[0001] Es ist bekannt, daß verschiedene polymere Materialien, wenn man sie in einem Lösungsmittel
löst, Unverträglichkeit zeigen. Diese Unverträglichkeit kann sich in verschiedener
Weise auswirken. So kann das eine Polymer ausflocken. Andererseits besteht bei bestimmten
Systemen die Möglichkeit, daß beide in Lösung bleiben, sich jedoch eine Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrennung
vollzieht, wobei sich die unverträglichen polymeren Materialien in unterschiedlicher
Konzentration auf diese beiden Phasen verteilen. Grundsätzliche Ausführungen über
derartige Systeme sowie die erforderliche Unverträglichkeit der beiden angesprochenen
polymeren Materialien finden sich in Dobry und Boyer-Kawenoki "Channel of Polymer-Science",
Band 2, No. 1, S. 90-100 (1947). Da zur Einstellung dieses Systems die Eigenschaften
von drei Materialien, nämlich der beiden polymeren Materialien sowie des Lösungsmittels
eine Rolle spielen, ist es bisher noch nicht gelungen, hier eine generelle technische
Lehre zu vermitteln. Es ist dem Fachmann aber möglich, anhand einfacher Laborversuche
die geeigneten Partner für die Einstellung derartiger Flüssigkeit-Flüssigkeit-phasengetrennter
Systeme zu ermitteln. Dieser grundsätzliche technische Gedanke wurde beispielsweise
auch bei dem in der DE-OS 20 30 604 beschriebenen Verfahren zur Herstellung kleiner
Polymerkapseln angewandt.
[0002] Nach dem Verfahren der DE-OS 20 30 604 wird ein flüssiges System aus mindestens einem
ersten und einem zweiten hydrophoben Polymer in einem organischen Lösungsmittel eingestellt,
wobei man die polymeren Materialien so wählt, daß sie unterhalb einer bestimmten kritischen
Temperatur eine homogene, aus einer einzigen Phase bestehende flüssige Lösung in dem
Lösungsmittel bilden und oberhalb der kritischen Temperatur eine Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrennung
erfahren. Dabei werden Teilchen des kernbildenden Stoffes in dem flüssigen System
dispergiert. Das System wird gerührt, während seine Temperatur oberhalb der kritischen
Temperatur gehalten wird, um eine Benetzung und Umhüllung der dispergierten Teilchen
des kernbildenden Stoffes durch die abgeschiedene Phase unter Bildung flüssiger Wände
zu erreichen, wonach sich ein Waschen der Kapseln in der Flüssigkeit anschließt. Vorzugsweise
soll als erstes Polymer halogenierter Gummi und als zweites Polymer ein Polyethylen-Vinylacetat-Copolymer
herangezogen werden. Als organische Lösungsmittel sollen mit Vorteil Cyclohexan, Toluol,
Xylol, Tetrachlorkohlenstoff und Methylisopropylketon eingesetzt werden. Ein ähnliches
Verfahren geht aus der DE-PS 1 212 497 hervor.
[0003] Im Ergebnis ist demzufolge festzuhalten, daß es bereits bekannt ist, das eingangs
beschriebene Flüssigkeit-Flussigkeit-phasengetrennte System zur Herstellung von Mikrokapseln
heranzuziehen.
[0004] Die JP 60-78 777 A beschreibt ein Thermocarbonband, das in seiner Aufschmelzfarbe
thermisch expandierbare Kügelchen in einer Zwischenschicht enthält, über der eine
Farbschicht angeordnet ist. Ein derartiges Material soll beim Einsatz eine gute Druckqualität
auch bei rauhem Papier bewirken. Allerdings ist dieses Material nicht zum Multi-use
geeignet und wegen der bereits angesprochenen Ausbildung der Zwischenschicht auch
arbeitsaufwendig herzustellen. Das in der DE-PS 12 01 855 beschriebene Farbband weist
zwar ebenfalls kleine Tröpfchen (Kügelchen) eines nicht flüchtigen Materials, ein
Pigment oder einen Farbstoff, verteilt in einem Harz, auf. Ein solches Farbband eignet
sich nicht zu dem angestrebten Multi-use in Thermodrucksystemen.
