(19)
(11) EP 0 265 610 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.05.1988  Patentblatt  1988/18

(21) Anmeldenummer: 87111738.8

(22) Anmeldetag:  13.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04H 12/18, F16B 7/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT NL

(30) Priorität: 30.10.1986 DE 3636893

(71) Anmelder: Messerschmitt-Bölkow-Blohm Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-81663 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Knobling, Manfred
    D-2879 Hude (DE)

(74) Vertreter: Schramm, Ewald Werner Josef 
Daimler-Benz Aerospace Airbus GmbH Patentabteilung GZ13
28183 Bremen
28183 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Teleskopmast mit koaxial zueinander angeordneten Mastschüssen


    (57) Verriegelungseinrichtung für Mastschüsse (1, 2, 3, 4) eines ausfahrbaren Mastes, insbsondere eines als Antennenträger dienenden Teleskopmastes, die mit Hilfe einer einstufigen Hubeinheit (7) in den Mastschüssen (1, 2, 3, 4) durch Drehen derselben betätigt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungseinrichtung für die Mastschüsse eines ausfahrbaren Mastes, insbsondere eines als Antennenträger dienenden Teleskopmastes.

    [0002] Zur Nachrichtenübertragung im zivilen und militärischen Bereich werden häufig als Ersatz oder Ergänzung zu festen Bauwerken transportable, ausfahrbare Antennenmaste verwendet. Die Masten bestehen aus mehreren ineinander steckenden Mastschüssen, die mit Hilfe unterschiedlicher Antriebsarten aufahrbar sind. Zum Ausfahren der Mastschüsse kommen häufig Seilantriebe zur Anwendung, die störanfällig sind und insbesondere das Einfahren nur über ihr Eigengewicht ermöglichen. Dies führt zum Beispiel bei Vereisungen zum Versagen der Einfahrmöglichkeit der Mastschüsse.

    [0003] Hydraulischen Antriebseinrichtung für die Ein- und Ausfahrbewegung der Mastschüsse sind ebenfalls störanfällig. Insbesondere dann, wenn diese die Last der ausgefahrenen Mastschüsse über längere Zeit halten müssen, nehmen die Hydraulikdichtungen beim Wiederausfahren oft Schaden. Ein weiterer Nachteil von hydraulisch aufahrbaren Antennenmasten ist dann gegeben, wenn die Mastschüsse abgespannt werden müssen. Durch Temperaturunterschiede treten Volumenänderungen der Hydraulikölsäule und damit Längenanderungen der Masthöhe auf, als deren Folge die Abspannseile schlaff werden bzw. überspannen.

    [0004] Zur Vermeidung dieser Nachteile ist es bekannt, Verriegelungseinrichtungen von Schuß zu Schuß einzusetzen, die von unten mittels Gestänge oder Seilzüge ver- und/oder entriegelt werden.

    [0005] Verriegelungseinrichtungen für die Mastschüsse gattungsgemäßer Maste sind aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift G 85 10 990.8, der deutschen Auslegeschrift 1 252 882, sowie den deutschen Patentschriften P 31 29 661 und 32 14 351 bekannt. Nachteilig bei Verriegelungseinunrichtungen ist, daß diese ohne zusätzliche Maßnahmen bei Vereisungen funktionsunfähig werden, und daß ein ordnungsgemäßes Einrasten von unten durch den Bediener der Einrichtung oft nicht erkennbar ist, was zu Schäden führen kann.

    [0006] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verriegelungseinrichtung für Mastschüsse eines ausfahrbaren Mastes so auszubilden, daß die genannten Nachteile vermieden werden.

    [0007] Die erfindungegemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Hauptanspruches, vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0008] Der erfindungsgemäße Verriegelungsmechanismus wird mit Hilfe einer einstufigen Hubeinheit in den Mastschüssen durch Drehen derselben betätigt. Während des Drehenvorgangs der Hubeinheit werden Riegel zwischen dem zu fixierenden Mastschuß und dem bereits feststehenden Mastschuß eingeschoben. Nachdem der Mastschuß so verriegelt wurde, steht die Hubeinheit für den Aushub eines weiteren Mastschusses und dessen Verriegelung zur Verfügung. Die Entriegelung und das Einfahren der Mastschüsse erfolgt in entgegengesetzter Reihenfolge mit aktiver Krafteinwirkung durch die Hubeinheit.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird mit Hilfe der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Hubeinheit in einem eingefahrenen und verriegelten vierschüssigen Mast,

