[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneeschleuder, insbesondere für hohe Räumleistung,
mit zwei beidseits des Schleuderrads und in Räumrichtung vor dem Schleuderradgehäuse
angeordneten, um vertikale Achsen gegenläufig umlaufend angetriebenen Zuführeinrichtungen,
welche jeweils an ihren Außenseiten ganz oder teilweise durch ein Abweisblech abgedeckt
sind, welches die Zuführeinrichtung eng umschließt.
[0002] Eine Schneeschleuder mit derartigen Zuführeinrichtungen ist aus der deutschen Patentschrift
27 21 411 bekannt. Dort bestehen die Zuführeinrichtungen aus Zubringerschnecken,
welche um vertikale Achsen derart rotieren, daß der seitlich erfaßte Schnee dvor das
Schleuderrad geworfen wird. Derartige Zubringerschnecken erfordern einen Leistungsbedarf,
welcher der Energie sowohl für das seitliche Versetzen als auch für das der Schneckenform
entsprechende Anheben des erfaßten Schnees entspricht. Bei nicht trockenem Schnee
kommt es häufig zu einem unerwünschten Festsetzen des Schnees auf den Flanken der
Zubringerschnecke, wodurch deren Wirkungs grad vermindert wird. Dies gilt auch für
sehr leichten, pulvrigen Schnee, welcher durch die Zubringerschnecken teilweise verwirbelt,
somit nicht auf direktem Wege der Schneeschleuder zugeführt wird.
[0003] Als Zuführeinrichtungen für eine Schneeschleuder sind ferner um vertikale Achsen
rotierende Trommeln bekannt, an deren Oberfläche kurze Frässchaufeln abstehen (CH-PS
309 121). Mit dieser bekannten Einrichtung soll die sonst hohe Vorschubkraft beim
Einsatz der Schneeschleuder in hartem Schnee herabgesetzt werden, wobei die Zuführeinrichtungen
hauptsächlich als Fräsorgane wirken, welche keinen nennenswerten Beitrag für den
Transport des Schnees vor das Schleuderrad leisten.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen
Schneeschleuder Zuführeinrichtungen energiesparend aber mit hohem Schluckvermögen
für hohe Räumgeschwindigkeiten auszugestalten, wobei insbesondere an einen Einsatz
auf Flugplätzen gedacht ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zuführeinrichtung im wesentlichen
aus einem käfigartigen Rotor mit längs Mantellinien über den Umfang verteilt angeordneten
Wurfblättern steht, wobei auch die Wurfblätter um vertikale Achsen umlaufend angetrieben
sind und zwar in einem zur jeweiligen Zuführeinrichtung entgegengesetzten Drehsinn.
[0006] Mit einer derartigen Zuführeinrichtung wird der von den Wurfblättern erfaßte Schnee
nicht mehr angehoben sondern nur noch vor das Schleuderrad geworfen, wodurch der Energieaufwand
für den Schneetransport vermindert wird. Dadurch , daß die Wurblätter rotieren, aber
auch in Folge ihrer vertikalen Oberfläche wird ein Festsetzen des Schnees an den Wurfblättern
zuverlässig vermieden. Das Ergebnis ist eine Schneeschleuder, deren Schluckvermögen
infolge der effizienten Unterstützung durch die beiden Zuführeinrichtungen zu einem
sehr hohen Grad nutzbar ist. Die Wirkung der Zuführeinrichtungen wird noch unterstützt
durch den nach vorne über die Zuführeinrichtungen hinaus verlängerten Schleudervorbau,
der beidseitig in Art eines Zuführpflugs ausgebildet ist, wobei die Zuführeinrichtungen
in dessen Scharfläche integriert sind, teilweise aber darüber hinausragen, in der
Draufsicht gesehen etwa über den halben Umfang. Zur Seite hin, nämlich soweit die
Zuführeinrichtungen hinter die Scharfläche einschneiden sind die Zuführeinrichtungen
eng umhüllt durch Abweisbleche, die einen seitlichen oder rückwärtigen Schneeaustritt
verhindern.