[0005] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Thermocarbonband mit einer kunststoffgebundenen
Aufschmelzfarbe auf einem Träger vorzuschlagen, das einfach herstellbar ist, auch
beim Beschreiben rauhen Papiers eine gute Druckqualität bewirkt und einen zufriedenstellenden
Multi-use e rmöglicht. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, ein zur Herstellung
eines solchen Thermocarbonbandes besonders geeignetes Verfahren vorzuschlagen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in der Aufschmelzfarbe beim
Thermodruckvorgang schmelzbare feste Polymerkügelchen in einer kontinuierlichen festen
Phase, die ein beim Thermodruckvorgang schmelzbares anderes Polymer, ein Wachs und/oder
eine wachsähnliche Substanz enthält, verteilt sind.
[0007] Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Thermocarbonbandes wird vorzugsweise so vorgegangen,
daß zwei unterschiedliche, in Lösung miteinander nicht verträgliche thermoplastische
Polymere, die beim Thermodruckvorgang schmelzen, unter Ausbildung eines 2phasigen
Systems in Lösung gebracht werden, zu dem erhaltenen Flüssigkeit-Flüssigkeit-phasengetrennten
System unter Rühren ein Farbmittel und ein Wachs gegeben werden, die erhaltene farbige
Emulsion auf den Träger eines Thermocarbonbandes aufgetragen und das Lösungsmittel
der Emulsion unter Ausbildung der festen Aufschmelzfarbe abgedampft wird.
[0008] Wenn im Rahmen der Erfindung von "Wachs" oder einem "wachsähnlichen Material" gesprochen
wird, so ist dieser Begriff weitestgehend zu verstehen. Ein derartiges Material soll
in der Regel folgende Eigenschaften haben: Bei 20 °C nicht knetbar, fest bis brüchig
hart, grob- bis feinkristallin, durchscheinend bis opak jedoch nicht glasartig, über
40°C ohne Zersetzung schmelzbar, allerdings schon wenig oberhalb des Schmelzpunktes
verhältnismäßig niedrig viskos und nicht fadenziehend. Unter wachsähnlichen Materialien
sollen also Stoffe verstanden werden, die bezüglich der physikalischen und chemischen
Eigenschaften weitgehend den Wachsen ähneln, wie sie oben definiert wurden. Bei der
Auswahl des jeweiligen Wachsmaterials unterliegt die Erfindung keinen wesentlichen
Beschränkungen. So sind beispielsweise geeignet: Paraffine, Silikone, Naturwachse,
wie Carnaubawachs, Bienenwachs, Ozokerit und Paraffinwachs, Synthetikwachse, wie Säurewachse,
Esterwachse, teilverseifte Esterwachse, Polyethylenwachse, sowie Polyglykole. Diese
Auflistung ist nicht erschöpfend. In der Mehrzahl der praktischen Ausführungsfälle
der Erfindung erweisen sich Esterwachse als besonders vorteilhaft. Hierzu zählen beispielsweise
das Hoechstwachs E und E-Wachs der BASF aus Montanwachs.
[0009] Die erfindungsgemäß aufgetragene eingefärbte Emulsion kann grundsätzlich jedes Lösungsmittel
enthalten, das einerseits die beiden nicht miteinander verträglichen thermoplastischen
Polymeren und andererseits auch das Wachs bzw. das wachsähnliche Material löst. Dies
ist eine Forderung der Erfindung, die insbesondere von aromatischen Lösungsmitteln,
wie Toluol, Xylol, Tetrahydronaphthalin, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Trichloräthan,
Trichlorethylen, Tetrachlorkohlenstoff, Perchlorethan oder Gemischen davon erfüllt
werden. Diesen aromatischen Lösungsmitteln können auch nicht-aromatische Lösungsmittel,
wie beispielsweise Ethanol, Äthylacetat und Methylethylketon, beigemischt werden.
[0010] Grundsätzlich sind auch verschiedene andere Lösungsmittel mit gutem Lösungsvermögen
geeignet. Ihre Anwendung ist jedoch häufig durch ihren zu hohen Siedepunkt sowie im
Hinblick auf toxikologische Gesichtspunkte beschränkt. Unter Berücksichtigung dieser
Gesichtspunkte hat sich für die Erfindung insbesondere Toluol als besonders geeignet
erwiesen.
