[0001] Die Erfindung bezeht sich auf eine Anordnung zur Frischluitzufuhr für die Belüftung
und/oder Klimatisierung eines Personenkraftwagens mit Karosserie-Tragsäulen.
Die Frischluftzufuhr für die Belüftung bzw. Klimatisierung des Innenraumes erfolgt
bei bekannten Personenkraftwagen auf unterschiedliche Weise. Bei der zumeist verwendeten
Anordnung mündet zwischen der Windschutzscheibe sowie der sich daran anschließenden
Fronthaube ein mit einem Abdeckgitter versehener Luftführungskanal. Eine andere Anordnung
zeigt die gattungsbildende DE-OS 30 24 988, wo im Bereich der seitlichen Fronthauben-Trennfuge
Lufteintrittsspalte vorgesehen sind, welche in einen separaten Luftführungskanal münden.
Jene Lösung zeigt gegenüber der erstgenannten Anordnung den Vorteil, daß der Luftführungskanal
großvolumiger gestaltet werden kann, da im seitlichen Fahrzeugbereich - im Gegensatz
zum unteren Windschutzscheibenbereich, in welchem die Armaturentafel sowie der Verbrennungsmotor
nahe beieinander angeordnet sind - großzügigere Platzverhältnisse zur Verfügung stehen.
Beide bekannten Anordnungen weisen jedoch den Nachteil auf, daß für die Frischluftzufuhr
ein separater Luftführungskanal vorgesehen sein muß. Jener Kanal ist dabei in aufwendiger
Weise den durch Karosserie- oder andere Bauteile vorgegebenen Platzverhältnissen
anzupassen.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, eine hinsichtlich des Bauaufwandes vereinfachte Anordnung
zur Frischluftzufuhr aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.
[0003] Erfolgt die Frischluftzufuhr über eine speziell ausgebildete Karosserie-Tragsäule,
so kann ein weiterer, separater Luftführungskanal ersatzlos entfallen. Besonders
geeignet - jedoch nicht auf jene Ausführungsform beschränkt - ist hierfür die A-Säule
einer Personenkraftwagen-Karosserie. Zwar empfiehlt es sich, für eine erfindungsgemäße
A-Säule einen gegenüber herkömmlichen A-Säulen-Ausbildungen vergrößerten Querschnitt
vorzusehen, jedoch kann durch entsprechende Formgebung vorteilhafterweise ein Teil
des Radhaus-Schottbleches entfallen. Auch können sich die den Frischluft-Führungskanal
bildenden Blechteile beispielsweise direkt an den Federtopf der vcrderen Radaufhängung
anschließen. Jene erfindungsgemäße Anordnung zeigt zudem den Vorteil, daß der Frischluft-Führungskanal
einen gegenüber herkömmlichen Kanalausbildungen vergrößerten Querschnitt aufweist.
Eine Reduzierung des Luftströmungswiderstandes ist hiervon die Folge; es können mit
der erfindungsgemäßen Anordnung also größere Frischluftmassen geführt werden.
[0004] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Eine Ausbildung gemäß Anspruch 2 ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Eintrittsöffnung
des Frischluft-Führungskanales im Bereich des oberen Endes des Federtopfes liegt.
Jener Bereich wird zumeist von der ge schlossenen Fahrzeug-Fronthaube bzw. in allgemeinerer
Form von einem beweglichen Karosserie-Außenteil abgedeckt, so daß der Frischluft-Führungskanal
stylistischen Anforderungen nicht im Wege steht. Die Funktion der Frischluftansaugung
übernimmt dabei ein in der Fahrzeug-Fronthaube vorgesehener Luftkanal, welcher seinerseits
an der Karosserie-Außenseite mündet. Um eine eventuelle Ansaugung beispielsweise von
Motordämpfen zu vermeiden, ist zwischen der Eintrittsöffnung des Frischluft-Führungskanales
sowie dem in der Fronthaube (Motorhaube) vorgesehenen Luftkanal eine Dichtung vorgesehen.
Die Zufuhr von Ansaugluft erfolgt dabei also durch die bzw. innerhalb der Fahrzeug-Fronthaube.
[0005] Ist gemäß Anspruch 3 im Frischluft-Führungskanal und/oder im Luftkanal des beweglichen
Karosserie-Außenteiles en Luftfilterelement vorgesehen, so ist jenes - insbesondere
bei einer Ausbildung gemäß Anspruch 2 - besonders einfach austauschbar. Dazu muß
nämlich lediglich die Fronthaube geöffnet werden, wonach ein derartiges Filterelement
bei entsprechender Anordnung frei zugänglich liegen kann. Auch hier tritt wiederum
der Vorteil des möglichen vergrößerten Frischluft-Ansaugquerschnittes deutlich zum
Vorschein. Ein Filterelement, sei es ein herkömmliches Luftfilter oder ein Aktivkohlefilter,
ist nur dann besonders wirksam und weist dabei einen erwünscht geringen Strömungswiderstand
auf, wenn der durchströmte Querschnitt möglichst groß gehalten werden kann. Eine derartige
Ausbildung ist aber bei entsprechender Ausgestaltung der Karosserie-Tragsäule ohne
weiteres möglich.
[0006] Die Ansprüche 4 und 5 bilden einen erfindungsgemäßen Frischluft-Führungskanal sowie
ein sich an diesen üblicherweise anschließendes Heiz-/Klimagerät vorteilhaft weiter.
Während das Klimagerät bei allen heute gängigen Personenkraftwagen zentral unterhalb
der Armaturentafel angeordnet ist, befindet es sich nunmehr ebenfalls in der Karosserie-Tragsäule
oder in einem Karosserie-Seitenteil. Da die in einem Klimagerät vorgesehenen Bauteile,
wie Gebläse, Heizungswärmetauscher sowie Klimaanlagen-Verdampfer nicht nur entsprechend
viel Bauraum benötigen, sondern darüber hinaus ein nicht zu unterschätzendes Gewicht
aufweisen und somit die Schwerpunktlage des Personenkraftwagens erheblich verschlechtern,
ist die bekannte Klimageräte-Anordnung jedoch von Nachteil.
Dem gegenüber ist es bei Anordnung in einem Karosserie-Seitenteil als auch in einer
Karosserie-Tragsäule möglich, das Heiz-/Klimagerät praktisch maximal tiefliegend
in Höhe des Karosserie-Bodens vorzusehen, was bei bekannter mittiger Anordnung unterhalb
der Armaturentafel wegen des ebenfalls mittig und gegenüber dem Karosserieboden erhöht
verlaufenden Getriebetunnels ausgeschlossen ist. Die beiden angegebenen Anordnungen
bieten darüber hinaus den Vorteil, daß sich das Heiz-/Klimagerät in einem bislang
nicht genutzten Raum außerhalb des Bedienbereiches des Fahrzeugführers befindet.
Somit ist ein bislang vom Heiz-/Klimagerät in Anspruch genommener zusätzlicher Platz
geschaffen für die Anbringung wichtiger Bedien- oder Anzeigeelemente, die unter ergonomischen
Gesichtspunkten nunmehr wieder stärker in das Sichtfeld des Fahrers-Beifahrers gerückt
werden bzw. wieder großzügiger gestaltet werden können. Weiters ist von Vorteil, daß
durch diese Anordnung die Verwendung größerer Gebläseeinheiten ermöglicht wird. Zur
Erzielung eines erforderlichen Luftdurchsatzes kann somit die Gebläsedrehzahl herabgesetzt
und der Innengeräuschpegel reduziert werden.
[0007] Anspruch 6 beschreibt einen PKW mit zwei Heiz-/Klimageräten zur getrennt regelbaren
Klimatisierung beispielsweise der linken und rechten Fahrzeughälfte. In diesem Fall
ist eine erfindungsgemäße Anordnung zur Frischluftzufuhr für die Belüftung bzw. Klimatisierung
besonders vorteilhaft, da die damit erzielbaren Vorteile doppelt zum Vorschein kommen.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des linken vorderen Bereiches einer PKW-Rohkarosserie,
Fig. 2 eine Aufsicht auf eine PKW-Rohkarosserie, wobei die rechte Bildhälfte den Stand
der Technik zeigt, demgegenüber in der linken Bildhälfte wesentliche erfindungsgemäße
Änderungen dargestellt sind,
Fig. 3 einen perspektivischen Ausschnitt einer Rohkarosserie aus Fig. 2 gemäß dem
Stand der Technik (vorderer Türschweller sowie Seitenteil),
Fig. 4 einen zu Fig. 3 ähnlichen Ausschnitt für eine erfindungsgemäße Karosserie,
Fig. 5 eine ähnliche Darstellung wie Fig. 1, zusätzlich versehen mit Luftführungskanälen
sowie komplettiertem Frischluft-Führungskanal.
[0009] In einer in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichneten PKW-Karosserie ist im vorderen Seitenbereich
ein Klimagerät 2 angeordnet. Dazu ist die Rohkarosserie gemäß der Darstellung in der
linken Bildhälfte von Fig. 2 bzw. in Fig. 4 gegenüber einem herkömmlich aufgebauten
Karosserierahmen 3, wie er in der rechten Bildhälfte von Fig. 2 bzw. in Fig. 3 gezeigt
ist, abgeändert. Besonders deutlich wird diese Änderung für die aus den Blechen 4
und 7 aufgebaute A-Säule.
So ist das A-Säulen-Außenblech 4 ab Fahrzeugmitte abwärts aufgeweitet und bis zum
Radhaus 5 bzw. zum vorderen Federtopf 6 nach vorne vorgezogen. Ähnlich gestaltet ist
das A-Säulen-Innenblech 7, welches im Fußraumbereich mit einem Durchbruch 8 zur Montage
des Klimagerätes 2 versehen ist. Die beiden A-Säulen-Bleche 4 und 7 bilden somit nicht
nur einen ausreichenden Raum zur Unterbringung des Klimagerätes 2, sondern zugleich
den erfindungsgemäß ausgebildeten Frischluft-Führungskanal 9. Ein separater bislang
üblicher Frischluft-Führungskanal kann somit ersatzlos entfallen.
[0010] Der in der rechten Bildhälfte von Fig. 2 sowie in Fig. 3 durch Kreuze markierte und
mit 10 bezeichnete Bauraum bleibt bei herkömmlichen Karosserierahmen praktisch ungenutzt.
Zusätzlich kann bei der erfindungsgemäßen Karosseriegestaltung auch das üblicherweise
erforderliche Radhaus-Schottblech 11 entfallen, während in diesem Ausführungsbeispiel
der Türschweller 12 sowie der Getriebetunnel 13 keine wesentliche Änderung erfährt.
In der rechten Bildhälfte von Fig. 2 ist durch Schraffur zusätzlich der beim Stand
der Technik erforderliche Bauraum 14 für die Anordnung eines Klimagerätes in Fahrzeugmitte
über dem Getriebetunnel 13 sowie die zugehörige Luftführung in den Fahrzeug-Fondraum
15 dargestellt.
[0011] Das bereits vormontierte, in der Karosserie gummigelagerte Klimagerät 2 ist mit
mehreren Luftaustrittsöffnungen 16 sowie einem Gebläsemotor 17 versehen. Auf die
Luftaustrittsöffnungen 16 ist eine Luftverteilereinheit 18, besteht aus mehreren
Luftleitkanälen 18a bis 18f aufgesetzt. Dargestellt ist dies in Fig. 5, wobei das
Klimagerät 2 mittels einer Abdeckplatte 19 verschalt ist. Vorteilhafterweise ist der
Luftleitkanal 18f zur Klimatisierung des Fahrzeug-Fonraumes 15 im Inneren des Türschwellers
12 angeordnet. Durch die damit gegenüber dem Stand der Technik verbesserte, da geradlinig
verlaufende Luftführung, wird eine in ihrer Wirkung deutlich gesteigerte Fondraumbelüftung
ermöglicht.
[0012] Desweiteren zeigt Fig. 5 Einzelheiten des Frischluft-Führungskanals 9. Abgedeckt
ist dieser mit einem Luftfilterelement 20, welches aufgrund seiner Anordnung einfach
austauschbar ist. Eine an der Eintrittsöffnung des Frischluft-Führungskanales 9 umlaufende
Dichtung 21 schließt luftdicht an die Innenfläche der nicht dargestellten Fahrzeug-Fronthaube
an, so daß durch einen innerhalb dieser vorgesehenen, ebenfalls nicht gezeigten,
sowie an der Außenseite der Fronthaube mündenden Luftkanal die Luftzuführung von einem,
äußeren Ansaugpunkt erfolgt. Durch die Dichtung 21 wird das Eindringen von Dämpfen
aus dem von der Fronthaube verdeckten Motorraum vermieden. Ferner weist der Frischluft-Führungskanal
9 mehrere Durchbrüche 22 auf, durch welche Leitungen zur Versorgung des Klimagerätes
mit einem Wärmeträgermedium gelegt sind.
[0013] Obowhl im obigen Ausführungsbeispiel nur der linke vordere Karosseriebereich 1 und
somit auch nur ein Klimagerät 2 dargestellt ist, ist die vorliegende Erfindung auch
besonders geeignet für die Anordnung zweier für den linken und rechten Fahrzeugbereich
vorgesehener Frischluft-Führungskanäle zu getrennt regelbaren Klimageräten. Die Vorteile
der einfachen Ausbildung, der abgesenkten Schwerpunktlage, sowie der Platzersparnis
treten dann noch deutlich stärker zum Vorschein.
1. Anordnung zur Frischluftzufuhr für die Belüftung und/oder Klimatisierung eines
Personenkraftwagens mit Karosserie-Tragsäulen,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Karosserie-Tragsäule (4, 7) als Frischluft-Führungskanal
(9) ausgebildet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Eintrittsöffnung des Frischluft-Führungskanales
an einen in einem beweglichen Karosserie-Außenteil (Fronthaube) vorgesehenen, auf
der Außenseite des Karosserie-Außenteiles mündenden Luftkanal anschließt, wobei im
Übergangsbereich zwischen der Eintrittsöffnung sowie dem Luftkanal eine Dichtung (21)
vorgesehen ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß im Frischluft-Führungskanal (9) und/oder im Luftkanal
des beweglichen Karosserie-Außenteiles ein Luftfilterelement (20) vorgesehen ist.
4. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Frischluft-Führungskanal (9) in einem Heiz-/Klimagerät
(2) mündet, welches in der Karosserie-Tragsäule (4, 7) angeordnet ist.
5. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Frischluft-Führungskanal (9) in einem Heiz-/Klimagerät
(2) mündet, welches in einem Karosserie-Seitenteil angeordnet ist.
6. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der linken und rechten Seite des Personenkraftwagens
(1) je ein Frischluft-Führungskanal (9) für je ein Heiz-/Klimagerät (2) vorgesehen
ist.