[0007] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß die Wurfblätter während einer Umdrehung
der Zuführeinrichtung nur eine halbe Umdrehung machen, wobei die Wurfblätter in
ihrer vordersten Drehlage etwa parallel zur Räumrichtung ausgerichtet sind. Auf diese
Weise gelingt es einerseits ein optimales Einstechen der Wurfblätter in den innerhalb
des Gehäusevorbaus angesammelten Schnee zu erzielen; andererseits ergibt sich dabei
ein optimaler Abwurfwinkel in Richtung auf die vertikale Mittelachse der Schneesleuder,
wobei die Wurfblätter in der Auswurfposition etwa einen Winkel von 45° zur Räumrichtung
einnehmen. Die Eigenrotation der Wurfblätter wirkt sich dabei so aus, daß bei einer
Vierteldrehung der Zuführeinrichtung die Drehlage der Wurfblätter, verglichen mit
festen, radial ausgerichteten Wurfblätten um die Hälfte, also 45 Winkelgrade zurückbleibt.
[0008] Im Rahmen der Erfindung ist wesentlich, daß die Wurfblätter nicht die gesamte innerhalb
der Hüllfläche der Zuführeinrichtung zur Verfügung stehende Breite einnehmen. Hierzu
sieht die Erfindung vor, daß die Breite der Wurfblätter, welche den Durchmesser ihrer
Hüllfläche bestimmt, zwischen 1/3 und 2/3 des Radius der Hüllfläche der Zuführeinrichtung
beträgt. In einer bevorzugten Ausführungform liegt die Breite näher bei 1/3.
[0009] Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, daß jede Zuführeinrichtung vier Wurfblätter mit
gegenseitigem Abstand entsprechend 45 Winkelgraden aufweist. Diese Zahl von vier Wurfblättern
ist bei einer Drehzahl der Zuführeinrichtung in der Größenordnung von mehr als 500
Umdrehungen pro Minute ausreichend.
[0010] Der Antrieb für die Wurfblätter erfolgt bevorzugt mittels eines Abtriebs von der
zugeordneten Zuführeinrichtung. Während der Antrieb für die Zuführeinrichtung zweckmäßig
am oberen Ende einer zentralen Antriebswelle angreift kann der Abtrieb auf die Drehwellen
der Wurfblätter am oberen oder unteren Ende eine Drehwelle angreifen. Im Fall eines
Ketten- oder Riementriebs, wobei eine Kette bzw. ein Riemen für den Antrieb eines
oder zweier Wurfblätter vorgesehen ist, ist der bevorzugte Ort für die Anordnung
des Abtriebs das obere, von der Schneeunterlage entfernte Ende der Drehwellen. Ist
hingegen der Abtrieb als Planetengetriebe ausgebildet, so ist dieses bevorzugt am
unteren Ende der Drehwell angeordnet. Ein derartiges Planetengetriebe ist bevorzugt
in einem mit der Zuführeinrichtung rotierenden Getriebekasten angeordnet.
[0011] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Frontansicht der Schneeschleuder
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Gehäusevorbau der Schneeschleuder
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Riementriebs für die Wurfblätter der Zuführeinrichtung
4. eine schematische Darstellung eines Planetengetriebes für die Wurfblätter der
Zuführeinrichtung and
Fig. 5 einen vertikalen Aufriß einer Zuführeinrichrung mit Planetengetriebe.
[0012] Fig. 1 zeigt die Vorderansicht eines in einem Gehäuse (1) angeordneten Schleuderrads
(2) einer Schneeschleuder für den frontseitigen Anbau an ein (nicht gezeichnetes)
Trägerfahrzeug. Eine den frontseitigen Abschluß des Gehäuses (1) bildende Gehäuseschürze
(3) ist seitlich bis auf schmale vertikale Stirnflächen (4) in Art von beidseitigen
Zuführschneepflügen mit einer nach innen gewandten Scharfläche (5) nach vorne gezogen.
Seitlich überschneidend mit der Öffnung (6) für das Schleuderrad (2) und nahe vor
der Öffnung (6) sind an beiden Seiten des Schleuderrads (2) Zuführeinrichtungen (7)
vorgesehen, welche mit einem Teil ihres Umfangs in die Scharfläche (5) hineinragen,
wo sie nach außen bzw. rückwärts eng von Abweisblechen (8) (vgl. Fig. 2) eingehüllt
sind. Die Vorderkante (9) der Absweisbleche (8) verläuft von unten nach oben zunehmend
nach außen unter Ausbildung eines Knicks (10) etwa in mittlerer Höhe, welcher die
Verschneidungskante (11) zwischen der Scharfläche (5) und der Oberseite (12) des
seitlichen Gehäusevorbaus markiert. Ein Bodenblech (13) begrenzt den Gehäusevorbau
nach unten; dicht über den Bodenblech (13) enden um vertikale Wellen (14) drehbare
Wurfblätter (14), wobei vier derartige Wurfblätter über den Umfang einer Zuführeinrichtung
(7) verteilt angeordnet sind. Die Zuführeinrichtung (7) besitzt eine zentrale Antriebswelle
(16). Beide Zuführeinrichtungen (7) sind über einen eigenen Hydraulikmotor (17) und
ein nicht näher dargestelltes Getriebe (18) angetrieben. Die lediglich durch eine
strichpunktierte Drehachse (15) dargestellten Drehwellen (20) (Fig. 5) sind oben
in einem Deckel (19) und unten in einem Boden (21) der Zuführeinrichtungen (7) drehbar
gelagert, wobei Deckel (19) und Boden (21) die Rotation der Zuführeinrichtung (7)
um die zentrale Antriebswelle (16) mitmachen, d.h. mit dieser drehfest verbunden sind.
