[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kennzeichnen von rotationssymmetrischen
Preßteilen, insbesondere von Hülsen von Schlaucharmaturen, mittels mindestens einer
in Richtung der Symmetrieachse verlaufenden Reihenanordnung von einzeln auswechselbaren
Prägestempeln.
[0002] Durch die DIN-Norm 20066 ist für fertig montierte Schlauchleitungen eine Kennzeichnung
vorgeschrieben. Unter Schlauchleitungen versteht man eine aus einem elastischen Schlauch
und zwei endseitig montierten Armaturen bestehende Einheit. Die Kennzeichnung soll
folgende Angaben enthalten : Kennzeichen des Herstellers, Jahr und Monat, maximal
zulässiger dynamischer Betriebsüberdruck. Letztendlich ist die Kennzeichnung Teil
der Sicherheitsvorschriften. Dabei ist von Bedeutung, daß das Datum die Herstellung
der Schlauchleitung angibt, d.h. der Vereinigung von Schlauch und Armaturen, und
nicht etwa das Datum der Herstellung der Einzelteile.
[0003] Ein bei einem Druck von beispielsweise 1000 bar platzender Schlauch stellt eine erhebliche
Gefahr für Personen dar, die sich in der Nähe aufhalten. Aus dem geplatzen Schlauch
austretendes Hydrauliköl bildet eine enorme Umweltgefährdung: das Öl muß mit chemischen
Mitteln beseitigt werden; etwa verseuchtes Erdreich muß durch Ausbaggern abgetragen
werden. Dabei kann es sich um erhebliche Mengen von Hydraulikflüssigkeit handeln.
So enthalten beispielsweise einige Baumaschinen für die Betätigung ihrer zahl - reichen
Hydraulikantriebe Ölmengen bis zu 500 Litern,wobei mindestens ein Teil dieses Öls
unter der Wirkung von Druckspeichern steht, so daß bei einer Leckage ein nicht unbeträchtlicher
Teil dieses Öls an die Umgebung austreten kann. Die Qualitätsanforderungen an Schlauchleitungen
sind daher beträchtlich, und die geforderte Kennzeichnung dient im Schadensfalle nicht
zuletzt dazu, ggf. den Hersteller zur Verantwortung zu ziehen, so daß die Kennzeichnungspflicht
ein sehr wirksames Mittel ist, die Materialauswahl und die Verarbeitungsqualität zu
garantieren.
[0004] Es ist bekannt, Schläuche in regelmäßigen Abständen mit der geforderten Kennzeichnung
zu versehen, die aber naturgemäß nur etwas über die Eigenschaften des Schlauches und
seinen Hersteller aussagt. Außerdem besteht die Gefahr, daß eine derartige Kennzeichnung
bei hoher mechanischer Beanspruchung des Schlauches allmählich abgerieben wird.
[0005] Es ist weiterhin bekannt, die äußeren Hülsen von Schlaucharmaturen mit eingeprägten
Kennzeichnungen zu versehen. Hierbei wird die Kennzeichnung aus fertigungstechnischen
Gründen auf großen Stückzahlen von Hülsen angebracht, bevor diese nach und nach ihrer
Endverwendung zugeführt werden. Zwischen dem Datum der Kennzeichnung und dem Verarbeitungsdatum
kann also eine beträchtliche Zeitspanne liegen. Die Kennzeichnung kleiner, gerade
dem Lager entnommener Mengen wäre aufwendig und wird daher in der Praxis nicht durchgeführt.
Außerdem wird die Lesbarkeit einer vor dem Aufpressen der Hülse erzeugten Kennzeichnung
durch den Preßvorgang beeinträchtigt.
