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EP 0 265 755 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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04.05.1988 Patentblatt 1988/18 |
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Anmeldetag: 12.10.1987 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH FR GB IT LI |
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Priorität: |
29.10.1986 DE 3636752
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Anmelder: Hergeth, Hubert A., Dipl.-Ing.,
Dipl.-Wirtsch.-Ing. |
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D-52076 Aachen (DE) |
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Erfinder: |
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- Hergeth, Hubert A., Dipl.-Ing.,
Dipl.-Wirtsch.-Ing.
D-52076 Aachen (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln der Begrenzungen vom Ballenblöcken bei Ballenfräsen |
(57) Vorrichtung und Verfahren zum Ermitteln der Begrenzungen (4,7) von Faserblöcken bei
Ballenabarbeitungsmaschinen (1). Die Begrenzungen (4,7) werden durch Feststellung
des durch die Fräswalzen gewonnenen Faserflockenstromes ermittelt. Es werden verschiedene
Methoden der Feststellung des Faserflockenstromes vorgeschlagen. Die Ergebnisse werden
an eine speicherprogrammierbare Steuerung weitergeleitet.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Höhe und der Länge von Textilfaserballengruppen,
die zu einer Ballenschau zusammengestellt sind. Es sind Ballenfräsen bekannt, die
Faserballen, die zu einer Ballenschau zusammengestellt sind, mittels gezahnter Öffnungsscheiben
abfräsen. Die Öffnungseinrichtung wird mittels eines Fahrgestells an den in einer
Linie aufgestellten Ballen bewegt. Die Positionierung der Ballenfräse entlang des
Fahrweges und der Höhe geschieht wie auch in anderen Industriezweigen üblich mittels
Wegmeßeinrichtungen und speicherprogrammierbaren Steuerungen. Die Schwierigkeit besteht
in der Erfassung der Höhe und Längenposition der zu Blöcken zusammgestellten Ballenvorlage.
Die Ballen weisen keine gleichmäßige Oberfläche auf und haben unterschiedliche Farbnuancen.
Es ist bekannt, daß bei einer Lesefahrt die Fräse manuell entlang der Ballenblöcke
bewegt wird oder die Werte per Hand einzugeben. Es ist auch gebräuchlich, die Höhe
der Ballenblöcke während einer Lesefahrt mittels eines beweglich gelagerten Tastrostes
abzutasten und Anfang und Ende mit feststellbaren Reitern entlang der Fahrbahn festzulegen.
Um den mechanischen Aufwand zu vermindern und den Automatisierungsgrad zu erhöhen,
sind weitere Vorschläge zur automatischen Erfassung bekannt geworden.
[0002] In der DE 31 35 272 wird vorgeschlagen, die unterschiedliche Struktur der Ballenschau
mit einzelnen Lichttastungen zu erfassen und durch eine Mittelwertbildung einen Anhaltswert
für die Höhe zu erhalten.
[0003] In der DE 33 35 793 wird ebenfalls eine Mittelwertbildung durch Lichtschranken beschrieben,
die durch ihre Anordnung das von den Tastrosten her bekannte Fräsen während der Lesefahrt
erlauben. Die Abtastung mit Lichtschranken und Mittelwertbildung ist nicht nur sehr
aufwendig, sie erlaubt auch nicht die Erfasung der gewünschten Materialkernhöhe.
Die Ballen sind an ihrer Oberfläche zum Teil sehr flockig aufgelockert. Diese Auflockerungen
werden von Lichtschranken als Oberfläche erfasst. Für das Abfräsen ist aber der dichtere
Materialkern von Bedeutung. Durch die Lichtabtastung werden so dem Computer falsche,
größere Höhen eingegeben. Dies führt zu einer stark verminderten Produktion oder
zu Fehlmischungen in der Anfangsphase des Fräsprozesses.
[0004] Die DE 33 35 792 beschreibt ein Verfahren, bei dem die Anfangs- und Endgrenzen der
aufgestellten Ballenreihen unmittelbar durch einen Sensor festgestellt werden und
der gemessenen Wegstrecke, wie von der Höhenmessung her bekannt, im Steuerungscomputer
zugeordnet werden. Das beschriebene Verfahren kann nur Anwendung finden, wenn zwischen
den einzelnen Ballengrenzen Lücken gelassen werden. Eine Berücksichtigung der Ballenstruktur
ist nicht möglich. Die Lichtschranken neigen zur Verschmutzung und Fehlschaltungen
durch kleine Flocken.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Feststellung der Oberflächengrenzen.