[0011] Im Sinne der Erfindung läßt sich nicht durch eine allgemeine Angabe zum Ausdruck
bringen, welche chemischen oder physikalischen Parameter die Unverträglichkeit der
beiden einzusetzenden thermoplastischen Polymere, insbesondere in Gegenwart einer
Wachskomponente, in der Lösung bedingen. Wie bereits gesagt, ist es dem Fachmann anhand
einfacher Handversuche sehr schnell möglich, geeignete unverträgliche Polymerpaarungen
zu ermitteln. So hat es sich gezeigt, daß die nachfolgenden zwei Gruppen zur Auswahl
in Betracht kommen können: Gruppe 1: Polystyrol (u. a. das Handelsprodukt Polystyrol
143 E der Fir ma BASF AG), Polyacrylat, Polymethacrylat, Polyamid, Acrylonitril-Styrol-Copolymer,
Vinylidenchlorid-Acrylonitril-Copolymer, Äthoxy-Harze, Polyvinylformal; Gruppe 2:
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, Polyvinylether, Polyvinylester und Polybutadien.
[0012] Als Farbmittel kommen sämtliche Farbmittel von Aufschmelzfarben von Thermocarbonbändern
in Betracht. Es kann sich hierbei sowohl um Farbstoffe, als auch um Pigmente handeln.
Als Pigmente kommen insbesondere Ruß und Phtalozyanine in Betracht. Als Farbstoffe
haben sich insbesondere Azofarbstoffe bewährt. Der prinzipielle definitionsgemäße
Unterschied zwischen Pigmenten und Farbstoffen soll darin gesehen werden, daß Pigmente
unlöslich sind, auch in Bindemitteln, während Farbstoffe lösungsmittel- und/oder bindemittellöslich
sind (vgl. Römpps Chemie-Lexikon, 8. Aufl. D 1.2, 1981, S. 1239). Diese Unterscheidung
ist erfindungsgemäß nicht wesentlich.
[0013] Sie wirkt sich lediglich dahingehend aus, daß die eingefärbte Emulsion, die auf den
Träger des Thermocarbonbandes aufgetragen wird, das Farbmittel entweder gelöst und/oder
suspendiert enthält. Die gleichzeitige Gegenwart von suspendierten und gelösten Farbmitteln
ist dann gegeben, wenn ein Farbstoff in übersättigter Lösung vorliegt. Das Farbmittel
ist in den Polymerkügelchen und/oder der kontinuierlichen Phase der Aufschmelzfarbe
enthalten. Die jeweilige Verteilung richtet sich nach der Art des Farbmittels.
[0014] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können der erwähnten Emulsion Additive
beigefügt werden, die einerseits die Verfahrensführung zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Thermocarbonbandes begünstigen, andererseits aber auch die Eigenschaften des fertigen
Thermocarbonbandes verbessern. Hierbei spielen insbesondere Emulgatoren und/oder Weichmacher
für die Polymere (Polymer I und komplementäres Polymer II) eine Rolle. Zu den geeigneten
Weichmachern zählen insbesondere Fettsäuren, Fettsäureester, Ester der Phthal- und
Phosphorsäure, wie Dioctylphthalat und Trikresylphosphat. Als Emulgatoren haben sich
als besonders geeignet erwiesen: Wachsemulgatoren, wie Wachsemulgator OSN (BASF) Emulan
AF (BASF) und andere Emulane.
[0015] Die Mengenverhältnisse der Substanzen, die zur Ausbildung der Aufschmelzfarbe des
erfindungsgemäßen Thermocarbonbandes zweckmäßigerweise eingesetzt werden, unterliegen
keinen kritischen Beschränkungen. Das gilt insbesondere für den Lösungsmittelanteil.
Ein zu großer Lösungsmittelanteil ist für die Verwirklichung der vorliegenden Erfindung
unbedenklich. Er verursacht lediglich einen höheren Aufwand an Verdampfungsenergie.
