(19)
(11) EP 0 267 403 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.05.1988  Patentblatt  1988/20

(21) Anmeldenummer: 87114108.1

(22) Anmeldetag:  26.09.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H03H 7/01
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 13.11.1986 DE 3638748

(71) Anmelder: Richard Hirschmann GmbH & Co.
73726 Esslingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Buck, Walter, Dr.
    D-7000 Stuttgart 70 (DE)
  • Schenkyr, Dieter
    D-7312 Kirchheim (DE)
  • Heiner, Werner
    D-7316 Köngen (DE)

(74) Vertreter: Stadler, Heinz, Dipl.-Ing. 
Richard Hirschmann GmbH & Co. Abteilung PRP Postfach 16 49
72606 Nürtingen
72606 Nürtingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kapazitives Trennglied


    (57) Bei dem kapazitiven Trennglied zur galvanischen Trennung eines Koaxialkabels [42] ist zusätzlich zu einem Trennkondensator [A] im Außenleiter ein Hochfrequenzfilter, vorzugsweise ein Tiefpaßfilter vorgesehen, mit dem die Abschirmeigenschaften des Trenngliedes wesentlich verbessert werden. Der Trennkondensator im Außenleiter kann Teil des Hochfrequenzfilters sein. Durch mehrere kaskadenartig ge­schaltete Hochfrequenzfilter können die Dämpfungseigenschaften des Trenngliedes noch weiter verbessert werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein kapazitives Trennglied zur galvanischen Trennung eines Koaxialkabels mit wenigstens einem Trennkondensator im Innen- und Außenleiter.

    [0002] Ein kapazitives Trennglied dieser Art ist aus der DE-C2-33 17 202 bekannt. Solche Trennglieder sind dazu vorgesehen, beispielsweise bei Breitband-Kommunikationsanlagen als Trennstelle zwischen den Signal-Anbietern und den Signal-Abnehmern, etwa zwischen dem Breit­band-Kommunikationsnetz der Post und den privaten Hausverteil-An­lagen eingesetzt zu werden. Mit derartigen Trenneinrichtungen wird verhindert, daß Spannungen, die aufgrund von Fehlschaltungen in Hausanlagen oder aufgrund von Potentialunterschieden von Haus zu Haus auftreten können, auf das Kommunikationsnetz übertragen werden.

    [0003] Um mit dem kapazitiven Trennglied eine möglichst optimale Verbin­dung des Außenleiters des Koaxialkabels zu erhalten, sollte ein Kondensator mit möglichst hoher Kapazität verwendet werden. Darü­berhinaus bewirkt ein derartiges Trennglied mit Kondensatoren je­doch auch, daß zum Außenraum, d.h. zu einem durch die ferne Erde gebildeten Leistungssystem eine Kopplung auftritt; oder anders ausgedrückt, das Schirmungsmaß des Außenleiters ist an der Stelle des Trennstücks merklich geringer als im übrigen Bereich des Koaxialkabels. Zur Verbesserung des Schirmungsmaßes bzw. der Stör­strahlunterdrückung ist gemäß der genannten DE-C2-33 17 202 vorge­sehen, die Trennkapazität des Außenleiters in der Form ringförmig angeordneter Chip-Kondensatoren auszubilden, deren Anschlüsse mit gegenüberliegenden Ringbünden der Außenleiterkontaktteile verlötet sind. Es ist weiterhin vorgesehen, die äußere Kapazität als ge­schlossenen Ringkondensator zu bilden. Auf diese Weise werden Um­wege der Hochfrequenzströme vermieden und es wird eine weitgehend gleichmäßige Feldverteilung erreicht, so daß das Schirmungsmaß auch im Bereich des Trennglieds selbst möglichst groß ist.

    [0004] Der Koppeldämpfung zwischen dem Außenleiter und dem durch die fer­ne Erde gebildeten Leitungssystem sind jedoch bei der Verwendung auch derartiger ringförmig angeordneter Kondensatoren prinzipiell Grenzen gesetzt. Teilt man den Hochfrequenz-Kopplungswiderstand zwischen dem Außenleiter und der fernen Erde ersatzschaltmäßig in einen Verlustwiderstands-Anteil RC, einen Induktivitäts-Anteil LC und einen kapazitiven Anteil CC auf, so erkennt man, daß diese Teile der Koppelimpedanz im praktischen Falle nur in begrenztem Maße reduziert werden können.

