[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausschieben einer Zigarettenreihe aus
einem Zigarettentrichter mit einem Endlosförderer, der durch einen Schrittschaltantrieb
betätigbar ist und Ausschuborgane in einem Abstand einer Länge wenigstens gleich der
Zigarettenlänge aufweist, wobei die Ausschuborgane im Bereich der untersten Zigarettenreihe
im Zigarettentrichter durch diesen hindurch beweglich sind une eine Höhe geringer
als die Zigarettenstärke besitzen.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-A-444 466 bekannt, bei der ein Endlosförderer
in Form einer Doppelkette vorgesehen ist, wobei zwischen den beiden Ketten Ausschuborgane
angeordnet sind, die unter dem Zigarettentrichter her geführt werden, um die auf einer
ortsfesten Trägerplatte angeordnete unterste Zigarettenreihe aus dem Zigarettentrichter
aus- und auf dieser zur Weiterverarbeitung weiterzuschieben. Diese Vorrichtung ist
konstruktionsmäßig aufwendig und die Zigaretten werden bodenseitig Reibung ausgesetzt,
so daß eine Beschädigung der Zigaretten nicht immer vermeidbar ist. (Ähnliche Vorrichtungen
sind aus der US-A-1 980 641 und der US-A-2 121 187 bekannt.)
[0003] Außerdem ist es aus der DE-A-2 327 916 bekannt, die Zigarettenreihen in auf einem
Endlosförderer bewegte Transportwagen fallen zu lassen, wodurch sich zwar eine schonende
Behandlung der Zigaretten ergibt, jedoch der konstruktionsmäßige Aufwand angesichts
zusätzlicher Zuführvorrichtung groß ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs ge nannten Art
zu schaffen, die eine schonendere Behandlung der Zigaretten bei einfacher Konstruktion
ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Endlosförderer als ein mit Mulden zur
Aufnahme der jeweils untersten Zigarettenreihe versehenes Band ausgebildet ist, wobei
die bezüglich der Förderrichtung nachlaufenden Kanten der Mulden die Ausschuborgane
bilden.
[0006] Die hierbei vorgesehenen Mulden des Endlosförderbandes dienen sowohl zum Ausschub
als auch zum Transport der Zigaretten, wobei die in Förderrichtung nachlaufenden Kanten
der Mulden die Zigarettenreihen direkt aus dem unteren Ende des Zigarettentrichters
ausschieben.
[0007] Zweckmäßigerweise weisen die Mulden mindestens eine solche Länge auf, daß die Zigaretten
bei angetriebenem Band in die jeweilige Mulde fallen können. Das Band ist vorzugsweise
ein Zahngurt. Die zwischen den Mulden befindlichen Abschnitte des Bandes können etwa
um eine halbe Zigarettenstärke gegenüber den Mulden erhöht sein und sich über deren
Breite erstreckende Einschnitte tragen. Ausschubseitig zum Zigarettentrichter kann
ein Niederhalter über dem Band angeordnet sein. Ein hin- und herschwenkbarer Schieber
kann benachbart zum Abgabeende des Endlosförderers vorgesehen sein, dessen Geschwindigkeit
infolge eines Kurventriebs für den Schieber im Zeitpunkt des Angreifens an der Zigarettenreihe
praktisch gleich derjenigen des Endlosförderers und danach größer als diese ist. Zwischen
Kurventrieb und Schieber kann ein Parallelogrammantrieb geschaltet sein. Der Schieber
kann an einem über den Kurventrieb betätigbaren Schwenkarm mittels eines Hebels angelenkt
sein, wobei der Hebel ein durch ein Führungslineal geführtes Ende besitzt.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Ausschieben einer Zigarettenreihe
aus einem Zigarettentrichter.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt entsprechend der Linie II-II von Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer derartigen Vorrichtung.
[0009] Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung umfaßt einen Zigarettentrichter 1, der
durch Zwischenwände 2 in einzelne getrennte Schächte 3 unter teilt ist. Einlaufseitig
können über den Trennwänden 2 (nicht dargestellte) Rüttelrollen vorgesehen sein. Die
Trennwände 2 enden eine Zigarettenstärke über dem Abgabeende des Zigarettentrichters
1, so daß sich unterhalb der Trennwände 2 eine Reihe von beispielsweise sechs Zigaretten
4 befindet, die zum Ausschieben bereit sind. Diese Zigarettenreihe wird seitlich durch
Seitenwände 5 des Zigarettentrichters 1 gehalten, während dessen Vorder- und Rückwand
6, 7 in einer solchen Höhe enden, daß diese Zigarettenreihe dort frei liegt und ausschiebbar
ist.
[0010] Unterhalb des Zigarettentrichters 1 ist ein durch einen (nicht dargestellten) Schrittschaltantrieb
antreibbarer Endlosförderer 8 vorgesehen, der einen um zwei Rollen 9 geführten Zahngurt
10 (oder eine Kette o.dgl.) aufweist. Wenigstens eine der Rollen 9 ist angetrieben,
vorzugsweise diejenige benachbart zur Rückseite 7 des Zigarettentrichters 1.
[0011] Der Zahngurt 10 trägt außenseitig rechteckige Mulden 11, die sich in Längsrichtung
mit erhöhten rechteckigen Abschnitten 12 abwechseln. Letztere ragen etwa um eine halbe
Zigarettenstärke gegenüber den Mulden 11 hoch. Die Mulden 11 bilden die bodenseitige
Begrenzung des Zigarettentrichters 1 und die erhöhten Abschnitte 12 übernehmen die
Aufgabe der bekannten Stößel und besitzen eine Breite etwas geringer als der lichte
Abstand der Seitenwände 5 des Zigarettentrichters.
[0012] Die Mulden 11 dienen zur Aufnahme der Zigarettenreihe, die sich unterhalb der Trennwände
2 befindet, wobei die in Förderrichtung (Pfeil 13) vorlaufende Kante 14 des nachfolgenden
hochstehenden Abschnitts 12 als Anschlag für die Zigaretten 4 dient. Die Länge jeweils
einer Mulde 11 und eines erhöhten Abschnitts 12 sind derart gewählt, daß bei jeweils
einem Takt des Schrittschaltantriebs eine Zigarettenreihe am Abgabeende des Endlosförderers
8 erscheint. Hierbei ist die Länge der Mulden 11 größer als die Länge einer Zigarette
4, damit die Zigaretten 4 trotz hoher Fördergeschwindigkeit genügend Zeit finden,
aus den Schächten 3 in die jeweilige, unter dem Zigarettentrichter 1 befindliche Mulde
11 zu fallen.
[0013] Selbst bei längeren Transportwegen ergibt sich auf diese Weise eine schonende Behandlung
der Zigaretten 4, zumal die Zeit für einen Rückhub entfällt und die Aufprallgeschwindigkeit
der Kante 14 relativ gering ist. Außerdem werden die Zigaretten 4 durch den Zahngurt
10 weitergetragen.
[0014] Um mit Rollen 9 mit geringem Durchmesser auskommen zu können, sind die erhöhten Abschnitte
12 mit U- oder V-förmigen Einschnitten 15 quer zur Förderrichtung 13 versehen, die
korrespondierend zu den Zähnen 16 des Zahngurtes 10 angeordnet sind und ein leichtes
Herumführen des Zahngurtes 10 in diesen verdickten Bereichen ohne Abheben des Zahngurtes
10 von den Rollen 9 ermoglichen. Die Einschnitte 15 reichen vorzugsweise bis auf Bodenhöhe
der Mulden 11.
[0015] Ausschubseitig ist über dem Zahngurt 10 ein Niederhalter 17 angeordnet. so daß ein
Kanal gebildet wird, durch den die Zigarettenreihe zum Abgabeende des Endlosförderers
8 gefördert wird.