Als allgemeine Regel kann gelten, daß in einer eingesetzen Rezeptur bzw. Emulsion
etwa 5 bis 30 Gewichtsteile Polymer I auf 5 bis 30 Gewichtsteile Polymer II sowie
auf 10 bis 40 Gewichtsteile Wachs bzw. wachsähnliches Material entfallen. Wählt man
als Polymer I Polystyrol, Polyacrylat und/Polyamid und als Polymer II Äthylenvinylacetat-Copolymer,
Polyvinylether und/oder Polyvinylester, dann gilt es als bevorzugt, daß etwa 10 bis
20 Gewichtsteile Polymer I auf 20 bis 30 Gewichtsteile Polymer II sowie 30 bis 40
Gewichtsteile Wachs, insbesondere Esterwachs, entfallen, wobei ganz besonders günstige
Ergebnisse erzielt werden, wenn etwa 15 Gewichtsteile Polymer I auf 25 Gewichtsteile
Polymer II sowie etwa 35 Gewichtsteile Wachs entfallen.
[0016] Die Menge des heranzuziehenden Farbmittels spielt lediglich im Hinblick auf die gewünschte
Intensität des mit dem erfindungsgemäßen Thermofarbband erzielten Ausdrucks eine Rolle.
Um zufriedenstellende Farbintensitäten zu erreichen, sollte das Farbmittel vorzugsweise
in einer Menge von etwa 5 bis 30 Gew.-% in der festen Aufschmelzfarbe enthalten sein,
wobei die jeweils gewählte Menge auch davon abhängt, ob man lediglich einen einfachen
Ausdruck oder einen "Multi-use" anstrebt. Bei dem letzteren Anwendungsfall wird man
den Anteil an Farbemittel, so weit es möglich ist, anheben. Hierbei kann es im Einzelfall
sogar erforderlich sein, über den zuletzt genannten Höchstwert hinauszugehen. S
elbstverständlich spielt auch die Farbintensität des jeweils gewählten Farbmittels
eine Rolle.
[0017] Die Menge des Lösungsmittels ist zunächst bestimmt durch die Forderung, das Polymer
I, das hierzu komplementäre Polymer II sowie das Wachs zu lösen. Diese Mindestlösungsmittelmenge
kann man im Hinblick auf die wünschenswerte Streichfähigkeit der farbigen Emulsion
mehr oder weniger weit überschreiten. Sobald die optimale Streichfähigkeit erreicht
ist, ist es nicht mehr sinnvoll, den Lösungsmittelanteil weiter anzuheben, da nach
dem Auftragen bzw. Aufstreichen der Emulsion auf den Träger des Thermofarbbandes das
Lösungsmittel wieder entfernt werden muß. Größere Lösungsmittelmengen erfordern größeren
Verdampfungsaufwand.
[0018] Als Regel kann gelten, daß die optimale Lösungsmittelmenge etwa das zwei- bis dreifache
der Menge der letztlich verbliebenen schmelzbaren Festsubstanzen ist. Die erwähnten
Additive spielen eine untergeordnete Rolle. Ihre Anteile liegen in der Regel bei etwa
1-5 Gew.-%, bezogen auf die feste Aufschmelzfarbe.
[0019] Die aus den vorgenannten Bestandteilen hergestellte Emulsion läßt sich anhand einfacher
Auftragstechniken auf den Träger des Thermocarbonbandes aufbringen. Geeignet sind
beispielsweise eine Rakel, ein sogenannter "Coater" und ähnliche Vorrichtungen. Das
Abdampfen des Lösungsmittels der aufgetragenen Emulsion geschieht vorteilhafterweise
durch Überleiten aufgewärmter Luft einer Temperatur von etwa 60 bis 80 °C. Das Ganze
geschieht zweckmäßigerweise bei kontinuierlicher Verfahrensführung.
[0020] Der Träger des Thermocarbonbandes kann beliebiger Art sein. Wird ein Multi-use angestrebt,
dann besteht er zweckmäßigerweise aus einem Kunststoff, wie aus einem Polyester oder
Polycarbonat. Die Stärke des Trägers liegt vorzugsweise zwischen etwa 4 und 10 Mikrometer.
