[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Stellantrieb mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein gattungsgemäßer elektrischer Stellantrieb ist bekannt (DE-OS 28 45 844). Diese
für den Einsatz in Kfz-Zentralverriegelungsanlagen vorgesehene Antriebsvorrichtung
weist in ihrem Gehäuse einen drehrichtungsumkehrbaren Elektromotor und zur Kraftübertragung
ein Untersetzunsplanetengetriebe und eine elektromagnetisch betätigte Reibungskupplung
auf, deren Magnetwicklung elektrisch dem Elektromotor parallel geschaltet ist. Dadurch
wird nur bei eingeschaltetem Elektromotor das am Getriebeausgang anstehende Drehmoment
über die Reibbeläge der Kupplung auf das zwischen zwei Endlagen hin und her bewegbare
Stellglied, welches aus dem Gehäuse herausragt, übertragen. Die damit erzielte relative
Beweglichkeit zwischen Stellglied und ausgeschaltetem Motor läßt eine leichtgängige
manuelle Betätigung der mit dem Stellglied über ein Gestänge oder Gelenkgetriebe verbundenen
Schloßverriegelungsteile zu, ohne daß dazu eine Lose oder eine überdrückbare Verrastung
in diesem Gestänge vorgesehen werden muß, wie es in anderen bekannten Zentralverriegelungsanlagen
der Fall ist.
[0003] Wegen der Elektromagnetkupplung ist allerdings der Energiebedarf der Antriebsvorrichtung
recht hoch. Die Reibbeläge der Kupplung sind Verschleißteile, und es kann vorkommen,
daß aufgrund von Restmagnetismus die gegen die Magnetkraft wirkende Schraubenfeder
die Reibbeläge nach Stromabschaltung nicht zu trennen vermag. Ferner mässen bei jedem
Stellvorgang in kurzer Zeit größere Massen (Planetengetriebe, Reibscheiben) rotatorisch
beschleunigt und in ebenso kurzer Zeit wieder zum Stillstand gebracht werden. Daraus
resultiert eine hohe dynamische Beanspruchung sämtlicher Kraftübertragungsglieder
zwischen Elektromotor und Stellglied, die sich verschleibßfördernd auswirkt, wenn
nicht die Laufzeit des Stellantriebs komfortmindernd lang ausgelegt werden soll.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäßen elektrisschen Stellantrieb
so auszubilden, daß die Kraftübertragung zwischen Elektromotor und Stellglied keiner
eigenen Energieeinspeisung bedarf, nicht blockieren kann und ohne hohe dynamische
Beanspruchung kurze Stelldauern für jeden Stellvorgang ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
gelöst.
[0006] Die Unteransprüche offenbaren vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Stellantriebs.
[0007] Die Verwendung einer fluidischen Kraftübertragung zwischen Elektromotor und Stellglied
mindert das Gewicht der beweglichen Teile des Stellantriebs und damit zum einen dessen
Leistungsaufnahme und zum anderen die dynamische Beanspruchung der Kraftübertragung.
Auch arbeitet eine solche Anordnung nahezu verschleißfrei und geräuschlos. Unter den
Schutzanspruch sind sowohl hydraulische als auch pneumatische Bauelemente gefaßt,
jedoch wird die pneumatische Kraftübertragung vorgezogen. Letztere kann mit einer
einfachen Pumpe und einem leichten Membrankolbenarbeitselement gewichtssparend und
zuverlässig betrieben werden und wirft darüber hinaus keine besonderen Probleme bei
der Abdichtung des geschlossenen fluidischen Systems auf, insbesondere kann nicht,
wenn die Systemluft im Ruhestand unter Atmosphärendruck steht. Es kann notwendig sein,
im pneumatischen System geringe definierte Undichtheiten zur umgebenden Atmosphäre
vorzusehen, etwa Sinterdrosseln o.dgl. in einer Gehäusewand, damit unter allen Umständen
am Arbeitselement die zu dessen Verstellung notwendige Druckdifferenz aufgebaut werden
kann und an der Pumpe immer ein wenn auch geringer Fluiddurchsatz gewährleistet ist.
