[0001] Die Erfindung betrifft eine Sortiermaschine, insbesondere für die Sortierung von
Müllgemischen insbesondere Hausmüll, Gewerbemüll, Industriemüll, Müll aus Abbrüchen,
Baustellenabfällen, sowie Holzabfälle o. dgl. nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der älteren Anmeldung der Anmelderin DE 34 15 090 Al ist eine Sortieranlage zur
Wertstoffsortierung bekannt geworden. Eine hierin enthaltene Sortiermaschine besteht
aus einem vibrierenden, quer zur Förderrichtung geneigten und in Förderrichtung ansteigenden
Förderband zur Trennung von körperförmigen von flächenhaftem Sortiergut. Ein Siebvorgang
mittels Maschen findet nicht statt.
[0003] Das Auftrennen von Trockenmüll und das Sortieren in einzelne, wiederverwertbare Bestandteile
bereitet wegen der starken Verschlungenheit des anfallenden Mülls große Probleme.
Insbesondere neigen sämtliche Bauarten von Sieben mehr oder weniger stark zu Verstopfungen,
da sich in den Siebmaschen einzelne Bestandteile verklemmen können. Dies gilt insbesondere
für Materialien ohne feste Struktur und Gestalt, wie Strümpfe, Stoffreste, Schnüre
und Bänder die zum Teil durch die Siebmaschen hindurchfallen, zum Teil durch übrigen
Müll zurückgehalten werden. Hierdurch verkleinert sich automatisch die Maschenweite.
[0004] Siebvorrichtungen mit Maschen bzw. Siebformen jeglicher Art sind deshalb bei der
Müllverarbeitung nur bedingt und mit besonderen Maßnahmen einsatzfähig. Die Wirkungsweise
zur Auftrennung von Materialien ist deshalb mehr oder weniger beschränkt. Trommelsiebe
haben zwar den Vorteil, daß das eingebrachte Material ständig durch die Drehbewegung
übereinander geworfen und damit auseinander gezogen wird. Für die Müllsortierung eignen
sich jedoch Trommelsiebe nicht, da die Maschen ebenfalls stark zur Verstopfung mit
Müllbestandteilen neigen. Außerdem erfordert die Trag- und Antriebs-Konstruktion von
Trommelsieben axialen Raum, was ggf. unerwünscht ist.
[0005] Aus dem völlig artfremden Gebiet der Sortierung von Hopfen ist aus der US-PS 2 116
006 eine Vorrichtung bekannt geworden, die aus einem umlaufenden Förderband besteht,
welches eine Vielzahl von Taschen aufweist. Der Trennvorgang des Hopfens vom Hopfenstiel
geschieht dadurch, daß eine Bürste die aus den Taschen herausragenden Hopfenstiele
abschert und wegschleudert. Die übrigen Hopfenteile fallen bei Umkehr des Bandes in
einen vorgesehenen Behälter.
[0006] Diese Vorrichtung ist zur Müllsortierung nicht geeignet, da ein Trennvorgang mittels
einer Bürstenvorrichtung nicht möglich ist. Die Taschenform des Transportbandes hat
darüber hinaus lediglich die Funktion einer Haltevorrichtung zur Abstreifung der darüber
hinaus stehenden Stiele.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sortiermaschine für die Müllverarbeitung
zu schaffen, die vor allem ein möglichst verstopfungsfreies Trennen und Sortieren
von Müllgemischen, insbesondere Hausmüll, Gewerbemüll, Industriemüll und den besonders
schwer zu verarbeitenden Müll aus Bauabbrüchen, Baustellenabfälle sowie Abfälle aus
Altholz erlaubt.
[0008] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Sortiermaschine der einleitend bezeichnenden
Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] In den Unteransprüchen sind weitere Maßnahmen zur zweckmäßigen und vorteilhaften
Weiterbildung der im Hauptanspruch angegebenen Sortiermaschine angegeben.