[0013] In der Draufsicht gem. Fig. 2 erkennt man, daß sich das Vorbaugehäuse im Bezug auf
die Räumrichtung F nach vorne in Art seitlicheer Zuführschneepflüge öffnet, wobei
die beiden Seiten des Gehäusevorbaus nach innen eine Scharfläche (5) ausbilden. Die
beiden Zuführeinrichtungen (7) drehen gegenläufig, die linke gem. Pfeil Z1 entgegen
den Uhrzeigersinn und die rechte gem. Pfeil Z2 im Uhrzeigersinn. Während einer Umdrehung
jeder Zuführeinrichtung (7) machen die Wurfblätter (14) nur eine halbe Umdrehung,
wobei sich die Wurfblätter (14) der linken Zuführeinrichtung im Uhrzeigersinn gem.
Pfeile W1, jene der rechten Zuführeinrichtung im Gegenuhrzeigersinn gem. den Pfeilen
W2 drehen. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die Wurfblätter (14) in der vorderen
Position parallel zur Räumrichtung F ausgerichtet sind; das bedeutet, daß sie etwa
in einer Drehlage, welche der Verlängerung der Kante (11) des Gehäusevorbaus entspricht
vom Schnee angeströmt werden, also erstmals in diesen einstechen, wobei das Abschleudern
des Schnees dann in der innersten Position der Wurfblätter gem. den Pfeilen S1, S2
erfolgt.
[0014] Fig. 3 zeigt eine schematische Draufsicht auf drehfest mit den Drehachsen der Wurfblätter
verbundenen Riemenscheiben (22) und eine zentrale Riemenscheibe (23). Bei einer Drehung
der Zuführeinrichtung gem. Pfeil Z2 ergibt sich durch die beiden Riemen (24, 25) eine
Umdrehung der äußeren Riemenschieben (22) im Gegenuhrzeigersinn gem. den Pfeilen
W2 der in Fig. 2 rechts vorgesehenen Zuführeinrichtung (7). Jeder der beiden Riemen
(24, 25) treibt zwei aufeinanderfolgende äußere Riemenscheiben (22) an. Ebenso gut
könnten vier Riemen vorgesehen sein, für jedes Wurfblatt ein eigener. Anstelle von
Riemen können auf Kettenrädern umlaufende Ketten vorgesehen sein.
[0015] Fig. 4 zeigt ein alternatives Antriebssystem in Art eines Planetengetriebes, wie
schon bei Fig. 3 in der Draufsicht auf die rechte Zuführeinrichtung, entsprechend
deren Drehrichtung Z2. Anstelle von Riemenscheiben sind hier äußere Planetenräder
(26) drehfest mit der Drehachse (20) der Wurfblätter (14) verbunden. Die Antriebsübertragung
erfolgt ausgehend von einem zentralen Sonnenrad (27) über Zwischenräder (28), welche
einerseits mit dem feststehenden Sonnenrad (27), andererseits mit den Planetenrädern
(26) kämmen. Die Drehrichtung der Zwischenräder (28) ergibt sich aus der für die rechte
Zuführeinrichtung mit der Drehrichtung Z2 vorgesehenen Rotation der Wurfblätter im
Gegenuhrzeigersinn gem. Pfeil W2. Während die Planetenräder (26) und das Sonnenrad
(27) die selbe Zähnezahl besitzen ist jene der Zwischenräder (28) gerade doppelt
so groß, so daß bei einem Umlauf der Zwischenräder (28) nur eine halbe Drehung der
Planetenräder (26), an denen die Wurfblätter (14) drehfest befestigt sind, erfolgt.