[0008] Durch gleichzeitige Beaufschlagung des Kolbenarbeitselementes auf einer Kolbenseite
mit Über- und der anderen Kolbenseite mit Unterdruck bzw. umgekehrt, je nach Stellrichtung
des Stellgliedes bzw. Förderrichtung der Pumpe, können die wirksamen Flächen des Kolbens
und der Rauminhalt des fluidischen Systems bei verhältnismäßig hohen Stellkräften
klein gehalten werden.
Dadurch werden folgende Vorteile erzeilt:
- kompaktes Stellantriebsgehäuse
- geringe Pufferwirkung der komprimierten Luft
- sehr kurze Laufzeiten von Motor und Pumpe pro Stellvorgang aufgrund geringen
Volumendurchsatzes an der Pumpe.
[0009] Die beiden zuletzt genannten Vorteile fallen auch beim Vergleich des erfindungsgemäßen
Stellantriebes mit bekannten Bauelementen elektropneumatischer Zentralverreigelungsanlagen
ins Gewicht. Bei solchen Anlagen, beispielsweise der durch die DE-PS 31 49 071 beschriebenen,
ist eine zentrale Motor-Pumpen-Einheit vorgesehen, welche die über Schlauchleitungen
an einen Pumpendruckstutzen angeschlossenen einkammrigen Verschlußstellelemente wechselweise
mit Über- bzw. Unterdruck zum Ent- bzw. Verriegeln der diesen zugeordneten Verschlüsse
beaufschlagt. Ein anderer Druckstutzen der Pumpe ist zur Atmosphäre hin offen; das
fluidische System wird also wechselweise be- und entlüftet.
[0010] Dadurch werden der Volumendurchsatz der Pumpe und mithin deren Laufdauer und die
Pufferwirkung der im System transportierten Luft groß. Zudem müssen zur Mehrstellenbedienung
der zentralen Motor-Pumpen-Einheit zusätzlich zu den Schlauchanschlüssen auch noch
elektrische Leitungen zu den schlüsselbetätigbaren Verschlüssen verlegt werden.
[0011] Vor allem bei der Vormontage von Kraftfahrzeugtüren mit der gesamten Ausstattung
einschließlich Zentralverriegelungselementen müssen für jede Schlauchleitung Steckverbindungen
vorgesehen werden, die dann beim Anbau der kompletten Tür an die Karosserie mit den
entsprechenden Pumpenanschlußleitungen zusammengesteckt werden. Im Vergleich zu elektrischen
Steckverbindungen sind die durch Druckkräfte mechanisch beanspruchten pneumatischen
Stecker wesentlich größeren Belastungen ausgesetzt und bilden darüber hinaus auch
unerwünschte Drosselstellen im Verlauf der Schlauchleitungen.
[0012] Zwar wird in der Anlage nach DE-PS 31 49 071 bereits ein der Motor-Pumpen-Einheit
zugeordnetes Arbeitselement erwähnt und in der Figur entsprechend dargestellt. Im
Unterschied zum erfindungsgemäßen Stellantrieb ist dieses Arbeitselement jedoch lediglich
- zur Endabschaltung des Elektromotors - mit einem elektrischen Schalter verbunden
und auch nur einseitig an die Pumpe angeschlossen, parallel zu den weiteren pneumatischen
Verschlußstellelementen. Außerdem spricht es später an als letztere, erfordert also
eine längere Pumpenlaufzeit.
[0013] Aus der DE-OS 22 32 956 ist ein penumatischer Bremskraftverstärker bekannt, dessen
Kolben zur Krafterhöhung von einer Pumpe gleichzeitig auf einer Seite mit Über- und
auf der anderen Seite mit Unterdruck beaufschlagt wird. Wie beim beanspruchten Stellantrieb
wird also die Druckdifferenz zwischen beiden Kolbenseiten erhöht. Daher können kleinere
Abmessungen des Arbeitselementes verwirklicht werden. Zugleich sind aber im fluidischen
System des Bremskraftverstärkers noch je ein Überdruck- und ein Unterdruckspeicher
vorgesehen, so daß dieser Druckschrift kein Hinweis auf einen kompakt bauenden Stellantrieb
mit gleichzeitiger Über- und Unterdruckbeaufschlagung eines Arbeitselementes in einem
geschlossenen fluidischen System mit kleinem Fluidvolumen zu entnehmen ist.