[0006] Zu dem Begriff "Schlaucharmaturen" sei auf folgendes verwiesen : eine Schlaucharmatur
enthält in aller Regel ein rohrförmiges Teil mit Verbindungselementen für den Anschluß
der fertigen Schlauchleitung an eine Druckquelle und/oder einen Verbraucher sowie
mit einem profilierten Ende, das in das Schlauchende eingeführt wird. Auf diesem Schlauchende,
dessen elastomere Oberflächenschicht zuvor entfernt wurde, befindet sich eine Hülse,
die unter hohem Druck auf das Schläuchende und auf das darin befindliche profilierte
Ende des rohrförmigen Teils aufgepreßt wird, wodurch der Schlauch zuverlässig eingepreßt
wird. Für einen derartigen Vorgang sind verschiedene Radialpressen im Handel. Eine
solche Presse ist beispielhaft in der DE-PS 28 44 475 beschrieben.
[0007] Es ist auch bereits bekannt, die starkwandigen Hülsen für Schlaucharmaturen auf dem
gesamten Umfang mittels einer Abrollprägemaschine zu kennzeichnen,
bevor sie auf das Schlauchende aufgesteckt und mit diesem verpreßt werden. Diese Kennzeichnung
ist radial auf dem Umfang
einer Hülse verteilt und wird unvermeidlich durch die Preßbackenabdrücke ("Preßmuster")
unterbrochen, bzw. beschädigt und dadurch schwer entzifferbar, wenn nicht gar unleserlich
gemacht. Abgesehen davon, daß auch in diesem Falle keine zwangsweise zeitliche Zuordnung
zwischen Kenzeichnungs- und Preßvorgang gegeben ist, setzt ein solches Verfahren das
Vorhandensein einer aufwendigen Prägevorrichtung und einen zusätzlichen Arbeitsgang
voraus. An jedem Einsatzort eine Radialpresse für die Herstellung von Schlauchleitungen
muß infolgedessen zusätzlich eine Prägevorrichtung vorhanden sein,, die im Prinzip
gleichfalls als Presse ausgebildet ist.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Gattung anzugeben, bei dem auf einen zusätzlichen Verfahrensschritt und eine besondere
Prägevorrichtung verzichtet werden kann und bei dem außerdem eine feste zeitliche
Zuordnung zwischen der Herstellung der Schlauchleitung und deren Kennzeichnung gegeben
ist.
[0009] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs beschriebenen Verfahren
erfindungsgemäß dadurch, daß man die Kennzeichnung während des Preßvorgangs der Preßteile
durch eine Radialpresse mit mehreren Preßbacken erzeugt, die radial beweglich um die
Symmetrieachse herum angeordnet sind und von denen mindestens eine Preßbacke in ihre
Arbeitsfläche mit der Reihenanordnung der einzeln auswechselbaren Prägestempel versehen
ist.
[0010] Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mithin durch einen einzigen,
ohnehin unverzichtbaren Verfahrensschritt, nämlich durch den des Aufpressens der
Hülse gleichzeitig die vorgeschriebene Kennzeichnung erzeugt. Es bedarf hierzu weder
eines besonderen Arbeitsganges noch einer besonderen Prägevorrichtung mit einem eigenen
Antrieb.Außerdem ist eine feste zeitliche Zuordnung zwischen der Herstellung der
Schlauchleitung und deren Kennzeichnung gegeben, so daß das Datum der Prägung fälschungssicher
das Datum der Herstellung der kompletten Schlauchleitung angibt.
[0011] Da eine solche Schlauchleitung üblicherweise zwei Enden hat, die mit entsprechenden
Schlaucharmaturen versehen sind,ergibt sich bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
auch die Möglichkeit,
beide Enden der Schlauchleitung, d.h. beide Hülsen mit der erfoderlichen Kennzeichnung
zu versehen. Dies hat den zusätzlichen Vorteil, daß bei einer vollständigen Durchtrennung
der Schlauchleitung im Bereich des Schlauchs jedes der beiden Enden Auskunft über
den Hersteller und die kennzeichnenden Daten des Schlauches geben kann. Die Kennzeichnung
ist auch gegenüber einem jeden in der Praxis vorkommenden Verschleiß sicher geschützt
und begleitet die Schlauchleitung auf ihrem gesamten Lebensweg wie eine Geburtsurkunde.
