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EP 0 266 622 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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11.05.1988 Patentblatt 1988/19 |
(22) |
Anmeldetag: 20.10.1987 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B41C 1/14 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB LI NL |
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Priorität: |
05.11.1986 DE 3637642
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Anmelder: Kissel & Wolf GmbH |
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D-69168 Wiesloch (DE) |
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Erfinder: |
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- Bellot, Ramon
CH-3427 Wiler b/Utzenstorf (CH)
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Vertreter: Paul, Dieter-Alfred, Dipl.-Ing. |
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Fichtestrasse 18 41464 Neuss 41464 Neuss (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zur Herstellung von Druckformen für den Siebdruck |
(57) Bei einem Verfahren zur Herstellung von zylindrischen Druckformen für den Siebdruck
wird das Schablonenmaterial auf ein Sieb aufgetragen und an für den Druck bestimmten
Stellen mit Hilfe eines Lasers entfernt. Damit die Druckform eine einwandfreie und
hochwertige Zeichnung garantiert, wird als Schablonenmaterial ein in fester Form vorliegendes
Kunststoffmaterial aufgebracht und durch Wärmebehandlung oder Verkleben an dem Sieb
befestigt.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von zylindrischen Druckformen
für den Siebdruck, bei dem das Schablonenmaterial auf ein Sieb aufgetragen und an
für den Druck bestimmten Stellen mit Hilfe eines Lasers entfernt wird.
[0002] Für den Siebdruck werden im Prinzip zwei verschiedene Druckformen verwendet. Für
den Flachsiebdruck besteht die Druckform im wesentlichen aus einer ebenen, gewebten
Gaze aus Kunststoff- oder Metallfäden. Daneben gibt es für den Rotationssiebdruck
zylindrische Druckformen, deren Siebmaterial galvanisch aus Nickel hergestellt werden.
[0003] Auf das Siebmaterial wird ein Schablonenmaterial in flüssiger Form entweder mit Hilfe
des Rakelverfahrens oder des Tauchverfahrens aufgebracht. Sofern es sich bei dem Schablonenmaterial
um eine Fotoschicht handelt, wird diese nach dem Trocknen unter Zwischenschaltung
eines entsprechenden Diapositivs, das das auf das Siebmaterial zu übertragende Muster
in Form transparenter bzw. opaker Muster enthält, belichtet. Als Folge der Belichtung
bleiben alle unbelichteten Partien der Fotoschicht wasserlöslich bzw. dispergierbar,
während die belichteten Partien der Fotoschicht wasserunlöslich geworden sind.
[0004] Der nachfolgende wässrige Entwicklungsprozeß legt das Siebmaterial an den unbelichteten
Partien frei, während die belichteten Partien auf dem Siebmaterial verbleiben. Es
folgt dann noch eine Härtung der Fotoschicht bei in der Regel 180°C über eine Stunde.
[0005] Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß man für die Herstellung der Druckform große
Mengen Wasser und Elektrizität benötigt. Außerdem wird die Luft durch das Verdunsten
von Lösungsmitteln und durch Spaltprodukte infolge Polymerisation des Lackes verschmutzt.
[0006] Nach einem weiterentwickelten Verfahren wird auf die Druckform als Schablonenmaterial
ein Ein- oder Zweikomponentenlack aufgetragen. In den für den Druck bestimmten Bereichen
des Siebmaterials wird der Lack mittels Laserstrahlen weggebrannt. Der Vorteil gegenüber
dem Fotoschichtverfahren besteht darin, daß Wasser nicht mehr benötigt wird.
[0007] Beiden Verfahren ist jedoch gemeinsam, daß es praktisch unmöglich ist, das Schablonenmaterial
gleichmäßig mit konstanter Schichtdicke aufzutragen und zu fixieren. Dabei sind die
Schichtdickenunterschiede besonders ausgeprägt bei zylindrischen Druckformen, da das
flüssige Schablonenmaterial nach dem Auftrag entsprechend der Schwerkraft verläuft.
Die unterschiedlichen Schichtdicken haben zur Folge, daß sich keine zufriedenstellende
Zeichnung ergibt.
[0008] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß mit der damit hergestellten Druckform eine einwandfreie und
hochwertige Zeichnung erreicht wird.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Schablonenmaterial ein
in fester Form vorliegendes Kunststoffmaterial aufgebracht und durch Wärmebehandlung
oder durch Verkleben an dem Sieb befestigt wird. Das Aufbringen kann beispielsweise
durch Aufspritzen in Pulverform oder durch einen Auftrag bzw. durch Aufkaschieren
in Folienform insbesondere als Folienstrumpf, geschehen.
[0010] Durch das Aufbringen des Schablonenmaterials in fester Form kann die Schichtdicke
sehr exakt hergestellt werden und unterliegt dann keinen Veränderungen mehr. Das bei
den bekannten Verfahren auftretende Verlaufen ist hier nicht mehr möglich. Die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Druckformen zeichnen sich deshalb durch
hervorragende Zeichnung aus.
[0011] Als Kunststoffmaterial kommen alle jene in Frage, die für die beim Textildruck verwendeten
Chemikalien beständig sind und die sich im Pulverspritzverfahren oder in Folienform
bzw. als Folienstrumpf auftragen lassen. Soweit es sich dabei um Thermoplaste wie
beispielsweise Polyamid handelt, geschieht die anschließende Befestigung am Sieb durch
eine Wärmebehandlung, also ein Sintern, wenn das Kunststoffmaterial in Pulverform
aufgespritzt worden ist, oder durch die materialeigene Thermoplastizität. Soweit andere
Kunststoffmaterialien zur Anwendung kommen, beispielsweise Polyesterfolien, werden
sie zweckmäßigerweise unter Verwendung von Klebstoffen aufkaschiert.
[0012] Soweit das Schablonenmaterial in Pulverform aufgesprüht wird, können hierfür elektrostatische
Verfahren zur Fixierung des Pulvers am Sieb angewendet werden.
1. Verfahren zur Herstellung von zylindrischen Druckformen für den Siebdruck, bei
dem das Schablonenmaterial auf ein Sieb aufgetragen und an für den Druck bestimmten
Stellen mit Hilfe eines Lasers entfernt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß als Schablonenmaterial ein in fester Form vorliegendes
Kunststoffmaterial aufgebracht und durch Wärmebehandlung oder Verkleben an dem Sieb
befestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schablonenmaterial in Pulverform aufgespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schablonenmaterial in Folienform aufgetragen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schablonenmaterial bei einer zylindrischen Druckform
als Folienstrumpf über die Druckform gezogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung in einem Temperaturbereich erfolgt,
in der das Schablonenmaterial zähplastisch wird.