(19)
(11) EP 0 266 625 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.05.1988  Patentblatt  1988/19

(21) Anmeldenummer: 87115368.0

(22) Anmeldetag:  21.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21D 37/04, B21D 28/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 04.11.1986 DE 3637486

(71) Anmelder: Firma Muhr und Bender
D-57439 Attendorn (DE)

(72) Erfinder:
  • Schulte, Karl-Heinz
    D-5940 Lennestadt 12 (DE)

(74) Vertreter: Gesthuysen, Hans Dieter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Gesthuysen, von Rohr & Weidener, Postfach 10 13 54
D-45013 Essen
D-45013 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Oberer Werkzeugträger für eine Stanze od. dgl.


    (57) Die Erfindung betrifft einen oberen Werkzeugträger (4) für eine Stanze od. dgl. mit mindestens einem Stanzwerkzeug (5), vorzugsweise mehreren nebeneinander angeordneten Stanzwerkzeugen (5), wobei, vorzugsweise, je­des Stanzwerkzeug (5) aus einem Stanzstempel (7), einem Stempelhalter (8) und einer den Stanzstempel (7) mit dem Stempelhalter (8) verbindenden Überwurfmutter (9) besteht, mit einem Trägerkörper (10), mit einer Auf­nahmeplatte (11) und mit einer in der Aufnahmeplatte (11) angeordneten, sich in Stanzrichtung erstreckenden Werkzeugführung (12) für jedes Stanz­werkzeug (5), wobei das obere Ende des Stanzwerkzeugs (5) in der Werkzeug­führung (12), in einer Richtung durch Auflageflansche (15) begrenzt, in Stanzrichtung verschiebbar geführt ist, wobei am Trägerkörper (10) ober­halb der Werkzeugführung (12) und unterhalb einer Kraftübertragungs­fläche (16) ein Aufnahmeraum (17) für das obere Ende des Stanzwerkzeugs (5) vorgesehen ist und der Aufnahmeraum (17) mit Hilfe eines im wesentlichen senkrecht zur Stanzrichtung verschiebbaren Kraftübertragungsschiebers (18) od. dgl. überbrückbar ist, wobei dem Stanzwerkzeug (5) ein am Trägerkör­per (10) angeordneter Hubhebel (20) zugeordnet ist und der Hubhebel (20) das obere Ende des zugeordneten Stanzwerkzeugs (5) seitlich von unten her unterfaßt und wobei mittels des Hubhebels (20) das obere Ende des Stanz­werkzeugs (5) beim Zurückziehen des Kraftübertragungsschiebers (18) in den Aufnahmeraum (17) aktiv anhebbar ist. Bei diesem oberen Werkzeugträger (4) werden Verklemmungen zwischen dem Stanzwerkzeug (5) und dem Kraftübertra­gungsschieber (18) systematisch vermieden, und zwar dadurch, daß mittels des Hubhebels (20) das obere Ende des Stanzwerkzeugs (5) beim Vorschieben des Kraftübertragungsschiebers (18) aus dem Aufnahmeraum (17) aktiv absenk­bar ist, daß also eine Kollision des oberen Endes des Stanzwerkzeugs (5) mit dem Kraftübertragungsschieber (18) durch eine Zwangssteuerung ausge­schlossen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen oberen Werkzeugträger für eine Stanze od. dgl. nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

    [0002] Grundsätzlich gelten die nachfolgenden Erläuterungen nicht nur für obere Werkzeugträger von als Stanzen ausgeführten Werkzeugmaschinen, sondern bei­spielsweise auch dann, wenn im oberen Werkzeugträger ein Klinkwerkzeug an­geordnet ist. Die Lehre der Erfindung ist also nicht nur auf eine Stanze und Stanzwerkzeuge beschränkt, sondern auf alle Werkzeugmaschinen anwend­bar, bei denen vergleichbare Probleme auftreten. Die Lehre der Erfindung wird hier und nachfolgend an dem bevorzugten Ausführungsbeispiel eines obe­ren Werkzeugträgers für eine Stanze erläutert, um das Verständnis der Lehre zu erleichtern.

