[0001] Die Erfindung betrifft eine Pulverlöschanlage zum Einbau auf ein Pulverlösch-Fahrzeug
oder zum Einbau in ein kombiniertes Löschfahrzeug, bestehend aus einem mit einem Löschpulver
gefüllten Behälter, der über eine Aufladeleitung mittels eines in gesonderten Hochdruckbehältern
abgefüllten Treibgases hohen Druckes unter Druck gesetzt wird, wobei ein oder mehrere
Verbraucher mit dem Behälter verbunden sind.
[0002] Derartige Anlagen arbeiten nach dem Trockenlösch-Verfahren, mit feinkörnigem Trockenlöschpulver,
das unter Druck von Stickstoff oder dergleichen über Schläuche mit angeschlossenen
Löschpistolen oder über einen Pulverwerfer ausgespritzt wird. Dabei entwickelt sich
eine dichte, mit zunehmenden Abstand von der Löschpistole oder dem Pulverwerfer großräumiger
werdende Löschwolke, mit der sich ein Brandherd umhüllen und das Feuer schlagartig
ersticken läßt. Da die Löschpistole und der Pulverwerfer nach belieben an-oder abgestellt
werden können, besteht die Möglichkeit schußweisen (sparsamen) Einsatzes des Löschmittels,
insbesondere bei der anschließenden Bekämpfung versteckter Brandherde oder bei Nachzündungen.
[0003] Um einen Löschpulverfluß zu ermöglichen, muß das Löschpulver in den Pulverbehälter
mit einem Druckgas durchsetzt werden. Hierzu werden beispielsweise Stickstofflaschen
verwendet, die einen Fülldruck von 200 bar aufweisen.
[0004] Es ist bekannt ( DE-OS 23 35 680), derartige Pulverlöschanlagen als schnellwirkendes
Löschverfahren auf Löschfahrzeugen einzusetzen. Hier wird der Pulverbehälter über
eine Speiseleitung mit einem Reduzierventil mit dem Druckgas beaufschlagt.
[0005] Die bekannten Anlagen arbeiten nach dem Normaldruck- oder dem Hochdruck-Verfahren.
Beim Normaldruck-Verfahren wird der pulvergefüllte Kessel im Einsatzfalle mit Stickstoff
unter Druck von ca. 14 bar gesetzt. Beim Hochdruck-Verfahren stehen die pulvergefüllten
Kessel permanent unter einem Druck von 30 bar. Beide Verfahren haben den Nachteil,
daß aufgrund der Betriebsdrücke die Kesselwandung relativ dick sein muß, was sich
im Kesselgewicht und im Bezugspreis niederschlägt. Außerdem kommen noch die Flaschengewichte
der Treibgasflaschen hinzu. Die hierdurch bedingten Gewichte machen sich insbesondere
bei Feuerlösch-Fahrzeugen ungünstig bemerkbar. Fahrzeuge haben ein zulässiges Gesamtgewicht.
Sind die Anlagenteile sehr schwer, dann kann nur eine geringe Menge an Löschmittel
aufgenommen werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, insbesondere für Feuerlösch-Fahrzeuge eine
Pulverlöschanlage zu schaffen, die leichter und kostengünstiger ist und somit eine
optimalere Auslastung des Fahrzeuges ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Hochdrucktreibgas im Einsatzfalle mittels
einer Druckreduzierung in der Aufladeleitung dem Pulverbehälter zugeführt und dieser
bis zu einem Betriebsdruck gleich oder kleiner 4 bar aufgeladen wird. Zweckmäßigerweise
wird das Hochdrucktreibgas in zwei Stufen auf den Betriebsdruck reduziert.
[0008] Mit dieser Maßnahme wird der zur Förderung des Pulvers erforderliche Druck auf ein
Minimum begrenzt, wodurch die Kesselwandstärke, die Gasmenge und somit auch die Anzahl
der Gasflaschen reduziert wird.
[0009] Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Druckreduzierung besteht aus einem Hochdruckregler
und einem Niederdruckregler, zwischen denen ein Druckminderer eingebaut ist, der eingangsseitig
mittels einner Leitung mit der Aufladeleitung und ausgangsseitig mittels einer Leitung
mit dem Niederdruckregler verbunden ist. Auf diese Weise kann das, unter 200 bar stehende
Hochdrucktreibgas in der ersten Stufe auf 14 bar und in der zweiten Stufe auf beispielsweise
3 bar reduziert werden.
[0010] Ist ein Pulverwerfer vorgesehen, so muß das Pulver auf große Weiten gebracht werden.
Um diese Weiten auch bei einem Niederdruck im Behälter zu erreichen, ist das Entnahmerohr
für den Werfer eingangsseitig mit einer Gaszuführungsleitung
versehen, die am anderen Ende zwischen dem Rückschlagventil und dem Niederdruckregler
mid der Aufladeleitung verbunden ist. Damit wird eine zusätzliche Energie eingeleitet,
die die ausreichende Weite des Pulverwerfers gewährleistet. Außerdem wird hierdurch
die ausgeworfene Pulverglocke vergleichmäßigt.
[0011] Zum Spülen der Verbraucherleitungen ist im oberen Bereich des Behälters eine Spülleitung
angeschlossen, die behälterinnenseitig einen Staubfilter aufweist und behälteraussenseitig
über Ventile mit dem Verbrauchern verbunden ist. Bei Öffnung der Spülventile wird
das im Behälter vorhandene Druckgas freigegeben und mittels des Filters das Löschpulver
zurückgehalten. Somit können mittels des im Behälter befindlichen Druckgases die Verbraucherleitungen
gespült werden.
[0012] Die Schaltung einer beispielhaften Pulverlöschanlage ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben.
[0013] Die Pulverlöschanlage 16 besteht im wesentlichen aus dem Pulverbehälter 1, der Hochdruckflasche
2 (es kann auch eine ganze Batterie von Flaschen vorgesehen sein), sowie den Verbrauchern
18, 19 und 20. Im Ausführungsbeispiel ist der Verbraucher 18 für ein Werferrohr und
die Verbraucher 19 und 20 für Schlauchleitungen vorgesehen. Der Behälter 1 ist mit
dem Löschpulver 28 gefüllt. Von der Hochdruckflasche 2 geht eine Aufladeleitung 17
in den Behälter 1. In der Aufladeleitung 17 befindet sich eine Druckreduzierung 23,
die aus einem Niederdruckregler 5, einem Hochdruckregler 3 und einem dazwischengeschalteten
Druckminderer 4 besteht, wobei dieser Druckminderer über Leitungen 24 und 25 einerseits
mit der Aufladeleitung 17 und andererseits mit dem Niederdruckregler 5 ver bunden
ist. Fernerhin ist in der Leitung 17 ein Rückschlagventil 6 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel
sind zwei Entnahmerohre 21 und 22 vorgesehen, wobei an dem Entnahmerohr 22 über ein
Absperrventil 9 ein Werferrohr 18 angeordnet ist. An dem Entnahmerohr 22 sind über
Ventile 10 und 11 Schlauchleitungen 19 und 20 vorgesehen. Für die zusätzliche Gaszufuhr
in das Werferrohr 18 ist eine Leitung 15 vorgesehen, die zwischen dem Rückschlagventil
6 und dem Niederdruckregler 5 mit der Aufladeleitung 17 verbunden und in das untere
Ende des abgewinkelten Entnahmerohres 21 eingeführt ist. Zur Spülung der Verbraucher
18 bis 20 ist eine Spülleitung 26 angeordnet, die im oberen Berich in den Behälter
1 geführt ist und dort ein Staubfilter 27 aufweist. Über Zweigleitungen 26a und 26b
sind weitere Leitungen vorgesehen, in denen sich Spülventile 12, 13 und 14 befinden.
Zur Überwachung der Anlage ist ein Betriebsdruckmanometer 8 und ein Sicherheitsventil
7 im Behälter 1 vorgesehen.
1. Pulverlöschanlage zum Aufbau auf ein Pulverlöschfahrzeug oder zum Einbau in ein
kombiniertes Löschfahrzug, bestehend aus einem mit einem Löschpulver gefüllten Behälter
der über eine Aufladeleitung, mittels eines in gesonderten Hochdruckbehältern abgefüllten
Treibgases hohen Druckes unter Druck gesetzt wird wobei, ein oder mehrere Verbraucher
mit dem Behälter verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Hochdrucktreibgas
im Einsatzfalle mittels einer Druckreduzierung in der Aufladeleitung dem Pulverbehälter
zugeführt und dieser bis zu einem Betriebsdruck gleich oder kleiner als 4 bar aufgeladen
wird.
2. Pulverlöschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hochdrucktreibgas
in zwei Stufen auf den Betriebsdruck reduziert wird.
3. Pulverlöschanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckreduzierung
(23) aus einem Hochdruckregler (3) und einem Niederdruckregler (5) besteht und zwischen
beiden ein Druckminderer (4) eingebaut ist, der eingangsseitig mittels einer Leitung
(24) mit der Aufladeleitung (17) und ausgangsseitig mittels einer Leitung (25) mit
dem Niederdruckregler verbunden ist.
4. Pulverlöschanlage nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennz
eichnet, daß in der Aufladeleitung (17) zwischen dem Behälter (1) und dem Niederdruckregler
(5) ein Rückschlagventil (6) vorgesehen ist.
5. Pulverlöschanlage nach den Ansprüchen1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Behälter (1) zwei gesonderte Entnahmerohre (21 und 22) eingeführt sind, die ausgangsseitig
für unterschiedliche Verbraucher (18), bzw. (19 und 20) vorgesehen sind.
6. Pulverlöschanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahmerohre
(21,22) innerhalb des Behälters (1) winkelförmig nach unten gebogen sind.
7. Pulverlöschanlage nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an einem
der Entnahmerohre (21) ausgangsseitig ein Werferrohr (18) angeschlossen ist und das
eingangsseitig in das Entnahmerohr (21) eine Gaszuführungsleitung (15) eingeführt
ist, die am anderen Ende zwischen dem Rückschlagventil (6) und dem Niederdruckregler
(5) mit der Aufladeleitung (17) verbunden ist.
8. Pulverlöschanlage nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen
Bereich des Behälters (1) eine Spülleitung (26) angeschlossen ist, die behälterinnenseitig
einen Staubfilter (27) aufweist und behälteraussenseitig über Ventil (12 bis 14) mit
den Verbrauchern (18 bis 20) verbunden ist.