[0001] Die Erfindung betrifft einen unteren Werkzeugträger für eine Stanze od. dgl. nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Der bekannte untere Werkzeugträger, von dem die Erfindung ausgeht (Prospekt "MUBEA
KBLH HYDRAULIC" und DE-OS 34 32 671), weist einen Werkzeugsattel auf, der ein Untergestell,
das einstückig mit dem Maschinenkörper der Stanze ausgeführt sein kann, von oben
her sattelartig mit zwei Seitenwangen überfaßt. Das Untergestell kann im Anwendungsfall
einer Lochstanze nach oben ragende Stanzstützen aufweisen, auf denen ein auslegerartig
aufragender Teil des Werkzeugsattels vertikal abgestützt ist. Die auftretenden Stanzkräfte
werden so in den Maschinenkörper abgeleitet. Der Werkzeugsattel kann aber auch plattenartig
ausgeführt sein, wobei dann unter Umständen eine Werkzeugaufnahme mit einem auswechselbaren
Standardwerkzeugträger vorgesehen ist. Wesentlich ist, daß der Werkzeugsattel gegenüber
dem Untergestell auf der Sattelfläche mittels der Justiervorrichtungen verschiebbar
ist, so daß er gegenüber einem Oberwerkzeug eingerichtet werden kann.
[0003] Die Justiervorrichtungen für den Werkzeugsattel des bekannten unteren Werkzeugträgers
sind noch zu kompliziert zu bedienen. Zum Neueinrichten des Werkzeugsattels muß zunächst
die Haltevorrichtung gelöst und dann müssen zwei Querjustierungen und zwei Längsjustierungen
gelöst, eingestellt und wieder arretiert werden. Schließlich muß die Haltevorrichtung
wieder arretiert werden. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den bekannten
unteren Werkzeugträger hinsichtlich der Anbringung des Werkzeugsattels zu verbessern
bzw. zu vereinfachen.
[0004] Der erfindungsgemäße untere Werkzeugträger, bei dem die zuvor aufgezeigte Aufgabe
gelöst ist, ist durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 beschrieben.
Anders als bei dem bekannten unteren Werkzeugträger, von dem die Erfindung ausgeht,
muß die Haltevorrichtung des erfindungsgemäßen unteren Werkzeugträgers zum Neueinrichten
des Werkzeugsattels gegenüber dem Untergestell nicht mehr gelöst und arretiert werden.
Die Haltevorrichtung dient vielmehr hier nur noch der Halterung des Werkzeugsattels
auf der Sattelfläche in vertikaler Richtung und der Ausbildung einer Führung für den
Werkzeugsattel auf der Sattelfläche in der Ebene der Sattelfläche. Es ist erkannt
worden, daß mit dieser Konstruktion der Haltevorrichtung die Justiervorrichtungen
ausreichend gut arretiert werden können, um insgesamt eine voll befriedigende Fixierung
des Werkzeugsattels am Untergestell im Betrieb zu erreichen. Zweckmäßig sind dabei
allerdings besondere Ausgestaltungen der Querjustierungen und der Längsjustierung,
wozu auf die Ansprüche 2 und 4 zu verweisen ist.
[0005] Im einzelnen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, den erfindungsgemäßen unteren
Werkzeugträger auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird einerseits auf die dem
Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung
eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen unteren Werkzeugträgers anhand
der Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 ausschnittweise, in perspektivischer Ansicht, schematisch einen Maschinenkörper
einer Werkzeugmaschine, und zwar hier einer Lochstanze,
Fig. 2 in einer Seitanansicht, schematisch vereinfacht, einen Werkzeugsattel für
einen erfindungsgemäßen unteren Werkzeugträger,
Fig. 3 den Werkzeugträger aus Fig. 2 in Draufsicht und
Fig. 4 ausschnittweise, vergrößert, einen Schnitt durch den Werkzeugsattel aus Fig.
3 entlang der Linie IV - IV.
