[0001] Die Erfindung betrifft zunächst einen Hydrozyklon, bzw. Hydrozyklonteile gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1. Bei bekannten Hydrozyklonen, bzw. Hydrozyklonteilen
dieser Art bestand die Außenschicht aus einer Stahlhülle und die Innenschicht aus
einem relativ weichen Polyurethan. Dies ist in mehrfacher Hinsicht nachteilig. Die
Herstellung einer solchen Stahlhülle oder -schicht ist ziemlich teuer. Die Stahlhülle
ist aufgrund der Verwendung von Stahl sehr schwer, wodurch das Gesamtgewicht des Hydrozyklons
entsprechend erhöht wird. Ein solches Gewicht behindert aber die Montage und etwaige
Reparaturen, bei denen der Hydrozyklon oder seine Teile ausgewechselt werden müssen.
Ein schwerer Hydrozyklon verlangt stabilere bzw. stärkere Fundamente. Im Falle eines
Transportes ergeben sich entsprechend höhere Transportkosten. Ist die Innenschicht
nach längerer Betriebszeit abgerieben, so wird dann die äußere Stahlschicht oder -hülle
von den Bestandteilen der im Hydrozyklon zu verarbeitenden Suspension sehr rasch abgetragen
werden, da Stahl gegen einen hiervon verursachten Abrieb eine relative geringe Verschließfestigkeit
hat.
[0002] Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, einen Hydrozyklon, bzw. Hydrozyklonteile
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 dahingehend zu verbessern, daß zum einen die
Herstellungskosten und das Gewicht verringert, zum anderen aber die Verschleißfestigkeit
insgesamt erhöht wird.
[0003] Die Lösung dieser Aufgabe wird, ausgehend von Oberbegriff des Anspruches 1, zunächst
in den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches 1 gesehen. Hierdurch reduzieren sich
die Herstellungskosten der Außenschicht erheblich. Zugleich wird ihr Gewicht, bezogen
auf einen Hydrozyklon, bzw. Hydrozyklonteile gemäß dem Stand der Technik und gleiche
Außenabmessungen, erheblich reduziert. Ist nach entsprechender Betriebsdauer an dieser
oder jener Stelle die Innenschicht durch die Suspension verschlissen, bzw. abgetragen,
so hat die erfindungsgemäß vorgesehene Außenschicht aus relativ hartem Polyurethan
gegenüber der Suspension eine wesentlich höhere Verschleißfestigkeit als Stahl. Dies
verlängert die Lebensdauer eines solchen Hydrozyklons entsprechend. Mit der Erfindung
wird also der überraschende Effekt erreicht, daß die zuletzt genannte Verbesserung
in der Funktion zusammen mit einer Reduzierung der Herstellungskosten erreicht wird,
während in der Regel funktionelle Verbesserungen eines Gegenstandes mit entsprechenden
Mehraufwendungen in der Fertigung erkauft werden müssen.
[0004] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist Gegenstand des Anspruches 2. Ein
solcher Gießverbund beider Schichten miteinander bewirkt eine innige Haftung zwischen
Innenschicht und Außenschicht, die beim erläuterten Stand der Technik nicht gegeben
ist. Hierdurch ergibt sich eine größere Stabilität des Hydrozyklons, bzw. Hydrozyklonteiles
und in solchen Fällen, in denen bereits ein Teil der Innenschicht verschlissen wurde,
trotzdem noch einen hinreichenden Halt des verbleibenden Teiles der Innenschicht an
der Außenschicht.
[0005] Die Merkmale des Anspruches 3 geben die Möglichkeit, nach einem ganz oder teilweisen
Verschleiß der Innenschicht diese in relativ einfacher Weise, z. B. durch Aufstoßen
oder Klopfen mit einem Hammer, von der Außenschicht zu lösen. Danach kann eine in
der Fabrik hergestellte neue Innenschicht in die noch vorhandene Außenschicht wieder
eingesetzt werden.
