[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Spender für pastenartiges Produkt, insbesondere
Schuhcreme, mit einem das Produkt enthaltenden Behälter, der an seinem oberen Ende
einen als handbetätigbare Kolbenpumpe mit gegen die Kraft einer Rückstellfeder zu
betätigendem Kolben ausgebildeten Dosierkopf mit zu einem Verstreichkopf führender
Druckleitung aufweist und der an seinem unteren Ende einen durch den Druck der Außenatmosphäre
längs der Behälterinnenwand verschiebbaren sowie dichtend an dieser anliegenden Bodenkolben
aufweist.
[0002] Ein als Schuhcreme-Applikator-Bürste ausgebildeter Spender dieser Art wird in der
DE-OS 24 16 751 beschrieben. Im Stiel der bekannten Applikatorbürste ist ein einen
Schuhcremevorrat aufnehmender Zylinder vorgesehen. Der Schuhcremevorrat kann mit Hilfe
eines im Zylinder beweglichen Kolbens durch einen durch den Bürstenrücken zum Borstenbesatz
führenden Kanal gepreßt werden. Dieser Kanal kann zwar mit Hilfe eines gesonderten
Verschlusses gesperrt werden, die Menge des - bei geöffneter Sperre - in den Borstenbesatz
bzw. durch diesen hindurch gepreßten Produkts läßt sich aber nicht fest vorgeben.
[0003] Probleme bereitet bei dem aus der vorgenannten DE-OS 24 16 751 bekannten Spender
das Befestigen des beispielsweise aus Borsten bestehenden Verstreichbesatzes, weil
beim üblichen Anspritzen oder Aufschweißen der gesamte Spender durch Wärmeleitung
einer Wärmebeeinflussung unterliegt und sich verziehen kann mit der Folge, daß beispielsweise
die Sperren zwischen dem Produktvorrat und der Ausgabeöffnung im Borstenkörper schwer
gängig oder überhaupt nicht mehr betriebsfähig sind.
[0004] Ein weiterer Produktspender wird in der DE-OS 29 01 717 beschrieben. Dieser Spender
wird mit einem das jeweilige Produkt enthaltenden Behälter gekoppelt. Der Behälter
ist an einem Ende mit einem dichtend an der Behälterinnenwand anliegenden Kolben zu
verschließen und wird am anderen Ende mit einem einen Applikator aufweisenden Kopfstück
versehen. Das Kopfstück enthält eine durch äußere Beaufschlagung volumenveränderliche
Pumpenkammer, die gegenüber dem Behälter durch ein nur in Richtung zur Pumpenkammer
zu öffnendes ersten Rückschlagventil und gegenüber der Mündung des Applikators durch
ein nur in Richtung dieser Mündung zu öffnendes zweites Rückschlagventil abgetrennt
wird. Die sich an das zweite Rückschlagventil anschließende Druckleitung des bekannten
Spenders besitzt eine als Düse oder dergleichen ausgebildete, frei endende Ausgabeöffnung
als Produktausgang, so daß zum Verteilen von dosiertem Produkt gesonderte Hilfsmittel
vorgesehen werden müssen.
[0005] Schließlich wird ein Spender für pastenartige Produkte in der EP-OS 00 84 638 beschrieben.
Zu diesem Spender gehört ein im wesentlichen zylindrischer Produktbehälter, der an
seinem oberen Ende eine handbetätigte, als Förderkolben ausgebildete Fördereinrichtung
aufweist. Die Kolbenfläche dieses Förderkolbens wird ebenso groß wie die lichte Querschnittsfläche
des Behälters gemacht und mit einer Durchlaßöffnung ausgestattet, an die sich ein
Auslaß mit einem durch einen Verschluß zu blockierenden Ausgabekanal anschließt. Der
Behälter besitzt an seinem der Fördereinrichtung gegenüberliegenden unteren Ende einen
durch den Druck der Außenatmosphäre längs der Behälterinnenwand zu verschiebenden
Bodenkolben. Mit Hilfe dieses Spenders können mit einem einzigen Kolbenhub relativ
große pastenartige Produktmengen durch einen Auslaß zu einem Verbraucher geführt werden.