[0006] Fig. 1 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht und ausschnittweise einen
Stanzbereich einer größeren hydraulischen Werkzeugmaschine. Gut zu erkennen ist der
hier C-förmig gestaltete Maschinenkörper 1 mit einem daran angebrachten Oberwerkzeug
2. Der Maschinenkörper 1 bildet im unteren Teil einen unteren Werkzeugträger 3. Im
hier dargestellten Ausführungsbei spiel handelt es sich um eine Stanze, nämlich eine
Lochstanze, die Lehre der Erfindung läßt sich aber bei allen anderen Arten von unteren
Werkzeugträgern 3 für Werkzeugmaschinen anwenden. Der untere Werkzeugträger 3 weist
zunächst ein Untergestell 4 mit Stirnseite S, Längsseiten und einer dem Maschinenkörper
1 zugewandten Rückseite auf. Auf einer Sattelfläche 5 des Untergestells 4 ist ein
Werkzeugsattel 6 mit einer Sattelplatte 7 verschiebbar angeordnet. Im einzelnen weist
der Werkzeugsattel 6, wie an sich bekannt, von der Sattelplatte 7 U-förmig nach unten
ragende Seitenflansche 8 und, im hier dargestellten Ausführungsbeispiel einer Lochstanze,
einen schräg nach oben ragenden, auf Stützen 9 des Untergestells 4 in vertikaler Richtung
abgestützten Werkzeugausleger 10 auf. Im übrigen sind erkennbar bzw. angedeutet Justiervorrichtungen
11, 12 zum Justieren des Werkzeugsattels 6 gegenüber dem Untergestell 4 in der Ebene
der Sattelfläche 5 und eine Haltevorrichtung 13 zum Halten des Werkzeugsattels 6
auf dem Untergestell 4. Nicht zu erkennen ist in Fig. 1 hingegen, daß die Sattelplatte
7 des Werkzeugsattels 6 mindestens einen Unterflansch 14 und die Haltevorrichtung
mindestens einen den Unterflansch 14 formschlüssig überfassenden Halteflansch 15
aufweist, der Halteflansch 15 in der Ebene der Sattelfläche 5 eine genau bestimmte
Relativlage zum Untergestell 4 hat und so die Sattelplatte 7 bzw. der Werkzeugsattel
6 gegen ein vertikales Abheben von der Sattelfläche 5 am Untergestell 4 gesichert
ist. Diese Details läßt Fig. 2 der Zeichnung besser als Fig. 1 erkennen.
[0007] Die Fig. 1 und 2 zeigen nun im Zusammenhang, daß im hier dargestellten Ausführungsbeispiel
der vertikale Abstand des Halteflansches 15 der Haltvorrichtung 13 von der Sattelfläche
5 des Untergestells 4 exakt vorgegeben ist, und zwar etwas größer ist als die Dicke
des Unterflansches 14 der Sattelplatte 7. Dadaurch wird erreicht, daß durch den Halteflansch
15 bzw. die Halteflansche 15 der Haltevorrichtung 13 eine Abheben des Werkzeugsattels
6 von der Sattelfläche 5 in vertikaler Richtung unmöglich gemacht wird, daß aber in
der Ebene der Sattelfläche 5 die Sattelplatte 7 mit dem Werkzeugsattel 6 durchaus
verschiebbar ist. Die Justierung und Arretierung in der Ebene der Sattelfläche 5 ist
nach der Lehre der Erfindung ausschließlich noch Aufgabe der Justiervorrichtungen
11, 12, nicht mehr der Haltevorrichtung 13. Dadurch entfällt beim Neueinrichten des
Werkzeugsattels 6 ein Lösen und erneutes Arretieren der Haltevorrichtung 13.
[0008] Fig. 1 macht nun zunächst weiter deutlich, daß an jeder Längsseite des Werkzeugsattels
6 zwei Querjustierungen 11 vorgesehen sind und jeweils zwei Querjustierungen 11 nahe
der Stirnseite S des Werkzeugsattels 6 und nahe der Rückseite des Werkzeugsattels
6 einander gegenüber angeordnet sind. Im hier dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel
gilt im übrigen, daß die Querjustierungen 11 jeweils einen in einer Gewindebohrung
im Werkzeugsattel 6 eingeschraubten, am Untergestell 4 stumpf zur Anlage kommenden
Gewindeschaft 16 aufweisen und an jedem Gewindeschaft 16 endseitig ein Kippspannhebel
17 angebracht ist. Kippspannhebel 17 haben gegenüber normalen Sechskantschrauben den
Vorteil, daß sie schnell ohne Werkzeug betätigt werden können. Damit ist für die Querjustierungen
11 eine Schnellverstellung gewährleistet, es brauchen nämlich immer nur jeweils die
einander paarweise gegenüberliegenden Querjustierungen 11 bzw. deren Kippspannhebel
17 gleichsinnig geschwenkt zu werden, um den Werkzeugsattel 6 insoweit in Querrichtung
zu verstellen. Dabei lassen die insgesamt vier vorgesehenen Querjustierungen 11 auch
eine leichte Schrägstellung des Werkzeugsattels 6 zu, so daß mit dieser Sattelschnellverstellung
eine besondere Vielzahl von Freiheitsgraden verbunden ist. Dadurch, daß die Gewindeschäfte
16 der Querjustierungen 11, wie an sich bekannt, stumpf am Untergestell 4 zur Anlage
kommen, läßt sich bei gelösten Kippspannhebeln 17 und gelöster Haltevorrichtung 13
der Werkzeugsattel 6 sehr einfach nach oben vom Untergestell 4 abheben.
