[0001] Die Erfindung betrifft einen Mauerstein mit zwei sich gegenüberstehenden, die Stoßflächen
für einen jeweils seitlich angrenzenden Mauerstein bildenden Stirnwänden sowie zu
diesen senkrecht verlaufenden, die Wandfläche bildenden Seitenwänden, der aus Ziegelelementen
besteht, die in zu den Stirnwänden senkrechter Richtung gegeneinander verschiebbar
und in ihrer jeweiligen Stellung vermauerbar sind.
[0002] Ein Mauerstein dieser Art ist in der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P
36 15 247 beschrieben. Solche Mauersteine ermöglichen es, ohne mechanische Bearbeitung
in weitem Umfang das jeweils benötigte Längenmaß des Steins durch gegenseitiges Verschieben
der beiden Ziegelelemente zu erreichen, wenn die Länge des zu erstellenden Mauerwerks
kein ganzzahliges Vielfaches der Länge der verwendeten Mauersteine konventioneller
Bauart beträgt.
[0003] Diese Mauersteine haben sich in der Praxis bewährt, erfordern jedoch für ihre Herstellung
aufwendig ausgebildete Formwerkzeuge. Je nach ihrer speziellen Ausbildung kann im
Einzelfall auch die Belastbarkeit nicht ausreichend sein.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mauerstein der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß er mit einfach gestalteten Formwerkzeugen auf besonders einfache
Weise hergestellt werden kann, leicht zu verarbeiten ist und dabei eine besonders
hohe Festigkeit aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Ziegelelemente im
wesentlichen L- oder T-profilförmig ausgebildet sind, wobei jeweils der eine Schenkel
die Stirnwand und der andere Schenkel bei L-Profilform die Seitenwand bzw. bei T-Profilform
einen Mittelsteg bidet und wobei die bei auseinandergezogenen Ziegelelementen zwischen
diesen gebildeten, zur Wandfläche hin offenen Hohlräume zumindest im Bereich der
Wandfläche von Füllstücken geschlossen sind.
[0006] Der durch die Erfindung erreichte Fortschritt besteht im wesentlichen darin, daß
die Mauersteine infolge der einfachen Gestaltung der Ziegelelemente einfach herstellbar
und auf der Baustelle leicht zu verarbeiten sind und darüber hinaus eine hohe Festigkeit
und Belastbarkeit aufweisen.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind beide Schenkel der L-profilförmigen
Ziegelelement jeweils mit einer Aufnahmenut für eine parallel zur Wandfläche angeordnete,
das Füllstück bildende Einsatzplatte versehen, wobei die beiden Aufnahmenuten senkrecht
zur Stirnwand und jeweils zum gegenüberliegenden Ziegelelement hin offen und nahe
der Seitenwände angeordnet sind und wobei die Aufnahmenuten in den beiden Schenkeln
jeweils gleichen Abstand von den Seitenwänden aufweisen. Je nach Breite des zwischen
den Ziegelelementen gebildeten und von der Einsatzplatte verschlossenen Hohlraums
kann dieser entweder leer bleiben und somit Wärmedämmungsfunktionen übernehmen oder
aber durch geeignetes Füllmaterial aufgefüllt werden.
[0008] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Breite des in
Richtung der Seitenwand verlaufenden Schenkels des L-profilförmigen Ziegelelements
gleich der frei vorstehenden Länge des zur Stirnwand parallelen Schenkels. Dadurch
berühren sich die in Wandrichtung weisenden Schenkel der Ziegelelemente stets an
ihrer innenseitigen Fläche, wodurch sichergestellt ist, daß jeweils die Stirnseite
des sich quer zur Wandfläche erstreckenden Schenkels mit der Außenseite des in Wandrichtung
verlaufenden Schenkels des anderen Ziegelelements fluchtet.
[0009] Schließlich besteht insbes. bei größeren Hohlräumen zwischen den Ziegelelementen
auch die Möglichkeit, daß die Füllstücke ihrerseits von die Hohlräume im wesentlichen
vollständig ausfüllenden Mauersteinen gebildet sind.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 einen Mauerstein nach der Erfindung mit L-profilförmigen Ziegelelementen,
Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 mit auseinander gezogenen Ziegelelementen und die
Hohlräume verschließenden Einsatzplatten,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, jedoch mit die Hohlräume ausfüllenden
Mauersteinen,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit T-profilförmigen Ziegelelementen,
Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 4 in der Fig. 3 entsprechender Darstellung.
[0011] Der in der Zeichnung jeweils in Draufsicht dargestellte Mauerstein, der beispielsweise
als Kalksandstein, Gasbetonstein, zementgebundener Baustein und insbes. als Ziegelstein
gefertigt sein kann, dient dazu, einen Längenausgleich an zu erstellenden Mauerwerken
zu ermöglichen, wenn nämlich die Länge der Mauer kein ganzzahliges Vielfaches der
üblicherweise verwendeten Mauersteine beträgt. Diese Mauersteine weisen in der Regel
im Querschnitt längliche Löcher 1 auf, wobei deren Längsrichtung bei Außenwänden in
Richtung des Mauerwerks, also quer zur Wärmedurchgangsrichtung verläuft. Diese Löcher
1 sind ferner meist gegenseitig versetzt zueinander angeordnet, wodurch die für den
Wärmetransport vorwiegend verantwortlichen Stege 2 zwischen den Löchern 1 eine maximale
Länge erreichen. Diese Struktur erschwert es jedoch außerordentlich, die Hohllochziegel
von Hand zu bearbeiten, insbes. zu schlagen, wenn sie beispielsweise gekürzt werden
müssen. Auch die demgegenüber einen einfachen Längenausgleich ermöglichenden Mauersteine
nach der Erfindung sind in der Regel mit entsprechenden Löchern 1 in der eben geschilderten
Anordnung versehen. In der Zeichnung ist das Lochbild jedoch nur symbolisch in Form
von quadratischen bzw. rechteckigen Ausschnitten angedeutet.
