[0001] Die Erfindung betrifft ein Bodenpflegegerät, insbesondere Mundstück für einen Staubsauger,
für das Absaugen und Polieren von Hartböden, welches in eine vom Benutzer vorgegebene
Arbeitsrichtung bewegt wird und bei dem eine oder mehrere Arbeitswerkzeuge, die parallel
angeordnet sind, um 90° versetzt zur Schiebebewegung eine gegenläufige Hubbewegung
ausführen.
[0002] Derartige Bodenpflegegeräte haben den Zweck, ein auf den Hartboden aufgebrachtes
Poliermittel zu verteilen und die Hartbodenoberfläche zu polieren. Des weiteren sollen
sie vor dem Polierarbeitsgang lose herumliegenden Staub oder Glanzmittelrückstände
aufsaugen.
[0003] Derartige Geräte sind bekannt. Aus der DE-OS 1 092 616 ist ein Hartbodenpflegegerät
bekannt, welches zwei parallel zur Benutzerarbeitsrichtung wirkende Arbeitsplatten
zeigt, welche eine hubförmige Bewegung ausführen. Darüber hinaus ist eine Staubabsaugung
vorgesehen.
[0004] Hierbei ist es nachteilig, daß ein schlechtes Polierergebnis, insbesondere auf Marmorböden,
bedingt durch die parallele Hub- und Schiebebewegung erzielt wird. Als weiterer Nachteil
zeigt sich, bedingt durch das große Eigengewicht, die große Schiebekraft; ebenso muß
ein großer technischer Aufwand betrieben werden, um die für den Benutzer spürbaren
Schwingungen zu reduzieren (d.h. um den Masseausgleich herzustellen).
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Gerät zum Absaugen und Polieren von Hartböden
zu schaffen, welches arbeitsneutral mit geringer Schiebekraft, vibrationsfrei und
mit hohem Glanzeffekt bis in die Raumecken hinein arbeitet.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1.
[0007] Weitere erfindungsgemäße Merkmale finden sich in den Unteransprüchen.
[0008] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin, daß die angestrebte
Polierleistung mit einer geringen Leistungsaufnahme unter Beibehaltung einer vibrationsfreien,
bewegungsneutralen Führung und dadurch bedingter geringer Schiebekraft des Gerätes
erzielt wird. Ein weiterer Vorteil liegt in der für den Benutzer leichten Auswechselbarkeit
der Arbeitsplatten und der formbedingten Front-, Eck- und Randabsaugung mittels des
Gerätes.
[0009] Nachstehend ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt, welches anhand der Zeichnungen
näher erläutert ist.
[0010] Es zeigt:
Fig. 1: eine Frontansicht des Mundstücks in schematischer Darstellung,
Fig. 2: eine Seitenansicht des Mundstücks in schematischer Darstellung, ohne
die Schubstangen.
Fig. 3: eine Draufsicht des Munstücks in schematischer Darstellung,
Fig. 4 eine Prinzipskizze der geteilten Arbeitsplatten,
Fig. 5: einen Ausschnitt aus Fig. 4, in dem die Rastaufnahmen für die Arbeitsplatten
dargestellt sind
[0011] Auf einem Chassis (1) ist ein Motor (2) mit zwei Anschlußstellen (3a,3b) angebracht.
Auf den Anschlußstellen (3a,3b) sind Exzenter (4) formschlüssig aufgesteckt, welche
auf ihrem Außendurchmesser (5) Gleitflächen aufweisen. Über eine Schubstange (6),
welche eine elastische Biegestelle (7) angeformt hat, wird eine kreisende Exzenterbewegung
in eine Hubbewegung (8) umgesetzt. Die Schubstange (6) ist mit den Arbeitsplatten
(9,10) verbunden. Zum vibrationsfreien Hub (8) der Arbeitsplatten (9,10) sind diese
an elastischen Gummilagern (11) geführt. Die Gummilager (11) sind so ausgeführt, daß
in der Hubrichtung (8) das Beigemoment bedeutend geringer ist als in Schieberichtung
(12).
[0012] Die Gummilager (11) werden formschlüssig in Aufnahmen (23) geführt, damit die Querbewegung
(8) nicht auf den Befestigungspunkt (29) übertragen wird. Zur besseren Montage ist
an dem Befestigungspilz (30) ein "Griff" (25) angebracht, welcher das Durchziehen
des Befestigungspilzes (30) erleichtert.