[0010] Die Erfindung arbeitet zunächst nach dem Prinzip des aufgeteilten Mengenstroms in
der Längs- und Querrichtung einer Fördereinrichtung. Hierzu wird das zu sortierende
Wertstoffgemisch auf einer Seite eines geneigten Förderbandes aufgegeben und kann
durch Schwerkraft und/oder durch Vibrations- bzw. Schwingungsunterstützung das umlaufende
Förderband quer zur Laufrichtung passieren. Ein Teil des Wertstoffgemisches fällt
in die auf das Siebband aufgebrachte Siebtaschen und wird in Transport-Längsrichtung
der Fördereinrichtung so lange mitgenommen, bis die Siebtaschen an der Umlenkrolle
umkippen. Die Siebtaschen stellen demnach ein Lochsieb dar, jedoch mit begrenzter
Durchfallhöhe. Hierdurch ist das ganze Siebsystem praktisch verstopfungsfrei.
[0011] Erfindungsgemäß wird die Siebvorrichtung derart ausgestaltet, daß das Transportband
im Bereich der Siebstrecke nach Art eines Trommelsiebs ausgebildet ist, d. h. das
Transportband ist nach Art einer Zylindermantelfläche kreisförmig durchhängend geführt.
Hierdurch wird das auf diesem trommelartigen Sieb transportierte Wertstoffgemisch
ständig umgewälzt, was zur Auflockerung und Auftrennung der Bestandteile führt. Der
trommelartige Effekt des normalerweise ebenen Transport-Siebbandes wird dadurch erzielt,
daß die Längsachsen der Umlenkwalzen höher gelagert sind, als der tiefste Punkt auf
der Transport-Bearbeitungsebene. Durch diese Maßnahmen arbeitet die erfindungsgemäße
Sortiermaschine mit den vorteilhaften Wirkungen eines Trommelsiebs ohne dessen Nachteile
in Bezug auf die Verstopfungsneigung sowie der ungünstigen baulichen Länge in Kauf
nehmen zu müssen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann die zusätzliche axiale Länge
gegenüber herkömmlichen Sieben im Ein- und Auslaufbereich voll nutzen.
[0012] Besonders vorteilhaft ist weiterhin die erfindungsgemäße Ausbildung der Siebtaschen
dergestalt, daß sich diese beim Umlenkvorgang über die obere Umlenkrolle selbständig
öffnen und hierdurch ein einwandfreies Entleeren der Siebtasche ermöglicht wird. Jeweils
eine, für zwei hintereinander folgenden Siebtaschen gemeinsame Rückwand wird beim
Umlenkvorgang von einer Tasche weggeklappt, so daß eine Öffnung in diesem Bereich
entsteht.
[0013] Weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläuterten Ausführungsbeispiele. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Sortiermaschine in
schematischer Darstellung,
Fig. 2a einen Längsschnitt in Transportrichtung durch die Darstellung nach Fig. 1,
Fig. 2b die Ansicht X nach Fig. 2a,
Fig. 3 eine alternative Ausführungsform der Anordnung nach Fig. 2a,
Fig. 4a eine perspektivische Darstellung der Siebtaschenformen im Bereich des Trommelsiebquerschnitts,
Fig. 4b eine perspektivische Darstellung der Siebtaschen im Bereich der Umlenkrollen,
Fig. 5a und b alternative Ausführungsformen der Siebtaschen gemäß Darstellung nach
Fig. 4a und b mit elastischen Zwischenbändern zwischen den Taschen.
[0014] Die in der Fig. 1 dargestellte Sortiermaschine (10) besteht aus einer umlaufenden,
endlosen Fördereinrichtung (11) mit unterer Umlenkrolle (12) und oberer Umlenkrolle
(13). Die Fördereinrichtung ist als Siebförderband (11) ausgebildet, mit darauf aufgebrachten
Siebtaschen (14) in nebeneinander und hintereinander angeordneter Form. In Fig. 1
sind die Siebtaschen nur schematisch ausschnittsweise auf dem Siebförderband dargestellt.
Das Siebförderband (11) ist komplett mit derartigen Siebtaschen an seiner Transportfläche
bestückt.
[0015] Die Siebmaschine (10) steht auf einem Grundgestell (15), wobei das Siebförderband
(11) quer zur Bewegungsrichtung (16) um den Winkel (α) geneigt ausgebildet ist. Die
Siebförderbandlängsrichtung ist mit Bezugszeichen (16), die Siebförderbandquerrichtung
mit Bezugszeichen (17) bezeichnet.
[0016] Im Bereich der höher gelegenen seitlichen Kante (18) des Siebförderbands (11) ist
die Aufgabevorrichtung (19) in Form einer Schütte mit Schwingantrieb (20) für das
auf die Sortiermaschine aufzubringende Wertstoffgemisch (32) dargestellt. Auf der
gegenüberliegenden niedrigen seitlichen Kante (21) ist die Austragsvorrichtung (22)
für das Grobgut (29) dargestellt.
[0017] Die Umlenkrollen (12 und 13) für das Siebförderband (11) sind in Bezug zur Anordnung
und Länge des Siebförderbands derart angeordnet, daß sich im Bereich der Förderstrecke
für das Transportgut ein Aufbau nach Art eines Trommelsiebs ergibt. Die Transportfläche
für das Sortiergut bewegt sich deshalb entlang einer Zylindermantelfläche (23). Der
Krümmungsradius dieser Zylindermantelfläche wird je nach zu behandelndem Material
gewählt. Der trommelartige Aufbau im Transportbereich wird durch Höhersetzen der Längsachsen
(24 bzw. 25) der Umlenkrollen (12 bzw. 13) gegenüber dem tiefsten Punkt (26) auf dem
Siebförderband erreicht. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist die Längsachse (25)
der Umlenkrolle (13) räumlich höher angeordnet als die Längsachse (24) der Umlenkrolle
(12). Hierdurch ergibt sich der steile Anstieg des Siebförderbands (11) und damit
der trommelartige Aufbau zur ständigen Umwälzung des darauf befindlichen Wertstoffgemisches.
[0018] Der Antrieb der Umlenkrolle (13) und damit des Siebförderbands (11) ist mit dem Antriebsmotor
(27) gekennzeichnet, wobei der Antrieb mittels eines Kettenantriebs (43) erfolgt,
der vom Transportband (11) überdeckt ist.
[0019] Der Materialtransport quer zur Siebförderbandlängsrichtung (16), d. h. in Siebförderbandquerrichtung
(17) erfolgt durch die Neigung des Siebförderbands (11) um den Winkel (α). Der Winkel
(α) wird im Größenbereich zwischen 5 bis 20° ähnlich wie bei Trommelsieben gewählt.
Er kann jedoch auch je nach Materialbeschaffenheit des zu sortierenden Wertstoffgemisches
andere Werte einnehmen. Der Materialtransport wird demnach wie bei einem Trommelsieb
mit materialumwälzenden Eigenschaften durch die Schwerkraft bewirkt. Zusätzlich oder
alternativ kann auch ein Schwingantrieb bzw. ein Rüttelantrieb für das Siebförderband
(11) vorgesehen sein.
[0020] Die auf der gesamten Oberfläche des Siebförderbands (11) angebrachten Siebtaschen
(14) bilden eine Art Lochsieb, in welche feineres Siebgut hineinfällt und in Siebförderbandlängsrichtung
(16) weitertransportiert wird. Erst durch den Umlenkvorgang über die Umlenkrolle (13)
fällt das Feingut (28) als gesonderte Sortierfraktion aus. Das für die Siebtaschen
(14) zu große Material wird demgegenüber in Siebförderbandquerrichtung (17) weitertransportiert
und in der Austragsvorrichtung (22) als Grobgut (29) ausgetragen. Um eine ausreichende
Verweildauer des Wertstoffgemisches auf dem Siebförderband (11) zu gewährleisten,
muß dieses eine gewisse Mindestbreite (B) aufweisen, welches der Länge einer Trommel-Siebeinrichtung
einschließlich Tragkonstruktion entspricht. Die Breite (B) liegt in der Größenordnung
von B∼4 m.
