(19)
(11) EP 0 267 374 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.05.1988  Patentblatt  1988/20

(21) Anmeldenummer: 87111222.3

(22) Anmeldetag:  04.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 2/16, E04B 2/28, E04B 2/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR IT LI

(30) Priorität: 11.11.1986 DE 3638548

(71) Anmelder: Rimmele, Raimund
D-89584 Ehingen/Donau (DE)

(72) Erfinder:
  • Rimmele, Raimund
    D-89584 Ehingen/Donau (DE)

(74) Vertreter: Fay, Hermann, Dipl.-Phys. Dr. 
Postfach 17 67
89007 Ulm
89007 Ulm (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mauerstein


    (57) Der Mauerstein ist mit zwei sich gegenüberstehenden, die Stoßflächen für einen jeweils seitlich angrenzen­den Mauerstein bildenden Stirnwänden (3) sowie zu diesen senkrecht verlaufenden, die Wandfläche bilden­den Seitenwänden (4) versehen. Er besteht aus zwei Ziegelelementen (5.1, 5.2), die in zu den Stirn­wänden (3) senkrechter Richtung gegeneinander ver­schiebbar und in ihrer jeweiligen Stellung vermauer­bar sind. Die Ziegelelemente (5.1, 5.2) sind im wesentlichen L- oder T-profilförmig ausgebildet, wo­bei jeweils der eine Schenkel (6) die Stirnwand (3) und der andere Schenkel (7) bei L-Profilform die Seitenwand (4) bzw. bei T-Profilform einen Mittel­steg bildet. Die bei auseinander gezogenen Ziegel­elementen (5.1, 5.2) zwischen diesen gebildeten, zur Wandfläche hin offenen Hohlräume (8) sind zumindest im Bereich der Wandfläche von Füllstücken (9) ge­schlossen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Mauerstein mit zwei sich gegenüberstehenden, die Stoßflächen für einen jeweils seitlich angrenzenden Mauerstein bildenden Stirnwän­den sowie zu diesen senkrecht verlaufenden, die Wand­fläche bildenden Seitenwänden, der aus Ziegelelemen­ten besteht, die in zu den Stirnwänden senkrechter Richtung gegeneinander verschiebbar und in ihrer je­weiligen Stellung vermauerbar sind.

    [0002] Ein Mauerstein dieser Art ist in der nicht vorver­öffentlichten Patentanmeldung P 36 15 247 beschrie­ben. Solche Mauersteine ermöglichen es, ohne mechani­sche Bearbeitung in weitem Umfang das jeweils benötig­te Längenmaß des Steins durch gegenseitiges Verschie­ben der beiden Ziegelelemente zu erreichen, wenn die Länge des zu erstellenden Mauerwerks kein ganzzahli­ges Vielfaches der Länge der verwendeten Mauersteine konventioneller Bauart beträgt.

    [0003] Diese Mauersteine haben sich in der Praxis bewährt, erfordern jedoch für ihre Herstellung aufwendig aus­gebildete Formwerkzeuge. Je nach ihrer speziellen Ausbildung kann im Einzelfall auch die Belastbar­keit nicht ausreichend sein.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mau­erstein der eingangs genannten Art so auszubilden, daß er mit einfach gestalteten Formwerkzeugen auf besonders einfache Weise hergestellt werden kann, leicht zu verarbeiten ist und dabei eine besonders hohe Festigkeit aufweist.

    [0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch ge­löst, daß die Ziegelelemente im wesentlichen L- oder T-profilförmig ausgebildet sind, wobei jeweils der eine Schenkel die Stirnwand und der andere Schenkel bei L-Profilform die Seitenwand bzw. bei T-Profilform einen Mittelsteg bidet und wobei die bei auseinandergezogenen Ziegelelementen zwischen diesen gebildeten, zur Wandfläche hin offenen Hohl­räume zumindest im Bereich der Wandfläche von Füll­stücken geschlossen sind.

    [0006] Der durch die Erfindung erreichte Fortschritt be­steht im wesentlichen darin, daß die Mauersteine in­folge der einfachen Gestaltung der Ziegelelemente einfach herstellbar und auf der Baustelle leicht zu verarbeiten sind und darüber hinaus eine hohe Festig­keit und Belastbarkeit aufweisen.