[0006] Eine bevorzugte kombinierte Anwendung Merkmale des Anspruches 2 einerseits und der
Merkmale des Anspruches 3 andererseits ist Inhalt des Anspruches 4, der gegebenenfalls
noch durch Anspruch 5 ergänzt sein kann. Hiermit ist der feste, die Stabilität erhöhende
Zusammenhalt durch den Gießverbund auf den durch den Zulauf entsprechend beanspruchten
oberen Teil beschränkt, während der besonders dem Verschleiß ausgesetzte untere
Bereich (Unterteil, bzw. Mittelteil und Unterteil) die schnelle und leichte Auswechselbarkeit
einer verschlissenen Innenschicht ermöglicht.
[0007] Die Merkmale der Ansprüche 6 and 7 stellen bevorzugte Härte-Angaben der für die Außenschicht
und die Innenschicht verwendete Polyurethane dar.
[0008] Mit der Erfindung sollen ferner vorteilhafte Verfahren zur Herstellung solcher Hydrozyklone,
bzw. Hydrozyklonteile geschaffen werden. Hierzu sieht die Erfindung zunächst den Anspruch
8 vor. Dies hat den Vorteil, daß der Werkstoff der inneren Schicht nicht zweimal wärmebehandelt
werden muß. Eine wiederholte Wärmebehandlung könnte nämlich bei manchen Polyurethanen
dazu führen, daß hierunter ihre Verschleißfestigkeit leidet. Dafür müssen bei dieser
Variante der Erfindung etwas größere Formkosten für das Gießen der äußeren Schicht
in Kauf genommen werden.
[0009] Demgegenüber gibt der Verfahrensanspruch 9 die Möglichkeit, unter Reduzierung der
Formkosten die Außenschicht um die Innenschicht herumzugießen. Das hierzu angegebene
Polyäther-Polyurethan verträgt auch ohne Einbuße der Verschleißfestigkeit die zweite
Wärmebehandlung in Form des Temperns. Ein solches Polyäther-Polyurethan wird beispielsweise
von der Firma DUPONT hergestellt und von der Firma UNIROYAL unter dem Kennzeichen
L 42 vertrieben.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachstehend
beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1: einen Längsschnitt durch einen aus Unterteil, Mittelteil und Oberteil zusammengesetzten
Hydrozyklon,
Fig. 2: einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1.
[0011] Der Hydrozyklon nach der Erfindung besteht im Prinzip aus drei Teilen, nämlich dem
unteren Teil 1, dem mittleren Teil 2 und dem oberen Teil 3. Der untere Teil 1 bildet
den Austrag 4 für die schwere, bzw. grobe Fraktion. Der Mittelteil 2 bildet den Bereich
5, in dem im wesentlichen durch den Hydrozykloneffekt die feine, bzw. leichte Fraktion
der Suspension von der groben bzw. schweren Fraktion getrennt wird. Der obere Teil
3 enthält den Suspensionszulauf 6 und den Öberlauf 10 der feinen, bzw. leichteren
Fraktion. Die vorgenannten Funktionen eines Hydrozyklones sind bekannt.
[0012] Gemäß der Erfindung bestehen die Teile sofern sie eine tragende Funktion haben, aus
einer durchweg mit 7 bezifferten Außenschicht aus einem relativ harten Polyurethan,
das somit die Tragfunktion übernehmen kann, und einer demgegenüber weicheren, sehr
verschleißfesten Innenschicht 8 aus einem entsprechend weicheren Polyurethan. In einer
bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die shore-Härte der Außenschichten 7 im Bereich
von 95 bis 105 Shore gelegen, während die Shore-Härte der Innenschichten 8 bevorzugt
75 bis 85 Shore A beträgt.
[0013] Die Schichten 7, 8 sind an ihrer Berührungsfläche 9 bevorzugt durch einen Gießverbund
miteinander verbunden und aneinander gehalten. Es kann aber auch so vorgegangen werden,
daß nach dem Gießen einer dieser beiden Schichten auf deren zur Anlage an die Gegenfläche
der zweiten Schicht bestimmten Fläche eine dünne Silikonschicht 11 aufgetragen, bevorzugt
aufgesprüht wird. Damit kann nach entsprechendem Verschleiß die Innenschicht leicht
von der Außenschicht gelöst und durch eine andere Innenschicht ersetzt werden. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel empfiehlt es sich, im Oberteil 3 Außen- und Innenschicht
durch einen Gießverbund fest aneinander zu halten, dagegen beim Mittel teil 2 und
Unterteil 1 zwischen Außen- und Innenschicht die vorgenannte Silikonschicht vorzusehen,
da dort der größte Verschleiß zu erwarten ist. Diese Silikonschicht ist in der Zeichnung
lediglich durch die Ziff. 11 und die zugehörige Trennlinie zwischen den inneren und
äußeren Schichten der Hydrozyklonteile 2 und 1 angedeutet.