[0021] Die auf dem Siebförderband angeordneten Siebtaschen (14) können in ihrer Taschengröße
entweder alle gleich groß oder auch unterschiedlich groß ausgestaltet sein. So wäre
es möglich, im Bereich der Aufgabevorrichtung (19) gröbere Taschen und im Bereich
der Austragevorrichtung (22) feinere Siebtaschen anzuordnen, um den während des Siebvorganges
sich ständig auflösenden und trennenden Wertstoffgemisches Rechnung zu tragen. Es
könnten dann im Bereich der Umlenkrolle (13) unterschiedlich große Fraktionen als
Grobfraktion (28a) und Feinfraktion (28b) entnommen werden. Die Siebtaschen (14) können
auch als Längsrinnen ausgebildet sein, mit einer Längserstreckung in Richtung der
Siebförderbandquerrichtung (17). In diese Rinnen können beispielsweise längliche Güter
wie Stangen, Bretter usw. aufgenommen werden. In Fig. 1 ist weiterhin eine Prallwand
(50) mit flexiblem Vorhang (51) z. B. aus einem Kettenvorhang o. dgl. dargestellt.
Diese Prallwand hält durch den Trommeleffekt zurückgeworfenes Material zurück.
[0022] Der in Fig. 2a dargestellte Längsschnitt durch die Siebförderbandlängsrichtung zeigt
deutlich den Aufbau und die Wirkung des Siebförderbands (11) nach Art eines Trommelsiebs.
Die Zylindermantelfläche (23) erstreckt sich nahezu um einen vollen Halbkreis mit
dem Radius (r). Die Transportrichtung des Siebförderbands (11) in Siebförderbandlängsrichtung
ist mit Pfeil (30) gekennzeichnet. Pfeil (31) zeigt den Umwälzvorgang des Wertstoffgemisches
(32), hervorgerufen durch den Trommelsiebeffekt. Das Feingut (28) wird in den Siebtaschen
(14) gesammelt und in Richtung Pfeil (33) zur oberen Umlenkrolle (13) transportiert
und umgelenkt. Im Bereich des Transportpfeils (34) kippt das Feingut (28) aus den
sich umdrehenden und öffnenden Siebtaschen (14) heraus.
[0023] Die Längsachse (25) der oberen Umlenkrolle (13) befindet sich in einer Höhe (H₁∼2,1
bis 2,4 m) oberhalb der Längsachse (24) der Umlenkrolle (12). Diese Höhe (H₁) bestimmt
im Zusammenhang mit der seitlichen Länge (L₁∼5,1 m) den Krümmungsradius (r) des trommelsiebartigen
Siebförderbands (11). Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2a befindet sich der tiefste
Punkt (26) des Siebförderbands etwa in gleicher Höhe wie die Längsachse (24) der Umlenkrolle
(12). Die in Fig. 1 dargestellte Gesamtlänge (L₂) beträgt ca. L₂∼7,2 m, die Gesamthöhe
(H₂) der Siebfördereinrichtung ohne Traggestell (15) ca. H₂∼5,2 m.
[0024] In Fig. 2b ist die Ansicht "X" nach Fig. 2a dargestellt. Danach wird das Wertstoffgemisch
(32) dem Siebförderband (11) an der seitlichen oberen Kante (18) aufgegeben (Pfeil
35) (s. auch Fig. 1). Das Wertstoffgemisch wandert dann durch die Neigung des Siebförderbands
(11) und durch den Weitertransport in der trommelartigen Vorrichtung in Richtung der
Siebförderbandquerrichtung (17), wobei das Grobgut (29) an der der Seitenkante (18)
gegenüberliegenden Kante (21) ausgetragen wird, (Pfeil 29, 36) während das Feingut
durch die Siebtaschen (14) in Siebförderbandlängsrichtung (16) gefördert wird. Die
in Fig. 2a dargestellten (Pfeile 30, 33) sind in Siebförderbandlängsrichtung (16)
ausgerichtet. Die untere (12) und die obere (13) Umlenkrolle ist in Fig. 2b schematisch
dargestellt. Die strichpunktierte Linie (37) in Fig. 2b entspricht derjenigen in Fig.
2a und stellt den Außenradius der über die Umlenkrollen (12, 13) laufenden Siebtaschen
dar.
[0025] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 zeigt eine Variante der Ausführungsform nach
Fig. 2a. Durch eine geänderte Anordnung oder Form der unteren Umlenkrolle (12) wird
ein zunächst ebenes Siebförderband im Bereich des (Pfeils 38) eingerichtet. Dies kann
ggf. den Vorteil haben, daß über ein längere Auflagebreite die Wertstoffgemischaufgabe
und entsprechende Verteilung auf dem Transportband erfolgen kann.
