(19)
(11) EP 0 266 582 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.05.1988  Patentblatt  1988/19

(21) Anmeldenummer: 87114887.0

(22) Anmeldetag:  13.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D21B 1/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES IT SE

(30) Priorität: 24.10.1986 DE 3636226

(71) Anmelder: J.M. Voith GmbH
D-89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Henrich, Hans-Otto
    D-7920 Heidenheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Holzschleifer


    (57) Es ist ein Hauptpreßstempel 3 vorgesehen und mindestens ein paralleler Nebenpreßstempel 5, wobei der Hauptpreßstempel 3 in demjenigen Teilmagazin geführt ist, das auch mit dem Holz, hier also Holzprügel, beschichkt wird, um das Holz in das Schleifergehäuse einzubringen. Die Nebenpreßstempel 5, 5ʹ, 5ʺ werden relativ lang in ihrer Längserstreckung ausgeführt, wobei sie eine Länge von mindestens 80 % ihres wirksamen Preßhubes aufweisen. Es wird dadurch ein konstanter Preßdruck auf die Holzprügel auch während des Belastungswechsels der Preßstempel aufrechterhalten. Es ist nur eine Beschickungseinrichtung für das Magazin des Hauptpreßstempels 3 nötig.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Holzschleifer entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein solcher Holzschleifer ist bekannt aus der deutschen Patentschrift 297 810. Bei diesem Holzschleifer bestehen zwei parallele Preßstempel, die jeweils in Preßkammern geführt werden, die auch als Ladekammern für die Holzprügel dienen, um sie dem gemeinsamen Schleifermagazin zuzuführen. Diese Preßstempel werden abwechselnd mit Druck beaufschlagt, so daß aufgrund der Druckfortpflanzung in dem ein Haufwerk bildenden, im Preßmagazin befindlichen Holzstapel sich der Preßdruck von Holzprügel zu Holzprügel bis zur Schleifersteinoberfläche fortpflanzt.

    [0002] Es werden hierbei die Preßstempel für den Ladevorgang in die obere Drucklage zurückgezogen, und nach Absinken des anderen Preßstempels bei dessen Arbeitshub, der Arbeitshub dieses, dem eben beladenen Teilmagazin zugeordneten Preßstempels eingeleitet. Dabei empfiehlt es sich, die Beschickung jedes Teilmagazins der einzelnen Preßstempel parallel zur Achsrichtung des Schleifersteins vorzunehmen, da sonst eine einwandfreie Beladung der Teilmagazine nicht möglich wäre. Der Abstand der dem Schleiferstein nahen unteren Kante der mittleren Wand der Preßmagazine, die zwischen diesen angeordnet ist, d.h. auch das untere Hubende der Preßstempel, ist natürlich dabei so zu wählen, daß entsprechend dem Böschungswinkel für den Druckverlauf sich der von einem Preßstempel ausgeübte Schleifdruck auch auf die gesamte Breite des Preßmagazins im Bereich der Schleifersteinoberfläche ausbreiten kann.

    [0003] Nachteilig bei dieser Anordnung ist, daß beide den einzelnen Preßstempeln zugeordneten Teilmagazine je für sich mit den Holzprügeln beaufschlagt werden müssen, so daß jeweils eine eigene Beschickungsvorrichtung notwendig ist. Ferner müssen an sich, um bei jedem Arbeitschub den vollen Preßdruck und dessen Gleichmäßigkeit zu gewährleisten, beim an jedem einzelnen Preßstempel zugeordneten Teilmagazin im schleifersteinnahen Bereich Abschlußplatten vorgesehen werden, die allerdings in der Patentschrift nicht erwähnt sind.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Holzschleifer anzugeben, bei dem nur eine einzige Beschickungsvorrichtung für die Preßmagazine notwendig ist.

    [0005] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert, wobei

    Fig. 1 im Prinzip einen Querschnitt durch den Holzschleifer,

    Fig. 2a und Fig. 2b einen Teillängs- und Querschnitt der Abschlußplatte der Hauptpreßkammer,

    Fig. 3 einen Querschnitt bei Ansicht des Schleifers von der Seite,

    Fig. 4 eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Holzschleifers in einer Darstellung analog zu Fig. 1 zeigen.



