[0001] Die Erfindung betrifft eine Prallmühle zum Zerkleinern von Gestein od. dg., mit einem
etwa ringförmigen Gehäuse, dessen nach innen weisende Prallflächen vorzugsweise nach
Ablagerung einer Schicht zerkleinerten Materials druch dieses gebildet sind, und mit
einem auf einer vertikalen Antriebswelle unter Bildung eines Ringspaltes zum Gehäuse
angeordneten Rotor mit einer axialen Eintrittsöffnung, der eine Bodenplatte mit zentrischem
Prallteller, eine Deckplatte mit zentrischer Ausnehmung und zwischen Boden- und Deckplatte
Auswurföffnungen bildende Flügel aufweist, deren zur Rotorachse weisende Seiten jeweils
mit eienr Tasche zur Aufnahme zerkleinerten Materials versehen sind, wobei die Auswurfseite
der Tasche einen auswechselbaren Verschleißteil aufweist, der durch einen Trägerkörper
mit einer Hartmetalleiste als Randkantenbewehrung gebildet ist, die vorzugsweise aus
einer Legierung mit einem Wolframcarbidanteil von über 91 %, Rest im wesentlichen
Kobalt, besteht, eine in Auswurfrichtung rückspringende Verschleißfläche bildet, deren
an die Materialaufnahmetasche anschließender Flächenabschnitt einen Winkel mit einer
Berührungsebene der Randkanten der Materialaufnahmetasche einschließt und deren Außenkante
über den Rotorumfang vorsteht.
[0002] Aus der EP-OS 187252 ist eine derartige Prallmühle bereits bekannt. Die Hartmetallbewehrung
weist dort eine etwa L-förmige Form auf, die sich von der auswurfseitigen Randkante
der Materialtasche radial nach außen erstreckt und in diesem ersten wirksamen Flächenabschnitt
einen Winkel zwischen 180° und 195° mit der Berührungsebene einschließt. Ein zweiter
Flächenabschnitt schließt nach außen rückspringend an, der über den Rotorumfang ragt.
Es hat sich nun gezeigt, daß die Standzeit des gesamten Verschleißteiles geringer
als erwartet ist, da die auswurfseitige, hauptsächlich vom Trägerkörper gebildete
Innenfläche der Materialaufnahmetaschen überraschend hohen Mahlbeanspruchungen ausgesetzt
ist, und daher schneller abgetragen wird, als die freiliegende Hartmetalleiste.
[0003] Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, derartige Prallmühlen weiter
zu verbessern, sodaß deren Arbeitszeiten möglichst nur durch die Standzeit der Hartmetallbewehrungselemente
bestimmt werden.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies nun dadurch erreicht, daß die Hartmetalleiste eine die
Innenfläche der Materialaufnahmetasche bildende Fläche aufweist, die etwa senkrecht
zur Berührungsebene der Randkanten der Materialaufnahmetasche liegt.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung des Verschleißteiles wird, wie
Versuche gezeigt haben, die auswurfseitige Innenfläche der Materialtasche ebenfalls
bewehrt, sodaß die Mahlwirkung des Materials die Hartmetalleiste auch an der zur
Auswurfrichtung querliegenden Fläche abarbeitet. Es tritt somit der Verschleiß der
Hartmetalleiste nicht nur an der von der Berührungsebene rückspringenden Verschleißfläche
ein, sondern es wird in gleichem Ausmaß auch die innenliegende Fläche abgenützt. Die
Hartmetalleisten werden somit vollständig abgearbeitet, hingegen wird der am Boden
der Materialaufnahmetasche liegende Trägerkörper wenig beansprucht, wodurch eine
optimale Standzeit erreicht wird.
[0006] Unter etwa senkrecht zur Berührungsebene wird dabei eine Abweichung von der Senkrechten
bis zu 15° verstanden, da eine im wesentlichen senkrechte Erstreckung zum randkantennahen
Abschnitt der sich in der Materialtasche einstellenden gekrümmten Oberfläche des
Materials erzielt werden soll. Diese gekrümmte Oberfläche ist material- und drehzahlabhängig
und folgt einer Spirallinie. Für die gängigen Anwendungsfälle hat sich ein Winkel
von ca. 95° bis 100° als günstiger Mittelwert erwiesen.
[0007] Eine bevorzugte Ausführung sieht vor, daß die rückspringende Verschleißfläche kreisbogenförmig
konvex verläuft, wobei vorzugsweise die kreisbogenförmige Verschleißfläche sich über
einen Viertelkreis erstreckt. Der Kreisbogen entspricht dabei im wesentlichen der
Auswurflinie des Materials, sodaß die Verschleißfläche ziemlich gleichmäßig abgenützt
wird. Die Kanten zwischen der Verschleißfläche und der am Trägerkörper anliegenden
Montagefläche bzw. der taschenseitigen Innenfläche der Hartmetalleiste sind vorzugsweise
gerundet.