    [0003] Bei dem bekannten oberen Werkzeugträger, von dem die Erfindung ausgeht (EP-A-O 180 146 bzw. offenkundige Vorbenutzung), ist unter Berücksichtigung der be­engten Platzverhältnisse bei mehreren nebeneinander angeordenten Stanzwerk­zeugen ein schneller Wechsel eines Stanzwerkzeugs und/oder aller Stanzwerk­zeuge dadurch möglich, daß eine Aufnahmeplatte Teil des Trägerkörpers ist und die Werkzeugführungen zur Stirnseite des Trägerkörpers hin offen sind, so daß die oberen Enden der Stanzwerkzeuge im wesentlichen horizontal in die Werkzeugführungen einschiebbar bzw. einsetzbar sind. Eine Verschlußkap­pe verschließt alle Werkzeugführungen an den offenen Enden gemeinsam. Durch Ansetzen der Verschlußkappe und Verriegeln der Verschlußkappe mit der Auf­nahmeplatte werden mit einem Griff die offenen Enden aller Werkzeugführun­gen in der Aufnahmeplatte verschlossen. Damit sind alle Stanzwerkzeuge ge­sichert. Im einzelnen sind dazu die Enden der Stanzwerkzeuge mit hammer­kopfartigen Erweiterungen versehen und sind die Aufnahmeplatte und die Ver­schlußkappe mit zu den hammerkopfartigen Erweiterungen korrespondierenden Auflageflanschen versehen, so daß die Stanzwerkzeuge nicht nach unten aus den Werkzeugführungen herausrutschen können. Die Verschlußkappe ist am Trä­gerkörper bzw. an der Aufnahmeplatte über eine Anlenkachse schwenkbar ange­lenkt und mittels einer Verriegelunsvorrichtung, die auf der gegenüberlie­genden Querseite angeordnet ist, mit dem Trägerkörper bzw. der Aufnahmeplat­ te verriegelbar. Die Verriegelungsvorrichtung besteht dabei aus einem an der Aufnahmeplatte in horizontaler Ebene schwenkbar angelenkten Riegelbol­zen und einer an der Verschlußkappe vorgesehenen, einseitig offenen Rie­gelaufnahme, wobei zur Verriegelung der Riegelbolzen in die Riegelaufnahme einschwenkbar und mittels einer Spannmutter festspannbar ist. Im übrigen sind am Trägerkörper oberhalb der Werkzeugführungen und unterhalb einer Kraftübertragungsfläche Aufnahmeräume für die oberen Enden der Stanzwerk­zeuge vorgesehen und diese Aufnahmeräume sind mit Hilfe von im wesent­lichen senkrecht zur Stanzrichtung verschiebbaren Kraftübertragungsschie­bern überbrückbar. Jedem Stanzwerkzeug ist ein am Trägerkörper angeordne­ter Hubhebel zugeordnet, dessen eines Ende das obere Ende des zugeordne­ten Stanzwerkzeugs seitlich von unten her unterfaßt, so daß das obere En­de des Stanzwerkzeugs bei zurückgezogenem Kraftübertragungsschieber mittels des Hubhebels in den Aufnahmeraum anhebbar ist. Dazu sind im einzelnen nicht näher zu erläuternde Pneumatikantriebe od. dgl. vorgesehen.