Eine Lagerhaltung größerer Mengen von vorgeprägten Hülsen ist vollständig überflüssig.
[0012] Die Möglichkeit der gleichzeitigen Herstellung von Preß- und Prägevorgang wurde überraschend
gefunden : durch die radiale Kompression der Hülse gegen den erheblichen Widerstand
des in der Regel mit einer Metalleinlage versehenen Schlauches und des im Schlauch
befindlichenrohrförmigen Teils erfolgt zwangsläufig eine axiale Längung der Hülse
von etwa 2-4 % . Diese Längung geht von einem fiktiven Preßzentrum aus, das annähernd
in der Mitte der Hülsenlänge liegt. Das Material muß hierbei notwendigerweise über
die profilierte Präge - fläche der Prägestempel fließen, so daß diese erheblichen
axialen Kräften ausgesetzt sind. Es hat sich jedoch überraschend gezeigt, daß man
durch eine geeignete Lagerung bzw. Einbettung der Prägestempel dafür Sorge tragen
kann, daß die Prägestempel derartige Querkräfte aufnehmen können.
[0013] Es ist dabei sogar besonders vorteilhaft, wenn der radiale Verformungsgrad der Preßteile
so hoch gewählt wird, daß deren Material in axialer Richtung über mindestens einen
Teil der Prägestempel fließt. Das Abbild der Prägestempel ist dabei auch an den Enden
der Reihenanordnung der Prägestempel überraschend klar und eindeutig lesbar; es läßt
aber andererseits auch erkennen, daß die Prägung beim Verpressen der Hülse hergestellt
worden ist, so daß der sachkundige Betrachter die zeitliche Übereinstimmung von Pressen
und Prägen erkennen kann.
[0014] Die Erfindung betrifft auch eine Radialpresse zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Eine Radialpresse mit mehreren, um die Symmetrieachse von Presse und Preßteil
herum angeordneten radial beweglichen und durch Antriebsmittel antreibbaren Preßbacken
mit Arbeitsflächen ist beispielhaft durch die DE-PS 28 44 475 bekannt, allerdings
ohne jegliche Möglichkeit zur Kennzeichnung der Preßteile.
[0015] Zur Lösung im wesentlichen der gleichen Aufgabe ist eine solche Radialpersse erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer Preßbacke eine Ausnehmung angeordnet
ist, die in die Arbeitsfläche mündet, daß in der Ausnehmung eine Reihenanordnung plättchenförmiger
Prägestempel ("Prägetypen") angeordnet ist, deren Prägeseite im wesentlichen in der
Arbeitsfläche der Preßbacke liegt, wobei die Reihenanordnung in Richtung der Symmetrieachse
verläuft, und daß die Ausnehmung an den Enden der Reihenanordnung mit ebenen und zueinander
parallelen Stützflächen für die Auflage der endseitigen Prägestempel versehen ist.
[0016] Wesentlich ist dabei insbesondere das letzte Teilmerkmal, das die flächige Abstützung
der Prägestempel an den Enden der Ausnehmung ermöglicht. Die Ausnehmung ist dabei
bevorzugt quaderförmig, wobei sich die längste Achse des Quaders im wesentlichen
parallel zur Symmetrieachse von Presse und Preßteil erstreckt. Die Enden der Ausnehmung
liegen einander infolgedessen in axialer Richtung gegenüber, wobei die Stützflächen
im wesentlichen in radialen Ebenen liegen. Versuche, die Prägestempel wie bei einer
reinen Prägepresse durch eine Druckschraube gegeneinander zu verspannen, haben jedenfalls
nicht zum Erfolg geführt: die der Druckschraube benachbarten Prägestempel gehen beim
Preßvorgang zu Bruch.
