[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 34 04 730 bekannt. Die beiden Speisewalzen
dieser bekannten Vorrichtung sind gleichsinnig angetrieben. Die Drehrichtung ist
so definiert, daß das von oben zugeführte Gut von der Oberseite der einen Speisewalze
auf die Oberseite der anderen, gleichsinnig drehangetriebenen Speisewalze gelangt.
Hierdurch soll das Mahlgut möglichst gleichmäßig verteilt werden. Die Menge des mitgenommenen
Gutes wird durch einen oberhalb der ersten Speisewalze angeordneten Schieber, der
auch als "Speiseleiste" bezeichnet wird, erreicht. Dieser Schieber ist ortsfest, d.h.,
er kann sich nicht relativ mit dem Mahlgut bewegen. Hierdurch kann sich Mahlgut vor
dem Schieber ansammeln, wodurch die Durchsatzleistung verringert und damit ungleichmäßig
wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 zu schaffen, die für einen gleichmäßigen und kontinuierlichen Strom
des Mahlgutes, das dem Walzwerk zugeführt wird, sorgt. Neben der gleichmäßigen und
kontinuierlichen Dosierung soll das Mahlgut auch aufgelöst werden, wenn sich Klumpen
oder dergleichen gebildet haben.
[0004] Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Dadurch, daß zwei gegensinnig angetriebene Speisewalzen vorhanden sind, wird das
Mahlgut zwangsweise in den Spalt zwischen den Speisewalzen eingezogen. Praktisch wird
der Schieber bei der Erfindung durch eine Speisewalze ersetzt, deren Oberfläche sich
relativ mit dem Strom des Mahlgutes bewegt. Beide übereinanderliegende Speisewalzen
bewegen sich in Richtung des zu dosierenden und aufzulösenden Mahlgutes. Es wird vermieden,
daß sich Klumpen vor dem Spalt sammeln, da diese aufgelöst werden. Es wird ein konstanter
Volumenstrom erzeugt, der vom spezifischen Gewicht unabhängig ist. Der Strom des
Mahlgutes pulsiert nicht, sondern er ist gleichmäßig, so daß dem anschließenden Walzwerk
ein entsprechend kontinuierlicher, gleichmäßiger Strom an Mahlgut zugeführt wird.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 10.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispielses
näher erläutert:
[0008] Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung nach der
Erfindung von außen;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den wesentlichen Teil der Vorrichtung nach Fig. 1 in
vergrößertem Maßstab.
[0009] De in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht aus einem Zuführungsgehäuse
1, in dem zwei Speisewalzen 2 und 3 mit Hilfe von Wellen 5 und 6 gelagert sind. Zwischen
den Speisewalzen bildet sich ein Spalt 4.
[0010] Auf jeder Speisewalze sind Zahnprofile 8 ausgebildet, die in Längsrichtung einen
geringfügigen Drall aufweisen, d.h., eine entsprechende Schraubenform bilden. Wie
der Fig. 2 zu entnehmen ist, sind die Zähne der beiden Speisewalzen im Querschnitt
gegeneinander versetzt. Die Zahnprofile 8 können auf auswechselbaren Hülsen auf der
jeweiligen Speisewalze angeordnet sein. Es ist leicht einzusehen, daß die Zahnform
dem jeweiligen Mahlgut angepaßt werden muß. Die im Querschnitt erkennbare Versetzung
der Zahnprofile 8 kann ebenfalls zur Anpassung an das Mahlgut eingestellt werden.
[0011] Jede Speisewalze 2, 3 ist mit Hilfe einer Welle 7 und 8 gelagert.
[0012] Das Zuführungsgehäuse liegt bei 9 dicht an der unteren Speisewalze 3 an, um in diesem
Bereich ein unbeeinflußtes Durchlaufen des Mahlgutes zu verhindern. Das Mahlgut, das
aufgrund der Schwerkraftwirkung in diesen Bereich gelangt, wird durch die Speisewalze
3 mitgenommen und in den Walzspalt 4 gefördert.
[0013] Der Fig. 1 ist zu entnehmen, daß die Welle 6 der unteren Speisewalze 3 in den beiden
Seitenwänden des Zuführungsgehäuses 1 gelagert ist. Die Welle 5 der oberen Speisewalze
2 ist in zwei Schwingarmen 10 gelagert, deren Drehpunkt an den Seitenwänden des Zuführungsgehäuses
1 mit 16 bezeichnet ist. Die beiden Schwingarme sind durch eine Traverse 11 miteinander
verbunden.
[0014] In der Traverse 11 ist eine Einstellschraube oder Spindel 13 angebracht, die durch
Drehung auf- und abbewegbar sind. Muttern zum Feststellen sind mit 14 bezeichnet.
