[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur schwingungsarmen Übergabe und zum Transport
von Bogen zwischen doppelt großen Druckzylindern einer Mehrfarben-Bogenrotationsoffsetdruckmaschine
mittels auf Schienen bewegbarer Greiferwagen nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.
[0002] Bei Mehrfarben-Bogenrotationsoffsetdruckmaschinen mit doppelt großen Druckzylindern,
die durch ein Kettenübergabesystem verbunden werden sollen, tritt ein sogenannter
Umschlagfehler des jeweils zweiten Bogens auf. Dieser Bogen wird bezogen auf den ersten,
früher oder später von doppelt großen Druckzylindern abgenommen oder an den nächstfolgenden
doppelt großen Druckzylinder übergeben. Der Umschlagfehler wird bekanntlich durch
die Summe von Teilungsfehlern oder andere Fehler der beteiligten Zahnräder des Antriebes
verursacht und drückt sich als Vor- bzw. Nacheilung der im ersten Druckwerk auf den
Bogen bedruckten Farbe zu den bedruckten Farben der nachfolgenden Druckwerke aus.
[0003] Zur Lösung dieses Problems ist es bereits aus dem DE-GM 7 512 204 bekannt, den Umschlagfehler
mittels justierbarer verzahnter Registerstücke auf doppelt großen Übergabetrommeln
dadurch auszugleichen, daß diese zeitweise mit Registerstücken der doppelt großen
Druckzylinder kämmen. Bei dieser Vorrichtung handelt es sich aber um ein Trommelübergabesystem,
das keine Transportketten aufweist und bei dem keine Greiferwagen auf Schienen bewegbar
sind, die über Kulissenverbindungen durch endlose Ketten angetrieben werden müssen.
Bedingt durch Toleranzen der Kette oder in den zugeordneten Führungen wird eine schwingungsarme
Übergabe bei Kettenförderern in Verbindung mit doppelt großen Kettenradabnahme- bzw.
-zuführtrommeln besonders erschwert. Aus der genannten Schrift können somit hierzu
keinerlei Hinweise entnommen werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Vorrichtung genannter Art eine registergenaue
schwingungsarme Abnahme bzw. Übergabe der zwei Bogen am Umfang des doppelt großen
Druckzylinders durch ruhigen und sanften Einlauf der Kurvenrollen der Greiferwagen
in die zugeordneten Fanggabeln zu erreichen.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Patentanspruches.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung.
[0006] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß erstmalig der Einsatz einer doppelt
großen Kettenradabnahme- bzw. -zuführtrommel zur paßgerechten Bogenübergabe zwischen
doppelt großen Druckzylindern ermöglicht wird, wodurch die günstigen Eigenschaften
von Kettenübergabesystemen wie z.B. weniger Übergaben, geringere Abschmiergefahr und
ein weniger häufiges Hin- und Herbiegen der Bogen gegenüber Trommelübergabesystemen
bei derartigen Maschinenanordnungen wirksam werden können.
[0007] Die Erfindung soll nachstehend anhand einer Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 eine Maschinenübersicht mit Druckwerk I und Druckwerk II sowie dem Kettenübergabesystem,
schematisch,
Fig. 2 Greiferwagen auf Schienen im Übergabebereich einer doppelt großen Kettenradzuführtrommel,
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine doppelt große Kettenradzuführ- bzw. -abnahmetrommel,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch die doppelt große Kettenradzuführ- bzw. -abnahmetrommel.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung bezweckt den Transport und eine registergenaue schwingungsarme
Übergabe von Bogen zwischen zwei Druckwerken 1 und 2, die je einen doppelt großen
Druckzylinder 3 sowie einfach große Gummizylinder und Plattenzylinder aufweisen. Der
Bogentransport erfolgt nach dem Drucken in dem Druckwerk 1 von einer doppelt großen
Kettenradabnahmetrommel 4 zur doppelt großen Kettenradzuführtrommel 5 im Druckwerk
2 (s. Fig. 1).
[0010] In Fig. 3 ist die Führung von Greiferwagen 6 im Bereich der Bogenübergabe gezeigt.