[0021] Das erfindungsgemäße Thermocarbonband sowie auch das zu dessen Herstellung besonders
geeignete und vorstehend beschriebene Verfahren zeigen vielfältige Vorteile. Das erfindungsgemäße
Farbband ist mehrfach überschreibbar. Wobei je nach Qualitätsanforderung der Kunden
eine 5- bis 30-fache Überschreibbarkeit erreicht wird. Das erfindungsgemäße Thermocarbonband
ist, anders als die meisten Handelsprodukte, ganz besonders gut zum Bedrucken von
rauhem Papier geeignet, wobei scharfe Ausdrucke bis zu einer Papierrauhigkeit von
20 Bekksec entstehen. Es wird hierbei vermutet, daß das in der Farbschicht verteilte
Polymer (Polymerkügelchen eines Durchmessers von etwa 5 bis 100 Mikrometer) zu einem
dosierenden Abheben der Farbschicht und somit zu dem gewünschten Multi-use-Effekt
führt. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sehr einfach führen.
[0022] Die erwähnten Bestandteile können leicht in die aufzutragende Emulsion überführt
werden, wobei ein einfacher Mischer zur Herstellung der gewünschten Verteilung ausreicht.
[0023] In der beiliegenden Figur 1 wird das erfindungsgemäße Thermocarbonband 1 wiedergegeben,
wobei sich auf dem Träger 2 die Aufschmelzfarbe 3 befindet, die die Polymerkügelchen
4 in einer kontinuierlichen Phase 5 verteilt enthält.
[0024] Das nachfolgende Beispiel dient insbesondere der Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Beispiel
[0025] Es wurde folgende Rezeptur eingesetzt:
Polymer I (Polystyrol 143 E) 15 Gewichtsteile
Polymer II (komplementäres Polymer, Äthylenvinylacetat-Copolymer) 25 Gewichtsteile
Esterwachs (Petrolyte WB-14) 35 Gewichtsteile
Farbpigment (Spezial-Ruß 215 der Firma Degussa AG) 25 Gewichtsteile
Lösungsmittel (Toluol) 300 Gewichtsteile
[0026] Die oben erwähnten Materialien wurden mit einem normalen Rührwerk in eine Emulsion
überführt. Diese Emulsion wurde zur besseren Verteilung des darin enthaltenden Farbpigments
10 Minuten lang in einer Kugelmühle vermahlen. Die hierbei erhaltene Emulsion wurde
mittels einer Rakel in einer Stärke von 9 Mikrometer auf einen Polyester-Träger einer
Stärke von 6 Mikrometern aufgetra
gen. Durch Überleiten von Luft einer Temperatur von 80 °C wurde das Toluol abgedampft,
so daß die feste Aufschmelzfarbe und somit das fertige Thermocarbonband entstand.
1. Thermocarbonband mit einer kunststoffgebundenen Aufschmelzfarbe auf einem Träger,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Aufschmelzfarbe (3) beim Thermodruckvorgang schmelzbare
feste Polymerkügelchen (4) in einer kontinuierlichen festen Phase (5), die ein beim
Thermodruckvorgang schmelzbares anderes Polymer, ein Wachs und/oder eine wachsähnliche
Substanz enthält, verteilt sind.
2. Thermocarbonband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wachs ein Esterwachs
ist.
3. Thermocarbonband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kügelchen
bildende Polymer Polystyrol, Polyacrylat und/oder Polyamid ist.
4. Thermocarbonband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polymer der kontinuierlichen festen Phase Polyethylenvinylacetat, ein Polyvinylether
und/oder ein Polyvinylester ist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Thermocarbonbandes mit einer kunststoffgebundenen
Aufschmelzfarbe, wobei eine ein Farbmittel enthaltende Emulsion auf den Träger des
Thermocarbonbandes aufgetragen und das darin enthaltene Lösungsmittel abgedampft wird,
insbesondere zur Herstellung des Thermocarbonbandes nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei unterschiedliche, in Lösung miteinander nicht
verträgliche thermoplastische Polymere, die beim Thermodruckvorgang schmelzen, unter
Ausbildung eines 2-phasigen Systems in Lösung gebracht werden, zu dem erhaltenen Flüssigkeit-Flüssigkeit-phasengetrennten
System unter Rühren ein Farbmittel sowie ein Wachs gegeben werden, die erhaltene farbige
Emulsion auf den Träger des Thermocarbonbandes aufgetragen und das Lösungsmittel unter
Ausbildung der festen Aufschmelzfarbe abgedampft wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Wachs ein Esterwachs
verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel
ein aromatisches Lösungsmittel verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als aromatisches Lösungsmittel
Toluol verwendet wird.