[0014] Der erfindungsgemäße Stellantrieb vereint die Vorteil des elektrischen Notors,
- einfache, zuverlässige Speise- und Steueranschlüsse;
- schnellen Anlauf beim Einschalten und
- hohe Zuverlässigkeit
mit denen einer fluidischen, insbesondere pneumatischen Kraftübertragung,
- verschließ- und geräuscharmer Betrieb;
- geringe dynamische Beanspruchung wegen kleiner beweglicher Massen;
- einfacher Aufbau;
- Freigängigkeit im Ruhezustand;
-fluidisches System vereint Funktion von Untersetzungsgetriebe und Kupplung.
[0015] Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen elektrischen Stellantriebs mit pneumatischer
Kraftübertragung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
[0016] Es zeigen
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Stellantriebs,
Fig. 2 eine um 90° gedrehte Ansicht des Stellantriebs aus Fig. 1,
Fig. 3 eine Schaltschema für den Stellantrieb nach Figuren 1 und 2 und
Fig. 4 ein Schaltschema für eine Variante des Stellantriebs.
Fig. 5 eine Stellantriebsvariante in einer ersten Ansicht und
Fig. 6 dieselbe Stellantriebsvariante um 90° gedreht.
[0017] Ein Stellantrieb weist einen Elektromotor 1 mit elektrischen Anschlüssen 2 und 3
auf. Dieser ist in ein Gehäuse 4 eingesetzt, des seinerseits aus zwei Gehäuseteilen
5 und 6 besteht. Im den Elektromotor 1 aufnehmenden Gehäuseteil 5 ist eine Pumpenkammer
7 vorgesehen, in welcher eine auf der Ankerwelle des Elektromotors 1 befestigte Flügelzellenpumpe
8 angeordnet ist. Die Pumpenkammer 7 weist in einem Stopfen 9 zwei Druckanschlüsse
10 und 11 auf. Der Druckanschluß 10 schließt einen Strömungskanal 12 an die Pumpenkammer
7 an, der Druckanschluß 11 einen Strömungskanal 13.
Eine Membran 14 eines Membrankolbenarbeitselementes 15 ist zwischen beiden Gehäuseteilen
5 und 6 dichtend eingespannt. Die Membran 14 trennt eine erste Arbeitskammer 16, die
von der Membran 14 und dem Gehäusteil 5 begrenzt wird, von einer zweiten Arbeitskammer
17, die von der Membran 14 und dem Gehäuseteil 6 begrenzt wird. Der Strömungskanal
12 mündet in die erste Arbeitskammer 16. Er verläuft nur innerhalb des Gehäuseteils
5. Der Strömungskanal 13 verläuft durch eine Wandung des Gehäuseteils 5, durch ein
zur Kanalabdichtung allseitig eingespanntes Loch 18 in der Membran 14 und durch eine
Wandung des Gehäuseteils 6 und mündet in die zweite Arbeitskammer 17 des Kolbenarbeitselementes
15, welches mit einem Stellglied 19 verbunden ist. Das Stellglied 19 tritt aus dem
Gehäuseteil 6 ins Freie, die Durchtrittsöffnung wird durch eine Rollbalgdichtung 20
abgedichtet.
Der Stopfen 9 dichtet die Pumpenkammer 7 gegen die Außenluft ab, während die den Eletromotor
1 aufnehmende Bohrung des Gehäuseteils 5 durch einen weiteren Stopfen 21 ebenfalls
dicht verschlossen wird. Der Stopfen 21 dient auch zur dichten Durchführung der elektrischen
Anschlüsse 2 und 3 zum Elektromotor 1. Des weiteren ist eine Abdichtung zwischen
der Pumpenkammer 7 und dem Elektromotor 1, etwa an dessen Ankerwelle, vorgesehen.
[0018] Die beiden Stopfen 9 und 21 können einfach eingepreßt sein oder auf beliebige andere
Weise am Gehäusteil 5 befestigt werden. Insbesondere beim Stopfen 9 mit den Druckanschlüssen
10 und 11 wird, beispielsweise durch eine entsprechende Form, dafür gesorgt, daß die
Druckanschlüsse 10 und 11 bereits beim Einsetzen des Stopfens 9 in die richtige Lage
zu den Strömungskanälen 12 und 13 gelangen und aus dieser auch im Einbauzustand
nicht abweichen können. Die gezeigte Anordnung erlaubt eine einfache Montage und
Demontage der Motor-Pumpen-Einheit.