Mittel zum Verteilen des Produkts in Form eines beispielsweise bürsten- oder schwammartigen
Verstreichbesatzes werden an dem Spender ebenfalls nicht vorgesehen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemäßen Spender eine
Lösung zu schaffen, die es ermöglicht, diesen mit einem aus Borsten oder Schwamm bestehenden
Verstreichbesatz auszustatten und so auszubilden, daß der Verstre
ichbesatz unter Wärmeanwendung auf dem Verstreichkopf zu fixieren ist, ohne daß die
übrigen Teile des Verstreichkopfes und des Spenders insgesamt durch Wärmeleitung beeinträchtigt
werden können, wobei an die Maßgenauigkeit der Bauteile leicht einzuhaltende Ansprüche
gestellt werden.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Spender dadurch gelöst, daß der Verstreichkopf
einen Basiskörper mit einer zentralen Öffnung und einem Verstreichbesatz mit einem
zentralen Produktkanal aufweist, wobei der Basiskörper als gesondertes Bauteil in
einer mit der Druckleitung verbundenen Aufnahme befestigt ist und mit seiner zentralen
Öffnung ein ebenfalls als gesondertes Bauteil ausgebildetes Ausgabeendstück der Druckleitung
lediglich formschlüssig umfaßt, welches im Ausgang der Druckleitung ebenfalls lediglich
formschlüssig klemmend befestigt ist.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Basiskörpers, das heißt des Bodens, des
Verstreichbesatzes als gesondertes Bauteil wird ein zumindest zweiteiliger Verstreichkopf
geschaffen. Dadurch wird erreicht, daß die Ansprüche an die Maßgenauigkeit, insbesondere
diejenigen der verschiedenen Rastelemente und deren Abstand zueinander, relativ gering
und entsprechend leicht einzuhalten sind. Zu diesen fertigungstechnischen Vorteilen
der Mehrteiligkeit kommt hinzu, daß beim Anspritzen oder Aufschweißen der Borsten,
des Schwamms oder des sonstigen Verstreichbesatzes nicht der gesamte Spender und noch
nicht einmal der Gesamte Verstreichkopf einer die Form eventuell beeinträchtigenden
Wärmebeeinflussung unterworfen werden. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des
Basiskörpers ist hier lediglich eine formschlüssige und keine jederzeit kraftschlüssige
Klemmung notwendig.
[0009] Gemäß der Erfindung wird der den Verstreichbesatz unmittelbar tragende Basis- bzw.
Bodenkörper getrennt von dem etwa in seinem Zentrum mündenden Ausgbeendstück der Druckleitung
so gefertigt und montiert, so daß die einzelnen Teile lediglich zusammenzustecken
sind. In diesem Sinne vorteilhaft wird das Ausgabeendstück der Druckleitung als gesonderte,
eine Klemmaufnahme für einen Verschlußdorn aufweisende Ausgabedüse in einem zentralen
Durchgang des Basiskörpers lediglich formschlüssig zwischen dem Basiskörper und der
Druckleitung eingeklemmt. Der Verschlußdorn wird vorzugsweise an die Innenfläche einer
über den Verstreichbesatz zu stülpenden Kappe angeformt. Bei getrennter Fertigung
der vor das Ausgabeendstück der Druckleitung zu setzenden Ausgabedüse kann deren Passung
für den Verschlußdorn (ohne entsprechenden Aufwand bei nicht so genau herzustlelenden
Teilen des Spenders) leicht mit der erforderlichen Präzision gefertigt werden.
[0010] Um zu erreichen, daß eine derartige zwei- bzw. mehrteilige Anordnung maschinell montiert
werden kann, ist eine Verdrehsicherung zumindest zwischen dem Basiskörper des Verstreichbesatzes
und der zugehörigen Aufnahme der Druckleitung bzw. Pumpte zweckmäßig. Vorteilhaft
werden hierzu bei im übrigen kreisförmig ausgebildetem Verstreichbesatz-Basiskörper
ein Umfang des letzteren und ein zugeordneter Umfang der Aufnahme mit einer die Verdrehsicherung
bildenden Verzahnung ausgestattet. Auch hierbei ergeben sich fertigungstechnische
Vorteile, weil die Verzahnung bei Einzelfertigung der zusammenzusetzenden Teile besser
und leichter herstellbar ist als in einem kombinierten Bauteil.
[0011] Anhand der schematischen Zeichnung eines Ausführungsbeispiels werden Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig.1 einen Längsschnitt eines Spenders mit Ver-streichkopf und Produktbehälter; und
Fig.2 die Einzelheit A des Verstreichkopfes im Schnitt senkrecht zur Zeichnungsebene
von Fig.1.