    [0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind beide Schenkel der L-profilförmigen Ziegelele­ment jeweils mit einer Aufnahmenut für eine parallel zur Wandfläche angeordnete, das Füllstück bildende Einsatzplatte versehen, wobei die beiden Aufnahme­nuten senkrecht zur Stirnwand und jeweils zum gegen­überliegenden Ziegelelement hin offen und nahe der Seitenwände angeordnet sind und wobei die Aufnahme­nuten in den beiden Schenkeln jeweils gleichen Ab­stand von den Seitenwänden aufweisen. Je nach Breite des zwischen den Ziegelelementen gebildeten und von der Einsatzplatte verschlossenen Hohlraums kann die­ser entweder leer bleiben und somit Wärmedämmungs­funktionen übernehmen oder aber durch geeignetes Füllmaterial aufgefüllt werden.

    [0008] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Er­findung ist die Breite des in Richtung der Seiten­wand verlaufenden Schenkels des L-profilförmigen Ziegelelements gleich der frei vorstehenden Länge des zur Stirnwand parallelen Schenkels. Dadurch be­rühren sich die in Wandrichtung weisenden Schenkel der Ziegelelemente stets an ihrer innenseitigen Fläche, wodurch sichergestellt ist, daß jeweils die Stirnseite des sich quer zur Wandfläche erstrecken­den Schenkels mit der Außenseite des in Wandrichtung verlaufenden Schenkels des anderen Ziegelelements fluchtet.

    [0009] Schließlich besteht insbes. bei größeren Hohlräumen zwischen den Ziegelelementen auch die Möglichkeit, daß die Füllstücke ihrerseits von die Hohlräume im wesentlichen vollständig ausfüllenden Mauersteinen gebildet sind.

    [0010] Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigen:

    Fig. 1 einen Mauerstein nach der Erfindung mit L-­profilförmigen Ziegelelementen,

    Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 mit auseinander ge­zogenen Ziegelelementen und die Hohlräume ver­schließenden Einsatzplatten,

    Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, je­doch mit die Hohlräume ausfüllenden Mauerstei­nen,

    Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit T-profilförmigen Ziegelelementen,

    Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 4 in der Fig. 3 ent­sprechender Darstellung.



    [0011] Der in der Zeichnung jeweils in Draufsicht dargestell­te Mauerstein, der beispielsweise als Kalksandstein, Gasbetonstein, zementgebundener Baustein und insbes. als Ziegelstein gefertigt sein kann, dient dazu, einen Längenausgleich an zu erstellenden Mauerwerken zu ermöglichen, wenn nämlich die Länge der Mauer kein ganzzahliges Vielfaches der üblicherweise verwendeten Mauersteine beträgt. Diese Mauersteine weisen in der Regel im Querschnitt längliche Löcher 1 auf, wobei deren Längsrichtung bei Außenwänden in Richtung des Mauerwerks, also quer zur Wärmedurchgangsrichtung verläuft. Diese Löcher 1 sind ferner meist gegen­seitig versetzt zueinander angeordnet, wodurch die für den Wärmetransport vorwiegend verantwortlichen Stege 2 zwischen den Löchern 1 eine maximale Länge erreichen. Diese Struktur erschwert es jedoch außer­ordentlich, die Hohllochziegel von Hand zu bearbei­ten, insbes. zu schlagen, wenn sie beispielsweise gekürzt werden müssen. Auch die demgegenüber einen einfachen Längenausgleich ermöglichenden Mauerstei­ne nach der Erfindung sind in der Regel mit ent­sprechenden Löchern 1 in der eben geschilderten An­ordnung versehen. In der Zeichnung ist das Lochbild jedoch nur symbolisch in Form von quadratischen bzw. rechteckigen Ausschnitten angedeutet.

    [0012] Im einzelnen weist der Mauerstein zwei sich gegen­überstehende, die Stoßflächen für einen jeweils seit­lich angrenzenden Mauerstein bildende Stirnwände 3 sowie zu diesen senkrecht verlaufende, die Wandfläche bildende Seitenwände 4 auf. Weiter besteht er aus zwei Ziegelelementen 5.1, 5.2, die in zu den Stirn­wänden 3 senkrechter Richtung gegeneinander ver­schiebbar und in ihrer jeweiligen Stellung ver­mauerbar sind. Dabei weisen die Ziegelelemente 5.1, 5.2 untereinander gleiche Form auf, so daß ein Mauer­stein aus zwei gleichen Ziegelelementen 5.1, 5.2 gebildet werden kann, wodurch sich die Lagerhaltung vereinfacht.