[0019] Durch die Ansicht in Fig. 2 wird die Anordnung der Flügelzellenpumpe 8 in der Pumpenkammer
7 sowie der Verlauf der beiden Strömungskanäle 12 und 13 von den Druckanschlüssen
10 und 11 zu den Arbeitskammern 16 und 17 des Membrankolbenarbeitselements 15 verdeutlicht.
Mittels einer Bohrung 22 im Gehäuseteil 5 wird der Stellantrieb in Nachbarschaft
zu einem mit dem Stellglied 19 verbundenen Verschluß oder einer in offene oder geschlossene
Stellung zu verfahrenden Lüftungsklappe oder dgl. befestigt.
[0020] Das Schaltschema nach Fig. 3 verdeutlicht die Funktionsweise des Stellantriebs nach
Fig. 1 oder 2 in einer beispielsweisen Ausführung. Eine Spannungsquelle 23 ist über
einen Polwendeschalter 24 an ein Zeitglied 25 angeschlossen. Aus diesem Zeitglied
25 sind zwei Leitungen 26 und 27 herausgeführt; der Anschluß 2 des Elektromotors
1 ist an die Leitung 26 und der Anschluß 3 des Elektromotors 1 an die Leitung 27
angeschlossen.
[0021] Weitere Stellantriebe, z.B. einer Zentralverriegelungsanlage, können parallel an
die beiden Leitungen 26, 27 angeschlossen werden.
[0022] Das Zeitglied 25 spricht an auf einen Spannungspolwechsel, der an seinen Eingangsklemmen
durch Umschalten des Polwendeschalters 24 erfolgt. Es schaltet die entsprechende
Polung für eine begrenzte Zeitspanne auf die Leitungen 26 und 27 und damit auf die
Anschlüsse 2 und 3 des Elektromotors 1 durch. Dieser läuft an und treibt die Pumpe
8 an, welche in der gezeichneten Stellung daraufhin der Strömungskanal 12 und die
Arbeitskammer 16 des Arbeitselementes 15 mit Überdruck beaufschlagt und gleichzeitig
den Strömungskanal 13 und die Arbeitskammer 17 mit Unterdruck. Daraufhin schnappt
das Arbeitselement 15 von der gezeichneten rechten Stellung in die entgegengesetzte
Lage um und bewegt das Stellglied 19 entsprechend mit. Nach Ablauf der festen Zeitspanne
schaltet das Zeitglied die Leitungen 26, 27 und den Elektromotor 1 ab. Wenn die Pumpe
8 zum Stillstand gekommen ist, erfolgt unverzüglich ein Ausgleich der Druckdifferenz
zwischen beiden Arbeitskammern 16, 17 über die Strömungskanäle 12, 13 und durch die
Pumpe 8 bzw. die Pumpenkammer 7 (Fig. 2) Im Ruhezustand des Pumpenläufers werden die
Dichtlippen in bekannter Weise in die entsprechenden Nuten des Läufers zurückgeführt,
aus denen sie beim Pumpenlauf durch Fliehkräfte herausgezogen werden. Im Stillstand
entsteht somit ein Strömungskurzschluß in der Flügelzellenpumpe 8.
[0023] Die gezeigte Anordnung läßt eine Einschalten des Stellantriebs durch Umschalten des
Polwendeschalters 24 zu. Der Elektromotor dreht infolgedessen bei jedem Betriebszyklus
entgegengesetzt zum vorhergehenden.
[0024] Soll eine Mehrstellenbedienung einer entsprechend Fig. 3 ausgeführten Zentralverriegelungsanlage
möglich sein, so müssen die nicht manuell/schlüsselbetätigten weiteren Polwendeschalter
mit dem jeweils umgeschalteten synchronisiert werden, was am einfachsten durch eine
Kopplung des Stellgliedes 19 mit dem Polwendeschalter 24 in bekannter Weise erreicht
wird.