Die Vorrichtung weist zwei zueinander parallele, endlose Ketten 7 auf, die zur Förderung
einer Mehrzahl von Greiferwagen 6 dienen, welche zwischen den Ketten 7 angeordnet
sind. Jede Kette 7 läuft über zwei doppelt große Kettenräder 16, die synchron mit
den Zylindern der beiden Druckwerke 1 und 2 angetrieben werden.
[0011] Die Greiferwagen 6 sind auf Schienen 8 geführt und werden von den endlosen Ketten
7 angetrieben, wobei jedes Trum der Kette 7 zwischen den doppelt großen Kettenrädern
16 der Kettenradabnahmetrommel 4 und der Kettenradzuführtrommel 5 ebenfalls durch
Schienen 29 geführt werden kann. An der Kette 7 greift eine in der Zeichnung nicht
dargestellte Antriebsrolle wie ein Kulissenstein in eine nicht dargestellte Kulisse
am Greiferwagen 6 mittig zwischen zwei Laufrollen 9 am Greiferwagen 6 ein, welche
zwischen den Laufschienen 8 geführt sind. Die doppelt großen Kettenradabnahme- bzw.
-zuführtrommeln 4, 5 sind auf der Antriebsseite 24 und der Bedienungsseite 23 in Seitenständern
22 über Lager 25 aufgenommen.
[0012] Um eine registergenaue schwingungsarme Übergabe der Bogen in Verbindung mit einer
Beseitigung des Umschlagfehlers zu erreichen, erfassen die Greiferwagen 6 Fanggabeln
11, 12 an Kurvenrollen 10 und drücken diese nach außen, so daß die Laufrollen 9 der
jeweiligen Greiferwagen 6 spielfrei in den Schienen 8 geführt sind. Die Greiferwagen
6 sind dabei im Zweier-Rhythmus durch eine in radialer Richtung mittels einer Höhenverstellung
17 justierbar erste Fanggabel 11 und durch eine in radialer Richtung mittels einer
Höhenverstellung 27 justierbare zweite Fanggabel 12 ausrichtbar. Die Fanggabel 11
ist mit einer fest auf der Kettenradwelle 19 der doppelt großen Kettenradabnahme-
bzw. -zuführtrommeln 4, 5 angeordneten Halterung 14 verbunden, während die zweite
Fanggabel 12 mit einer drehbar zur ersten Fanggabel 11 angeordneten Halterung 15 verbunden
ist. Außerdem sind die Fanggabeln 11, 12 mit dem auf der Kettenradwelle 19 in tangentialer
Richtung justierbaren doppelt großen Kettenrad 16 stirnseitig lösbar verbunden. Das
doppelt große Kettenrad 16 und die zweite Fanggabel 12 lassen sich in tangentialer
Richtung mittels derselben Verstellschraube 13 justieren, wobei entweder Verschlußschrauben
26 oder 28 alternativ gelöst werden müssen. Die Verstellschraube 13 ist auf einem
Anschlag im doppelt großen Kettenrad 16 abgestützt. Die zweite Fanggabel 12 weist
eine ringförmige Aufnahme an der Halterung 15 auf und ist auf dem Flansch der Halterung
14 für die erste Fanggabel 11 gelagert. Der Flansch der Halterung 14 der ersten Fanggabel
11 ist mit der Kettenradwelle 19 durch Stifte 21 fest verbunden. Auf diese Weise
sind die Fanggabeln 11, 12 sowohl in radialer Richtung als auch zueinander in Umfangsrichtung
justierbar. Außerdem können die Fanggabeln 11, 12 durch eine Fixierung 30 in einer
Nullstellung arretiert werden. Dadurch ist es möglich, das doppelt große Kettenrad
16 oder die Fanggabel 12 mit Halterung 15 in tangentialer Richtung unabhängig voneinander
zu justieren, derart, daß die Greiferwagen 6 geringfügig nachlaufend mit den Kurvenrollen
10 mit den Einlaufzonen der Fanggabeln 11, 12 in Kontakt kommen, so daß das Kettenspiel
in Verbindung mit doppelt großen Kettenradabnahme- bzw. -zuführtrommeln 4, 5 zuverlässig
beseitigt und zugleich der Umschlagfehler vermieden werden kann.