[0009] Während beim Stand der Technik zwei Justiervorrichtungen für die Justierung des Werkzeugsattels
in Längsrichtung der Sattelfläche vorgesehen waren, gilt für das hier dargestellte
und bevorzugte Ausführungsbeipsiel der Erfindung, daß genau eine Justiervorrichtung
für die Justierung des Werkzeugsattels 6 in Längsrichtung der Sattelfläche 5 - Längsjustierung
12 - vorgesehen und von der Stirnseite S her betätigbar ist. Das ist in Fig. 1 angedeutet
und in den Fig. 2 und 3 deutlicher zu erkennen. Dadurch, daß die Längsjustierung
12 von der Stirnseite S her betätigbar ist, ist auch hier in Längsrichtung eine Sattelschnellverstellung
möglich. In Fig. 1 ist erkennbar, daß die Längsjustierung 12 insoweit im Abfallschacht
unterhalb des unteren Stanzwerkzeugs zugänglich ist.
[0010] Hinsichtlich der Ausgestaltung der Haltevorrichtung 13 des erfindungsgemäßen unteren
Werkzeugträgers 3 gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, die für das hier dargestellte
bevorzugte Ausführungsbeispiel anhand der Fig. 2 bis 4 erläutert werden.
[0011] Zunächst empfiehlt es sich, daß der Halteflansch 15 und die Sattelfläche 5 einerseits
mit dem Unterflansch 14 andererseits einen Schiebesitz, insbesondere mit einer Toleranz
von + 0,05 mm bilden.
[0012] Im hier dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel gilt, daß in Längsrichtung
der Sattelplatte 7 gesehen zwei Halteflansche 15 angeordnet sind und jeweils einen
von zwei an der Sattelplatte 7 angeordneten Unterflansche 14 überfassen. Mit dieser
Konstruktion ist eine besonders sichere, symmetrische Verteilung der auftretenden
Kräfte in der Haltevorrichtung 13 gewährleistet.
[0013] Man könnte zunächst ohne weiteres den Halteflansch bzw. die Halteflansche einstückig
am Untergestell ausformen bzw. am Untergestell anschweißen. Dann wäre die Sattelplatte
bzw. wären die Unterflansche an der Sattelplatte lediglich von einer Seite, insbesondere
von der Stirnseite her in der Ebene der Sattelfläche in die Haltevorrichtung einschiebbar.
Fertigungstechnisch und hinsichtlich einer Auswechslung des Werkzeugsattels 6 einfacher
ist es, und zwar weil sich dadurch ein Schiebesitz mit besserer Passung ausbilden
läßt, wenn der Halteflansch 15 an einer Deckplatte 18 ausgebildet ist bzw. die Halteflansche
15 in einer Deckplatte 18 zusammengefaßt sind. Die Deckplatte 18 ist dann natürlich
auf irgendeine Weise ortsfest mit dem Untergestell 4 zu verbinden, wozu insbesondere
zweckmäßig ist, daß, wie in den Fig. 2 bis 4 deutlich zu erkennen, die Deckplatte
18 über mindestens eine Haltschraube 19, vorzugsweise zwei Halteschrauben 19, mit
der Sattelfläche 5 verbunden ist und daß der Kopf jeder Halteschraube 19 bis auf
einen genau vorgegebenen Abstand an die Sattelfläche 5 heranziehbar ist. Der Abstand,
auf den der Kopf jeder Halteschraube 19 an die Sattelfläche 5 heranziehbar ist, ergibt
sich aus der im Anspruch 1 genannten Forderung, daß der Abstand des Halteflansches
15 von der Sattelfläche 5 etwas größer ist als die Dicke der Unterflansches 14 der
Sattelplatte 7, so daß sich insbesondere der in Anspruch 5 erwähnte Schiebesitz bildet.
Die Abstandsstellung der Köpfe der Halteschrauben 19 läßt sich insbesondere dadurch
erzielen, daß eine entsprechende Gewindebohrung im Untergestell 4 für jede Halteschraube
19 eine ganz bestimmte Tiefe aufweist, so daß die Halteschraube 19 hinsichtlich der
Einschraubtiefe genau bestimmt ist. Dann ist die Deckplatte 18 gewissermaßen "schwimmend"
auf der Sattelfläche 5 bzw. den Unterflanschen 14 des Werkzeugsattels 6 angeordnet.
Fig. 4 zeigt hierzu eine Alternative, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Schaft
jeder Halteschraube 19 im Bereich der Sattelplatte 7 von einer Abstandshülse 20 umgeben
ist und die Länge der Abstandshülse 20 geringfügig größer ist als die Dicke der Sattelplatte
7 bzw. der Unterflansche 14. In diesem Fall "schwimmt" die Deckplatte 18 nicht auf
der Sattelplatte 7 bzw. den Unterflanschen 14, sondern ist über die Halteschrauben
19 und die Abstandshülsen 20 fest mit dem Untergestell verspannt. Dabei sollten die
Halteschrauben 19 insbesondere im Paßsitz in der Deckplatte 18 sitzen, im hier dargestellten
und bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Halteschrauben 19 dazu im übrigen als
Inbusschrauben ausgeführt. Auf diese Weise hat die Deckplatte 18 eine absolut feste
und genau bestimmte Relativlage gegenüber der Sattelfläche 5.
[0014] Im hier dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Unterflansche
14 des Werkzeugsattels 6 keine langgestreckten, in Längsrichtung verlaufenden Flansche,
sondern sind gewissermaßen in der durchlaufend ausgeführten Sattelplatte 7 ausgebildet.
Dazu gilt, daß zur Ausbildung der Unterflansche 14 die Sattelplatte 7 eine Durchstecköffnung
21 für jede Halte schraube 19 aufweist und daß, vorzugsweise, die Durchstecköffnung
21 als Langloch oder als Loch größeren Durchmessers ausgeführt ist. Diese Konstruktion
erlaubt die begrenzt-freie Bewegung der Sattelplatte 7 mit dem Werkzeugsattel 6 in
der Ebene der Sattelfläche 5 und gibt gleichzeitig die größtmögliche Kraftübertragungsfläche
zwischen Halteflanschen 15 bzw. Deckplatte 18 einerseits und Unterflanschen 14 bzw.
Sattelplatte 7 andererseits.
[0015] Auch hinsichtlich der Ausgestaltung der Längsjustierung 12 zeigen die Fig. 2 bis
4 Besonderheiten. Zunächst ist erkennbar, daß die Längsjustierung 12 eine im Werkzeugsattel
6 angeordnete, von der Stirnseite S ausgehende Gewindebohrung 22 und einen in die
Gewindebohrung 22 eingeschraubten Gewindeschaft 23 aufweist und daß der Gewindeschaft
23 an seinem rückseitigen Ende mit einem Halteflansch 15, insbesondere mit der Deckplatte
18, drehbar, aber axial fest gekuppelt ist. In den Figuren ist nicht erkennbar, daß
der Gewindeschaft 23 nach bevorzugter Lehre als Madenschraube, insbesondere als Schlitz-Madenschraube,
ausgeführt ist. Im übrigen ist aber erkennbar, daß der Gewindeschaft 23 auf der dem
rückseitigen Ende zugewandten Seite eine Kontermutter 24 od. dgl. trägt. Die Kontermutter
24 dient der Arretierung der Längsjustierung 12.
[0016] Fig. 3 macht besonders deutlich, daß im hier dargestellten Ausführungsbeispiel zwischen
dem Werkzeugsattel 6 und dem Halteflansch 15 bzw. der Deckplatte 18 ein von oben
zugänglicher Freiraum zur Betätigung der Kontermutter 24 liegt.
[0017] Weiter gilt für die Längsjustierung 12, wie die Fig. 2, 3 und 4 im Zusammenhang
zeigen, daß das rückseitige Ende des Gewindeschafts 23 einerseits und der Halteflansch
15 bzw. die Deckplatte 18 andererseits einander zugeordnete Kupplungseinrichtungen
aufweisen und daß mittels der Kupplungseinrichtungen eine Verschiebung des Endes
des Gewindeschafts 23 gegenüber dem Halteflansch 15 bzw. der Deckplatte 18 in Querrichtung
und/oder eine Drehung des Gewindeschafts 23 gegnüber dem Halteflansch 15 bzw. der
Deckplatte 18 um eine senkrecht zur Sattelfläche 5 liegende Achse 25 möglich ist.