    [0006] In Fig. 1 liegt in der Mitte der Magazinanordnung und des Schleifsteins 1 die Hauptpreßkammer 2, in der der Hauptpreßstempel 3 angeordnet ist, der über Schubstange 8 verschoben werden kann. Der Antrieb der Preßstempel ist jeweils weggelassen. Sie sind allgemein als bekannte Hydraulik-Stellmotoren ausgeführt. Seitlich neben der Hauptpreßkammer 2 befinden sich die Nebenpreßkammer 4 und 4ʹ mit den ihnen jeweils zugeordneten Neben preßstempeln 5 und 5ʹ, die ähnlich durch Schubstangen 8ʹ angetrieben werden. Die inneren Kammerwände 11, 12, die Teile der Hauptpreßkammer 2 sind, bilden gleichzeitig auch die inneren Wände der Nebenpreßkammern 4 und 4ʹ. Die Länge - also in axialer, d.h. Hubrichtung gemessen - der Nebenpreßstempel ist vorzugsweise etwa gleich ihrem wirksamen Preßhub, im allgemeinen ihrem Hub überhaupt.

    [0007] Die eingezeichnete Lage der Nebenpreßstempel 5 und 5ʹ ist deren Ausgangslage vor dem Preßhub, jedenfalls soweit es den Beginn des Anpressens des Holzes durch diese Preßstempel betrifft. In dem Maße, in dem nun die Nebenpreßstempel 5 und 5ʹ nach unten, d.h. al so auf den Schleiferstein zu, verfahren werden, wird der Hauptpreßstempel 3 zurückgezogen, ohne daß sich der Druck in dem Laufwerk aus den Holzprügeln ändert. Vorzugsweise wird zu diesem Zweck eine Abschlußplatte 7 unter den Hauptpreßstempel 3 vor dessen Zurückziehen geschoben, so daß ein Ausweichen der Holzprügel nach oben verhindert wird. Wenn der Hauptpreßstempel 3 ganz zurückgezogen ist, wird die Hauptpreßkammer 2 mit den Holzprügeln neu beladen, die Abschlußplatte wieder aus dem Preßmagazin herausgezogen und es beginnt der Arbeitshub des Hauptpreßstempels 3. Dabei werden gleichzeitig die Nebenpreßstempel 5 und 5ʹ wieder zurückgefahren, ebenfalls in einer Weise, daß sich der Druck auf die Holzprügel im wesentlichen nicht verändert.

    [0008] Die untere Fläche, also die Bodenfläche 6 bzw. 17 der Nebenpreßstempel ist dabei geneigt, und zwar im wesentlichen parallel zur Tangente an die Schleifersteinoberfläche in deren Bereich, wo die Projektion in Richtung der Schubstangen der Nebenpreßstempel auf die Schleifsteinoberfläche fällt. Diese Neigung kann auch davon etwas abweichend gewählt sein, da sie dazu dient, eine möglichst große Kraftkomponente in Richtung auf die Schleifersteinachse oder die oberste Stelle der Schleifersteinoberfläche zu erzeugen. Hierdurch soll gewährleistet sein, daß der Preßdruck über die gesamte Schleifzone sich möglichst gleichmäßig in dem Haufwerk der Holzprügel auswirkt.

    [0009] Da das Hineinschieben der Abschlußplatte möglichst unter Arbeitsdruck des Hauptpreßstempels 3 geschehen soll, ist deren in Schließdruck vorn liegende Kante angeschärft, vorzugsweise mit einer langen Schrägfläche, die mit feilen- oder raspelartigen Zähnen versehen ist, um die Oberfläche der Holzprügel, über die die Abschlußplatte gleitet, abzufräsen und somit den Widerstand für das Hineinschieben der Abschlußplatte zu verringern. Die Späne und die austretende Holzfeuchtigkeit an den Fräsflächen führt hier zu einem verminderten Reibungswiderstand. Es könnte natürlich auch kurzzeitig der Anpreßdruck der Preßstempel weggenommen oder verringert werden.

