[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Apparat zur Abscheidung von Fremdkörpern, insbesondere
Metallteilen, aus rieselfähigem Schüttgut mit einem in einem Fallrohr angeordneten
Detektor und einem durch ein Antriebsorgan beweglichen Auswerfmechanismus.
[0002] In rieselfähigen Produkten enthaltene unerwünschte metallische Verunreinigungen können
erhebliche Beschädigungen an Produktionsmaschinen und damit zu unangenehmen und kostspieligen
Betriebsstörungen führen.
[0003] Um dies zu vermeiden sind bereits Metallabschneidegeräte bekannt, mit auf induktivem
oder magnetischem Prinzip arbeitenden Detektoren, die auf metallische Fremdkörper
eines in einem Fallschacht frei herabrieselnden Schüttgutes ansprechen. Der Detektor
bewirkt die Umlenkung einer darunter befindlichen Klappe oder eines biegsamen Fallrohres
zur Abscheidung festgestellter Fremdkörper. Da die Feststellung und Ausscheidung der
Fremdkörper während der freien Fallbewegung des Schüttgutes im Fallschacht erfolgen
muss, bedingt dies einen relativ grossen vertikalen Abstand zwischen dem Detektor
und dem Abscheidmechanismus. Dieser vertikale Abstand ist bedingt durch die elektrische
und mechanische Anspruchsverzögerung des Abscheidmechanismus nachdem der Detektor
einen Fremdkörper festgestellt hat. Die dadurch bedingte grosse Bauhöhe solcher Apparate
ist der Anwendung direkt auf Produktionsmaschinen aus Platzgründen und verfügbarer
Raumhöhe hinderlich. Für stehende Materialsäulen die entsprechend des Verbrauches
nachrutschen - im Gegensatz zum freien Materialausfluss - können solche Abscheider
nicht verwendet werden.
[0004] Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe besteht darin, einen Apparat der eingangs
genannten Art derart weiter zu entwickeln, dass eine wesentlich geringere Bauhöhe
möglich ist, ohne die Funktionssicherheit zu beeinträchtigen, sodass er direkt auf
eine Produktionsmaschine zum Beispiel einen Spritzgussautomaten aufgesetzt werden
kann.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass im Fallrohr Schikanen oder Schüttgut-Umlenkorgane
zur Verminderung der Fallgeschwindigkeit des Schüttgutes vorhanden sind, das Antriebsorgan
mit einem die Schikanen oder Schüttgut-Umlenkorgan enthaltenden Abscheidblock bewegungsverbunden
ist, dieser Abscheidblock in seiner Auswurfposition über einem offenen Auslass steht
und Mittel vorhanden sind, welche in dieser Position die Schüttgut-Einlassöffnung
oberhalb den Schikanen oder Umlenkorganen verschliessen.
[0006] Dadurch, dass der Fall des Schüttgutes nach dem Durchgang durch den Detektor verzögert
wird, ist es möglich, die Bauhöhe eines solchen Fremdkörper abscheidenden Gerätes
vergleichsweise wesentlich niedriger zu halten.
[0007] Derartige Abscheider lassen sich auch bei stehenden Materialsäulen verwenden, da
während des Abscheidvorganges kein Material hinter den Schieber gelangen und dessen
Rückzug behindern würde.
[0008] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des Apparate
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Apparat
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Ausführungsvariante des Apparates.
[0009] Der Apparat dient zum Abscheiden von Fremdkörpern, inbesondere von magnetischen
und nichtmagnetischen Metallteilen aus rieselfähigem Schüttgut. Hiezu dient ein Abscheidmechanismus
1, der einen Abscheidblock 2 mit Detektor 12, Schikanen 3, 4, Antriebsmitteln 13 für
den Abscheidblock 2 und eine elektronische Auswertschaltung aufweist. In einem Gehäuse
9 ist ein schiebeartiger Abscheidblock 2 geradlinig horizontal beweglich gelagert.
Dieser wird von einem Zylinderkolbenaggregat 13 angetrieben, der an eine pneumatische
oder hydraulische Druckquelle angeschlossen und durch ein Elektromagnetventil gesteuert
ist. Oberhalb des Apparates befindet sich ein Trichter 18 zur Aufnahme des Schüttgutes.
Unterhalb des Trichters 18 und eines den Durchlass bestimmenden Kunststoffringes
11 ist ein vertikales Fallrohr 5 vorhanden. Zwischen dem Gehäuseboden und einem Befestigungsflansch
6 befindet sich ein vertikaler Rohrstutzen 15. Der Apparat ist mittels des Befestigungsflansches
6 direkt auf einer Produktionsmaschine od.dgl. befestigbar.
[0010] Mit Hilfe des Zylinderkolbenaggregates 13 lässt sich der Abscheidblock 2 verschieben,
so dass hernach das untere Ende des Fallrohres 5 über einen schräg nach unten verlaufenden,
offenen Ausscheidkanal 7 zu liegen kommt. Mit dem Abscheidblock 2 ist oben auf dem
Gehäuse 9 ein länglicher Verschlussdeckel 8 verbunden. Dieser ist so ausgebildet,
dass er die Bewegung des Abscheidblockes 2 mitmacht und in der AbscheidPosition die
Einlassöffnung 17 für das Schüttgut verschliesst.
[0011] Aus Fig. 2 geht die Ausbildung des Abscheidblockes 2 im Detail hervor. Der Abscheidblock
2 wird seitlich von zwei stationären Führungsschienen 10 gehalten und ist somit in
Richtung des Pfeiles D (Fig. 1) beweglich gelagert. Eine mit dem Abscheidblock 2 verbundene
Stromzufuhrmuffe 18 kann sich in einen Längsschlitz 19 bewegen. Im Innern des Abscheidblockes
2 befindet sich ein Fallrohr 5, das in seinem unteren Bereich mit Schikanen in Form
von zwei mit vertikalem Abstand untereinander liegenden Prallblechen 3, 4 versehen
ist.
[0012] Diese haben zueinander entgegengesetzte, abwärts gerichtete Neigungen und liegen
sich diametral gegenüber. Die Anordnung dieser Prallbleche 3, 4 ist so getroffen,
dass sie sich leicht überlappen, so dass kein freier Durchfall von Schüttgut möglich
ist. Das Schüttgut trifft somit vorerst auf das eine und hernach auf das andere Prallblech
auf.
[0013] Oberhalb diesen Schikanen 3 und 4 befindet sich im Abscheidblock 2 ein um das Fallrohr
5 aussen herum angeordneter Detektor 12 in Form einer auf Induktionsbasis arbeitenden
Schwingkreis- und Kopplungsspule 14, welche mit einer elektronischen Signalauswert-
und Steuereinrichtung verbunden sind. Ueber diesen beiden Spulen befindet sich ein
Abschirmtopf 16 oder Fokusierring. Die im Bereich der Spulen durch das Fallrohr 5
gelangenden metallischen Fremdkörper bewirken über den Detektor 12, dass die Ausgangsspannung
an einem Oszillator verändert wird, welche über eine Differenzierstufe verstärkt und
mit einem Schwellenkompensator ausgewertet und ein Relais angesteuert wird. Dieser
Detektor 12 bewirkt somit, dass das in Richtung des Pfeiles A herabrieselnde Schüttgut
beim Durchtritt durch das von den Spulen 12 erzeugte Hochfrequenzschwingungsfeld
über die Steuerelektronik ein Relais ansteuert, welches auf ein Einlassventil für
das Druckmedium des Zylinderkolbenaggregates 13 einwirkt, wodurch der Abscheidblock
2 samt Prallblechen 3, 4 und Detektor 12 in Richtung des Pfeiles D bewegt wird.
[0014] Im Ruhezustand wird das herabrieselnde Schüttgut durch die Prallbleche 3, 4 am freien
Fall gehindert und gelangt mit einer Fallverzögerung und verringerten Geschwindigkeit
hernach in Richtung des Pfeiles B in das darunter liegende Rohrstück 15 und sodann
beispielsweise in eine Produktionsmaschine, welche eine Spritzgussmaschine sein kann.
[0015] Sobald der Detektor 12 einen Fremdkörper feststellt, bewirkt das dadurch erzeugte
Steuersignal, dass der Abscheidmechanismus 1 anspricht und der Abscheidblock 2 in
Richtung des Pfeiles D in die Abscheidstellung bewegt wird, in welcher das Füllrohr
5 über dem Abscheidauslass 7 zu liegen kommt. Gleichzeitig wird die Einlassöffnung
17 durch den am Abscheidblock 2 starr befestigten Verschlussdeckel oder Schieber
8 verschlossen, so dass in der Abscheidposition kein weiteres Schüttgut nachfliessen
kann. Falls der Abscheidblock 2 ausreichend lang ist, sodass er die Einlassöffnung
17 in der Abscheidposition des Abscheidblockes 2 direkt überdeckt, ist kein zusätzlicher
Schieber 8 erforderlich. Nachdem der Fremdkörper zusammen mit einem geringen Teil
des Schüttgutes über den Abscheidauslass 7 in Richtung des Pfeiles C ausgelassen
ist, wird der Abscheidmechanismus 1 wieder in die Ausgangsposition zurückbewegt, worauf
das Schüttgut wieder in Richtung des Pfeiles B abfliessen kann. Das stationäre Rohrstück
15 dient als Zwischenspeicher für das Schüttgut während des Abscheidvorganges.
[0016] In Fig. 3 ist eine Ausführungsvariante dargestellt, bei welcher anstelle der Prallbleche
3, 4 im Fallrohr 5 ein Schrägkanal 20 vorhanden ist. Die seitliche Auslenkung dieses
Schrägkanales 20 ist so gewählt, dass sie grösser ist als der Durchmesser des Schrägkanales.
Dadurch wird verhindert, dass ein Fremdkörper nicht ungehindert in Vertikalrichtung
herabfallen kann, sondern stets auf den Schrägkanal 20 auftreffen muss, da die seitliche
Versetzung des Schrägkanales mindestens um einen Abstand a grösser als sein Durchmesser
ist. Die übrige Wirkungsweise ist die gleiche wie beim Ausführungsbeispiel nach den
Fig. 1 und 2, d.h. der Abscheidblock 2 wird ebenfalls durch ein Zylinderkolbenaggregat
13 in Richtung des Pfeiles D bewegt.
[0017] Anstelle eines hydraulischen oder pneumatischen Zylinderkolbenaggregates 13 könnte
auch ein elektromagnetisches Solenoid mit hoher Ansprechgeschwindigkeit treten.
[0018] Statt eine geradlinige Bewegung könnte der Abscheidblock 2 auch um eine vertikale
oder horizontale Achse verschwenkbar sein.
[0019] Selbstverständlich könnten auch mehr als zwei Prallbleche oder andere als Fall-Schikane
dienende Prallkörper vorgesehen werden. Auch der Schrägkanal 20 könnte mehrere Knickungen
aufweisen.
[0020] Durch geeignete Ausbildung und Wahl der Empfindlichkeit des Detektors, der beispielsweise
auf Dichteunterschiede der Fremdkörper anspricht, können ausser Metallteilen auch
andere Fremdkörper, wie Glas, Steine od.dgl. ausgeschieden werden.
1. Apparat zur Abscheidung von Fremdkörpern, insbesondere Metallteilen, aus rieselfähigem
Schüttgut, mit einem in einem Fallrohr angeordneten Detektor und einem durch ein Antriebsorgan
beweglichen Auswerfmechanismus, dadurch gekennzeichnet, dass im Fallrohr (5) Schikanen
(3, 4) oder Schüttgut-Umlenkorgane (20) zur Verminderung der Fallgeschwindigkeit
des Schüttgutes vorhanden sind, das Antriebsorgan (13) mit einem die Schikanen (3,
4) oder Schüttgut-Umlenkorgane (20) enthaltenden Abscheidblock (2) bewegungsverbunden
ist, dieser Abscheidblock (2) in seiner Auswurfposition über einem offenen Auslass
(7) steht und Mittel vorhanden sind, welche in dieser Position die Schüttgut-Einlassöffnung
(17) oberhalb den Schikanen (3, 4) oder Umlenkorganen (20) verschliessen.
2. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Abscheidblock
(2) oberhalb den Schikanen (3, 4) oder der Umlenkorgane (20) den Detektor (12) enthält.
3. Apparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schikanen im Fallrohr
(5) aus mindestens zwei mit Abstand untereinander angeordneten, nach entgegengesetzten
Seiten geneigten, sich diametral gegenüberliegenden Prallblechen (3, 4) bestehen.
4. Apparat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abscheidblock
(2) geradlinig bewegbar und mit einem die Schüttgut-Einlassöffnung (17) in der Auswurfposition
überdeckenden Schieber (8) verbunden ist.
5. Apparat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abscheidblock
(2) mit einem pneumatischen oder hydraulischen Zylinderkolbenaggregat (13) bewegungsverbunden
ist, das über elektronische Zwischenglieder durch den Detektor (12) steuerbar ist.
6. Apparat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich unterhalb
des Fallrohres (5) ein stationärer, der Schüttgut-Speicherung dienender Rohrstutzen
(15) befindet.
7. Apparat nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Umlenkorgan aus einem im Fallrohr (5) befindlichen Schrägkanal (20) besteht, dessen
vertikale Auslenkung grösser als der Durchmesser des Fallrohres (5) ist.