    [0004] Das Anheben des Stanzwerkzeugs in den Aufnahmeraum beim Zurückziehen des Kraftübertragungsschiebers erfolgt im Stand der Technik, der durch offen­kundige Vorbenutzung bekannt ist und von dem die Erfindung ausgeht, durch eine Zwangssteuerung des Hubhebels. Dazu ist hier der Hubhebel als zweiar­miger Hebel ausgeführt und über eine Schwenkachse unterhalb des Kraftüber­tragungsschiebers am Trägerkörper schwenkbar angelenkt. Der vom Aufnahme­raum wegweisende Arm des Hubhebels ist mit einer Hubsteuerfläche versehen, die mit der vom Aufnahmeraum abgewandten Seite des Kraftübertragungsschie­bers wechselwirkt. Wird der Kraftübertragungsschieber aus dem Aufnahme­raum zurückgezogen, so gleitet die vom Aufnahmeraum abgewandte Seite des Kraftübertragungsschiebers auf der Hubsteuerfläche des Hubhebels und drückt diesen Arm des Hubhebels dabei nach unten. Der andere, gegenüberliegende Arm des Hubhebels wird dadurch entsprechend angehoben und mit ihm wird auch das obere Ende des Stanzwerkzeugs und damit das Stanzwerkzeug insgesamt an­gehoben. Die vom Aufnahmeraum abgewandte Seite des Kraftübertragungsschie­bers überfährt letztlich den Arm des Hubhebels, wobei durch die Unterseite des Kraftübertragungsschiebers dann die Endposition des oberen Endes des Stanzstempels im Aufnahmeraum definiert ist.

    [0005] Wird der Kraftübertragungsschieber wieder in Richtung auf den Aufnahmeraum vorgeschoben, so wird der rückwärtige Arm des Hubhebels wieder freigegeben. Unter dem Eigengewicht des Stanzwerkzeugs sinkt dieses aus dem Aufnahmeraum nach unten und nimmt dabei mit seinem oberen Ende den hier zur Anlage kom­menden Arm des Hubhebels mit nach unten.

    [0006] Es hat sich gezeigt, daß in der Praxis das Absenken des Stanzwerkzeugs allein durch sein eigenes Gewicht nicht zuverlässig genug ist. Mitunter geschieht es, daß das Stanzwerkzeug in der Werkzeugführung so weit oben hängenbleibt, daß das obere Ende im Aufnahmeraum verbleibt. Der vom Stell­antrieb vorgeschobene Kraftübertragungsschieber trifft seitlich auf das obere Ende des Stanzwerkzeugs und verklemmt sich völlig mit diesem.

    [0007] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den bekannten oberen Werk­zeugträger so auszugestalten und weiterzubilden, daß Verklemmungen zwischen dem Stanzwerkzeug und dem Kraftübertragungsschieber systematisch vermieden werden.

    [0008] Der erfindungsgemäße obere Werkzeugträger, bei dem die zuvor aufgezeigte Aufgabe gelöst ist, ist durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmale beschrieben. Erfindungsgemäß ist das Stanzwerkzeug beim Vorschieben des Kraftübertragungsschiebers nicht nur passiv, unter der Wirkung seiner eigenen Schwerkraft, sondern aktiv mit Hilfe des Hub­hebels absenkbar, im Sinne einer Zwangssteuerung. Das Grundprinzip der Zwangssteuerung für das Anheben des Stanzwerkzeugs mittels des Hubhebels kann auch für das Absenken des Stanzwerkzeugs verwendet werden. Im übri­gen gibt es natürlich für eine solche Zwangssteuerung verschiedene Ausge­staltungsmöglichkeiten.

    [0009] Im einzelnen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, den erfindungsgemäßen oberen Werkzeugträger für eine Stanze od. dgl. auszugestalten und weiterzu­bilden. Dazu wird einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausfüh­ rungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung verwiesen. In der Zeich­nung zeigt

    Fig. 1 in schematischer Darstellung in einer Seitenansicht eine Werkzeug­maschine, hier eine Lochstanze,

    Fig. 2 den Gegenstand aus Fig. 1 in einer Vorderansicht,

    Fig. 3 den Gegenstand aus Fig. 1 in einer Draufsicht,

    Fig. 4 den Gegenstand aus Fig. 1 in einer Draufsicht bei abgenommenem Antriebskopf und

    Fig. 5 einen Schnitt durch den Gegenstand aus Fig. 4 entlang der Linie V - V.