[0013] Im hinteren Bereich des Chassis (1) ist ein Drehkipp-Gelenk (13) so angeordnet, daß
das Gerätegewicht der - hier nicht dargestellten - Saugeinheit (28) auf der hinteren
Arbeitsplatte (10) des Gerätes abgestützt wird. An der Arbeitsplatte (9) ist ein Saugbereich
(14) angeformt, welcher über einen elastischen Schlauch (15), der unter den Motor
(3) geführt ist, verbunden und eine Absaugung erfolgt nur über die vordere Arbeitsplatte
(9).
[0014] Aufgrund der Situation der unterschiedlichen Reibverhältnisse zwischen Arbeitsplatte
(9) mit Unterdruck and Arbeitsplatte (10) ohne Unterdruck sind die Arbeitsplatten
(9,10) unterschiedlich groß ausgeführt.
Das Verhältnis der Arbeitsplatte (9) mit ca. 1/3 der Gerätetiefe zur Arbeitsplatte
(10) mit ca. 2/3 der Gerätetiefe ergibt einen gleichmäßigen Andruck auf den Boden.
[0015] An den Arbeitsplatten (9,10) sind Aufnahmen (18) mit einem Rastknopf (19) angeformt.
Diese Aufnahmen sind konisch (20) ausgeführt, so daß das Arbeitswerkzeug (25) wie
eine Schublade (22) aufgeschoben werden kann.
[0016] Um die notwendige Querbewegung (8) zu ermöglichen, sind alle durch das Chassis (1)
tauchenden Teile (11,14,6) mit entsprechendem Platz (21) versehen.
[0017] Die Arbeitswerkzeuge (22,23) können je nach Verwendung mit einem entsprechenden Belag
versehen werden. So z.B. beim Saugen: Borstenbestückung, Bohnern: Stahlwollenbestückung,
Polieren: Poliertuchbestückung.
[0018] Die Stahlwollenbestückung ist nur bei Geräten mit geringer Bewegungsgeschwindigkeit
(bis ca. 100m/min.) und bei Steinböden angezeigt. Bei größeren Geschwindigkeiten verschmiert
die Wachsschicht und es besteht die Gefahr von Bodenbeschädigungen.
[0019] Bei Geräten mit Bewegungsgeschwindigkeit bis ca. 100m/min. können mit Stahlwolle,
insbesondere auf Marmor, Streifen (durch Begehung) nachpoliert werden, ohne daß der
gesamte Boden neu bearbeitet werden muß. Um die gleichbleibende Bohnerwirkung zu erreichen,
sollte während der Bearbeitungszeit eine ständige Absaugung der abgelösten Wachsschicht
erfolgen.
[0020] Wichtig ist, daß zur gleichmäßigen und vibrationsfreien Auflage beim Bohnern und
Polieren ein dämpfendes Bauelement, z.B. Schaumstoff oder Filz, zwischen Arbeitsbelag
und Arbeitswerkzeug angeordnet wird.
Die Grundform (26) ist in hinteren Bereich aus drei Gründen rund gehalten:
1) Beim Zurückziehen des Gerätes kein Haken an Möbeln möglich.
2) Beim Zurückziehen des Gerätes weniger Haken an Fugen, da Straubsaugergewicht auf
der hinteren Platte liegt.
3) Beim Schwenken (Dreh-Gelenk) an Wänden gleitet die Außenkontur gleichmäßiger.
1) Bodenpflegegerät, insbesondere Mundstück für einen Staubsauger, für das Absaugen
und Polieren von Hartböden, welches in eine vom Benutzer vorgegebene Arbeitsrichtung
bewegt wird und bei dem eine oder mehrere Arbeitsplatten parallel zur Benutzerarbeitsrichtung
hubförmig arbeitend angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß an der Geräteunterseite
(24) zwei voneinander unabhängige, eine gegenläufige, der Arbeitsrichtung um 90° versetzte,
zur Schiebebewegung gegenläufige Hubbewegung ausführende, wechselbare Arbeitsplatten
(9,10) angeordnet sind.
2) Bodenpflegegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsplatten
(9,10) im Verhältnis 2/3 zu 1/3 zwischen hinterer Arbeitsplatte (10) und vorderer
Arbeitsplatte (9) aufgeteilt sind.
3) Bodenpflegegerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsplatte
(10) mit dem Gewicht einer Saugeinheit (28) und die Arbeitsplatte (9) vom erzeugten
Unterdruck beaufschlagt ist.
4) Bodenflegegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsplatte
(9) luftdurchlässig ausgebildet ist.
5) Bodenpflegegerät nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsplatten
(9,10) am Rand angeordnete Dichtmittel aufweisen.
6) Bodenpflegegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsplatten
(9,10) in unterschiedlich elastischen Lagern (11) aufgenommen sind.
7) Bodenpflegegerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (11) in
x-Richtung ein anderes elastisches Moment als in y-Richtung aufweisen.