[0025] Eine Schaltvariante zu Fig. 3 ist in Fig. 4 dargestellt, wo der Elektromotor 1 eine
nur in einer Richtung drehbare Pumpe 8ʹ antreibt. Die Förderrichtungsumkehr zu den
beiden Strömungskanälen 12, 13 wird hier durch ein 4/2-Wegeventil 28 gesteuert,
welches nach jedem Betriebszyklus bzw. Stellvorgang des Arbeitselementes 15 mechanisch
oder elektrisch in seine jeweils andere stabile Schaltlage umgestellt wird. Wenn ein
Strömungskurzschluß durch die Pumpe 8ʹ nicht möglich ist, kann der Druckdifferenzausgleich
im geschlossenen fluidischen System über eine Bypass-Leitung 29 und ein in dieser
angeordnetes Elektromagnetventil 30 erfolgen. Wird der Elektromotor 1 zum Antreiben
der Pumpe 8ʹ eingeschaltet, so sperrt das dem Elektromotor 1 parallel geschaltete
Elektromagnetventil 30 die Bypass-Leitung 29, so daß während der durch ein Zeitglied
25ʹ befristeten Laufzeit des Elektromotors 1 und der Pumpe 8ʹ der Aufbau der Druckdifferenz
im Arbeitselement 15 gewährleistet ist.
[0026] Ein immer in demselben Drehsinn betriebener Elektromotor 1 kann in besonders einfacher
Weise ein- und ausgeschaltet werden. Ein Tastschalter 31 ist manuell oder mittels
Schlüssel kurzzeitig zu schließen und gibt einen Spannungsimpuls auf das Zeitglied
25ʹ. Dieses legt daruafhin für eine begrenzte Zeitspanne die Spannung der Spannungsquelle
23 an die Anschlüsse 2 und 3 des Elektromotors 1 an und schaltet letzteren nach Ablauf
dieser Zeitspanne wieder ab. Bei Verwendung von Impulsschaltern 31 bedarf eine Zentralverriegelungsanlage
mit Stellantrieben nach dem Schaltschema in Fig. 4 und mit Mehrstellenbedienung keiner
Synchronisierung der den verschiedenen Verschlüssen zugeordneten, elektrisch parallel
liegenden Schalter.
Die Verwendung der fluidischen Kraftübertragung in einem geschlossenen System läßt
eine so hohe Schalt- bzw. Stellenzuverlässigkeit des Stellantriebs erwarten, daß
die Begrenzung von dessen jeweiliger Laufdauer durch ein elektronisches Zeitglied
zulässig erscheint.
[0027] Fig. 5 stellt eine Variante des Stellantriebs mit einer Zweiläufer-Pumpe dar, welche
dem ersten Ausführungsbeispiel äquivalent ist. Auf Figur 1 und 2 wird bei gleich
bezifferten Bauteilen Bezug genommen.
[0028] Je ein Flügelzellenpumpenläufer 8.1, 8.2 ist auf der Ankerwelle des Elektromotors
1 befestigt und in je einer Pumperkammer 7.1, 7.2 im Gehäuseteil 5 angeordnet. Die
beiden Pumpenkammern 7.1, 7.2 sind durch einen drehfest im Gehäuseteil 5 angebrachten
Dichteinsatz 9ʹ gegeneinander abgedichtet. Die Pumpenkammer 7.2 wird nach außen durch
einen ebenfalls drehfesten Stopfen 9ʺ abgeschlossen.
[0029] Der Dichteinsatz 9ʹ weist einen Druckanschluß 10ʹ auf, welcher die Pumpenkammer 7.1
mit einem Strömungskanal 12ʹ verbindet, der seinerseits in die Arbeitskammer 16 des
Kolbenarbeitselementes 15 mündet.
[0030] Der Stopfen 9ʺ weist einen Druckanschluß 11ʹ auf, der die Pumpenkammer 7.2 mit einem
Strömungskanal 13ʹ verbindet, welcher seinerseits in die Arbeitskammer 17 des Kolbenarbeitselementes
15 mündet und in Wänden beinder Gehäuseteile 5 und 6 sowie durch das Loch 18 der Membran
14 verläuft.