    [0010] Fig. 1 zeigt als ein besonderes, bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfin­dung eine Werkzeugmaschine in Form einer Lochstanze mit einem, lediglich angedeuteten, C-förmigen Maschinenkörper 1, einem am Maschinenkörper 1 aus­gebildeten bzw. angeordneten unteren Werkzeugträger 2 mit einem Unterwerk­zeug 3 und einem am Maschinenkörper 1 oben angeordneten bzw. ausgeführten oberen Werkzeugträger 4 mit einem Oberwerkzeug, hier einem Stanzwerkzeug 5. Nur angedeutet ist, daß auf dem oberen Werkzeugträger 4 bzw. auf dem Ma­schinenkörper 1 oberhalb des oberen Werkzeugträgers 4 ein Antriebskopf 6, beispielsweise in Form einer hydraulischen Zylinder-Kolben-Anordnung, sitzt, mit dessen Hilfe im Betrieb das Stanzwerkzeug 5 auf das Unterwerkzeug 3 zu abgesenkt werden kann.

    [0011] Wie Fig. 1 und Fig. 2 im Zusammenhang zeigen, zeichnet sich der hier darge­stellte obere Werkzeugträger 4 dadurch aus, daß mindestens zwei, hier genau gesagt drei nebeneinander angeordnete Stanzwerkzeuge vorgesehen sind. Im hier dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht jedes Stanz­werkzeug 5 aus einem Stanzstempel 7, einem Stempelhalter 8 und einer den Stanzstempel 7 mit dem Stempelhalter 8 verbindenden Überwurfmutter 9. Die drei Stanzwerkzeuge 5 sind, wie Fig. 2 zeigt, so nahe wie möglich nebenein­ander angeordnet.

    [0012] Fig. 1 läßt erkennen, daß der obere Werkzeugträger 5 im hier dargestellten Ausführungsbeispiel zunächst einen Trägerkörper 10 sowie eine Aufnahmeplat­te 11 aufweist. Fig. 3 macht dabei deutlich, daß in der Aufnahmeplatte 11 nebeneinander angeordnete, sich in Stanzrichtung erstreckende Werkzeugfüh­rungen 12 für jedes Stanzwerkzeug 5 vorgesehen sind. Fig. 1, 2 und 3 machen im Zusammenhang weiter deutlich, daß der obere Werkzeugträger 4 eine am Trägerkörper 10 befestigte, insbesondere und im hier dargestellten Ausfüh­rungsbeispiel um eine Anlenkachse 13 schwenkbar am Trägerkörper 10 ange­lenkte Verschlußkappe 14 aufweist. Die Fig. 1 und 2 zeigen im Zusammenhang schließlich, daß die oberen Enden der Stanzwerkzeuge 5 in den Werkzeugfüh­rungen 12, in einer Richtung durch Auflageflansche 15 begrenzt, in Stanz­richtung, hier also vertikal, verschiebbar geführt sind. Die Auflageflansche 15 läßt Fig. 3 gut erkennen. Sie dienen dazu, ein Herausfallen der Stanzwerk­zeuge 5 aus den Werkzeugführungen 12 nach unten zu verhindern.

    [0013] In den Figuren ist nicht dargestellt, daß die oberen Enden der Stanzwerk­zeuge 5 mit hammerkopfartigen Erweiterungen versehen sind, die auf den in den Werkzeugführungen 12 vorgesehenen Auflageflanschen 15 aufliegen, so daß ein Durchrutschen der Stanzwerkzeuge 5 nach unten verhindert wird. Dies ist dem Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht, zu entnehmen. Auch weitere Einzelheiten des hier erläuterten oberen Werkzeugträgers 4 sind aus der EP-A-O 180 146 zu entnehmen, so daß auf diese Vorveröffent­lichung verweisen werden darf.