[0008] Der zur Stützung der Hartmetalleiste verwendete Trägerkörper, insbesondere aus Stahl,
ist vorzugsweise im wesentlichen plattenförmig ausgebildet und weist eine abgeschrägte
Anlagefläche für die Hartmetalleiste auf. Der gesamte Verschleißteil ist in einer
L-Form ausgebildet, wobei es sich als vorteilhaft gezeigt hat, wenn die beiden taschenseitigen
Flächen, also die Innenflächen der Hartmetalleiste und die den Taschenboden bildende
Fläche des Trägerkörpers sich etwa symmetrisch zu einem Radius des Rotors erstrecken.
Vorzugsweise beträgt der Symmetriewinkel 50° bis 55°.
[0009] Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen
näher beschrieben ohne darauf beschränkt zu sein.
[0010] Die Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Prallmühle, die
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch einen Rotor in einer ersten Ausführung, und
die Fig. 3 vergrößert im Detail ein mit dem Verschleißkörper bestücktes Ende eines
Rotorflügels.
[0011] Die erfindungsgemäße Prallmühle weist auf einem den Antrieb sowie die Austrittsöffnung
für das zerkleinerte Material aufweisenden Unterbau ein ringförmiges Gehäuse 1 auf,
daß im Querschnitt etwa U-förmig ausgebildet ist, wobei die offene Seite zur Mitte
weist. Darin werden durch das sich bei der Inbetriebnahme ansetzende Material Prallflächen
gebildet. Im Gehäuse 1 ist ein vom Motor 3 getriebener Rotor 2 um eine vertikale Achse
8 drehbar angeordnet, wobei zwischen dem Rotor 2 und dem Gehäuse 1 ein Ringspalt 6
verbleibt, durch den das zerkleinerte Material nach unten zur Austrittsöffnung fällt.
Der Rotor 2 weist eine Bodenplatte 9, eine Deckplatte 10 und zwischen diesen angeordnete
Flügel 11 auf, wobei die Deckplatte 10 mit einer zentralen Öffnung versehen ist, durch
die das zu zerkleinernde Material, das über die Füllöffnung 4 aufgegeben wird, in
das Innere des Rotors 2 gelangt. Unterhalb der Öffnung in der Deckplatte 10 befindet
sich ein Prallteller 7, der das zu zerkleinernde Material verteilt, das im Rotor 2
mit Hilfe der Flügel 11 beschleunigt und schließlich durch Austrittsöffnungen 16 auf
die Prallflächen des Gehäuses 1 ausgeschleudert und dabei zerbrochen wird. Vorzugsweise
wird eine Rotorumfangsgeschwindigkeit von 60-72 m/s gewählt. Da der Rotor 2 naturgemäß
eine starke Luftbewegung verursacht, wird eine Staubentwicklung dadurch vermieden,
daß die aus dem Rotor 2 austretende Luft über Leitbleche 41 in einen Umlenkkanal
42 eintritt, aus dem sie zur Öffnung in der Deckplatte 10 zurückgeführt wird (Pfeil
D). Dadurch entsteht ein interner Luftkreislauf, sodaß keine äußere Staubentwicklung
auftritt.
[0012] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist der Rotor 2 mit drei Flügeln 11 versehen, die unter
Freilassung eines Mittelbereiches in der Größe des Pralltellers 7, sich im wesentlichen
in Umfangsrichtung erstrecken. Jeder Flügel 11 be steht aus einem dreiseitigen Teil
mit dem Umfang entsprechend gewölbter Außenseite und Innenseiten, wobei je eine Innenseite
zweier Flügel 11 einen Auswurfkanal begrenzt, der sich zur Austrittsöffnung 16 hin
verengt. Eine der beiden Innenseiten verläuft konkav, sodaß sich dadurch eine Materialaufnahmetasche
17 ausbildet, in der sich zu Beginn des Zerkleinerungsvorganges Material ansammelt,
dessen Oberfläche eine Prallfläche bildet, wodurch der Flügel 11 vor Beschädigung
geschützt ist. Eine Berührungsebene B der beiden Randkanten der Materialaufnahmetasche
17, in der bedingt durch die Rotordrehung eine einer gekrümmten Linie 27 folgende
Materialoberfläche ausbildet, verläuft vorzugsweise im wesentlichen tangential zum
Prallteller 7 und schließt mit einer Axialebene A bzw. einem Radius des Rotors (Fig.
3) einen Winkel von vorzugsweise 35° ein. Am Auswurfende des Flügels 11, an dem der
Oberflächenschutz durch Materialansammlung nicht mehr möglich ist, ist ein über den
Rotorumfang vorstehender auswechselbarer Verschleißteil angeordnet, der aus einem
am Flügel 11 befestigten Trägerkörper 12 aus Stahl und einer verschleißarmen Hartmetallleiste
13, vor allem der Sorte B 10 T mit einem Wolframcarbidanteil von 94 %, einer Vickershärte
von 1450 HV und einer Wolframcarbidkorngröße zwischen 0,002 und 0,004 mm besteht.