[0016] Fig. 5 zeigt einen vergrößerten Aufriß einer Zuführeinrichtung (7), deren Wurfblätter
(14) mit einem bodenseitig angeordneten Planetengetriebe angetrieben sind. Eine maschinenfeste
Antriebswelle (29) mit einem Antriebsrizel (30) treibt ein drehfest mit der zentralen
Antriebswelle (16) für die Zuführeinrichtung (7) verbundenes Zahnrad (30). Die Antriebswelle
(16) ist drehfest mit einem zentralen Gehäuse (31) verbunden, welches wiederum drehfest
mit dem Deckel (19) der Zuführeinrichtung (7) verbunden ist. Die Wurfblätter (14)
sind mittels ihrer Drehwellen (20) oben im Deckel (19) und unten in einem rotierenden
Getriebekasten (32) für das Planetengetriebe drehbar gelagert. Mit dem unteren Ende
jeder Drehwelle (20) ist ein Planetenrad (26) drehest verbunden, dessen Drehung über
Zwischenräder (28), welche andererseits mit dem zentralen Sonnenrad (27) kämmen,
gesteuert ist. Während sich die Zuführeinrichtung (7) einmal um ihre Achse dreht,
machen die Planetenräder (26) nur eine halbe Umdrehung da deren Zähnezahl nur die
Hälfte der Zähnezahl der Zwischenräder 28 beträgt. Das Sonnenrad 27 sitzt am unteren
Ende einer ortsfesten Mittelwelle (33), an deren unterem Ende der Getriebekasten (32)
über ein Axiallager (34) und an deren oberen Ende ein mit Deckel (19) und Getriebekasten
(32) festes zentrales Rohr (38) über ein Radiallager (35) abgestützt ist. Am unteren
Ende ist der Getriebekasten (32) über ein Kugellager (36) an einer zentralen Scheibe
(37) abgestützt, welche an der Unterseite des Sonnenrads (27) befestigt ist.
1. Schneeschleuder, insbesondere für hohe Räumleistung, mit zwei beidseits des Schleuderrads
(2) und in Räumrichtung (F) vor dem Schleuderradgehäuse (1) angeordneten, um vertikale
Achsen gegenläufig umlaufend angetriebene Zuführeinrichtungen (7), welche jeweils
an ihren Außenseiten ganz oder teilweise durch ein Abweisblech (8) abgedeckt sind,
welches die Zuführeinrichtung (7) eng umschließt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuführeinrichtung (7) im wesentlichen aus einem käfigartigen Rotor mit längs Mantellinien
über den Umfang verteilt angeordneten Wurfblättern (14) besteht, wobei auch die Wurfblätter
(14) um vertikale Achsen umlaufend angetrieben sind und zwar in einem zur jeweiligen
Zuführeinrichtung (7) entgegengesetzten Drehsinn.
2. Schneeschleuder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wurfblätter (14)
während einer Umdrehung der Zuführeinrichtung (7) nur eine halbe Umdrehung machen,
wobei die Wurfblätter (14) in ihrer vordersten Drehlage etwa parallel zur Räumrichtung
(F) ausgerichtet sind.
3. Schneeschleuder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Wurfblätter
(14), welche den Durchmesser ihrer Hüllfläche bestimmt, zwischen 1/3 und 2/3 des Radius
der Hüllfläche der Zuführeinrichtung (7) beträgt.
4. Schneeschleuder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zuführeinrichtung
(7) vier Wurfblätter (14) mit gegenseitigem Abstand entsprechend 45 Winkelgraden
aufweist.
5. Schneeschleuder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wurfblätter (14)
mittels eines Abtriebs von der zugeordneten Zuführeindrichtung (7) angetrieben sind.
6. Schneeschleuder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abtrieb als Ketten-
oder Riementrieb ausgebildet ist, wobei eine Kette bzw. ein Riemen für den Antrieb
eines oder zweier Wurfblätter (14) vorgesehen ist.
7. Schneeschleuder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abtrieb als Planetengetriebe
ausgebildet ist, welches in einem mit der Zuführeinrichtung rotierenden Getriebekasten
(32) angeordnet ist, in welchem ein zentrales Sonnenrad (27) vorgesehen und ein Planetenrad
drehfest mit jeder Welle eines Wurfblatts (14) verbunden ist.
8. Schneeschleuder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Sonnenrad
(27) und jedem Planetenrad (26) ein Zwischenrad (28) angeordnet ist, dessen Zähnezahl
doppelt so groß ist wie die des Sonnenrads (27) bzw. des Planetenrads (28), wobei
letztere dieselbe Zähnezahl besitzen.