    [0014] Wie Fig. 4 der Zeichnung zeigt, sind auch bei dem hier erläuterten oberen Werkzeugträger 4 am Trägerkörper 10 oberhalb der Werkzeugführungen 12 und unterhalb einer Kraftübertragungsfläche 16 Aufnahmeräume 17 für die oberen Enden der Stanzwerkzeuge 5 vorgesehen. Die Aufnahmeräume 17 sind mit Hilfe von im wesentlichen senkrecht zur Stanzrichtung verschiebbaren Kraftüber­ tragungsschiebern 18 od. dgl. überbrückbar, und zwar mit Hilfe von hier als pneumatische Zylinder-Kolben-Einheiten ausgeführten Stellantrieben 19. Die Kraftübertragungsfläche 16 ist dabei an der Unterseite des Antriebskopfs 6 angeordnet. Durch diese Technik wird erreicht, daß beim Abwärtshub der Kraftübertragungsfläche 16 nur dasjenige Stanzwerkzeug 5 aktiv nach unten bewegt wird, dessen Kraftübertragungsschieber 18 den zugehörigen Aufnahme­raum 17 überbrückt, während die beiden anderen Stanzwerkzeuge 5 in den je­weils zugeordneten Aufnahmeraum 17 zurückweichen können.

    [0015] Um die nicht aktivierten Stanzwerkzeuge 5 nicht von der Oberseite eines Werkstücks in die Aufnahmeräume 17 zurückführen zu lassen, sondern aktiv in die Aufnahmeräume 17 zurückzuführen, ist es auch bekannt, jedem Stanz­werkzeug 5 einen am Trägerkörper 10 angeordneten Hubhebel 20 zuzuordnen. Der Hubhebel 20 ist in Fig. 4 lediglich für jeden Aufnahmeraum 17 angedeu­tet. Der Hubhebel 20 kann das obere Ende des zugeordneten Stanzwerkzeugs 5 seitlich von unten her unterfassen, so daß mittels des Hubhebels 20 das obere Ende des Stanzwerkzeugs 5 bei zurückgezogenem Kraftübertragungsschieber 18 in den Aufnahmeraum 17 anhebbar ist.

    [0016] Fig. 5 zeigt nun durch die gewählte Schnittdarstellung den Bereich des Hub­hebels 20 für ein Stanzwerkzeug 5 etwas genauer. Zunächst ist gut zu er­kennen, daß im hier dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel, wie auch bei dem durch offenkundige Vorbenutzung bekannt gewordenen Stand der Technik, der Hubhebel 20 als zweiarmiger Hebel ausgeführt ist, der um eine Schwenkachse 21 am Trägerkörper 10 in einer vertikalen, die Stanzrichtung einschließenden Ebene schwenkbar ist. Ein Arm 22 weist eine Hubsteuer­fläche 23 auf, die mit der vom Aufnahmeraum 17 abgewandten Seite 24 des Kraftübertragungsschiebers 18 wechselwirkt. DAs ist so wie beim Stand der Technik. Beim Zurückziehen des Kraftübertragungsschiebers 18 aus dem Auf­nehmeraum 17 drückt die abgewandte Seite 24 über die Hubsteuerfläche 23 den Arm 22 nach unten und überfährt diesen schließlich (Fig. 5). Dadurch wird der zweite Arm 25 des Hubhebels 20 angehoben und hebt damit aktiv das obere Ende des Stanzwerkzeugs 5 in den Aufnahmeraum 17 hinein an. Das Stanzwerk­zeug 5 ist hier in Fig. 5 gestrichelt dargestellt.

    [0017] Wesentlich ist nun für die Erfindung, daß zusätzlich zu der für das Anheben des Stanzwerkzeugs 5 im durch offenkundige Vorbenutzung bekannt gewordenen Stand der Technik schon verwirklichten Zwangssteuerung auch für das Absen­ken des Stanzwerkzeugs 5 hier eine Zwangssteuerung verwirklicht ist, daß nämlich mittels des Hubhebels 20 das obere Ende des Stanzwerkzeugs 5 beim Vorschieben des Kraftübertragungsschiebers 18 aus dem Aufnahmeraum 17 aktiv absenkbar ist. Es wird also jede Kollision des Stanzwerkzeugs 5 mit dem Kraftübertragungsschieber 18 systematisch vermieden.