[0013] Zwei gegeneinander gerichtete Keile 18 sind in horizontal verlaufenden Führungen
der Halterung 15 der zweiten Fanggabel 12 auf den Flansch der Halterung 14 der ersten
Fanggabel 11 abgestützt mittels Justierschrauben 20 verschiebbar angeordnet. Die
justierbaren Keile erlauben für eine spielfreie Montage samtliches Spiel zwischen
den einzelnen Sitzen der doppelt großen Kettenräder 16 und der Halterungen 14, 15
der Fanggabeln 11, 12 herauszuziehen und zwar derart, daß eine direkte Abstützung
der Fanggabel 11, 12 auf der Kettenradwelle 19 erfolgt.
Bezugszeichenliste
[0014]
1 Druckwerk
2 Druckwerk
3 doppelt großer Druckzylinder
4 doppelt große Kettenradabnahmetrommel
5 doppelt große Kettenradzuführtrommel
6 Greiferwagen
7 Kette
8 Schiene
9 Laufrolle
10 Kurvenrolle
11 erste Fanggabel
12 zweite Fanggabel
13 Verstellschraube
14 Halterung
15 Halterung
16 doppelt großes Kettenrad
17 Höhenverstellung
18 Keil
19 Kettenradwelle
20 Justierschraube
21 Stift
22 Seitenständer
23 Bedienungsseite
24 Antriebsseite
25 Lager
26 Verschraubung
27 Höhenverstellung
28 Verschraubung
29 Schiene
30 Fixierung
1.) Vorrichtung zur schwingungsarmen Übergabe und zum Transport von Bogen zwischen
doppelt großen Druckzylindern einer Mehrfarben-Bogenrotationsoffsetdruckmaschine mittels
auf Schienen bewegbaren Greiferwagen, die über Kulissenverbindungen durch endlose
Ketten angetrieben sind und zur paßgenauen Bogenübergabe durch umlaufende Fanggabeln
und in die Fanggabeln eingreifende Kurvenrollen ausrichtbar sind, wobei die Fanggabeln
mit auf einer Kettenradwelle angeordneten Halterungen verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greiferwagen (6) im Zweier-Rhythmus durch eine in radialer Richtung mittels
einer Höhenverstellung (27) justierbare erste Fanggabel (11), die mit einer fest auf
der Kettenradwelle (19) einer doppelt großen Kettenradtrommel (4, 5) angeordneten
Halterung (14) verbunden ist und durch eine in radialer Richtung mittels einer Höhenverstellung
(17) justierbare zweite Fanggabel (12) ausrichtbar sind, die mit einer drehbar zur
ersten Fanggabel (11) angeordneten Halterung (15) verbunden ist, daß die Fanggabeln
(11, 12) mit einem auf der Kettenradwelle (19) in tangentialer Richtung justierbaren
doppelt großen Kettenrad (16) stirnseitig lösbar verbunden sind, und daß die Fanggabeln
(11, 12) sowie das doppelt große Kettenrad (16) zur Kettenradwelle (19) unter der
Wirkung von justierbaren Keilen (18, 20) spielfrei gelagert sind.
2.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Fanggabel (12) mittels einer ringförmigen Aufnahme der Halterung (15)
auf den Flansch der Halterung (14) der ersten Fanggabel (11) gelagert ist.
3.) Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flansch der Halterung (14) der ersten Fanggabel (11) mit der Kettenradwelle
(19) durch Stifte (21) fest verbunden ist.
4.) Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das doppelt große Kettenrad (16) und die zweite Fanggabel (12) in tangentialer
Richtung durch Verstellschrauben (13) justierbar sind.
5.) Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das doppelt große Kettenrad (16) oder die zweite Fanggabel (12) mittels einer
Verstellschraube (13) in tangentialer Richtung justierbar ist, und daß Verschraubungen
(26) oder Verschraubungen (28) alternativ lösbar im doppelt großen Kettenrad (16)
vorgesehen sind.
6.) Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fanggabeln (11, 12) durch eine Fixierung (30) in einer Nullstellung arretierbar
sind.
7.) Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschraubungen (26, 28) mit dem für eine Justierung erforderlichen Spiel
in zugeordneten Bohrungen angeordnet sind.
8.) Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei gegeneinander gerichtete Keile (18) in horizontal verlaufenden Führungen
der Halterung (15) der zweiten Fanggabel (12) auf dem Flansch der Halterung (14) der
ersten Fanggabel (11) abgestützt mittels einer Justierschraube (20) verschiebbar
angeordnet sind.