    [0013] In den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 3 sind die Ziegelelemente 5.1, 5.2 im wesentlichen L-profil­förmig ausgebildet, wobei jeweils der eine Schenkel 6 die Stirnwand 3 und der andere Schenkel 7 die Seiten­wand 4 bildet. In den Fig. 4 und 5 sind die Ziegel­elemente 5.1, 5.2 dagegen T-profilförmig ausgebildet, wobei der eine Schenkel 6 wieder die Stirnwand 3 und der andere Schenkel 7 einen Mittelsteg bildet.

    [0014] In beiden Ausführungsformen werden bei auseinander gezogenen Ziegelelementen 5.1, 5.2 zwischen diesen zur Wandfläche hin offene Hohlräume 8 gebildet, die zumindest im Bereich der Wandfläche von Füllstücken 9 geschlossen sind. In Fig. 2 ist das Füllstück 9 von einer Einsatzplatte gebildet, das in jeweils einer Aufnahmenut 10 der beiden Schenkel 6, 7 der Ziegelelemente 5.1, 5.2 parallel zur Wandfläche an­geordnet ist. Dazu sind die beiden Aufnahmenuten 10 senkrecht zur Stirnwand 3 und jeweils zum gegenüber­liegenden Ziegelelement 5.1, 5.2 hin offen und nahe der Seitenfläche 4 angeordnet, so daß nur eine gering­fügige Vertiefung an der Wandfläche, die ohne wei­teres von dem aufzubringenden Putz geschlossen wer­den kann, verbleibt.

    [0015] Weiter ist in der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 die Breite des in Richtung der Seitenwand 4 verlaufenden Schenkels 7 des L-profilförmigen Ziegel­elements gleich der frei vorstehenden Länge des zur Stirnwand 3 parallelen Schenkels 6. Dadurch bilden die beiden zueinander gekehrten Innenflächen der in Richtung der Wandfläche verlaufenden Schenkel 7 eine Führungsfläche, wodurch sichergestellt ist, daß die außenseitigen, die Wandfläche bildenden Teile der Seitenwände 4, also die Stirnseite des Schenkels 6 und die Außenfläche des Schenkels 7, zueinander fluchten.

    [0016] Wie sich aus den Fig. 3 bis 5 ergibt, können die Füll­stücke 9 ihrerseits jedoch auch von die Hohlräume 8 im wesentlichen vollständig ausfüllenden Mauerstei­nen 11 gebildet sein, die der Breite der Hohlräume 8 entsprechend gekürzt sein können.


    Ansprüche

    1. Mauerstein mit zwei sich gegenüberstehenden, die Stoßflächen für einen jeweils seitlich angrenzen­den Mauerstein bildenden Stirnwänden sowie zu die­sen senkrecht verlaufenden, die Wandfläche bilden­den Seitenwänden, der aus zwei Ziegelelementen be­steht, die in zu den Stirnwänden senkrechter Rich­tung gegeneinander verschiebbar und in ihrer je­weiligen Stellung vermauerbar sind, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Ziegelelemente (5.1, 5.2) im wesentlichen L- oder T-profilförmig ausgebildet sind, wobei jeweils der eine Schenkel (6) die Stirnwand (3) und der andere Schenkel (7) bei L-Profilform die Seitenwand (4) bzw. bei T-Profil­form einen Mittelsteg bildet und wobei die bei auseinander gezogenen Ziegelelementen (5.1, 5.2) zwischen diesen gebildeten, zur Wandfläche hin offenen Hohlräume (8) zumindest im Bereich der Wandfläche von Füllstücken (9) geschlossen sind.
     
    2. Mauerstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß beide Schenkel (6, 7) der L-profilförmi­gen Ziegelelemente (5.1, 5.2) jeweils mit einer Aufnahmenut (10) für eine parallel zur Wandfläche angeordnete, das Füllstück (9) bildende Einsatz­platte versehen sind, wobei die beiden Aufnahme­nuten (10) senkrecht zur Stirnwand (3) und je­weils zum gegenüber liegenden Ziegelelement (5.1, 5.2) hin offen und nahe der Seitenwände angeordnet sind und wobei die Aufnahmenuten (10) in den beiden Schenkeln (6, 7) jeweils gleichen Abstand von den Seitenwänden (4) aufweisen.
     
    3. Mauerstein nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Breite des in Richtung der Sei­tenwand (4) verlaufenden Schenkels (7) des L-pro­filförmigen Ziegelelements (5.1, 5.2) gleich der frei vorstehenden Länge des zur Stirnwand (3) parallelen Schenkels (6) ist.
     
    4. Mauerstein nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Füllstücke (9) ihrerseits von die Hohlräume (8) im wesentlichen vollständig ausfüllenden Mauersteinen (11) gebildet sind.
     




    Zeichnung