[0001] Die Erfindung betrifft ein Anzündbauteil mit einem Grundkörper, in dem elektrische
Anschlußdrähte gehalten sind und der einen Isolierkörper trägt, an welchem eine Zündbrücke
angeordnet ist, die an eine Kapazität bildenden, an die Anschlußdrähte angeschlossenen
Elektroden liegt.
[0002] Derartige Anzündbauteile sollen gegen hochfrequente elektromagnetische Störungen
geschützt sein, damit eine Auslösung des Anzündbauteils durch Störspannungen nicht
erfolgen kann.
[0003] In der DE-OS 35 02 526 ist ein derartiges Anzündbauteil beschrieben. Bei diesem ist
in den Grundkörper eine Isolierstoffplatte eingesetzt, die beidseitig Elektroden trägt.
Die eine Elektrode ist mit einer mäanderförmigen Durchbrechung versehen, wodurch eine
Kapazität gebildet ist. Dielektrische Eigenschaften des Isolierkörpers selbst sind
hier nicht für die Kapazitätsbildung ausgewertet. Um eine hinreichend große Kapazität
zu erreichen, muß die Breite der Durchbrechung sehr klein sein. Dies ist fertigungstechnisch
und im Betrieb ungünstig, da leicht die Gefahr besteht, daß die Durchbrechung überbrückt
wird.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Anzündbauteil der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
dessen Kapazität räumlich möglichst nahe an beiden Enden der Zündbrücke liegt und
im Aufbau einfach und störunanfällig ist.
[0005] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Anzündbauteil der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß der Grundkörper und/oder der Isolierkörper an seinen beiden
gegenüberliegenden Oberflächen mit je einem Kondensatorbelag versehen ist und daß
der Grundkörper bzw. der Isolierkörper aus Keramik besteht, so daß er selbst zusammen
mit den Kondensatorbelägen die Kapazität bildet.
[0006] Der Grundkörper bzw. der Isolierkörper bilden hier nicht nur den Träger für die Zündbrücke,
sondern zugleich einen Kondensator. Die Größe des Grundkörpers bzw. Isolierkörpers
selbst steht zur Bemessung der Kapazität zur Verfügung. Die beiden Enden der Zündbrücke
liegen äußerst nahe an den Kondensatorbelägen. Dies ist günstig, da dann zwischen
der Zündbrücke und dem Kondensator kaum Leitungsstücke liegen, die eine Störstrahlung
empfangen können.
[0007] Durch die genannte Anordnung der Kondensatorbeläge ist ohne weitere Maßnahmen die
Kurzschlußgefahr klein.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 ein Anzündbauteil (Anzündpille) in üblicher Bauweise,
Figur 2 einen Schnitt eines Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Figur 3 eine Aufsicht in Richtung des Pfeiles III-III nach Figur 2,
Figur 4, 5 Alternativen zum Ausführungsbeispiel nach Figur 2,
Figur 6 einen Schnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Figur 7 eine Aufsicht in Richtung der Pfeile VII-VII nach Figur 6,
Figur 8 eine Alternative zum Ausführungsbeispiel nach Figur 6,
Figur 9 eine Aufsicht in Richtung der Pfeile IX-IX nach Figur 8,
Figur 10, 11, 12 Alternativen zu dem Ausführungsbeispiel nach Figur 6 und Figur 8,
Figur 13 eine Weiterbildung der Ausführungsbeispiele und
Figur 14 deren Ersatzschaltbild.
[0009] Eine Anzündpille weist einen Grundkörper(1) auf, an dem ein Isolierkörper(2) angeordnet
ist. Durch den Grundkörper (1) sind Anschlußdrähte(3,4) geführt, welche an Lötstellen(5,6)
mit einem Zünddraht(7) verbunden sind, der von dem Isolierkörper(2) getragen ist.
[0010] Der Zünddraht(7) und der Isolierkörper(2) sind in Anzündsätze(8,9) eingebettet, die
eine Schutzlackschicht (10) umschließt. Bei den im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen
sind die Anzündsätze nicht näher dargestellt.
[0011] Beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 2 bis 5 ist der scheib
enförmige Grundkörper(1) nicht aus Glas, sondern aus einer Keramik mit geeigneten
dielektrischen Eigenschaften hergestellt. Auf die Unterseite des Grundkörpers(1) ist
ein elektrisch leitender Kondensatorbelag(11) aufgebracht. An der gegenüberliegenden
Oberseite ist ein Kondensatorbelag(12) vorgesehen. Auf diesen ist der Isolierkörper(2)
aufgebracht. Der Isolierkörper(2) trägt die Zündbrücke (7), die ein Zünddraht ist
oder aus Widerstandspaste auf den Isolierkörper(2) aufgetragen ist.
[0012] Die Anschlußdrähte(3,4) ragen bis knapp über die Zündbrücke(7) (vgl. Figur 2). Der
Anschlußdraht(3) ist mit dem Kondensatorbelag(11) der Unterseite und dem einen Ende
der Zündbrücke(7) elektrisch leitend verbunden. Gegenüber dem Kondensatorbelag(12)
ist er elektrisch isoliert. Entsprechend ist der Anschlußdraht(4) mit der Zündbrücke(7)
und dem Kondensatorbelag(12) der Oberseite elektrisch leitend verbunden; jedoch gegenüber
dem Kondensatorbelag(11) isoliert. Der Grundkörper(1) bildet damit nicht nur die stabile
Durchführung für die Anschlußdrähte(3,4) und die Halterung für den Isolierkörper(2)
mit der Zündbrücke(7), sondern durch seine Kondensatorbeläge(11,12) zugleich einen
elektrischen Kondensator, der elektrisch der Zündbrücke (7) parallelgeschaltet ist.
[0013] Da die Zündbrücke(7) direkt mit den Anschlußdrähten(3,4) verbunden ist, an die außerdem
die Kondensatorbeläge (11,12) direkt angeschlossen sind, sind einerseits nur wenige
Verbindungsstellen nötig. Andererseits liegt der Kondensator räumlich äußerst dicht
bei der Zündbrücke(7), so daß Störspannungseinstrahlungen zwischen den Kondensatorbelägen(11,12)
und der Zündbrücke (7) nicht erfolgen können.
[0014] Bei den Ausgestaltungen nach den Figuren 4 und 5 sind zur Erhöhung der Kapazität
im Grundkörper(1) mehrere Kondensatorbeläge(11,12) vorgesehen, wodurch ein Stapelkondensator
entsteht. Durch Hintereinanderschalten einer entsprechenden Anzahl von Einzelelementen
läßt sich eine gewünschte Kapazität erreichen.
[0015] Um eine L-C-L-Schutzschaltung zu erhalten, lassen sich auf die Anschlußdrähte(3,4)
Röhrchen aus einem Ferritmaterial aufstecken (vgl. Figuren 13 und 14).
[0016] Bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 6 bis 13 ist anstelle des Isolierkörpers(2)
und der Kondensatorbeläge(11,12) des Grundkörpers(1) ein handelsübliches Einchip-Kondensator-Bauelement(13)
vorgesehen. Zwischen dessen Kondensatorbelägen(11,12) verläuft der Zünddraht(7). Als
Zündbrücke kann auch auf das Bauelement(13) eine Widerstandspaste aufgetragen sein.
[0017] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 6 und 7 ist das Bauelement(13) liegend auf dem
Grundkörper(1) angeordnet. Es genügt hier je eine Löt- oder Schweißverbindung zum
Verbinden des Anschlußdrahtes(3) mit dem Kondensatorbelag (11) und dem einen Ende
der Zündbrücke(7) sowie zum Verbinden des Anschlußdrahtes(4) mit dem Kondensatorbelag(12)
und dem anderen Ende der Zündbrücke(7).
[0018] Beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 8 und 9 ist das Bauelement(13) auf dem
Grundkörper(1) stehend angeordnet. Das Bauelement(13) kann mit dem Grundkörper(1)
verklebt sein.
[0019] Bei den Ausführungen nach den Figuren 6, 7, 8, 9 und 11 erstreckt sich die Zündbrücke(7)
an einer der großen Oberflächen des Bauelements(13), wobei es nach Figur 11 Z-förmig
verlegt ist. Bei der Ausführung nach Figur 10 verläuft die Zündbrücke(7) auf der dem
Grundkörper(1) abgewandten Stirnseite des Bauelements(13). Beim Ausführungsbeispiel
nach Figur 12 erstreckt sich die Zündbrücke(7) von der einen Seite über die Stirnkante
zur anderen Seite des Bauelements(13).
[0020] Auch bei dieser Ausführung ist der Kondensator unmittelbar bei der Zündbrücke(7)
angeordnet. Das Kondensator-Bauelement(13) übernimmt zugleich die Funktion des Isolierkörpers(2).
Günstig ist hier zusätzlich, daß bei der Herstellung des Anzündbauteils auf ein handelsübliches
Kondensator-Bauelement(13) zurückgegriffen werden kann.
[0021] Nach der Ausführung entsprechend Figur 13 sind auf die Anschlußdrähte(3,4) R öhrchen(14,15)
aus einem Ferritmaterial aufgeschoben. Dadurch entsteht eine L-C-L-Schutzbeschaltung
der Zündbrücke(7). Das Ersatzschaltbild dieser Schutzbeschaltung zeigt Figur 14.
1. Anzündbauteil mit einem Grundkörper, in dem elektrische Anschlußdrähte gehalten
sind und der einen Isolierkörper trägt, an welchem eine Zündbrücke angeordnet ist,
die an eine Kapazität bildenden, an die Anschlußdrähte angeschlossenen Elektroden
liegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper(1) und/oder der Isolierkörper(2) an seinen beiden gegenüberliegenden
Oberflächen mit je einem Kondensatorbelag(11,12) versehen ist und daß der Grundkörper(1)
bzw. der Isolierkörper(2) aus Keramik besteht, so daß er selbst zusammen mit den Kondensatorbelägen
(11,12) die Kapazität bildet.
2. Anzündbauteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem einen Kondensatorbelag(12) des Grundkörpers(1) der Isolierkörper(2) aufliegt,
an dessen diesem Kondensatorbelag(12) abgewandter Seite sich die Zündbrücke(7) erstreckt,
daß beide Anschlußdrähte(3,4) durch die die Kondensatorbeläge(11,12) tragenden Oberflächen
des Grundkörpers(1) hindurch bis zur Zündbrücke(7) geführt sind und daß der eine Anschlußdraht
(3) mit dem einen Ende der Zündbrücke(7) und dem einen Kondensatorbelag(11) und der
andere Anschlußdraht (4) mit dem anderen Ende der Zündbrücke(7) und dem anderen Kondensatorbelag(12)
verbunden ist.
3. Anzündbauteil nach Anspruch 1. oder 2.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper(1) einen Stapelkondensator bildet.
4. Anzündbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Isolierkörper(2) und die Kondensatorbeläge(11,12) von einem Einchip-Kondensator-Bauelement(13)
gebildet sind, zwischen dessen Kondensatorbelägen(11,12) die Zündbrücke(7) liegt,
und die Kondensatorbeläge(11,12) mit den Anschlußdrähten(3,4) verbunden sind.
5. Anzündbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Anschlußdrähte(3,4) Röhrchen(14,15) aus Ferritmaterial aufgeschoben sind.