Durch die über den Rotorumfang vorstehenden Verschleißteile werden die Umfangspartien
der Flügel geschont, sodaß die dort vorzusehende Panzerung dünner angeführt werden
kann.
[0013] In Fig. 3 ist das mit dem Verschleißkörper bestückte Ende eines Flügels 11 im Detail
dargestellt. Der Trägerkörper 12, der mittels Schrauben 14 am Flügelende befestigt
ist, weist beispielsweise die gezeigte, im wesentlichen plattenförmige Ausbildung
auf. Die Hartmetalleiste 13 stellt im Querschnitt einen Teil einer Kreisfläche dar
und weist eine äußere, kreisbogenförmige Verschleißfläche 21, eine innere, die Innenfläche
der Materialaufnahmetasche 17 bildende Fläche 20 und eine Montagefläche 22 auf, die
an einer abgeschrägten Stützfläche des Trägerkörpers 12 anliegt. Sie kann in der Höhe
auch in mehrere Abschnitte unterteilt sein.
[0014] Die Hartmetalleiste 13 ist am Ende des Trägerkörpers 18 so befestigt, insbesondere
angelötet, daß die Tangente an die Verschleißfläche 21 and der Abrißkante 24 annähernd
in der Berührungsebene B liegt, und die innere Fläche 20 in einem Winkel zwischen
90° und 105°, vorzugsweise 95°, zur Berührungsebene B verläuft. Die Breite der Innenfläche
20 beträgt annähernd zwei Drittel des Krümmungsradius der Verschleißfläche 21. Die
Breite der Montagefläche 22 entspricht etwa der Länge des Krümmungsradius, und die
Montagefläche 22 und die innere Fläche 20 schließen einen Winkel zwischen 100° und
115°, vorzugsweise von 105° ein. Der Verschleißteil ist somit insgesamt L-förmig
ausgebildet, wobei der kürzere Schenkel durch die Hartmetalleiste 13 und der längere
Schenkel durch den Trägerkörper 12 gebildet wird, und beide einen Winkel von vorzugsweise
95° bis 110°, vorzugsweise 105°, einschließen. Die Gesamtanordnung des Verschleißteiles
ist dabei vorzugsweise so, daß die Gehrungsebene des Verschleißteiles in einer Axialebene
A liegt.
1. Prallmühle zum Zerkleinern von Gestein od. dgl., mit einem etwa ringförmigen Gehäuse,
dessen nach innen weisende Prallflächen vorzugsweise nach Ablagerung einer Schicht
zerkleinerten Materials durch dieses gebildet sind, und mit einem auf einer vertikalen
Antreibswelle unter Bildung eines Ringspaltes zum Gehäuse angeordneten Rotor mit
einer axialen Eintrittsöffnung, der eine Bodenplatte mit zentrischem Prallteller,
eine Deckplatte mit zentrischer Ausnehmung und zwischen Boden- und Deckplatte Auswurföffnungen
bildende Flügel aufweist, deren zur Rotorachse weisende Seiten jeweils mit einer
Tasche zur Aufnahme zerkleinerten Materials versehen sind, wobei die Auswurfseite
der Tasche einen auswechselbaren Verschleißteil aufweist, der durch einen Trägerkörper
mit einer Hartmetallleiste als Randkantenbewehrung gebildet ist, die vorzugsweise
aus einer Legierung mit einem Wolframcarbidanteil von über 91 %, Rest im wesentlichen
Kobalt, besteht, eine in Auswurfrichtung rückspringende Verschleißfläche bildet, deren
an die Materialaufnahmetasche anschließender Flächenabschnitt einen Winkel mit einer
Berührungsebene der Randkanten der Materialaufnahmetasche einschließt und deren Außenkante
über den Rotorumfang vorsteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartmetalleiste (13)
eine die Innenfläche der Materialaufnahmetasche (17) bildende Fläche (20) aufweist,
die etwa senkrecht zur Berührungsebene (B) der Randkanten der Materialaufnahmetasche
(17) liegt.
2. Prallmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rückspringende Verschleißfläche
(21) kreisbogenförmig konvex verläuft.
3. Prallmühle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kreisbogenförmige Verschleißfläche
(21) sich über einen Viertelkreis erstreckt.
4. Prallmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Materialaufnahmetasche
(17) liegende, innere Fläche (20) der Hartmetalleiste (13) einen Winkel (α) von etwa
95° mit der Berührungsebene (B) einschließt.
5. Prallmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Montagefläche
(22) und die in der Materialaufnahmetasche (17) liegende innere Fläche (20) einen
Winkel von 105° einschließen.
6. Prallmühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kante zwischen der
Verschleißfläche (21) und der Montagefläche (22) gerundet ist.
7. Prallmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper
(12) im wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist, und eine abgeschrägte Stützfläche
für die Montagefläche (22) der Hartmetalleiste (13) aufweist.