[0015] Die Bewegung der Schwingarme 10 mit der Traverse 11 erfolgt gegen die Kraft von Federn
15.
[0016] Oberhalb der Einstellschraube oder Spindel 13 befindet sich ein pneumatischer Zylinder
12 zum Schließen des Spaltes zwischen den Speisewalzen im Betriebsstillstand.
[0017] In Betrieb wird das Mahlgut in herkömmlicher Weise von oben durch Schwerkraftwirkung
in das Zuführungsgehäuse 1 eingegeben. Dort wird es durch die gegensinnig drehangetriebenen
Speisewalzen 2 und 3 erfaßt und in den Spalt 4 eingezogen. Hierbei erfolgt eine Dosierung
in Abhängigkeit von der Größe des Spaltes und der Umfangsgeschwindigkeit der Speisewalzen.
Gleichzeitig werden Klumpen und dergleichen aufgelöst, da sich beide Oberflächen der
Speisewalzen 2 und 3 mit dem Mahlgut in die Richtung bewegen, in die die Förderung
erfolgen soll.
[0018] Die entsprechend ausgewählten und eingestellten Zahnprofile sorgen zusätzlich für
eine Vergleichmäßigung des Förderstromes.
[0019] Wenn sich ein Fremdkörper, z.B. ein Stein, in dem Mahlgut befindet, so verhindert
die Lagerung der oberen Walze mit Hilfe der Schwingarme 10 eine Zerstörung. Die obere
Walze wird gegen die Wirkung der Federn 15 nach oben bewegt, bis der Fremdkörper den
Spalt 4 verlassen hat. Diese Bewegung kann auch als Anzeige verwendet werden, die
dem Betreiber mitteilt, daß ein Fremdkörper durch den Spalt 4 bewegt wurde.
[0020] Die Einstellschraube oder Spindel 13 dient der Einstellung des Spaltes 4. Das entsprechende
Ende der Einstellschraube 13 liegt an dem Ende des Kolbens einer pneumatischen Kolbenund
Zylindereinheit 12 an. Die Enden des Kolbens und der Einstellschraube bilden praktisch
den Fix- oder Einstellpunkt.
[0021] Wenn der Betrieb unterbrochen wird, so wird die pneumatische Kolben- und Zylindereinheit
12 betätigt, um den Spalt 4 zu schließen, d.h., den Federn 15 wird ermöglicht, die
Traverse 11 nach oben und damit die Speisewalze 2 nach unten zu bewegen.
[0022] Das eigentliche Walzwerk, das nicht gezeigt ist, schließt sich bei 7 (Fig. 2) an
das Zuführungsgehäuse 1 an.
1. Vorrichtung zum Speisen von Walzwerken, insbesondere für Ölsaaten mit zwei in einem
Zuführungsgehäuse oberhalb des Walzwerkes angeordneten, drehangetriebenen Speisewalzen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Speisewalzen (2, 3) im wesentlichen senkrecht übereinander angeordnet und
gegensinnig drehangetrieben sind, und
daß die in Längsrichtung der Speisewalzen verlaufende Gehäusewand (9) dicht an dem
sich nach oben bewegenden Umfangsabschnitt der unteren Speisewalze (3) anliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (4) zwischen
den Speisewalzen (2, 3) einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (4)
zwischen den Speisewalzen (2, 3) bei Betriebsstillstand schließbar ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet,
durch eine Einrichtung (15), die ein Öffnen (Vergrößern) des Spaltes (4) zwischen
den Speisewalzen (2, 3) bei Fremdkörperdurchgang gewährleistet.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Speisewalze (2) mit ihrer Welle (5) an Schwingarmen (10) gelagert ist,
deren Drehpunkte (16) an den Seitenwänden des Zuführungsgehäuses (1) liegen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingarme (10) durch
eine Traverse (11) miteinander verbunden sind, an der eine Einstellschraube oder Spindel
(13) zur Einstellung des Spaltes der Speisewalzen (2 und 3) angeordnet ist, wobei
die Bewegung der Traverse (11) zum Öffnen des Spaltes gegen eine oder mehrere Federn
(15) erfolgt, die sich zwischen der Traverse (11) und dem Zuführungsgehäuse (1) abstützen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (4) bei Betriebsstillstand
durch einen am Führungsgehäuse (1) angebrachten pneumatischen Zylinder (12) verschließbar
ist, der auf die Traverse (11) bzw. das Ende der Einstellschraube oder Spindel (13)
einwirkt.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Speisewalzen (2, 3) mit einem Zahnprofil vorzugsweise mit einem in Längsrichtung
verlaufenden Drall versehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnprofile der beiden
Speisewalzen (2, 3) im Querschnitt gegeneinander versetzt sind.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Speisewalzen (2, 3) eine auswechselbare Hülse aufweisen.