Das gibt der Verbindung des Gewindeschafts 23 der Längsjustierung 12 mit der Deckplatte
18 bzw. dem Halteflansch 15 die größtmögliche Anzahl von Freiheitsgraden, so daß
eine völlig freie Justierung des Werkzeugsattels 6 auf dem Untergestell 4 in Querrichtung
möglich ist, ohne die Längsjustierung 12 zu beeinträchtigen.
[0018] Die zuvor erläuterten Kupplungseinrichtungen sind im hier dargestellten und bevorzugten
Ausführungsbeispiel insbesondere so konstruiert, daß der Halteflansch 15 bzw. die
Deckplatte 18 eine in Querrichtung verlaufende, zur Stirnseite S hin offene Nut 26,
insbesondere T-Nut oder Schwalbenschwanznut, aufweist und das rückseitige Ende des
Gewindeschafts 23 mit einem entsprechenden Nutenstein 27 versehen ist. Dabei gilt
weiter, daß am Nutenstein 27 eine um Achse 25 schwenkbare Drehfassung gelagert ist
und daß der Nutenstein bzw. die Drehfassung 28 eine nach oben offene T-Nut 29 aufweist
und in die T-Nut 29 ein am Ende des Gewindeschafts 23 angebrachtes Lagerteil 30 eingesetzt
ist. Die hammerkopfartige, durch die T-Nut 29 und das Lagerteil 30 gebildete Verbindung
des Gewindeschafts 23 der Längsjustierung 12 mit der Deckplatte 18 bzw. dem Halteflansch
15 der Haltevorrichtung 13, wie im hier in Fig. 4 besonders deutlich erkennbaren
Ausführungsbeispiel verwirklicht, erlaubt es, die Deckplatte 18 bzw. den Halteflansch
15 nach Lösen der Halteschrauben 19 ohne weiteres nach oben abzunehmen, wobei dann
das Lagerteil 30 aus der T-Nut 29 hinausgleitet. Alle anderen Teile bleiben dann am
Werkzeugsattel 6, der nach Lösen der Querjustierungen 11 einfach vom Untergestell
4 abgenommen werden kann.
[0019] Insgesamt ist mit der Erfindung ein besonders schnell verstellbarer und leicht auswechselbarer
Werkzeugsattel 6 auf einem Untergestell 4 realisiert worden, wobei diese Art der
Sattelschnellverstellung bei allen Arten von unteren Werkzeugträgern universell einsetzbar
ist.
1. Unterer Werkzeugträger für eine Stanze od. dgl. mit einem Untergestell mit Stirnseite,
Längsseiten und einem Maschinenkörper zugewandter Rückseite, und einem auf einer Sattelfläche
des Untergestells verschiebbar angeordneten Werkzeugsattel mit einer Sattelplatte,
wobei Justiervorrichtungen zum Justieren des Werkzeugsattels gegenüber dem Untergestell
in der Ebene der Sattelfläche und eine Haltevorrichtung zum Halten des Werkzeugsattels
auf dem Untergestell vorgesehen sind und wobei die Sattelplatte des Werkzeugsattels
mindestens einen Unterflansch und die Haltevorrichtung mindestens einen den Unterflansch
formschlussig überfassenden Halteflansch aufweist, der Halteflansch in der Ebene
der Sattelfläche eine genau bestimmte Relativlage zum Untergestell hat und so die
Sattelplatte gegen ein vertikales Abheben von der Sattelfläche gesichert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der vertikale Abstand des Halteflansches (15) der Haltevorrichtung (13) von
der Sattelfläche (5) des Untergestells (4) exakt vorgegeben ist, und zwar etwas größer
ist als die Dicke des Unterflansches (14) der Sattelplatte (7).
2. Werkzeugträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Längsseite
des Werkzeugsattels (6) zwei Querjustierungen (11) vorgesehen sind und jeweils zwei
Querjustierungen (11) nahe der Stirnseite (S) des Werkzeugsattels (6) und nahe der
Rückseite des Werkzeugsattels (6) einander gegenüber angeordnet sind.
3. Werkzeugträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querjustierungen
(11) jeweils einen in einer Gewindebohrung im Werkzeugsattel (6) eingeschraubten,
am Untergestell (4) stumpf zur Anlage kommenden Gewindeschaft (16) aufweisen und an
jedem Gewindeschaft (16) endseitig ein Kippspannhebel (17) angebracht ist.
4. Werkzeugträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß genau
eine Justiervorrichtung für die Justierung des Werkzeugsattels (6) in Längsrichtung
der Sattelfläche (5) - Längsjustierung (12) - vorgesehen und von der Stirnseite (S)
her betätigbar ist.
5. Werkzeugträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Halteflansch (15) und die Sattelfläche (5) einerseits mit dem Unterflansch (14) andererseits
einen Schiebesitz, insbesondere mit einer Toleranz von + 0,05 mm, bilden.
6. Werkzeugträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in
Längsrichtung der Sattelplatte (7) gesehen zwei Halteflansche (15) angeordnet sind
und jeweils einen von zwei an der Sattelplatte (7) angeordneten Unterflansche (14)
überfassen.
7. Werkzeugträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Halteflansch bzw. die Halteflansche einstückig am Untergestell ausgeformt oder am
Untergestell angeschweißt ist bzw. sind.
8. Werkzeugträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Halteflansch (15) an einer Deckplatte (18) ausgebildet ist bzw. die Halteflansche
(15) in einer Deckplatte (18) zusammengefaßt sind.
9. Werkzeugträger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckplatte (18)
über mindestens eine Halteschraube (19), vorzugsweise zwei Halteschrauben (19), mit
der Sattelfläche (5) verbunden ist und daß der Kopf jeder Halteschraube (19) bis auf
einen genau vorgegebenen Abstand an die Sattelfläche (5) heranziehbar ist.
10. Werkzeugträger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft jeder Halteschraube
(19) im Bereich der Sattelplatte (7) von einer Abstandshülse (20) umgeben ist und
die Länge der Abstandshülse (20) geringfügig größer ist als die Dicke der Sattelplatte
(7).
11. Werkzeugträger nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausbildung
der Unterflansche (14) die Sattelplatte (7) eine Durchstecköffnung (21) für jede
Halteschraube (19) aufweist und daß, vorzugsweise, die Durchstecköffnung (21) als
Langloch oder als Loch größeren Durchmessers ausgeführt ist.
12. Werkzeugträger nach Anspruch 4 und ggf. einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längsjustierung (12) eine im Werkzeugsattel (6) angeordnete,
von der Stirnseite (S) ausgehende Gewindebohrung (22) und einen in die Gewindebohrung
(22) eingeschraubten Gewindeschaft (23) aufweist und daß der Gewindeschaft (23) an
seinem rückseitigen Ende mit einem Halteflansch (15), insbesondere mit der Deckplatte
(18), drehbar, aber axial fest gekuppelt ist.
13. Werkzeugträger nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeschaft
(23) als Madenschraube ausgeführt ist.
14. Werkzeugträger nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeschaft
(23) auf der dem rückseitigen Ende zugewandten Seite eine Kontermutter (24) od. dgl.
trägt.
15. Werkzeugträger nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Werkzeugsattel (6) und dem Halteflansch (15) bzw. der Deckplatte (18)
ein von oben zugänglicher Freiraum zur Betätigung der Kontermutter (24) liegt.
16. Werkzeugträger nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
das rückseitige Ende des Gewindeschafts (23) einerseits und der Halteflansch (15)
bzw. die Deckplatte (18) andererseits einander zugeordnete Kupplungseinrichtungen
aufweisen und daß mittels der Kupplungseinrichtungen eine Verschiebung des Endes
des Gewindeschafts (23) gegenüber dem Halteflansch (15) bzw. der Deckplatte (18) in
Querrichtung und/oder eine Drehung des Gewindeschafts (23) gegenüber dem Halteflansch
(15) bzw. der Deckplatte (18) um eine senkreckt zur Sattelfläche (5) liegende Achse
(25) möglich ist.
17. Werkzeugträger nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteflansch
(15) bzw. die Deckplatte (18) eine in Querrichtung verlaufende, zur Stirnseite (S)
hin offene Nut (26), insbesondere T-Nut oder Schwalbenschwanznut, aufweist und das
rückseitige Ende des Gewindeschafts (23) mit einem entsprechenden Nutenstein (27)
versehen ist.
18. Werkzeugträger nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß am Nutenstein (27)
eine um die Achse (25) schwenkbare Drehfassung (28) gelagert ist.
19. Werkzeugträger nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutenstein
bzw. die Drehfassung (28) eine nach oben offene T-Nut (29) aufweist und in die T-Nut
(29) ein am Ende des Gewindeschafts (23) angebrachtes Lagerteil (30) eingesetzt ist.