    [0018] Im hier dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das zuvor er­läuterte Ergebnis im einzelnen konstruktiv dadurch erziehlt, daß der Hubhe­bel 20 eine mit der dem Aufnahmeraum 17 zugewandten Seite 26 des Kraftüber­tragungsschiebers 18 wechselwirkende Absenksteuerfläche 27 aufweist und die dem Aufnahmeraum 17 zugewandte Seite 26 des Kraftübertragungsschiebers 18 an der Absenksteuerfläche 27 des Hubhebels 20 absenkend zur Anlage kommt, bevor die Seite 26 mit dem oberen Ende des Stanzwerkzeugs 5 in Kontakt kommt. Im hier dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die konstruk­tive Gestaltung, insbesondere die Neigung der Seite 26 und der Absenksteuer­fläche 27 so gewählt, daß die Absenksteuerfläche 27 beim Vorschieben des Kraftübertragungsschiebers 18 von der dem Aufnahmeraum 17 zugewandten Sei­te 26 des Kraftübertragungsschiebers 18 überfahren wird. Die Unterseite des Kraftübertragungsschiebers 18 definiert also so auch die Absenkstellung des Stanzwerkzeugs 7.

    [0019] Wie die voranstehenden Erläuterungen deutlich machen, bedarf die Absenk­steuerfläche 27 einer bestimmten Relativlage zu der Seite 26 des Kraftüber­tragungsschiebers 18. Dazu empfiehlt es sich konstruktiv, daß am Hubhebel 20 auf der dem Kraftübertragungsschieber 18 zugewandten Seite 26 des das obere Ende des Stanzwerkzeugs 5 unterfassenden Endes ein die Absenksteuerfläche 27 tragender, in den Vorschubweg des Kraftübertragungsschiebers 18 ragender Steuervorsprung 28 ausgebildet ist.

    [0020] Weiter empfiehlt es sich, wie in Fig. 5 dargestellt, daß der Hubhebel 20 einen das obere Ende des Stanzwerkzeugs 5 unterfassenden Steuerkopf 29 und am Stanzwerkzeug 5 unterhalb des oberen Endes eine Drucksteuerfläche 30 auf­weist und daß der Steuerkopf 29 beim Absenken an der Drucksteuerfläche 30 kraftübertragend zur Anlage kommt.

    [0021] Im einzelnen hat in dem in Fig. 5 dargestellten, bevorzugten Ausführungs­beispiel der Erfindung das Stanzwerkzeug 5 eine unterhalb des oberen Endes seitlich offene Ausnehmung 31, in der einerseits eine Hubsteuerfläche 32, andererseits die Drucksteuerfläche 30 für den Steuerkopf 29 ausgebildet sind. Im übrigen ist, wie hier gut zu erkennen ist, der Steuerkopf 29 zur Verschleißminderung abgerundet. Schließlich ist gut zu erkennen, daß die Ausnehmung 31 einen Eintrittskanal 33 für den Steuervorsprung 28 am Hub­hebel 20 aufweist. Dies ist im hier dargestellten Ausführungsbeispiel des­halb notwendig, weil die das obere Ende des Stanzwerkzeugs 5 bildende Plat­te relativ dick ist und daher der Steuervorsprung 28 nicht unter dieser Platte in die Ausnehmung 31 einschwenken kann.

    [0022] Insgesamt ist mit der Lehre der Erfindung eine Zwangssteuerung der Bewe­gung des Stanzwerkzeugs 5 sowohl nach oben als auch nach unten in Fig. 5 gewährleistet, so daß es unmöglich ist, daß das Stanzwerkzeug 5 mit seinem oberen Ende mit dem Kraftübertragungsschieber 18 kollidieren und sich ver­klemmen kann.