[0031] In Fig. 6 sind ferner Atmosphärenanschlüsse 32 - im Dichteinsatz 9ʹ angeordnet und
in die Pumpenkammer 7.1 mündend - und 33 - im Stopfen 9ʺ angeordnet und in die Pumpenkammer
7.2 mündend - skizziert.
[0032] Beide Flügelzellenpumpenläufer 8.1, 8.2 werden bei laufendem Elektromotor 1 gleichsinnig
angetrieben. Um das Kolbenarbeitselement 15 aus der in Fig. 6 dargestellten unteren
Stellung in die entgegengesetzte obere Stellung zu verbringen, muß der Elektromotor
1 links herum laufen. Dann erzeugt der Pumpenläufer 8.1 Überdruck am Druckanschluß
10ʹ, im Strömungskanal 12ʹ und in der Arbeitskammer 16 durch Ansaugen von Luft über
den Atmosphärenanschluß 32 seiner Pumpenkammer 7.1;
gleichzeitig erzeugt der Pumpenläufer 8.2 Unterdruck am Druckanschluß 11ʹ und evakuiert
die Arbeitskammer 17 über den Strömungskanal 13ʹ, den Druckanschluß 11ʹ und den Atmosphärenanschluß
33ʹ, wo die Absaugluft ins Freie gelangt.
[0033] Aufgrund der Druckdifferenz zwischen seinen Arbeitskammern 16 und 17 schnappt das
Kolbenarbeitselement um. Durch Drehrichtungsumkehr des Elektromotors 1 und der beiden
Pumpenläufer 8.1 und 8.2 wird der umgekehrte Stellvorgang eingeleitet.
[0034] In genauer Analogie zum ersten Ausführungsbeispiel laufen mit der zuletzt beschriebenen
Stellantriebvariante
- durch gleichzeitige Beaufschlagung des Kolbenarbeitselements mit Unterdruck
einerseits und Überdruck andererseits,
- durch geringe Fluiddurchsätze und
- durch kleines Volumen des fluidischen Kraftübertragungssystem
[0035] Stellvorgänge sehr rasch und zuverlässig ab.
[0036] Auch der Ausgleich der Druckfifferenz erfolgt,wie bereits beschrieben,über Strömungskurzschlüsse
in den beiden Pumpenkammern, so daß das fluidische System im Ruhezustand unter Atmosphärendruck
steht und die Kraftübertragung freigängig ist.
[0037] Obwohl die Ausführungsbeispiele sich lediglich auf ein linear bewegliches Arbeitselement
15 stützen, sind als Abtriebsteil der Kraftübertragung auch z.B. mit der Pumpe umlaufende
Arbeitselemente, vor allem bei Verwendung eines hydraulischen Systems zur Erzeugung
hoher Stellkräfte, unter den Schutzumfang gefaßt. Diese könnten vorteilhaft bei nichtlinearen
Stellwegen eines Stellgliedes 19 Verwendung finden, wobei durch entsprechende Füllung
des hydraulischen Systems in bekannter Weise Einfluß auf den Schlupf zwischen Anbtriebs-
und Abtriebsteil der Kraftübertragung genommen werden kann. Nichtlineare Bewegungen
eines Stellgliedes können z.B. bei dessen Verbindung mit einer Lüfterklappe oder einer
Türschließhilfe erforderlich sein.
[0038] Selbstverständlich können auch für die Pumpe 8 verschiedene Bauarten anstelle der
Flügelzellenpumpe verwendet werden, z.B. Kolben- oder Kreiselpumpen.