[0012] Der erfindungsgemäße Spender besteht nach Fig.1 aus einem insgesamt mit 1 bezeichneten
Dosierkopf und einem insgesamt mit 2 bezeichneten Verstreichkopf, die eine Einheit
bilden können.
[0013] Der Dosierkopf 1 wird, z. B. durch Schrauben oder Aufprellen, mit einem Produktbe
hälter 3 gekoppelt. Der Produktbehälter 3 wird an seinem einen, unteren Ende dichtend
mit einem an der Behälterinnenwand gleitenden Bodenkolben 4 verschlossen. An seinem
anderen, oberen Ende besitzt der Produktbehälter 3 eine Entnahmeöffnung 5.
[0014] Der Dosierkopf 1 besteht im wesentlichen aus einer insgesamt mit 6 bezeichneten Kolbenpumpe,
mit einem durch Fingerdruck auf eine Pumptaste 7 gegen die Kraft einer Rückstellfeder
8 zu betätigenden Kolben 9, der in Richtung der Geräteachse 10 im Zylinder 11 zum
Vergrößern und Verkleinern des Pumpenraums 12 hin- und herbeweglich ist. Der Pumpenraum
12 wird außer durch den Kolben 9 und den Zylinder 11 durch eine Trennwand 13 zum Behälterinnern
14, ein in der Entnahmeöffnung 5 des Behälters 3 befindliches Rückschlag-Saugventil
15 und einen Pumpenraumauslaß 16 mit Rückschlag-Druckventil 17 begrenzt.
[0015] Der Verstreichkopf 2 wird dem Pumpenauslaß 16 über eine sich an das Druckventil 17
anschließende Druckleitung 18 nachgeschaltet. In dem Verstreichkopf 2 mündet die Druckleitung
18 in eine als gesondertes Bauteil ausgebildete Ausgabedüse 19. Das Auslaßende der
Ausgabedüse 19 mündet im Ausführungsbeispiel senkrecht zur Bodenfläche 20 eines aus
Borstenbündeln 21 bestehenden Verstreichbesatzes 22. In der Position wird der Körper
der Ausgabedüse 19 formschlüssig zwischen dem Basiskörper 23 des Verstreichbesatzes
22 und dem Ausgang 24 der Druckleitung 18 eingeklemmt. Dabei kann die Ausgabedüse
19 derart in dem Ausgang 24 eingeklemmt sein und die Zentralöffnung 25 des Basiskörpers
23 die Ausgabedüse 19 derart umfassen, daß die Ausgabedüse 19 und der Basiskörper
23 gegen ein Herausrutschen in achsialer Richtung 26 gesichert sind.
[0016] Dem Körper der Ausgabedüse 19 wird eine Zentralöffnung 25 des Basiskörpers 23 zugeordnet,
über der in der geraden Fortsetzung der Verstreichkopfachse 26 keine Borstenbündel
21 vorgesehen werden. Die Ausgabedüse 19 mündet also in einen durch den Verstreichkopfbesatz
22 umschlossenen bzw. aufgespannten Produktkanal 27. In diesen Produktkanal 27 wird
beim Verschließen des Verstreichkopfes 2 ein an die Innenfläche einer zum Schutz des
Verstreichbesatzes 22 vorgesehenen Abdeckkappe 28 angeformter Verschlußdorn 29 geschoben.
Die Spitze 30 dieses Verschlußdorns 29 soll, vorzugsweise kraftschlüssig, in die Ausgabeöffnung
31 der Ausgabedüse 19 eingreifen.
[0017] Der Basiskörper 23 des Verstreichbesatzes 22 soll - mit aufgebrachtem Verstreichbesatz
22 - als gesondertes Bauteil von einer Aufnahme 32 von Druckleitung 17 bzw. Dosierkopf
1 oder Pumpe 6 erfaßt sein und dabei die Ausgabedüse 19 lediglich formschlüssig mit
dem zentralen Durchgang 25 umfassen. An der Verbindungsstelle zwischen Basiskörper
23 und Aufnahme 32 kann beispielsweise eine Aufprellkupplung vorgesehen werden, die
einem Lösen in Richtung der Verstreichkopfachse 26 entgegenwirkt. Um gleichzeitig
eine Drehbarkeit des Basiskörpers 23 relativ zum Dosierkopf 1, insbesondere auch bei
maschineller Montage der Kappe 28, zu verhindern, wird nach Fig. 2 im Rand der Aufnahme
32 sowie im Rand des Basiskörpers 23 eine Verzahnung 33 vorgesehen, die eine Verdrehung
in Umfangsrichtung der zusammengestecken Bauteile ausschließt.