[0017] Die Prägestempel selbst haben die Form kleiner Quader,deren jeweils größte, planparallele
Begrenzungsflächen in der Reihenanordnung unmittelbar aneinander stoßen, wie dies
von sogenannten Endmaßstäben her bekannt ist. Durch die erfin dungsgemäße Lagerung
einer solchen Reihenanordnung zwischen ebenen Stützflächen ist jedenfalls jede Bruchgefahr
einzelner Prägestempel ausgeschlossen.
[0018] Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn die Ausnehmung an ihrem einen Ende einen
keilförmigen Druckkörper enthält, der auf seiner einen Seite die eine Stützfläche
für den anstoßenden Prägestempel aufweist und auf seiner gegenüberliegenden Seite
eine erste schiefe Ebene besitzt, die auf einer komplementären zweiten schiefen Ebene
in der Preßbacke verschiebbar ist, derart, daß durch Verlagerung des Druckkörpers
die Reihenanordnung der Prägestempel wahlweise unter Druck setzbar und entspannbar
ist.
[0019] Ein solcher keilförmier Druckkörper ermöglicht die großflächige Übertragung der durch
die axiale Längung des Preßteils auf die Prägestempel ausgeübten Kräfte.
[0020] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus
den übrigen Unteransprüchen ; ihre Vorteile werden in der Detailbeschreiburg noch
näher erläutert.
[0021] Ein Beispiel einer herkömmlichen Radialpresse und deren erfindungsgemäße Abwandlung
werden nachfolgend anhand der Figuren 1 - 5 näher erläutert.
[0022] Es zeigen :
Fig. 1 einen Radialschnitt durch eine Radialpresse herkömmlicher Bauart,
Fig. 2 einen Axialschnitt durch eine Preßbacke mit erfindungsgemäß eingesetzten Prägestempeln,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Preßbacke gemäß Fig. 2 in Richtung des Pfeils III in
Fig. 2,
Fig. 4 einen Radialschnitt durch die Preßbacke gemäß Fig.2 entlang der Linie IV-IV
und
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Hülse einer Schlaucharmatur mit einem Preßmuster und
einer Kennzeichnung mittels der Preßbacken nach den Figuren 1 - 4.
[0023] In Fig.1 sind die wesentlichen Teile einer Radialpresse 1 dargestellt, zu denen eine
hintere Flanschplatte 2 mit einem Druckring 3 gehört, der als Hohlkolben ausgebildet
und von einem Zylinder 4 mit einem Zylindermantel 5 umgeben ist, der zwischen sich
und dem Druckring 3 einen hier nicht sichtbaren ringförmigen Zylinderaum einschließt.
Bei Druckbeaufschlagung der Zylinderraums führen Druckring 3 und Zylinder 4 eine
relative Teleskopbewegung zueinander aus,die zu einer radialen Verschiebung von Preßbacken
6 führt, die aus einem Preßbackengrundkörper 6a und einem (auswechselbaren) Preßbackenaufsatz
6b bestehen. Die Preßbacken 6 werden nachstehend als Einheit erläutert, wobei für
den Preß- und Prägevorgang naturgemäß die Beschaffenheit der Preßbacken-Aufsätze
6b maßgebend ist. Die Preßbacken sind mit Arbeitsflächen 7 ausgestattet, die dem
Preßteil seine endgültige Form verleihen.
[0024] Zur Herbeiführung einer Radialbewegung der Preßbacken 6 ist der Druckring auf seiner
Innenseite mit einer kegelförmigen Steuerfläche 8 versehen, auf der sich die Preßbacken
6 mit ihren gleichfalls kegelförmig ausgebildeten Außenseiten abstützen. In axialer
Richtung zum Betrachter hin stützen sich die Pressbacken 6 an einem hier nicht gezeigten
Widerlager ab, an dem sogenannte Kulissensteine 9 befestigt sind, die zur exakten
Radialführung der Preßbacken 6 dienen. Flanschplatte 2 und das nicht gezeigte, gleichfalls
plattenförmige und kongruente Widerlager werden relativ zueinander durch Führungsstifte
10 geführt und durch Druckfedern 11 auseinander gedrückt, wenn der Hydraulikantrieb
entlastet wird. Die Auswärtsbewegung der Preßbacken 6 in die im unteren Teil von
Fig. 1 gezeigte Stellung wird durch tangentiale Rückstellfedern 12 bewirkt, wobei
sich zwischen den einzelnen Preßbacken - zwischenräume 13 einstellen. Sobald der Zylinder
4 mit Druckmittel beaufschlagt wird, schiebt die Steuerfläche 8 die Preßbacken 6
radial einwarts, bis die Arbeitsflächen 7 einen praktische geschlossenen Kreis bilden,
wie dies in der oberen Hälfte von Fig. 1 dargestellt ist. Hierbei werden die Zwischenräume
13 bis auf einen minimalen Spalt zusammengeschoben.