[0014] Man kann entweder zunächst die jeweiligen Außenschichten 7 herstellen und dann die
Innenschichten 8 in diese eingießen, oder aber zunächst die Innenschicht gießen und
dann, nach entsprechendem Tempern der Innenschicht,
die Außenschicht um diese herumgießen. Im letztgenannten Fall ist für die Innenschicht
ein Polyurethan zu wählen, das ohne Verlust an Verschleißfestigkeit die zweimalige
Wärmebehandlung aushält. Hierzu ist ein Polyäther-Polyurethan von einer Shore-Härte
im Bereich von 80 Shore A vorgesehen.
[0015] Die Erfindung ist vorstehend an dem Ausführungsbespiel eines Hydrozyklons erläutert,
der aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist. Wie bereits eingangs erwähnt, bezieht
sich die Erfindung auch einen derart ausgestalteten, d.h. in sich einteiligen Hydrozyklon.
Im letztgenannten Fall empfiehlt sich der o.g. Gießverbund.
1. Hydrozyklon, bzw. Hydrozyklonteile, bestehend aus einer harten, tragenden Außenschicht
und einer demgegenüber weicheren, verschleißfesten Innenschicht aus Polyurethan, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschicht (7) aus einem relativ harten Polyurethan besteht.
2. Hydrozyklon, bzw. Hydrozyklonteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenschicht (7) und die Innenschicht (8) an ihren gemeinsamen Übergangs- bzw.
Berührungsflächen (9) miteinander in einem Gießverbund stehen.
3. Hydrozyklon, bzw. Hydrozyklonteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Außenschicht (7) und Innenschicht (8) eine Silikonschicht (11) vorgesehen
ist.
4. Hydrozyklon, bzw. Hydrozyklonteile nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem aus mehreren Teilen zusammengesetzten Hydrozyklon bei dessen oberen,
den Suspensionszulauf (6) und den Überlauf (10) aufweisenden Teil (3) zwischen Außen
schicht (7) und Innenschicht (8) ein Gießverbund miteinander vorhanden ist, während
beim übrigen Bereich des Hydrozyklons, in dem die Trennung der Fraktionen und der
Austrag der schweren bzw. groben Fraktion erfolgt, zwischen Außenschicht (7) und Innenschicht
(8) die Silikonschicht (11) vorgesehen ist.
5. Hydrozyklon, bzw. Hydrozyklonteile nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der übrige Bereich des Hydrozylkons aus einem Mittelteil (2) und einem Unterteil (1)
besteht.
6. Hydrozyklon, bzw. Hydrozyklonteile nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Shore-Härte der Außenschicht 95 - 105 Shore A beträgt.
7. Hydrozyklon, bzw. Hydrozyklonteile nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Shore-Härte der Innenschicht 75 - 85 Shore A beträgt.
8. Verfahren zur Herstellung eines Hydrozyklons, bzw. von Hydrozyklonteilen nach einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die äußere tragende Schicht
(7) angefertigt und dann der Werkstoff der inneren, weicheren Schicht (8) in die äußere
Schicht eingegossen und zur Aushärtung gebracht wird.
9. Verfahren zur Herstellung eines Hydrozyklons, bzw. von Hydrozyklonteilen nach einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die innere, weichere Schicht
(8) aus einem Polyäther- Polyurethan mit einer Shore-Härte im Bereich um 80 Shore
A gegossen wird, daß anschließend eine Erwärmung (Temperung) dieser inneren Schicht
und dann deren Umgießen mit der Außenschicht aus dem härteren Polyurethan erfolgt.