[0016] Zum Abschieben der Zigarettenreihe vom Endlosförderer 8 läßt sich ein Schieber 18
verwenden, der die Zigarettenreihe durch ein Mundstück 19 in eine Zelle 20 eines Revolvers,
Zellengurts o.dgl. einschiebt. Damit die an der Rückseite der Zigarettenreihe angreifende
Kante 21 des Schiebers 18 immer senkrecht zur rückwärtigen Kante der Zigarettenreihe
verläuft und so ein schonender Angriff des Schiebers 18 an den Zigaretten 4 sichergestellt
wird, wird der Schieber 18 von einem Parallelogrammantrieb 22 betätigt. Letzterer
schwenkt den Schieber 18 an der Vorderkante des Niederhalters 17 vorbei über die Kante
14 hinweg in Eingriff mit der Rückseite der in der entsprechenden Mulde 11 befindlichen
Zigarettenreihe, die gegenüber dem erhöhten Abschnitt 12 nach oben übersteht. Hierbei
wird durch einen (nicht dargestellten) Kurventrieb für den Parallelogrammantrieb 22
sichergestellt, daß im Moment des Auftreffens des Schiebers 18 auf die Rückseite der
Zigare ttenreihe die Geschwindigkeit von Endlosförderer 8 und Schieber
18 praktisch gleich sind (weiches, schonendes Auftreffen), wonach ein Abschieben mit
größerer Geschwindigkeit folgt. Der Schieber 18 vollführt während eines Taktes eine
hin- und hergehende Schwenkbewegung.
[0017] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schieber 18 am freien
Ende eines Hebels 23 befestigt, der am anderen freien Ende eine Rolle 24 trägt, die
mit einem gekrümmten Führungslineal 25 in Eingriff gehalten wird. Der Hebel 23 ist
mittleren Bereich drehbar an einem Schwenkarm 26 angelenkt. Der Schwenkarm 26 ist
um einem Winkel β durch Hin- und Herdrehen einer Welle 27 schwenkbar, wobei der Eingriff
zwischen Rolle 24 und Führungslineal 25 sicherstellt, daß die Kante 21 des Schiebers
18 immer senkrecht zur Rückseite der Zigarettenreihe verläuft. Die Drehung der Welle
27 wird über eine Kurvenscheibe 28 und ein damit in Eingriff stehendes Folgeelement
29 bewirkt, wobei die Kurvenscheibe 28 über eine Welle 30 gedreht wird, die über einen
Riemen 31 mit einem entsprechenden Antrieb 32 verbunden ist, der benachbart zu dem
Schrittschaltantrieb 33 für die Rolle 9 angeordnet ist. Auch hier erfolgt zunächst
ein Geschwindigkeitsangleich und dann ein Abschieben mit erhöhter Geschwindigkeit
aufgrund der Geschwindigkeitssteuerung durch die Kurvenscheibe 28.
[0018] Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß der Zigarettentrichter 1 bei Störungen
besser zugänglich ist.
1. Vorrichtung zum Ausschieben einer Zigarettenreihe aus einem Zigarettentrichter
(1) mit einem Endlosförderer (8), der durch einen Schrittschaltantrieb (33) betätigbar
ist und Ausschuborgane in einem Abstand einer Länge wenigstens gleich der Zigarettenlänge
aufweist, wobei die Ausschuborgane im Bereich der untersten Zigarettenreihe im Zigarettentrichter
(1) durch diesen hindurch beweglich sind und eine Höhe geringer als die Zigarettenstärke
besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Endlosförderer (8) als ein mit Mulden (11)
zur Aufnahme der jeweils untersten Zigarettenreihe versehenes Band (10) ausgebildet
ist, wobei die bezüglich der Förderrichtung nachlaufenden Kanten (14) der Mulden (11)
die Ausschuborgane bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mulden (11) mindestens
eine solche Länge aufweisen, daß die Zigaretten (4) bei angetriebenem Band (10) in
die jeweilige Mulde (11) fallen können.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (10) ein
Zahngurt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte
(12) etwa um eine halbe Zigarettenstärke gegenüber den Mulden (11) erhöht sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erhöhten
Abschnitte (12) sich über deren Breite erstreckende Einschnitte (15) tragen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ausschubseitig
zum Zigarettentrichter (1) ein Niederhalter (17) über dem Band (10) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein hin-
und herschwenkbarer Schieber (18) benachbart zum Abgabeende des Endlosförderers (8)
vorgesehen ist, dessen Geschwindigkeit infolge eines Kurventriebs (28, 29) für den
Schieber (18) im Zeitpunkt des Angreifens an der Zigarettenreihe praktisch gleich
derjenigen des Endlosförderers (8) und danach größer als diese ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Kurventrieb (28,
29) und Schieber (18) ein Parallelogrammantrieb (22) geschaltet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (18) an einem
über den Kurventrieb (28, 29) betätigbaren Schwenkarm (28) mittels eines Hebels (23)
angelenkt ist, wobei der Hebel (23) ein durch ein Führungslineal (25) geführtes Ende
besitzt.