[0012] Im einzelnen weist der Mauerstein zwei sich gegenüberstehende, die Stoßflächen für
einen jeweils seitlich angrenzenden Mauerstein bildende Stirnwände 3 sowie zu diesen
senkrecht verlaufende, die Wandfläche bildende Seitenwände 4 auf. Weiter besteht er
aus zwei Ziegelelementen 5.1, 5.2, die in zu den Stirnwänden 3 senkrechter Richtung
gegeneinander verschiebbar und in ihrer jeweiligen Stellung vermauerbar sind. Dabei
weisen die Ziegelelemente 5.1, 5.2 untereinander gleiche Form auf, so daß ein Mauerstein
aus zwei gleichen Ziegelelementen 5.1, 5.2 gebildet werden kann, wodurch sich die
Lagerhaltung vereinfacht.
[0013] In den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 3 sind die Ziegelelemente 5.1, 5.2 im
wesentlichen L-profilförmig ausgebildet, wobei jeweils der eine Schenkel 6 die Stirnwand
3 und der andere Schenkel 7 die Seitenwand 4 bildet. In den Fig. 4 und 5 sind die
Ziegelelemente 5.1, 5.2 dagegen T-profilförmig ausgebildet, wobei der eine Schenkel
6 wieder die Stirnwand 3 und der andere Schenkel 7 einen Mittelsteg bildet.
[0014] In beiden Ausführungsformen werden bei auseinander gezogenen Ziegelelementen 5.1,
5.2 zwischen diesen zur Wandfläche hin offene Hohlräume 8 gebildet, die zumindest
im Bereich der Wandfläche von Füllstücken 9 geschlossen sind. In Fig. 2 ist das Füllstück
9 von einer Einsatzplatte gebildet, das in jeweils einer Aufnahmenut 10 der beiden
Schenkel 6, 7 der Ziegelelemente 5.1, 5.2 parallel zur Wandfläche angeordnet ist.
Dazu sind die beiden Aufnahmenuten 10 senkrecht zur Stirnwand 3 und jeweils zum gegenüberliegenden
Ziegelelement 5.1, 5.2 hin offen und nahe der Seitenfläche 4 angeordnet, so daß nur
eine geringfügige Vertiefung an der Wandfläche, die ohne weiteres von dem aufzubringenden
Putz geschlossen werden kann, verbleibt.
[0015] Weiter ist in der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 die Breite des in Richtung
der Seitenwand 4 verlaufenden Schenkels 7 des L-profilförmigen Ziegelelements gleich
der frei vorstehenden Länge des zur Stirnwand 3 parallelen Schenkels 6. Dadurch bilden
die beiden zueinander gekehrten Innenflächen der in Richtung der Wandfläche verlaufenden
Schenkel 7 eine Führungsfläche, wodurch sichergestellt ist, daß die außenseitigen,
die Wandfläche bildenden Teile der Seitenwände 4, also die Stirnseite des Schenkels
6 und die Außenfläche des Schenkels 7, zueinander fluchten.
[0016] Wie sich aus den Fig. 3 bis 5 ergibt, können die Füllstücke 9 ihrerseits jedoch
auch von die Hohlräume 8 im wesentlichen vollständig ausfüllenden Mauersteinen 11
gebildet sein, die der Breite der Hohlräume 8 entsprechend gekürzt sein können.
1. Mauerstein mit zwei sich gegenüberstehenden, die Stoßflächen für einen jeweils
seitlich angrenzenden Mauerstein bildenden Stirnwänden sowie zu diesen senkrecht
verlaufenden, die Wandfläche bildenden Seitenwänden, der aus zwei Ziegelelementen
besteht, die in zu den Stirnwänden senkrechter Richtung gegeneinander verschiebbar
und in ihrer jeweiligen Stellung vermauerbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ziegelelemente (5.1, 5.2) im wesentlichen L- oder T-profilförmig ausgebildet sind,
wobei jeweils der eine Schenkel (6) die Stirnwand (3) und der andere Schenkel (7)
bei L-Profilform die Seitenwand (4) bzw. bei T-Profilform einen Mittelsteg bildet
und wobei die bei auseinander gezogenen Ziegelelementen (5.1, 5.2) zwischen diesen
gebildeten, zur Wandfläche hin offenen Hohlräume (8) zumindest im Bereich der Wandfläche
von Füllstücken (9) geschlossen sind.
2. Mauerstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schenkel (6, 7)
der L-profilförmigen Ziegelelemente (5.1, 5.2) jeweils mit einer Aufnahmenut (10)
für eine parallel zur Wandfläche angeordnete, das Füllstück (9) bildende Einsatzplatte
versehen sind, wobei die beiden Aufnahmenuten (10) senkrecht zur Stirnwand (3) und
jeweils zum gegenüber liegenden Ziegelelement (5.1, 5.2) hin offen und nahe der Seitenwände
angeordnet sind und wobei die Aufnahmenuten (10) in den beiden Schenkeln (6, 7) jeweils
gleichen Abstand von den Seitenwänden (4) aufweisen.
3. Mauerstein nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des
in Richtung der Seitenwand (4) verlaufenden Schenkels (7) des L-profilförmigen Ziegelelements
(5.1, 5.2) gleich der frei vorstehenden Länge des zur Stirnwand (3) parallelen Schenkels
(6) ist.
4. Mauerstein nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstücke
(9) ihrerseits von die Hohlräume (8) im wesentlichen vollständig ausfüllenden Mauersteinen
(11) gebildet sind.