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Hubeinheit mit ausgefahrenen und oben verriegelten innersten Mastschuß wobei sich die Hubeinheit abwärts bewegt,

    Fig. 3 einen Querschnitt AA von Figur 1 in unterer Verriegelungsposition,

    Fig. 4 einen Querschnitt AA von Figur 1 in unterer Entriegelungsposition,

    Fig. 5 einen Querschnitt AA von Figur 1 in oberer Verriegelungsposition,

    Fig. 6 einen Querschnitt AA von Figur 1 in oberer Verriegelungsposition, jedoch ohne Einzelteile.



    [0010] Der in Figur dargestellte Mast wird durch vier Mastschüsse 1,2, 3,4 gebildet, i nnerhalb derer eine einstufige Hubeinheit 7 das Ein- und Ausfahren sowie das Ver- und Entriegeln der Mastschüsse 1,2,3,4 mit Hilfe eines Hebels 11 gestattet. Im eingefahrenen und verriegeltem Zustand sind die einzelnen Mastschüsse mit Hilfe von Riegeln 5 untereinander verbunden und wie in Figur 3 dargestellt positioniert. Dabei sind die Knaggen 6 der Hubeinheit 7 eingetaucht zwischen Mitnehmerblechen 8, die mit Aussparungen 9 versehen sind (Figur 3, Figur 6).

    [0011] Zum Ausfahren des Mastes wird durch Drehen des Hebels 11 um die Längsachse der Hubeinheit 7 der anzuhebende Mastschuß 1 entriegelt. Dies geschieht dadurch, daß die Knaggen 6 der Hubeinheit 7 ein Bauteil 10 um einen bestimmten Winkel im Uhrzeigersinn verdrehen. Die Riegel 5 sind mit dem Bauteil 10 verzahnt angeordnet, so daß die Drehung der Hubeinheit 7 ein Entriegeln des anzuhebenden Mastschusses bewirkt (Figur 3, Figur 4). In der in Figur 4 dargestellten Entriegelungsposition befinden sich die Knaggen 6 zwischen den Mitnehmerblechen 8 und der Mastschuß 1 ist formschlüssig mit der Hubeinheit 7 verbunden. Durch Aktivieren der Hubeinheit 7 bewegt sich der Mastschuß 1 aufwärts. Wenn der Mastschuß 1 wenige Millimeter angehoben wurde, ist ein Austauchen der Knaggen 6 aus den Mitnehmerblechen 8 nicht mehr möglich, da die Riegel 5 gemäß Figur 4 bei einem erneuten Verdrehen der Hubeinheit 7 durch die Innenwand des Mastschusses 2 blockiert werden.

    [0012] Nachdem der Mastschuß 1 in die obere Endlage gehoben wurde, werden durch erneutes Drehen des Hebels 11 im Uhrzeigersinn Mastschuß 1 und Mastschuß 2 mit Hilfe der Riegel 5 miteinander verbunden, Figur 5 zeigt die verriegelten Mastschüsse 1 und 2, wobei die Knaggen 6 sich in den Aussparungen 12 des Bauteils 10 (Figur 6) befinden und somit abwärts bewegt werden können. Durch Bewegen von Hebel 11 entgegen dem Uhrzeigersinn bis zu einem Anschlag, wird die Hubeinheit 7 mit den Knaggen 6 in die Einfahrposition für den nächsten anzuhebenden Mastschuß gebracht. In dieser Stellung sind die Knaggen 6 über den Aussparungen 9 der Mitnehmerbleche 8 positioniert und der Entrriegelungs-, Hebe- und Verriegelungsvorgang kann wie beschrieben von neuem für den nächsten Mastschuß ablaufen (Figur 6, Figur 3).

    [0013] Das Einfahren der Mastschüsse geschieht in entgegengesetzter Reihenfolge wie beim Ausfahren, wobei der zuerst ausgefahrene Mastschuß 1 als letzter eingezogen wird. Erfindungsgemäß wird dabei durch die formschlüssige Verbindung der Hubeinheit 7 mit dem jeweiligen Mastschuß ein kraftbewegtes Einfahren möglich. Dadurch lassen sich auch in vereistem Zustand die Mastschüsse zuverlässig Einfahren.

    [0014] Der Einsatz der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung kann bei unterschiedlichen Masttypen erfolgen, wie zum Beispiel bei Vollwandmaste und Gittermaste, die rund, dreieckig, viereckig oder vieleckig sind. Als Hubeinheiten können beispielsweise Spindelantriebe, Hydrauliksysteme und geschlossene Seilsysteme Verwendung finden.

    [0015] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß stets eine kostengünstige einstufige Hubeinheit zur Anwendung gelangen kann. Durch das Drehen der Hubeinheit wird der zu hebende Mastschuß erfaßt, zugleich entriegelt und sodann angehoben. Sobald der Mastschuß in der oberen Endlage angekommen ist, wird durch ein weiteres Drehen der Hubeinheit der obere Mastschuß mit dem feststehenden verriegelt und anschließend zum Absenken freigegeben. Durch diese einfache Handhabung ist eine Fehlbedienung mit Schadensfolge nicht möglich.


    Ansprüche

    1. Verriegelungseinrichtung für Mastschüsse eines ausfahrbaren Mastes, wobei der Mast über eine innerhalb der Mastschüsse angeordnete einstufige Aushubeinheit verfügt, die die Mastschüsse einzeln und nacheinander ausschiebt, und den jeweils ausgeschobenen Mastschuß mit einem bereits feststehenden Mastschuß verriegelt, dadurch gekennzeichnet,
    daß a) die einstufige Hubeinheit (7) zum Entriegeln von eingefahrenen und verriegelten Mastschüsse (1, 2,3,4) mit Knaggen (6) versehen ist, die zwischen Mitnehmerbleche (8) und in Aussparungen (12) eines Bauteils (10) am Fuß eines auszufahrenden Mast schusses positionierbar sind, und daß die Hubeinheit (7) mit Hilfe eines Hebels (11) im Uhrzeigersinn um einen bestimmten Winkel gedreht wird, wodurch die Knaggen (6) das Bauteil (10) in seiner Position verdrehen und Riegel (5), die mit dem Bauteil (10) verzahnt sind, aus ihre Verriegelungsposition herausziehen,
    daß b) nach dem Entriegeln zum Ausfahren des Mstschusses eine formschlüssige Verbindung zwischen der Hubeinheit (7) und dem auszufahrenden Mastschuß (1) besteht,
    daß c) in der oberen Endlage durch erneutes Betätigen des Hebels (11) die Hubeinheit (7) im Uhrzeigersinn gedreht wird, wodurch die Riegel (5) über die Knaggen (6) und Bauteil (10) in eine Verriegelungsposition gebracht werden, um den ausgefahrenen Mastschuß (1) mit dem feststehenden Mastschuß (2) verbinden,
    daß d) nach dem Verriegeln eines ausgefahrenden Mastschusses die Knaggen (6) sich derart in der Position der Aussparung (12) des Bauteils (10) befinden, daß die Hubeinheit (7) absenkbar ist,
    daß e) eine Drehung der Hubeinheit (7) mit Hilfe des Hebels (11) entgegen dem Uhrzeigersinn bis zu einem Anschlag die Knaggen (6) in eine Einfahrposition (9) über den Mitnehmerblechen (8) des nächsten Mastschußfußes bringt, und daß sich durch abschließendes Absenken in den Mastschußfuß die Knaggen (6) zwischen den Mitnehmerblechen (8) befinden,
    daß f) nach einer erneuten Drehung des Hebels (11) der Mastschuß (2) entriegelt, nach oben ausfahrbar, und dort verriegelbar ist,
    daß g) in Fortsetzung dieser Betätigung der vollständige Mast ausfahrbar ist.
     
    2. Verriegelungseinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Entriegeln und Einfahren der Mastschüsse (1,2,3,4) in entgegengesetzter Reihenfolge mit aktiver Krafteinwirkung durch die Hubeinheit (7) erfolgt.
     
    3. Verriegelungseinrichtung gemäß Anspruch 1 und Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Hubeinheit Spindelantriebe, Hydraulikzylinder oder geschlossene Seilzüge verwendet werden.
     
    4. Verriegelungseinrichtung gemäß Anspruch 1 bis Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung für ausfahrbare Maste unterschiedlicher Geometrie, Bauweise und Verwendung einsetzbar ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht