[0001] Die Erfindung betrifft einen Trockner, insbesondere für die chemische Industrie mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Trockner ist aus der EP-Veröffentlichung 60 212 bekannt. Hierbei ragt
der Lüfterkorb im Deckenteil des Gehäuses direkt in die Trockenkammer und saugt aus
dieser den Gasstrom an. Druckseitig wird der Gasstrom vom Lüfterkorb im Deckenteil
als Hauptstrom längs der Rückwand der Trockenkammer nach abwärts am Abdeckblech an
der Rückseite des Beschickungswagens vorbeigedrückt Die Rückwand der Trockenkammer
ist mit einer Heizvorrichtung ausgestattet. Der Gashauptstrom durchströmt dann den
Beschickungswagen in Längsrichtung. Im Deckenteil ist ferner in der druckseitigen
Kammer eine Steuervorrichtung vorhanden, die einen Nebenstrom in die Trockenkammer
längs den Seitenwänden drückt, an der sich Kondensatoren befinden. Nichtkondensierte
Teile des Nebenstromes werden vom Lüfter ansaugseitig zurückgesaugt. Nachteilig ist,
daß dieser Trockner entsprechend seinem Anwendungszweck und den dadurch auftretenden
Forderungen sehr kompliziert aufgebaut ist. Ferner wird der Nebengasstrom direkt
den Kondensatoren zugeführt, wobei die vom Lüfter verliehene Gasstromwärme nicht
durch das zu trocknende Gut reduziert wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfacheren und vielseitiger anwendbaren
Trockner zu schaffen, der zudem noch eine bessere Energieausnutzung ermöglicht.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1.
[0005] Die Erfindung bietet den Vorteil, daß der Gasstrom ohne scharfe Umlenkungen als weitgehenst
laminarer Gesamtstrom über die zu trocknenden Güter hinweggeführt wird, wodurch diesen
Wärmeenergie entzogen wird. Dadurch wird die zum Herunterkühlen und für das Kondensieren
notwendige Energie verringert. Außerdem sorgen die druckseitigen und saugseitigen
Kammern im Deckenteil und Gehäuse für eine Beruhigung der Gasströmung. Durch Anwendung
von Filtern können die mitgerissenen Staubpartikelchen und dergleichen zurückgehalten
werden. Zugleich wird druckseitig und ansaugseitig vom Lüfter ein Überdruck und ein
Unterdruck erzeugt, wodurch es möglich wird, in den entsprechenden Deckenteilen Luftzutritte
bzw. Gasaustritte vorzusehen. Da der Beschickungswagen von Umlenkblechen freigehalten
wird, kann er einfach aufgebaut werden. Vorzugsweise ist er als Rahmen aufgebaut und
dadurch allseitig frei. Mit dem Trockner ist sowohl ein Umluftbetrieb wie auch ein
Frischluftbetrieb möglich. Es kann gesteuert Frischluft in gewünschtem Maße zugesetzt
bzw. ein Gasstromanteil als Abluft abgeführt werden.
[0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung, sowie dadurch bedingte Vorteile ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen schematischen vertikalen Schnitt des Trockners nach der Erfindung;
Fig. 2 einen schematischen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1
Fig. 3 eine Draufsicht.
[0008] Der Trockner 1 besitzt ein im Querschnitt rechteckförmiges Gehäuse 2. Dieses umschließt
eine quaderförmige Trockenkammer 3. Die Trockenkammer 3 wird von den Seitenwänden
4, 5, der Rückwand 6, der Tür 7, sowie dem Boden 8 und der Decke 9 begrenzt.
[0009] In die quaderförmige Trockenkammer 3 ist durch die Tür 7 ein Beschickungswagen 10
einschiebbar, der die Trockenkammer 3 passend ausfüllen kann. Dieser Wagen 10 besitzt
von einem Rahmen getragene Etagen 11, zwischen die nicht dargestellte Horden mit den
zu trocknenden Produkten einschiebbar sind. Der mit Rollen 12 versehene Wagen 10 ist
in seinen Abmessungen, zumindest den Seitenabmessungen, dem Querschnitt der Trockenkammer
3 angepaßt. Der Wagen 10 ist zumindest nach den Seiten hin offen. Vorzugsweise ist
aber auch die Vorderund Rückseite offen. Die Trockenkammer 3 kann auch so gestaltet
sein, daß sie mehrere Beschickungswagen 10 nebeneinander oder hintereinander aufnehmen
kann.
[0010] Die Seitenwände 4, 5 der Trockenkammer 3 sind von gelochten Blechen gebildet, die
für das Reinigen nach einwärts schwenkbar gelagert sind. Die Löcher 13 erstrecken
sich in im Abstand voneinander angeordneten Lochreihen über die Breite der Seitenwände
4, 5. Sie erstrecken sich in Spalten, zumindest über die Höhe des Beschickungswagens
10. Die Größe der Löcher 13 ist von Lochreihe zu Lochreihe so bemessen, daß die mit
den Pfeilen I angedeuteten Gasteilströme in Querrichtung durch den Beschickungswagen
10 in etwa gleich sind.
[0011] Die Seitenwände 4, 5 bilden mit den Gehäuseseitenteilen 14, 15 Kammern 16, 17. Die
Oberseite der quaderförmigen Kammern 16, 17 kann durch Filter 18, 19 abgeschlossen
sein. Es können auch statt Filter laminare Gasströmung bewirkende Bleche, Lochbleche
oder dergleichen vorhanden sein. Die anderen Enden der Kammern 16, 17 bilden Bodenteile
20, 21.
[0012] Die Seitenkammern 16, 17 mit ihren Seitenteilen 14, 15, den Seitenwänden 4, 5, den
Filtern 18, 19 und den Bodenteilen 20, 21 können als getrennte Baumodule ausgebildet
sein. Sie können in gleichbleibender Größe mit Trockenkammermodulen zusammengebaut
werden, die in ihrer Größe den jeweiligen Anwendungszwecken angepaßt werden.
[0013] Das Gehäuse 2 besitzt weiter ein Deckenteil 22, das fest mit den übrigen Gehäuseteilen
verbunden ist. Das Deckenteil 22 besitzt gleichfalls einen rechteckförmigen Grundriß.
Seine Seitenwände setzen Gehäuseteile 14, 15 nach aufwärts fort.
[0014] Das Deckenteil 22 weist ein das Filter 19 und die Decke 9 übergreifendes Gehäuseteil
23 auf. Dieses Gehäuseteil 23 ist durch eine liegende Zwischenwand 24 in eine Hauptkammer
25 und in eine Nebenkammer 26 unterteilt. Wenigstens die Hauptkammer 25 ist an ihrem
einen Eingang, über die Gas in der angedeuteten Pfeilrichtung zuströmt, mit einer
einstellbaren, steuerbaren Klappe 27 versehen. Eine gleiche Klappe kann zusätzlich
am Eingang der Nebenkammer 26 vorgesehen sein. Ferner ist eine steuerbare Klappe 28
am Ausgang der Nebenkammer 26 vorhanden.
[0015] In der Nebenkammer ist liegend ein Kondensator 29 angeordnet. Dieser wird von einem
Rohrregister gebildet, das von Kühlflüssigkeit durchströmt wird. Unterhalb des Kondensator
29 befindet sich eine nur schematisch angedeutete Auffangsschale 30 für Kondenswasser.
[0016] Dem Raum vor der Klappe 27 ist ein Gasaustrittsstutzen 31 mit einer Steuerklappe
32 zugeordnet. Sind die Klappen 27, 28 geschlossen, kann die gesamte Gasströmung nach
außen abgeführt werden. Es kann zusätzlich ein Austrittsfilter 33 vorgesehen sein.
[0017] Die Kammer 25 mündet nach aufwärts in einen Lufteintrittsstutzen 34, der mit einem
Filter 35 und einer Steuerklappe 36 versehen sein kann. Über den Stutzen 34 kann für
"Frischluftbetrieb" die erforderliche Frischluft zugeführt werden.
[0018] Da die Kammern 25, 26 ansaugseitig zu einem Lüfterkorb 37 vorgesehen sind, der durch
einen Elektromotor 38 angetrieben wird und Gas in der angedeuteten Pfeilrichtung über
eine Ansaugöffnung 39 ansaugt, entstehen in diesen Unterdrücke. Hierdurch wird ein
Ansaugen von steuerbarer Frischluft in der angedeuteten Pfeilrichtung über den Ansaugstutzen
34 ermöglicht.
[0019] An die Ansaugöffnung 39 schließt sich ein den Gehäuseteil 23 teilweise überdeckender
Gehäuseteil 40 an, der den Lüfterkorb 37 umschließt und den Elektromotor 38 trägt.
Er setzt sich in eine gegenüber der Ansaugöffnung 39 erweiternde Druckkammer 41 fort.
Diese Druckkammer 41 besitzt in ihrem nach abwärts gerichteten Kammerteil eine Heizvorrichtung
42. Diese wird gleichfalls von einem Röhrenregister gebildet, welche ggf. von Heißdampf
oder dergleichen beheizt wird. Das Gehäuseteil 40 besitzt einen nach aufwärts gerichteten
Gasauslaßstutzen 42, der mit einer Steuerklappe 43 und gegebenenfalls einem Austrittsfilter
44 für einen Gasaustritt in der angegebenen Pfeilrichtung versehen ist.
[0020] Der Trockner 1 ist sowohl für "Umluftbetrieb" als auch für Betrieb mit "Teil- oder
Voll-Frischluft" geeignet. Beim Arbeiten mit Umluft kann der Trockner inertisiert
werden, z.B. mit Stickstoff, wodurch die Explosionsgefahr beim Trocknen von z.B. lösungsmittelhaltigen
Produkten vermindert wird.
[0021] Der vom Lüfterkorb 37 in die groß bemessene Druckkammer 41 bewegte Gasstrom wird
über die Heizvorrichtung 42 aufgeheizt. Das leicht demontierbare Filter 18 hält im
Gasstrom mitgerissene Staubteilchen oder dergleichen zurück. Der in die großräumige
Gaskammer 17 laminar einströmende und sich dort verteilende Gasstrom gelangt über
die vom Lochblech gebildete Seitenwand 4 gut verteilt über die Etagen 11 und damit
die zu trocknenden Güter des Beschickungswagens 10. Die Temperatur des Gasstromes
wird sich über den die Güter tragenden Hordenblechen zwischen den Etagen des Beschikkungswagens
10, bedingt durch die Verdunstungskälte, erniedrigen.
[0022] Je nach dem, welche Feuchtigkeitsmenge den zu trocknenden Produkten entnommen wird,
muß ein Gasnebenstrom zum Kondensator 29 gesteuert werden. Die Kondensationsleistung
kann durch die Steuerklappen 27, 28 eingestellt werden. Vorzugsweise wird der Kondensator
29 mit Kühlsohle beschickt, so daß eine Vorabsenkung der Temperatur erreicht wird.
Die von der Rotation des Lüfterkorbes 37 mit bewirkte Gasstromerwärmung ist bei der
Bemessung der Aufheizung durch die Heizvorrichtung 42 mit zu berücksichtigen. Über
die beiden Stufen 31 und 34 ist auch ein "Voll-Frischluftbetrieb" bei vollständigem
Ersatz der umgewälzten Luftmenge durch Frischluft möglich.
1. Trockner, insbesondere für die chemische Industrie, mit einem Gehäuse mit quaderförmiger
Trockenkammer, wenigstens einem die Trockenkammer passend ausfüllenden Beschickungswagen,
einem im Deckenteil des Trocknergehäuses untergebrachten Ventilator mit druckseitiger
Austrittskammer, einer Heizvorrichtung, einem Kondensator, einer Verteilvorrichtung
für den den Beschickungswagen, die Trockenkammer und den Deckenteil des Gehäuses durchströmenden
Gasstrom, der in einen über die Heizvorrichtung fließenden Hauptstrom und einen über
den Kondensator fließenden Nebenstrom aufteilbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
im Deckenteil (22) des Gehäuses (2) saugseitig des Ventilators (37, 38) eine Verzweigungskammer
ausgebildet ist, die in eine Hauptkammer (25) und eine Nebenkammer (26) unterteilt
ist, daß in der Nebenkammer der Kondensator (29) untergebracht ist, daß wenigstens
eine der Eingänge dieser Kammern eine Steuerklappe (27) für den Gasstrom aufweist,
daß in der druckseitigen Kammer (41) im Deckenteil (40) die Heizvorrichtung (42)
angeordnet ist, daß den Aus- bzw. Eingängen der Kammern (25, 26 bzw. 41) im Deckenteil
(22, 40) Seitenkammern (16, 17) im Gehäuse über die Höhe des Beschickungswagens (10)
zugeordnet sind und daß die die Trockenkammer (3) mitbildenden Seitenwände (4, 5)
Durchtrittsöffnungen (13) für den Gasstrom aufweisen.
2. Trockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenkammern (16, 17)
des Gehäuses (2) eintritts- bzw. austrittsseitig Filter (18, 19) aufweisen.
3. Trockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung (42)
und der Kondensator (29) von Rohrregistern gebildet sind.
4. Trockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der druckseitigen Kammer
(41) im Deckenteil (40) des Gehäuses (2) ein steuerbarer Gasauslaß (42, 43, 44) und
der saugseitigen Kammer (25) im Deckenteil (22) des Gehäuses ein steuerbarer Lufteinlaß
(31, 32, 33) zugeordnet ist.
5. Trockner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Lufteinlaß (31, 32, 33)
der Steuerklappe (27) für die Hauptkammer (25} nachgeordnet ist und daß ein dieser
Steuerklappe vorgeordneter Gasauslaß (31, 32, 33) vorhanden ist.
6. Trockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdurchtriffsöffnungen
(13) in den Wänden (4, 5) der Trockenkammer (3) zwischen den Etagen (11) des Beschickungswagens
(10) in solchen Größen angeordnet sind, daß die Teilgasströme durch den Beschickungswagen
etwa gleich sind.
7. Trockner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenkammerwände (4,
5) als nach einwärts in die Trocken-kammer (3) schwenkbare Lochwände ausgebildet sind.
8. Trockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenkammern (16, 17),
die Trockenkammer (3) und der Deckenteil (22, 40) des Gehäuses (2) als Module ausgebildet
sind.