    Ansprüche

    1. Oberer Werkzeugträger für eine Stanze od. dgl. mit mindestens einem Stanzwerkzeug, vorzugsweise mehreren nebeneinander angeordneten Stanzwerk­zeugen, wobei, vorzugsweise, jedes Stanzwerkzeug aus einem Stanzstempel, einem Stempelhalter und einer den Stanzstempel mit dem Stempelhalter ver­bindenden Überwurfmutter besteht, mit einem Trägerkörper, mit einer Auf­nahneplatte und mit einer in der Aufnahmeplatte angeordneten, sich in Stanzrichtung erstreckenden Werkzeugführung für jedes Stanzwerkzeug, wo­bei das obere Ende des Stanzwerkzeugs in der Werkzeugführung, in einer Richtung durch Auflageflansche begrenzt, in Stanzrichtung verschiebbar ge­führt ist, wobei am Trägerkörper oberhalb der Werkzeugführung und unter­halb einer Kraftübertragungsfläche ein Aufnahmeraum für das obere Ende des Stanzwerkzeugs vorgesehen ist und der Aufnahmeraum mit Hilfe eines im wesentlichen senkrecht zur Stanzrichtung verschiebbaren Kraftübertragungs­schiebers od. dgl. überbrückbar ist, wobei dem Stanzwerkzeug ein am Träger­körper angeordneter Hubhebel zugeordnet ist und der Hubhebel das obere En­de des zugeordneten Stanzwerkzeugs seitlich von unten her unterfaßt und wobei mittels des Hubhebels das obere Ende des Stanzwerkzeugs beim Zurück­ziehen des Kraftübertragungsschiebers in den Aufnahmeraum aktiv anhebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß mittels des Hubhe­bels (20) das obere Ende des Stanzwerkzeugs (5) beim Vorschieben des Kraft­übertragungsschiebers (18) aus dem Aufnahmeraum (17) aktiv absenkbar ist, daß also eine Kollision des oberen Endes des Stanzwerkzeugs (5) mit dem Kraftübertragungsschieber (18) durch eine Zwangssteuerung ausgeschlossen ist.
     
    2. Werkzeugträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubhe­bel (20) eine mit der dem Aufnahmeraum (17) zugewandten Seite (26) des Kraftübertragungsschiebers (18) wechselwirkende Absenksteuerfläche (27) aufweist und die dem Aufnahmeraum (17) zugewandte Seite (26) des Kraftüber­tragungsschiebers (18) an der Absenksteuerfläche (27) des Hubhebels (20) absenkend zur Anlage kommt, bevor die Seite (26) mit dem oberen Ende des Stanzwerkzeugs (5) in Kontakt kommt.
     
    3. Werkzeugträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absenk­steuerfläche (27) beim Vorschieben des Kraftübertragungsschiebers (18) von der dem Aufnahmeraum (17) zugewandten Seite (26) überfahren wird.
     
    4. Werkzeugträger nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Hubhebel (20) auf der dem Kraftübertragungsschieber (18) zugewandten Sei­te (26) des das obere Ende des Stanzwerkzeugs (5) unterfassenden Endes ein die Absenksteuerfläche (27) tragender, in den Vorschubweg des Kraftübertra­gungsschiebers (18) ragender Steuervorsprung (28) ausgebildet ist.
     
    5. Werkzeugträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich­net, daß der Hubhebel (20) einen das obere Ende des Stanzwerkzeugs (5) un­terfassenden Steuerkopf (29) und am Stanzwerkzeug (5) unterhalb des oberen Endes eine Drucksteuerfläche (30) aufweist und daß der Steuerkopf (29) beim Absenken an der Drucksteuerfläche (30) kraftübertragend zur Anlage kommt.
     
    6. Werkzeugträger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Stanz­werkzeug (5) eine unterhalb des oberen Endes seitlich offene Ausnehmung (31) aufweist und in der Ausnehmung (31) einerseits eine Hubsteuerfläche (32), andererseits die Drucksteuerfläche (30) für den Steuerkopf (29) ausgebildet sind.
     
    7. Werkzeugträger nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkopf (29) zur Verschleißminderung abgerundet ist.
     
    8. Werkzeugträger nach Anspruch 6 und ggf. Anspruch 7, dadurch gekennzeich­net, daß die Ausnehmung (31) einen Eintrittskanal (33) für den Steuervor­sprung (28) aufweist.
     




    Zeichnung