Balg
35 möglich ist.
[0020] Da die Lage der Verriegelungseinrichtung 14 zur Rückenlehne 7 unveränderbar ist,
und da der Betätigungsknopf 27 durch die Öffnung 36 im Falten-Balg 35 aus letzterem
herausgeführt ist, wird der Falten-Balg 35 im Bereich zwischen dem Betätigungsknopf
27 und der Rückenlehne 7 bei Höhenverstellungen der Rückenlehne 7 nicht zusammengedrückt.
Um zu verhindern, daß der Falten-Balg 35 sich bei Höhenverstellungen schief zieht,
da er auf dem Betätigungsknopf 27 gegenüberliegenden Seite auch im oberen Bereich
zusammengeschoben bzw. auseinandergezogen wird, ist ein dem Verlauf des Falten-Balgs
angepaßtes Füllstück 37 auf der dem Betätigungsknopf 27 entgegengesetzten Seite zwischen
äußerem Trägerteil 11 und Falten-Balg 35 angeordnet.
[0021] Eine Demontage der Rückenlehne 7 zusammen mit dem äußeren Trägerteil 11 vom inneren
Trägerteil 13 bei montiertem Falten-Balg 35 ist in der Weise möglich, daß durch den
Falten-Balg 35 hindurch der Schenkel 3o der Feder 26 gemäß dem Kraftrichtungspfeil
38 gegen das äußere Trägerteil 11 gedrückt wird. Anschließend wird der Schieber 2o
durch Druck auf den Betätigungsknopf 27 gelöst und die Rückenlehne 7 mit dem äußeren
Trägerteil 11 vom inneren Trägerteil 13 abgezogen. Da der Schenkel 3o festgehalten
wird, kann dessen Ende 31 beim Überfahren der Rastausnehmung 34 nicht in diese hineinschnappen,
so daß das äußere Trägerteil 11 vollständig vom inneren Trägerteil 13 abgezogen werden
kann, ohne daß es hierzu eines Werkzeuges bedarf. Der Falten-Balg 35 ist hierzu in
üblicher Weise aus einem weichen Kunststoff mit sehr geringer Dicke, also erheblich
dünner als 1 mm, hergestellt.
1. Stuhl, insbesondere Bürostuhl, mit einem Fußgestell (1), mit einem darauf abgestützten
Sitz (5) und mit einer von einem Rückenlehnenträger (6) höhenverstellbar gehaltenen
Rückenlehne (7), wobei der Rückenlehnenträger (6) einerseits mit der Rückenlehne (7)
und andererseits mit dem Sitz (5) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenlehnenträger (6) teleskopartig aus einem inneren und einem äußeren
Trägerteil (13, 11) aufgebaut ist, und daß an dem Rückenlehnenträger (6) eine Verriegelungseinrichtung
(14) zur lösbaren Verriegelung der beiden Trägerteile (11, 13) in unterschiedlichen
Stellungen zueinander vorgesehen ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dei Verriegelungseinrichtung (14) mittels einer vorgespannten Feder (26) lösbar
in eine Verriegelungsstellung gedrückt ist.
3. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung (14) durch eine Kugelrasteinrichtung gebildet ist,
bei der eine im äußeren Trägerteil (11) gehaltene Kugel (19) in jeweils eine von mehreren
Vertiefungen (16) im inneren Trägerteil (13) drückbar ist.
4. Stuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung (14) einen Schieber (2o) mit einer Schrägfläche
(25) als Widerlager für die Kugel (19) aufweist.
5. Stuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (2o) mittels der vorgespannten Feder (26) in eine Verriegelungsstellung
gedrückt ist, in der die Kugel (19) mittels der Schrägfläche (25) in Richtung zum
inneren Trägerteil (13) gedrückt ist.
6. Stuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (26) zusätzlich als Auseinanderziehsicherung für die Trägerteile (11,
13) dient.
7. Stuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende (31) der Feder (26) in einen Schlitz (32) des äußeren Trägerteils (11)
elastisch vorgespannt eingreift, und daß diesem Schlitz (32) eine Rastausnehmung
(34) im inneren Trägerteil (13) zugeordnet ist.
8. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenlehnenträger (6) mit einem Falten-Balg (35) umgeben ist, der sich
von der Rückenlehne (7) bis zum Sitz (5) erstreckt, und der von einem Betätigungsknopf
(27) der Verriegelungseinrichtung (14) durchsetzt ist.
9. Stuhl nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Betätigungsknopf (27) gegenüberliegenden Seite des Rückenlehnenträgers
(6) ein dem Falten-Balg (35) angepaßtes Füllstück (37) angeordnet ist.