[0025] Fig. 2 zeigt nun die erfindungsgemäßen Details einer Pressbacke 6 (genauer gesagt,
handelt es sich um den auswechselbaren Preßbackenaufsatz, was für die Beschreibung
der Erfindung jedoch unwesentlich ist). Die Preßbacke 6 stößt mit ihrer Arbeitsfläche
7 an das Ende einer strichpunktiert dargestellten Schlauchleitung 14, von der ein
Teilstück des Schlauches 15,das rohrförmige Teil 16 mit einem Anschlußelement 17
dargestellt sind. Das rohrförmige Teil 16 erstreckt sich in das Innere des Schlauches
15 ; im Bereich der Überlappungsstelle befindet sich die Hülse 18, um deren Verpressen
und Kennzeichnung es hier geht. Die übrigen Preßbacken sind der Einfachheit halber
fortgelassen.
[0026] Wie unter Hinzunahme der Fig'en 3 und 4 erkennbar ist, ist in der Preßbacke 6 eine
Ausnehmung 19 angeordnet, die mit Ausnahme ihres rechts liegenden Endes quaderförmig
ausgebildet ist und in die Arbeitsfläche 7 mündet. In der Ar beitsfläche liegt,
genauer gesagt, eine der schmalen Langseiten des quaderförmigen Hohlraums. In der
Ausnehmung 19 ist eine Reihenanordnung plättchenförmiger Prägestempel 20 untergebracht,
deren Prägeseiten mit sogenannten "Lettern" (in Fig. 3 spiegelbildlich) versehen sind.
Die Prägeseiten 21 liegen im wesentlichen in der Arbeitsfläche 7 der Preßbacke. Die
"Lettern" sind erhabene Schrift- oder Zahlenzeichen, wie dies von Prägestempeln her
bekannt ist, wie man sie beispielsweise als "Schlagzahlen" benutz und wie sie bisher
auch in sogenannten Prägemaschinen verwendet wurden. Die Prägestempel bestehen üblicherweise
aus einem verschleißfesten und sehr harten Mangan-Vanadium-Stahl (z.B. 90MnV8 ). Das
erforderliche Hervorstehen der Prägebuchstaben bzw. Prägezahlen über die Arbeitsfläche
7 kann durch einfache Versuche ermittelt werden. Um diese Maß leicht variieren zu
können, befindet sich in der Ausnehmung 19 eine auswechselbare quaderförmige Druckplatte
22 aus gehärtetem Stahl. Durch Verwendung von Druckplatten unterschiedlicher Dicke
kann die erforderliche Anpassung des genannten Maßes erfolgen.
[0027] Die Reihenanordnung der Prägestempel 20 verläuft in Richtung der Symmetrieachse
S-S (Fig.2), wobei der Verlauf nicht genau parallel zur Symmetrieachse S-S sein muß,vorzugsweise
aber parallel ist.
[0028] Die Ausnehmung 19 ist an den Enden der Reihenanordnung mit ebenen und zueinander
parallelen Stützflächen 23 (links) und 24 (rechts) für die Auflage der endseitigen
Prägestempel 20a und 20b versehen.