[0018] Um den Spender für die Verwendung zur Schuhpflege besonders gut handhabbar zu machen,
wird der Verstreichkopf 2 mit seiner Achse 26 um etwa 45 bis 75°C, vorzugsweise etwa
70°C (wie in Fig.1) gegen die Geräteachse 10 geneigt. Ein entsprechender Knick kann
an der Grenze zwischen Druckleitung 18 und Ausgabedüse 19 vorgesehen werden. Die Ausgabeöffnung
31 der Ausgabedüse 19 soll einen Durchmesser von 3 bis 8 mm, vorzugsweise etwa 5 mm,
besitzen. Die Borsten des Verstreichbesatzes 22 sollen, beispielsweise in zwei Borstenkränzen,
um die Zentralöffnung 25 herum angeordnet werden, wobei der Innenkranz bei einem Verstreichkopf
mit einem Außendurchmesser von 38 mm beispielsweise aus zwölf Bündeln bestehen und
der Außenkranz geschlossen sein soll. Zum Verteilen von Schuhcreme ist es auch bei
diesem Verstreichkopf günstig, wenn alle Borstenbündel 21 parallel
zueinander sowie zur Verstreichkopfachse 26 und senkrecht zur Bodenfläche 20 ausgerichtet
werden. Zum Auftragen von Schuhcreme günstige Borstenmaße liegen bei 0,1 mm Durchmesser
und 14 mm Länge. Die Borsten sollen aus einem gegenüber Schuhcreme chemisch resistenten
Material, wie Polynil, bestehen.
[0019] Bei Verwendung eines Schwamms als Verstreichkopfbesatz 22, das heißt als Mittel zum
Verteilen dosierter Schuhcreme, kommen für einen Außendurchmesser von 38 mm des Verstreichkopfes
2 in etwa Schwammdurchmesser von 29 mm und Höhen von 12 mm bei einem Bohrungsdurchmesser
(Produktkanal 27) von etwa 5 mm zum Einführen des Verschlußdorns 29 in Frage. Als
Mittel zum Schuhcremeauftrag eignen sich Schwämme aus nicht retikuliertem Polyester
ohne Beflockung. Der jeweilige Schwamm soll - bei einer Dichte von 40 bis 45 kg/m³
und etwa 18 bis 25 Poren pro cm - weich und geschmeidig sein, aber seinen seitlichen
Produktaustritt - ebenso wie einen Borstenbelag - möglichst verhindern.
1. Spender für pastenartiges Produkt, insbesondere Schuhcreme, mit einem das Produkt
enthaltenden Behälter, der an seinem oberen Ende einen als handbetätigbare Kolbenpumpe
mit gegen die Kraft einer Rückstellfeder zu betätigendem Kolben ausgebildeten Dosierkopf
mit zu einem Verstreichkopf führender Durckleitung aufweist und der an seinem unteren
Ende einen durch den Druck der Außenatmosphäre längs der Behälterinnenwand verschiebbaren
sowie dichtend an dieser anliegenden Bodenkolben aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstreichkopf (2) einen Basiskörper (23) mit einer zentralen Öffnung (25)
und einem Verstreichbesatz (22) mit einem zentralen Produktkanal (27) aufweist, wobei
der Basiskörper (23) als gesondertes Bauteil in einer mit der Druckleitung (18) verbundenen
Aufnahme (32) befestigt ist und mit seiner zentralen Öffnung (25) ein ebenfalls als
gesondertes Bauteil ausgebildetes Ausgabeendstück (19) der Druckleitung (18) lediglich
formschlüssig umfaßt, welches im Ausgang (24) der Druckleitung (18) ebenfalls lediglich
formschlüssig klemmend befestigt ist.
2. Spender nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgabeöffnung (31) des Ausgabeendstückes (19) als Klemmaufnahme für einen
an einer Kappe (28) angeformten Verschlußdorn (29) ausgebildet ist.
3. Spender nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichent,
daß der Basiskörper (23) mit Hilfe einer Verzahnung (33) in der Aufnahme (32) verdrehgesichert
ist.