1. Stellantrieb mit einem geschlossenen Gehäuse, in welchem ein Elektromotor
sowie innerhalb eines wenigstens teilweise luftgefüllten fluidischen Systems eine
durch den Elektromotor angetriebene Pumpe mit wenigstens einer Pumpenkammer und ein
mittels der Pumpe durch Druckbeaufschlagung mit einem durch in das Gehäuse integrierte
Strömungskanäle in wenigstens eine Arbeitskammer transportierten Fluid bewegbares
Kolbenarbeitselement mit einem druckdicht aus dem fluidischen System bzw. aus dem
Gehüuse herausgeführten, mit dem Kolbenarbeitselement zwischen zwei Endlagen hin
und her stellbaren Stellglied angeordnet sind, wobei Druckdifferenzen im fluidischen
System nach Auslaufen der Pumpe selbsttätig ausgeglichen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpe zwei Pumpenläufer (8.1, 8.2) aufweist, daß im Gehäuse (4) zwei getrennte
Pumpenkammern (7.1, 7.2) vorgesehen sind, in denen je einer der Pumpenläufer (8.1,
8.2) angeordnet ist,
daß von der ersten Pumpenkammer (7.1) über einen Druckanschluß (10ʹ) ein Strömungskanal
(12ʹ) zu der einen Arbeitskammer (16) des Kolbenarbeitselementes (15) verläuft,
daß von der zweiten Pumpenkammer (7.2) über einen Druckanschluß (11ʹ) ein Strömungskannal
(13ʹ) zu einer zweiten Arbeitskammer (17) des doppeltwirkenden Kolbenarbeitselementes
(15) verläuft und
daß beide Pumpenkammern (7.1, 7.2) je einen Atmosphärenanschluß (32, 33) aufweisen,
deren jeder, bezogen auf den jeweiligen Druckanschluß (10ʹ, 11ʹ) der Pumpenkammer
(7.1, 7.2) auf der diesem jewiels gegenüberliegenden Druckseite des entsprechenden
Pumpenläufers (8.1, 8.2) angeordnet ist, wobei die Druckanschlüsse (10ʹ, 11ʹ) und
die Atmosphärenanschlüsse (32, 33) in der Weise angeordnet sind, daß jeweils ein
Pumpenläufer (8.1 oder 8.2) Luft vom Atmosphärenanschluß zum Druckanschluß seiner
Pumpenkammer fördert und gleichzeitig der jeweils andere Flügelzellenpumpenläufer
(8.2 oder 8.1) Luft vom Druckanschluß zum Atmosphärenanschluß seiner Pumpenkammer
fördert, wenn der drehrichtungsumkehrbare Elektromotor (1) läuft,
so daß in Abhängigkeit von der Drehrichtung des Elektromotors (1) bzw. der Pumpenläufer
(8.1, 8.2) eine Arbeitskammer mit Überdruck und die jewiels andere Arbeitskammer
gleichzeitig mit Unterdruck beaufschlagt wird.
2. Stellantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Pumpenläufer (8.1, 8.2) als baugleiche Flüsgelzellenpumpenläufer ausgeführt
sind.
3. Stellantrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckdifferenzausgleich zweischen beiden Arbeitskammern (16, 17) jeweils
durch die Pumpenkammer (7.1, 7.2) und die Atmosphärenanschlüsse (32, 33) mit der Außenluft
erfolgt.
4. Stellantrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bypass-Leitung (29) mit einem in Betrieb des Elektromotors (1) diese sperrenden
Magnetventil (30) fluidisch zwischen beiden Arbeitskammern (16, 17) des Kolbenarbeitselementes
(15) angeordnet ist, über welchen Bypass der Druckdifferenzausgleich erfolgt.
5. Stellantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Arbeitskammern (16, 17) durch eine dichtend zwischen zwei Gehäuseteilen
(5, 6) eingespannte Kolbenmembran (14) des Kolbenarbeitselements (15) getrennt sind
und daß ein Strömungskanal (13) in einer Wandung des ersten Gehäuseteils (5), in
einer Wandung des zweiten Gehäuseteils (6) und im Übergang zwischen beiden Gehäuseteilen
(5, 6) durch ein rundum eingespanntes Loch (18) der Kolbenmembran (14) verläuft.
6. Stellantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromotor (1) und die mit dessen Ankerwelle verbundenen Pumpenläufer (8.1,
8.2) in jeweils einer Kammer des Gehäuses (4) angeordnet sind,
und daß diese Kammern nach dem Einsetzen des Elektromotors (1) und der Montage der
Pumpenläufer (8.1, 8.2) durch Stopfen (9ʹ, 9ʺ, 21) druckdicht verschlossen werden.
7. Stellantrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Flügelzellenpumpenläufer (8.1, 8.2) auf der Ankerwelle des Elektromotors
(1) befestigt sind und gleichsinnig von letzterem angetrieben werden.
8. Stellantrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Flügelzellenpumpenläufer (8.1, 8.2) gegensinnig durch den Elektromotor
(1) antreibbar sind.