[0029] Wie insbesondere aus Fig.2 hervorgeht,enthält die Ausnehmung 19 an ihrem einen (rechten)
Ende einen keilförmigen Druckkörper 25, der auf seiner einen Seite die eine Stützfläche
24 für den anstoßenden Prägestempel 20b aufweist und auf seiner gegenüberliegenden
Seite eine erste schiefe Ebene 26 besitzt, die auf einer komplementären, zweiten schiefen
Ebene 27 in der Preßbacke 6 verschiebbar ist, und zwar derart, daß durch Verlagerung
des Druckkörpers 25 die Reihenanordnung der Prägestempel 20 wahlweise unter Druck
setzbar und entspannbar ist. Wie sich aus den Fig'en 2 und 3 ergibt, ist die speziell
in Fig. 3 sichtbare Stirnseite des Druckkörpers 25 gegenüber der Arbeitsfläche 7
zurückgesetzt angeordnet, damit der Druckkörper 25 nicht von Oberflächenkräften der
Hülse 18 beaufschlagt wird, was eine Lockerung der Prägestempel zur Folge haben würde.
[0030] Aus Fig. 2 ergibt sich auch, daß der Druckkörper 25 in radialer Richtung zur Symmetrieachse
S-S verschiebbar gelagert ist. Aus Fig. 2 geht weiterhin hervor, daß dem Druckkörper
25 eine in der Preßbacke 6 gelagerte Spannschraube 27 zugeordnet ist, durch die die
gewünschte Klemmwirkung herbeigeführt werden kann. Im dargestellten Fall ist die
Spannschraube 27 eineDruckschraube. Es ist aber auch denkbar, den Druckkörper 25
und die Winkelstellung der schiefen Ebenen 26 and 27 so umzukehren, daß der Druckkörper
durch Verwendung einer Zugschraube anstelle der Spannschraube 27 gegen die Prägestempel
20 gepreßt werden kann. In diesem Falle würde allerdings ein auf die Stirnseite ausgeübter
Druck (z.B. auch durch Metallabrieb) die Klemmkräfte vergrößern,so daß das Lösen der
Verriegelung schwieriger würde.
[0031] Wie weiterhin aus Fig. 2 hervorgeht, besitzt die Ausnehmung 19 in der Preßbacke 6
einen Boden 28, der zur (mittelbaren) Abstützung der Prägestempel 20 dient. Zwischen
den Prägestempeln 20 und dem Boden 28 befindet sich die bereits beschriebene auswechselbare
Druckplatte 22. Um die Preßstempel 20 zum Zwecke eines Austauschs und/oder einer Umgruppierung
leichter herausnehmen zu können, ist im Boden 28 mittig unter der Druckplatte 22 eine
Druckschraube 29 angeordnet, durch die die Druckplatte 22 bei ausgebauter Preßbacke
6 soweit gegenüber dem Boden 28 angehoben werden kann,daß die Prägestempel 20 bequem
von Hand ergriffen werden können.
[0032] In Fig.4 symbolisieren die strichpunktierten Strahlen die Mittellinien und Bewegungsrichtungen
der einzelnen Pressbacken 6. Die ausgezogen gezeichnete Preßbacke 6 enthält die Reihenanordnung
von Prägestempeln 20. Es ist ohne weiteres möglich, auch weitere Preßbacken mit entsprechenden
Ausnehmungen und Prägestempeln auszustatten, wozu vorzugsweise die jeweils gegenüberliegende
Preßbacke herangezogen wird. Es ist insbesondere möglich, Preßbacken bzw. Pressbacken-Aufsätze
auch bei bereits vorhandenen Maschinen nachträglich durch solche Preßbacken bzw.
Preßbacken-Aufsätze zu ersetzen, die mit der erfindungsgemäßen Reihenanordnung von
Preßstempeln versehen sind. Auf diese Weise ist es leicht möglich, eine bereits vorhandene
Presse ohne Prägeeinrichtung in eine Presse mit Prägeeinrichtung umzurüsten.