    [0010] In Fig. 2a und 2b ist diese Ausbildung der Abschlußplattenvorderkante skizziert. Die einzelnen Zähne sind dort mit 15 bezeichnet.

    [0011] In Fig. 3 ist der Pressenschleifer im Bereich des Hauptpreßstempels 3 von der Seite gesehen im Querschnitt dargestellt. Es ist ein Holzvorschubboden 21 vorgesehen, der zu einer hier nach oben offenen Holzvorschubkammer gehört, auf welchem die Holzprügel mit ihrer Längserstreckung parallel zur Achse des Schleifersteins 1 gelagert werden, um mittels Preßstempel 22 - betätigt durch Kolbenstange 23 - in die Hauptpreßkammer 2 eingefahren zu werden. Nach diesem Vorgang wird diese durch den seitlichen Schieber 25 abgesperrt, welcher für den Fall, daß im Schleifergehäuse ein Überdruck gehalten werden soll, auch druckdicht abgedichtet werden muß.

    [0012] In Fig. 4 ist eine Variante dargestellt, bei der nur eine Nebenpreßkammer 4ʺ und ein Nebenpreßstempel 5ʺ vorhanden ist. Hier ist die Bodenfläche 17ʹ des Nebenpreßstempels 5ʺ an seiner der Hauptpreßkammer 2 zugewandten Seite mit großem Radius abgerundet, der im Bereich von 4/5 der Breite der Nebenpreßkammer 4ʺ - gemessen in Umfangsrichtung des Schleifersteins - liegt oder etwas größer ist. Hierdurch wird erreicht, daß beim Hochfahren des Nebenpreßstempels 5ʺ das vom Hauptpreßstempel 3 bzw. 3ʹ nachgeschobene Holz sich besser in dem breiten Magazin verteilen kann und es nicht zu einem plötzlichen, seitlichen Ausweichen einzelner Holzprügel kommt. So gleiten die Holzprügel allmählich zur Seite des zurückgehenden Nebenpreßstempels.

    [0013] Es ist unter Umständen möglich, die Abschlußplatte 7 zu vermeiden, wenn durch eine länger heruntergezogene Trennwand 11ʹ zwischen Haupt- und Nebenpreßkammer der Druck des Nebenpreßstempels sich weniger seitlich ausbreiten kann, was natürlich voraussetzt, daß das Magazin der vollen Breite relativ lang ist, damit sich der Preßdruck auch über die gesamte Schleifzone aus breiten kann. Jedenfalls scheint in dieser Hinsicht die Ausführungsform nach Fig. 4 eher Vorteile gegenüber der nach Fig. 1 zu bieten. Ferner ist hier auch der Antriebsmechanismus für die Nebenpreßstempel leichter, da ja nur ein einziger Nebenpreßstempel angetrieben werden muß. In Fig. 4 ist noch angedeutet, daß der Nebenpreßstempel als eine seitlich offene Hohlkastenkonstruktion ausgeführt werden kann. Mittels Rippen 19 und 20 kann er im inneren des Kastens versteift werden.

    [0014] Allgemein ist zu sagen, daß die Länge der Nebenpreßstempel 5, 5ʹ, 5ʺ vorzugsweise mindestens gleich dem halben Gesamthub derselben auszubilden ist, zumindest aber gleich dem halben wirksamen Arbeitshub. Vorzugsweise beträgt die Länge der Nebenpreßstempel sogar mindestens 4/5 des wirksamen Arbeitshubes derselben. Im allgemeinen wird auch die Länge der Nebenpreßstempel mindestens 80 % des Gesamthubes derselben betragen, um zu große Schalthäufigkeit zu vermeiden. Aus Gründen der Materialersparnis wählt man dann besser die Hohlbauweise nach Fig. 1 bzw. die Kastenbauweise nach Fig. 4 der Nebenpreßstempel.