Die Erfindung dient sowohl zum Erfassen der Höhe, der Länge und der Struktur der Ballen,
beziehungsweise der zusammengestellten Ballenblöcke.
[0006] Erfindungsgemäß erfolgt die Erfassung der Ballenblockbegrenzung indirekt durch die
Erfassung des abgefrästen Faserflockenstromes. Der Flockenstrom kann durch eine Lichtschranke
im Fräskopf oder auf der Verbindungsstrecke Fräskopf - Ablieferung erfasst werden.
Der Flockenstrom kann auch indirekt durch Messung der Luftströmung im Fräskopf oder
der Verbindungsstrecke erfolgen. Werden Fasern gefräst, ändern sich Luftdruck und
Geschwindigkeit im Fräskopf und auf der Verbindungsstrecke. Weitere denkbare Möglichkeiten
bestehen in der Messung des Flockenstromes durch kapazitive Sensoren oder durch ein
Fühlblech im Luftstrom.
[0007] Der Ablauf des Meßvorgangs ist folgendermaßen:
Zur Messung der Ballenhöhe befindet sich die Fräseinrichtung über der zu messenden
Stelle. Der Fräskopf hat noch keinen Kontakt mit der Ballenoberfläche, sodaß noch
keine Fasern gefördert werden. Wird der Fräskopf gesenkt, gelangen die Zupfwalzen
in Eingriff mit der Ballenoberfläche und es beginnt der Flockenstrom. Der Beginn
des Flockenstromes wird durch ein oben geschildertes Verfahren festgestellt und der
speicherprogrammierbaren Steuerung mitgeteilt. Gleichzeitg mit der Flockenstromfeststellung
wird der Wert des Inkrementalgebers für die Höhe in der speicherprogrammierbaren Steuerung
registriert.
[0008] Die Faserstromerfassung dient ebenso zur Erfassung der Längenbegrenzung eines Ballenblockes.
Fräst der Fräskopf entlang eines Ballenblockes, bleibt der Flockenstrom be stehen.
Fährt der Fräskopf über die Stirnseite eines Ballenblockes hinaus und es ist kein
weiterer Block vorhanden oder der weitere Ballenblock hat eine geringere Höhe, befinden
sich die Fräswalzen nicht mehr im Eingriff und es werden keine Fasern mehr gefördert.
Das Enden des Faserstroms wird durch die oben erwähnten Sensoren erfasst und der
speicherprogrammierbaren Steuerung mitgeteilt. In Kombination mit der inkrementalen
Wegaufnahme kann so die stirnseitige Begrenzung eines Ballenblockes als numerischer
Wert erfasst werden.
[0009] Figur 1. zeigt ein Fahrgestell (1), an dem ein Ausleger (2) vertikal beweglich angebracht
ist. Im Ausleger sind Fräswalzen (F1 und F2) angebracht, die Flocken aus der Ballenoberfläche
(4) des Ballens (5) herausschlagen. Die Fasern werden durch einen Absaugkanal (3)
abgesaugt. Eine Lichtschranke (6) oder ein Druckschalter (8) stellen fest, ob ein
Faserflockenstrom vorhanden ist. Mit (7) ist eine stirnseitige Begrenzung des Faserblockes
gekennzeichnet.
1. Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln der Begrenzungen (4,7) einer Ballenschau
bei Ballenfräsen, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Fräskopf (2) erzeugte Flockenstrom
festgestellt wird und diese Feststellung mit den Informationen über den Bewegungsablauf
in einer Steuerung kombiniert wird zur Bestimmtung der Ballengrenzen (4,7).
2. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß das Vorhandensein
eines Flockenstromes durch eine Lichtschranke (6) oder einen kapazitiven Schalter
oder durch ein Tastblech oder durch Messung der Luftgeschwindigkeit oder des Unterdrucks
in dem Fräskopf oder der Fasertransporteinrichtung festgestellt wird.
3. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1) oder 2), dadurch gekennzeichnet, daß
die Messung der Ballenhöhe beim Senken des Fräskopfes erfolgt.