[0033] In Fig.5 ist die bereits gepreßte und mit einer Kennzeichnung 30 versehene Hülse
18ʹ dargestellt, auf der die Angaben gemäß der DIN-Norm 20066 enthalten sind. Durch
das Linienmuster auf der Hülse 18ʹ wird angedeutet, daß sich auf der Oberfläche der
Hülse ein sogenanntes "Preßmuster" ausbildet, dessen einzelne Flächen 18a den Abdruck
der Arbeitsflächen 7 darstellen. Zwischen diesen Flächen liegen linienförmige Bereiche
18b, die nicht von den Arbeitsflächen 7 berührt wurden. Die gesamte Oberfläche der
Hülse 18ʹ kann jedoch als im wesentlichen zylinderförmig bezeichnet werden. Sofern
die Kennzeichnung 30 geringfügig in der Oberfläche versenkt angeordnet ist, ist sie
zusätzlich sehr weitgehend gegen mechanische Beschädigung geschützt.
1. Verfahren zum Kennzeichnen von rotationssymmetrischen Preßteilen, insbesondere
von Hülsen von Schlaucharmaturen, mittels mindestens einer in Richtung der Symmetrieachse
verlaufenden Reihenanordnung von einzeln auswechselbaren Prägestempeln, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kennzeichnung während des Preßvorgangs der Preßteile durch eine Radialpresse
mit mehreren Preßbacken erzeugt, die radial beweglich um die Symmetrieachse herum
angeordnet sind und von denen mindestens eine Preßbacke in ihrer Arbeitsfläche mit
der Reihenanordnung der einzeln auswechselbaren Prägestempel versehen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Verformungsgrad der Preßteile so hoch gewählt wird, daß deren Material
in axialer Richtung über mindestens einen Teil der Prägestempel fließt.
3. Radialpresse zur Durchführungs des Verfahrens nach Anspruch 1, mit mehreren, um
die Symmetrieachse von Presse und Preßteil herum angeordneten radial beweglichen
und durch Antriebsmittel antreibbaren Preßbacken mit Arbeitsflächen, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer Preßbacke (6) eine Ausnehmung (19) angeordnet ist, die in
die Arbeitsfläche (7) mündet, daß in der Ausnehmung eine Reihenanordnung plättchenförmiger
Prägestempel (20) untergebracht ist, deren Prägeseiten (21) im wesentlichen in der
Arbeitsfläche der Preßbacke liegen, wobei die Reihenanordnung in Richtung der Symmetrieachse
(S-S) verläuft, und daß die Ausnehmung (19) an den Enden der Reihenanordnung mit
ebenen und zueinander parallelen Stützflächen (23,24) für die Auflage der endseitigen
Prägestempel (20a,20b) versehen ist.
4. Radialpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (19) an ihrem einen Ende einen keilförmigen Druckkörper (25)
enthält, der auf seiner einen Seite die eine Stützfläche (24) für den anstoßenden
Prägestempel (20b) aufweist und auf seiner gegenüberliegenden Seite eine erste schiefe
Ebene (26) besitzt, die auf einer komplementären zweiten schiefen Ebene (27) in der
Preßbacke (6) verschiebbar ist, derart, daß durch Verlagerung des Druckkörpers (25)
die Reihenanordnung der Prägestempel (20) wahlweise unter Druck setzbar und entspannbar
ist.
5. Radialpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkörper (25) zum Spannen und Entspannen der Prägestempel (20) in radialer
Richtung zur Symmetrieachse verschiebbar gelagert ist.
6. Radialpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Druckkörper (25) eine in der Preßbacke (6) gelagerte Spannschraube (27)
zugeordnet ist.
7. Radialpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (19) in der Preßbacke (6) einen Boden (28) zur Abstützung der
Prägestempel (20) aufweist und daß zwischen den Prägestempeln (20) und dem Boden (28)
eine auswechselbare Druckplatte (22) angeordnet ist.
8. Radialpresse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden (28) der Preßbacken (6) mittig unter der Druckplatte (22) eine Druckschraube
(29) angeordnet ist.