    [0015] In Fig. 1 ist durch die strichpunktierten Linien noch eine andere Ausführungsform des Holzschachtes angedeutet, bei welchem die seitlichen Wände eine Neigung zwischen 5 und 10° gegeneinander haben, um durch die Verengung des Schachtes eine gleichmäßigere und stärkere Anpressung der Holzknüppel an den Schleiferstein durch die Preßstempel zu gewährleisten. In diesem Falle müßte natürlich der Holzschacht relativ lang ausgeführt werden, da ja in dem Hubbereich der Nebenstempel 5 und 5ʹ die seitlichen Schachtwände parallel sein müssen. Ferner könnte man dann auch den Holzschacht in seinem breiten Teil verhältnismäßig breit ausführen, um in seinem engen, der Schleifersteinoberfläche benachbarten Teil die gleiche Länge der Schleifzone, wie sie ohne die geneigten Schachtwände vorhanden wäre, zu erhalten.


    Ansprüche

    1. Holzschleifer mit Magazinzuführung mit wenigstens zwei parallelen Preßstempeln, von denen mindestens einer in einer Kammer geführt ist, die zur Beladung des Magazins mit den Holzprügeln vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hauptpreßstempel (3) im wesentlichen in einer Preßkammer (2, 2ʹ) geführt ist, die auch zur Beladung des Magazins mit den Holzprügeln dient, und daß das dem Schleiferstein nahe Ende des zumindest einen, anderen Nebenpreßstempels (5) am Beginn seines wirksamen Preßhubes zumindest in der Nähe des Hubendes des Hauptpreßstempels (3) gelagen ist.
     
    2. Holzschleifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Schleiferstein nahe Ende des zumindest einen, anderen Nebenpreßstempels (5) am Beginn seines wirksamen Preßhubes zumindest in der Nähe des dem Schleiferstein nahen Endes seiner dem Hauptpreßstempel (3) benachbarten Führungswand (11ʹ, 11, 12) gelegen ist.
     
    3. Holzschleifer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Nebenpreßstempel (5) - gemessen in Richtung ihres Verfahrweges - mindestens gleich dem halben wirksamen Preßhub derselben ist.
     
    4. Holzschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der wirksame Preßhub der Nebenstempel (5, 5ʹ) mindestens halb so groß ist, wie der wirksame Preßhub des Hauptstempels (3).
     
    5. Holzschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine zum Verschiebeweg des Hauptpreßstempels (3) senkrechte Abschlußplatte (7) der Hauptpreßkammer (2), die am dem Schleiferstein nahen Ende der Hauptpreßkammer (2) angeordnet ist.
     
    6. Holzschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfläche der Nebenstempel (5, 5ʹ) schräg in Richtung zur Tangente an den Schleiferstein (1) in dessen Bereich ist, wo die Projektion des jeweiligen Nebenstempels in Richtung der Nebenstempelachse auf die Schleifersteinoberfläche fällt, um eine möglichst große Preßkraftkomponente zur Schleifersteinachse hin zu erzeugen.
     
    7. Holzschleifer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfläche der Nebenstempel (5, 5ʹ) zumindest in ihrem der Hauptpreßkammer (2) nahen Bereich zur der Hauptpreßkammer (2) hin mit großem Radius ausgebildet ist.
     
    8. Holzschleifer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abrundungsradius der Druckfläche der Nebenstempel mindestens 4/5 der Breite der Nebenstempel gemessen quer zur Schleifersteinachse beträgt.
     
    9. Holzschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das in Vorschubrichtung der Abschlußplatte (7) vordere Ende derselben angeschrägt und mit feilen- oder raspelartigen Zähnen (15) versehen ist.
     
    10. Holzschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in Umfangsrichtung zu beiden Seiten des Hauptpreßstempels (3) je ein Nebenpreßstempel (5) vorgesehen ist.
     
    11. Holzschleifer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Nebenpreßstempel (5, 5ʹ) mit gleichzeitigem Vorschubantrieb versehen sind.
     
    12. Holzschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Nebenpreßstempel (5, 5ʹ) als - in bezug auf die durch die Schubstange gehende Längsachse - seitlich offene Kastenkonstruktion ausgebildet sind.
     
    13. Holzschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Nebenpreßstempels (5) - gemessen in der Richtung seines Verfahrweges - mindestens halb so groß wie sein Verfahrweg ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht