[0001] Die Erfindung betrifft ein Spiralgliederband aus einer Vielzahl miteinander kämmender
Kunststoffspiralen, die durch eingeschobene Steckdrähte miteinander verbunden sind.
[0002] Derartige Spiralgliederbänder sind aus der DE-A-29 38 221 bekannt. Zur Herstellung
der Spiralen können dabei nur bestimmte Kunststoffe eingesetzt werden, nämlich solche,
die spiralisierbar sind, z.B. Polyester. Die Herstellung von Spiralen aus Polyamid
stößt bereits auf erhebliche Schwierigkeiten, da es nur mit sehr großem Aufwand gelingt,
die Spiralen so herzustellen, daß die Windungsschenkel in einer Ebene liegen. Üblicherweise
sind Polyamid-Spiralen verdrillt. Aus Polyacryl lassen sich keine Spiralen herstellen,
dabei wäre gerade dieses Material wegen seiner hohen Hydrolysebeständigkeit besonders
geeignet für Spiralgliederbänder, die in der Trockenpartie von Papiermaschinen eingesetzt
werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spiralgliederband zu schaffen, das
eine größere Breite der Anwendungsmöglichkeiten hat und eine größere Variation der
Eigenschaften ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zumindest ein Teil der Spiralen zwei Komponenten
aufweist, wobei die erste Komponente auf der Innenseite der Spirale und die zweite
Komponente auf der Außenseite der Spirale liegt.
[0005] Durch die Unterteilung des Querschnitts der Spiralen in mehrere Komponenten besteht
die Möglichkeit, auch nichtspiralisierbare Kunststoffe oder andere Werkstoffe einzusetzen.
Alle Spiralen oder nur ein Teil der Spiralen eines Spiralgliederbandes können aus
mehreren Komponenten bestehen. Im einfachsten Fall besteht jede Spirale aus zwei Komponenten,
von denen die erste Komponente auf der Innenseite der Spirale und die zweite Komponente
auf der Außenseite der Spirale liegt. Die erste, auf der Innenseite der Spirale liegende
Komponente besteht dabei im allgemeinen aus spiralisierbarem Material, insbesondere
Polyester. Für die zweite, auf der Außenseite der Spirale liegende Komponente kann
ein besonders abriebfestes Material, z.B. Polyamid, verwendet werden. Soll das Spiralgliederband
in der Trockenpartie einer Papiermaschine eingesetzt werden, so besteht die zweite
Komponente vorzugsweise aus Polyetheretherketon, da dieses Material in hohem Grade
hydrolysebeständig ist. Als hydrolysebeständige zweite Komponente kann auch ein Acryl-Multifil-Garn
eingesetzt werden, z.B. aus Dralon-T (Warenzeichen der Bayer AG).
[0006] Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform, bei der die zweite, auf der Außenseite
liegende Komponente aus Polyester besteht und die erste, auf der Innenseite liegende
Komponente aus Polyetheretherketon. Polyetheretherketon hat zwar eine höhere Abriebbeständigkeit
als Polyester. Dennoch hat diese Ausführungsform den Vorteil, daß das hydrolysebeständige
Material (Polyetheretherketon) nicht dem Abrieb ausgesetzt ist und daher bis zum Ende
der Laufzeit des Spiralgliederbandes in vollem Querschnitt erhalten bleibt. Zweckmäßig
ist diese Ausführungsform daher insbe sondere in solchen Fällen, in denen die Lebensdauer
des Spiralgliederbandes mehr durch die Hydrolyse als durch den Abrieb begrenzt wird.
Die erste Komponente kann dabei ein PEEK-Monofilament von 0,2 mm Durchmesser sein,
das in einer Rinne der zweiten Komponente liegt, die ein Polyester-Monofilament von
0,6 mm Durchmesser ist. Die erste Komponente (PEEK) hat dabei einen Gewichtsanteil
von etwa 7,5 Gew.-% am gesamten Spiralgliederband und einen Anteil von etwa 10 Gew.-%
an den Spiralen selbst. Bei der Herstellung dieser Spiralen werden beide Komponente
zusammen auf einen Dorn gewickelt.
[0007] Die Grenzfläche zwischen den beiden Komponenten kann glatt sein. Normalerweise besteht
keine Gefahr, daß sich die beiden Komponenten gegeneinander verschieben, da die Spiralen
reißverschlußartig miteinander kämmen, so daß die beiden Komponente jeweils an den
Windungsbögen eng zwischen den Windungsbögen der benachbarten Spirale liegen und dort
in ihrer gegenseitigen Lage fixiert sind. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit,
an der Grenzfläche die eine Komponente konvex und die andere konkav auszubilden,
so daß zwischen den beiden Komponenten ein gewisser Formschluß besteht. Hat die zweite
Komponente einen sehr kleinen Durchmesser im Vergleich zur Gesamtspirale, so wird
sie vorzugsweise in einer Rinne auf der Außenseite der ersten Komponente eingebettet.
[0008] Beim Thermofixieren des Spiralgliederbandes kann auch die eine Komponente, im allgemeinen
die zweite, auf der Außenseite liegende Komponente, verformt werden. Ist die zweite,
auf der Außenseite liegende Komponente zum Beispiel ein relativ dickes Multifilamentgarn,
so kann das Spiralgliederband während des Thermofixierens zusätzlich flächenhaft
gepreßt werden. Die zweite Komponente breitet sich dadurch aus, wodurch die Auflagefläche
vergrößert wird.
[0009] Wegen der allgemeinen Technologie der Herstellung von Spiralgliederbändern wird auf
die DE-A-29 38 221 verwiesen. Danach ist es insbesondere erforderlich, daß die Thermofixierung
so durchgeführt wird, daß die Spiralen im fertigen Spiralgliederband keine zugfedermäßige
Vorspannung mehr besitzen, d.h., die Windungsbögen liegen dicht nebeneinander, üben
jedoch keine wesentliche Kraft aufeinander aus. Bei der Thermofixierung dringen ferner
die Windungsbögen etwas in das Material der Steckdrähte ein, so daß diese Wellenform
annehmen. Die Herstellung der aus mindestens zwei Komponenten bestehenden Spiralen
erfolgt in der Weise, daß die erste, auf der Innenseite liegende Komponente, die aus
spiralisierbarem Material besteht, in der bekannten Weise auf einen Dorn aufgewickelt
wird und von diesem Dorn dann heruntergeschoben wird. Da die erste Komponente im allgemeinen
kein rundes Querschnittsprofil hat, sondern z.B. viereckig ist oder eine Rinne auf
der Außenseite aufweist, muß dafür Sorge getragen werden, daß der Spiraldraht beim
Aufwickeln auf den Dorn nicht um seine Längsachse gedreht wird, daß er also seine
Orientierung beibehält. Dies wird dadurch erreicht, daß der Draht der ersten Komponente
durch eine dem Querschnittsprofil dieses Drahtes angepaßte Führung geführt wird, bevor
er auf den Dorn aufgewickelt wird. Die zweite und eventuelle weitere Komponenten werden
zusammen mit der ersten Komponente auf den Dorn aufgewikkelt. Damit das Garn oder
der Draht der zweiten Komponente genau über die erste Komponente gewickelt wird,
wird die zweite Komponente unmittelbar vor dem Aufwickeln ebenfalls durch eine Führung
geführt, die ebenfalls dem Profil der zweiten Komponente entspricht, falls diese keinen
runden Querschnitt hat.
[0010] Insbesondere bei Material wie Polyacryl, das nicht spiralisierbar ist, kann die
zweite Komponente auch nach träglich auf die zunächst aus der ersten Komponente bestehende
Spirale aufgewickelt werden.
[0011] In jedem Fall besteht der Draht der Spiralen nach dem Wickeln über seine ganze Länge
kontinuierlich aus mindestens zwei Komponenten.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt in Längsrichtung des Spiralgliederbandes;
Fig. 2 bis 6 mehrere Querschnitte des aus zwei Komponenten aufgebauten Spiraldrahtes.
[0013] Fig. 1 zeigt ein Spiralgliederband im Schnitt in Längsrichtung. Jede Spirale 1 besteht
aus einer Vielzahl von länglichen Windungen mit Windungsbögen 7 und Windungsschenkeln
8. Die Spiralen 1 kämmen miteinander, so daß die Windungsschenkel 8 einer Spirale
reißverschlußartig mit den Windungsbögen 7 der beiden benachbarten Spiralen 1 ineinandergreifen.
Die ineinandergreifenden Windungsbögen 7 überlappen sich dabei soweit, daß sie einen
Kanal umschließen, in den ein Steckdraht 6 eingeschoben wird.
[0014] Der Steckdraht 6 verbindet die Spiralen 1 fest miteinander. Die Windungsschenkel
8 bilden die Oberseite und die Unterseite des Spiralgliederbandes.
[0015] Gemäß Fig. 1 ist jede Spirale 1 geteilt und besteht sie aus einer ersten, inneren
Komponente 2 und einer zweiten, äußeren Komponente 3, die über die erste Komponente
2 gewickelt ist. Beide Komponenten haben einen flachen, nahezu rechteckförmigen
Querschnitt. Eine oder beide Komponenten können jedoch auch einen halbkreisförmigen
oder kalottenförmigen Querschnitt haben, wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Die innere
Komponente 2 ist ein Polyester-Monofilament, während die äußere Komponente 3 ein
Polyamid-Monofilment ist und dadurch dem Spiralgliederband insgesamt eine höhere
Verschleißfestigkeit verleiht.
[0016] Zur Verbesserung der Verbindung zwischen den beiden Komponenten 2, 3 und zur Sicherung
ihrer gegenseitigen Lage kann die Grenzfläche 4 zwischen den beiden Komponenten 2,
3 im Querschnitt gekrümmt ausgebildet sein, so daß sich ein gewisser Formschluß zwischen
den beiden Komponenten 2, 3 ergibt, s. Fig. 3.
[0017] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 ist die erste, innere Komponente 2 ein Polyester-Monofilament
von insgesamt rundem Querschnitt von 0,6 mm Durchmesser und mit einer nach außen
offenen Rinne 5 einer Tiefe von 0,2 mm. Bei der Herstellung der Spirale wird in die
Rinne 5 ein Polyetheretherketon-Monofilament mit einem Durchmesser von 0,2 mm eingelegt.
Polyetheretherketon besitzt unter den auf Papiermaschinen bestehenden Bedingungen
eine sehr hohe Beständigkeit, die wesentlich größer als z.B. die von Polyester ist.
Wegen der hohen Materialkosten ist Polyetheretherketon bisher nicht in nennenswertem
Umfang für Papiermaschinenbespannungen verwendet worden.
[0018] Da bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 die aus Polyetheretherketon bestehende
zweite Komponente 3 einen wesentlich kleineren Durchmesser als die Spirale 1 insgesamt
hat, bleiben die Kosten in einem für viele Fälle tragbaren Rahmen. Auch, wenn die
erste, aus Polyester bestehende Komponente 2 völlig zerstört ist, ist die zweite aus
einem 0,2 mm starken Polyetheretherketon-Monofilament bestehende Komponente 3 stark
genug, um das Spiralgliederband zusammenzuhalten. Es ergeben sich dadurch wesentlich
längere Laufzeiten.
[0019] In die Rinne 5 kann auch ein Multifilamentgarn oder ein Spinnfasergarn als zweite
Komponente 3 eingelegt werden. Dieses Garn muß dabei nicht thermofixierbar sein, da
die erste, aus Polyester bestehende Komponente 2 als Stütze oder Halterung für das
Multifilament- oder Spinnfasergarn wirkt. Die zweite Komponente kann daher z.B. aus
einem Acryl-Mulifilament-Garn bestehen, wie es unter dem Warenzeichen Dralon-T im
Handel ist. Dieses Acryl-Multifilament-Garn besitzt gegenüber Polyester eine wesentlich
höhere Hydrolysebeständigkeit. Acryl-Multifilament-Garne alleine können nicht zu
Spiralen geformt werden, da sie nicht zu einer bestimmten Form thermofixiert werden
können.
[0020] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 werden daher die Eigenschaften von Polyester
und Acryl ausgenutzt. Das Polyester-Monofil gibt die erforderliche Stabilität, während
das Acryl-Multifilament-Garn, das sich auf der Außenseite der Spirale 1 befindet,
die Hydrolysebeständigkeit ergibt. Die Außenseite der Spiralen ist besonders hydrolysegefährdet.
[0021] Die Stärke des die zweite Komponente 3 bildenden Acryl-Multifilament-Garnes kann
dabei so gewählt werden, daß es entweder die Rinne 5 der ersten Komponente 2 genau
ausfüllt oder etwas darüber hinaus vorsteht. Das Spiralgliederband erhält dadurch
eine weiche Oberfläche, was zu verbesserten Markierungseigenschaften führt. Außerdem
wird dadurch die Anpreßfläche des Papiers gegenüber den beheizten Trockenzylindern
der Papiermaschine vergrößert. Bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 5 und 6 ist
die erste, innere Komponente ein Polyester-Monofil mit etwa quadratischem Querschnitt
von 0,6 × 0,6 mm. Die nach außen zeigende Oberfläche der ersten Komponente 2 ist konkav
ausgebildet, so daß sich eine Vertiefung 9 mit einer maximalen Tiefe von 0,2 mm ergibt.
In die Vertiefung 9 kann ein Multifilamentgarn, ein Spinnfasergarn oder ein Monofil-Zwirn
(z.B. 6 × 0,2 mm) als zweite Komponente 3 gelegt werden. Zweckmäßig besteht die zweite
Komponente 3 aus einem thermoplastischen Kunststoff, obwohl dies nicht zwingend erforderlich
ist. Die Stärke des Einlegegarns der zweiten Komponente 3 beträgt vorzugsweise 0,6
bis 0,7 mm, ist also etwas größer als die Abmessung der annähernd quadratischen Komponente
2.
[0022] Wie Fig. 5 zeigt, liegt das Einlegegarn 3 auf dem Polyesterdraht 2 und vergrößert
dadurch die Gesamtabmessung der Spirale 1 wesentlich. Ein Spiralgliederband aus einer
derartigen Spirale 1 kann während des Thermofixierens gepreßt werden, so daß sich
unter dem Einfluß der Temperatur und des Preßdruckes das Einlegegarn 3 im Querschnitt
verformt und geplättet wird, s. Fig. 6. Die Querabmessung der zweiten Komponente
3, d.h. des Einlegegarnes, vergrößert sich dabei, und es ist möglich, das Einlegegarn
so stark zu plätten, daß sich die Abschnitte des Einlegegarns 3, die zu benachbarten
Windungsschenkeln 8 einer Spirale 1 gehören, berühren und eine geschlossene Oberfläche
des Spiralgliederbandes bilden. Durch eine geschlossene, weiche Oberfläche wird eine
weitgehende Markierungsfreiheit erzielt und wird die Anpreßfläche des Papiers an
die Trockenzylinder vergrößert. Gleichzeitig wird die Luftdurchlässigkeit des Spiralgliederbandes
reduziert.
[0023] Die zweite, auf der Außenseite der Spiralen liegende Komponente kann auch ein Metalldraht
oder ein reflektierendes Material sein. Durch einen Metalldraht kann z.B. die statische
Elektrizität verringert werden oder die Aufwärmung des Papiers verbessert werden.
1. Spiralgliederband mit einer Vielzahl von Kunststoffspiralen (1), die aus flachen
Windungsschenkeln (8) und Windungsbögen (7) bestehen, wobei die Windungsbögen (7)
einer Spirale (1) reißverschlußartig mit den Windungsbögen (7) der benachbarten Spiralen
(1) ineinandergreifen und mit Steckdrähten (6), die in die Kanäle eingeschoben sind,
die durch die ineinandergreifenden Windungsbögen (7) jeweils zweier Spiralen (1) gebildet
werden, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Spiralen (1) aus Filamentmaterial hergestellt ist, das
über seine gesamte Länge mindestens zwei Komponenten (2, 3) aufweist, wobei die Spiralen
(1) so gewickelt sind, daß die erste Komponente (2) auf der Innenseite der Spirale
(1) und die zweite Komponente (3) auf der Außenseite der Spirale (1) liegt.
2. Spiralgliederband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spirale (1) aus den beiden Komponenten (2, 3) besteht und diese längs einer
Grenzfläche (4) aneinanderliegen.
3. Spiralgliederband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Grenzfläche (4) konkav oder konvex ausgebildet ist.
4. Spiralgliederband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite, auf der Außenseite liegende Komponente (3) in einer Rinne (5) der
ersten Komponente (2) eingebettet ist.
5. Spiralgliederband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Komponente (2) aus Polyester besteht und die zweite Komponente (3)
aus Polyetheretherketon besteht.
6. Spiralgliederband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Komponente (2) aus Polyester besteht und die zweite Komponente (3)
ein Acryl-Multifilamentgarn oder ein Spinnfasergarn ist.
7. Spiralgliederband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Komponente (2) einen flachen Querschnitt mit einer größeren Querabmessung
als die erste Komponente (2) aufweist.
8. Spiralgliederband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste, auf der Innenseite liegende Komponente (2) ein Polyetheretherketon-Monofilament
ist, das in eine Rinne der zweiten, auf der Außenseite liegenden Komponente (3) eingebettet
ist, die ein Polyester-Monofilament ist.