[0026] Prinzipiell arbeitet dieses Siebförderband jedoch gleich wie in Fig. 1 bzw. 2a dargestellt.
Gleiche Positionen sind mit gleichen Bezugszeichen dargestellt.
[0027] In den Figuren 4a und b ist der Aufbau der Siebtaschen (14) sowie die Anordnung in
verschiedenen Betriebszuständen dargestellt. Jede Siebtasche (14) besteht aus zwei
Seitenwänden (39, 40) in Siebförderbandlängsrichtung (16) sowie zwei Querwänden (41,
42) in Siebförderbandquerrichtung (17). Die Längswände (39, 40) bilden mit der Querwand
(41) einen an drei Seiten geschlossenen Behälter, während die vierte Seitenwand (42)
jeweils durch die Rückwand (41) der nächstfolgenden Siebtasche gebildet wird. In Fig.
4a ist deshalb die Siebtasche (14) beispielsweise durch die fest miteinander verbundenen
Wände (39 bis 41) gebildet, während die Querwand (42) durch die darauffolgende Siebtasche
(14ʹ) gebildet wird.
[0028] Wie in Fig. 4a dargestellt, liegt die gegenüber der Siebtasche (14) bewegliche Querwand
(42) eng an den Seitenwänden (39, 40) an und bildet einen geschlossenen Behälter.
Dieser Zustand ist im Bereich der trommelartigen Ausbildung mit einem Krümmungsradius
(r) gegeben. Der schematisch dargestellte Kettenförderer (43) ist in Fig. 4a deshalb
in der Formgebung des Trommelsiebs gekrümmt ausgebildet.
[0029] Im Bereich der Umlenkrollen (11, 12) wird der Kettenförderer (43) in umgekehrter
Richtung als im Trommelsiebbereich umgelenkt, so daß die Siebtaschen (14) sich durch
Wegschwenken der Querwand (42) öffnen. Das Siebtaschenvolumen wird damit im Umlenkbereich
der Umlenkrolle (13) vergrößert, so daß der Inhalt noch leichter herausfallen kann.
[0030] Damit zwischen der wegklappenden Querwand (42) und dem aus den Wänden (39 bis 41)
bestehenden Behälter (14) kein Feingut herausfallen kann, sind die Querwände (41,
42) in ihrem unterhalb des Bodens (44) angeordneten Bereich als U-förmige Auffangvorrichtung
(45) ausgebildet. Vom Siebtaschenboden (44) herabrutschende Teile (Pfeil 46) werden
deshalb in der U-förmigen Ausnehmung (45) aufgefangen und können nicht zur Verklemmung
des Kettenförderers (43) führen.
[0031] Die Seitenwände (39, 40) bzw. Querwände (41, 42) können in ihrem oberen Bereich noch
zusätzliche Winkelbleche (47) aufweisen, zur Versteifung der Siebtasche und zur Vermeidung
des Herausrutschens von Teilen.
[0032] In Fig. 5a und b ist eine alternative Ausführungsform der Siebtasche nach Fig. 4a
bzw. 4b dargestellt. Anstelle der U-förmigen Auffangvorrichtung (45) ist ein flexibles
Verbindungsband (48) zwischen dem Siebtaschenboden (44) und dem unteren Teil der wegklappbaren
Querwand (42) angebracht. Im Bereich der trommelförmigen Ausgestaltung bzw. ebenen
Ausgestaltung des Siebförderbands (11) liegt die bewegliche Querwand (42) an den Seitenwänden
(39, 40) an. Erst wenn sich der Kettenförderer (43) um die Umlenkrollen (12, 13) bewegt,
öffnet sich die Siebtasche (14) und die Querwand (42), welches die Rückwand zur nächstfolgenden
Siebtasche darstellt, schwenkt von der Siebtasche weg. Die hierdurch entstehende Öffnung
(49) wird durch das flexible Verbindungsband (48) geschlossen.
[0033] Zur Bildung von größeren Siebtaschen (14) können mehrere Seitenwände (39, 40) entfallen,
so daß eine Art Querrinne mit einer Erstreckung in Siebförderbandquerrichtung (17)
entsteht.
[0034] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Sie umfaßt vielmehr sämtliche fachmännischen Ausbildungen und Weiterbildungen
ohne erfinderischen Gehalt.
1. Sortiermaschine, insbesondere zum Auftrennen und Sortieren von Müllgemischen, insbesondere
Hausmüll, Gewerbemüll, Industriemüll, Müll aus Abbrüchen, Baustellenabfällen, sowie
Holzabfälle o. dgl., mit einer umlaufenden, endlosen Fördereinrichtung, welche quer
zur Bewegungsrichtung geneigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Wertstoffgemisch
(32) im Bereich der oberen Seitenkante (18) der als Siebförderband (11) ausgebildeten
Fördereinrichtung auftragbar ist (Pfeil 35), wobei gröberes Sortiergut (Grobgut 29)
in Siebförderbandquerrichtung (17) durch Schwerkraft und/oder Vibration und feineres
Sortiergut (Feingut 28) mittels auf dem Siebförderband (11) aufgebrachte Siebtaschen
(14) in Siebförderbandlängsrichtung (16) transportierbar ist.
2. Sortiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (B) und
der Neigungswinkel (α) des Siebförderbands (11) gegenüber der Horizontalen derart
bemessen ist, daß das aufgetragene Wertstoffgemisch (32) eine ausreichende Verweildauer
zur Auftrennung der Bestandteile in Grobgut (29) und Feingut (28) aufweist, wobei
die Breite insbesondere (B∼4 m) und die Neigung (α∼5 bis 20°) beträgt, bei einer
durchschnittlichen Verweildauer des Wertstoffgemisches von ca. 100 Sec.
3. Sortiermaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebförderband
(11) Umlenkrollen (12, 13) aufweist, von deren parallel zueinander angeordneten Drehachsen
(24, 25) wenigstens eine (25) räumlich höher (Höhe H) als der tiefste Punkt (26) der
Förderebene des Siebtrommelbandes angeordnet ist, wobei die Höhe (H₁) vorzugsweise
ca. 210 bis 240 cm beträgt.
4. Sortiermaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Transportfläche
des Siebförderbands (11) zum Transport des Wertstoffgemisches (32) in Siebförderbandlängsrichtung
(16) durchhängend gewölbt und insbesondere derart ausgebildet ist, daß eine trommelartige
Transportzone mit einem Krümmungsradius (r) für das Wertstoffgemisch (32) gebildet
ist.
5. Sortiermaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportzone
für das Wertstoffgemisch (32) zum Teil als ebene Transportsiebfläche (Pfeil 38) ausgebildet
ist (Fig. 3).
6. Sortiermaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Größe der im Bereich der Transport- und Siebzone nach oben
hin geöffneten Siebtaschen (14) zur Bildung eines Lochsiebes je nach Größe des zu
behandelnden Wertstoffgemisches (32) wählbar ist.
7. Sortiermaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebtaschen (14)
aus einem Behälter mit drei fest miteinander verbundenen, vorzugsweise konisch verlaufenden
Wänden (39 bis 41) und einer Bodenfläche (44) besteht, wobei zwei Seitenwände (39,
40) in Siebförderbandlängsrichtung (16) und eine hierzu quer angeordnete Querwand
(41) vorgesehen ist und daß die Querwand (41) der nächstfolgenden Siebtasche (14ʹ)
eine zur Siebtasche (14) wegschwenkbare Rückwand (42) bildet.
8. Sortiermaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Querwände (41,
42) im unteren Bereich U-förmige Auffangbehälter (45) bilden, zur Überbrückung der
beim Wegschwenken der Querwand (42) entstehenden Öffnung (49) oder daß der Öffnungsbereich
(49) zwischen der beweglichen Querwand (42) und dem Siebtaschenboden (44) mittels
eines flexiblen Verbindungsbandes (48) verschließbar ist und daß die Wände (39 bis
42) in ihrem oberen Bereich vorzugsweise winklig abgebogen sind.
9. Sortiermaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Siebförderband (11) einschließlich aufgebrachte Siebtaschen
(14) mittels eines Kettenförderantriebs (43) antreibbar ist, wobei die Siebtaschen
den Kettenantrieb (43) überdecken.