    [0005] Der Kapazitäts-Anteil CC läßt sich nur durch große Kondensatoren verringern, die jedoch teuer sind. Der Verringerung der Verlustwi­derstands-Anteils RC sind ebenfalls Grenzen gesetzt, weil dieser Wert - abgesehen von der Frequenz - im wesentlichen vom Verlust­winkel und damit von dem Dielektrikums-Material des Kondensators abhängt. Der Leitungsinduktivitäts-Anteil LC läßt sich über ein bestimmtes Maß hinaus ebenfalls nicht verringern, da ein bestimm­ter Abstand beibehalten bleiben muß, um eine geforderte Spannungs­festigkeit von ca. 2000 Volt sicherzustellen. Darüberhinaus ist die Leitungsinduktivität LC vor allem bei Kondensatoren mit dickem Dielektrikum relativ hoch. Andererseits werden derartige Kondensa­toren mit dickem Dielektrikum jedoch wegen der hohen Spannungsfes­tigkeit für derartige Trennstücke benötigt. Darüberhinaus muß hin­sichtlich der Koppelinduktivitäten jeder einzelne Strompfad, der über die jeweiligen Kondensatoren läuft, betrachtet werden, so daß bereits bei wenigen Millimetern Abstand die Schirmwirkung bei ho­hen Frequenzen stark abnimmt.

    [0006] Auch mit höchstem Aufwand gefertigte Trennglieder, bei denen die zuvor beschriebenen Kriterien so weit wie möglich berücksichtigt sind, ist die Abschirmdämpfung also begrenzt, und auch sehr gute Trennglieder weisen Schirmungsmaße auf, die über 60 dB im VHF-Be­reich und über 45 dB im UHF-Bereich nicht hinausgehen.

    [0007] Es wurden auch Untersuchungen angestellt, Ferrite und Absorber zu verwenden. Damit läßt sich jedoch das Schirmungsmaß nicht weiter erhöhen, da dadurch dem an sich sehr niedrigen Koppelwiderstand ein weiterer Widerstand parallel gelegt wird, so daß über diesen weiteren Widerstand Strom fließt und abgestrahlt wird. Auf diese Weise kann zum Beispiel die an sich gute Wirkung eines optimal ausgesuchten Kondensators insofern wieder zunichte gemacht werden.

    [0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein kapazitives Trennglied zu schaffen, das unter Überwindung herkömmlicher Gren­zen bessere Abschirmeigenschaften aufweist.

    [0009] Ausgehend von dem eingangs genannten Trennglied wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der wenigstens ein Trennkondensator im Außen­leiter Teil eines Hochfrequenzfilters ist.

    [0010] Die Kopplungsdämpfung zwischen dem Außenleiter und der fernen Erde wird auf diese Weise entscheidend verbessert. Auf diese Weise ist es möglich, die Grenzen erreichbarer Dämpfungen zu überschreiten, die bei herkömmlichen Trennstücken durch die Materialeigenschaften und Dimensionierungen festgelegt waren. Mit der erfindungsgemäßen Maßnahme ist es also möglich, die Dämpfungsgüte des Trennglieds beliebig zu steigern.
    Vorzugsweise ist der wenigstens eine Koppelkondensator im Außen­leiter Teil eines Tiefpaßfilters, obgleich es in diesem Zusammen­hang und bei entsprechenden Voraussetzungen auch möglich ist, ein Bandpaßfilter zu verwenden.

    [0011] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, wenigstens zwei Hochfrequenzfilter kaskadenartig zusammen­zuschalten. Auf diese Weise ist es möglich, das Schirmungsmaß über beliebige Frequenzbereiche hinweg je nach Aufwand beliebig zu steigern.
    Teuere Kondensatoren mit großen Kapazitäten sind dabei nicht mehr erforderlich, da jetzt einfache Kondensatoren verwendet werden können. Auch ist nicht mehr auf eine optimale Fertigung des Trenn­glieds im Hinblick auf die Kopplungsdämpfung zu achten, so daß das erfindungsgemäße Trennglied bei gleichen Schirmungseigenschaften wesentlich kostengünstiger hergestellt werden kann. Statt speziel­ler, teuerer Bauelemente können jetzt preiswertere Serienbauteile verwendet werden.

    [0012] Besonders vorteilhaft ist eine Weiterbildung der Erfindung, bei der das Koaxialkabel in wenigstens einer Windung spulenartig auf­gewickelt und die Windung Teil des Hochfrequenzfilters ist. Vor­teilhaft ist dabei, diese Windung den Längszweig eines Pi-Filters bilde zu lassen, wobei die Trennkondensatoren die Querzweige des Pi-Filters sind. Als Koaxialkabel zumindest im Bereich des kapazi­tiven Trennglieds wird dabei vorzugsweise ein halbstarres Koaxial­kabel oder ein solches mit massivem Kupfermantel verwendet. Selbst­verständlich ist es je nach den Anforderungen an die Dämpfungsgüte auch möglich, hintereinander mehrere Koaxialkabel-Windungsbereiche vorzusehen, die jeweils Kondensatoren als Querzweige aufweisen, so daß auf diese Weise eine Siebkette bzw. eine Kaskadenschaltung mit beliebig hoher Dämpfungsgüte geschaffen werden kann. Die Bemessung des jeweiligen Filters bzw. der kaskadenartig ver­bundenen Filter kann entsprechend den vorliegenden Wünschen und Forderungen wie bei der üblichen Filtertechnik durchgeführt wer­den. Durch Kaskadieren entsprechender Filter ist theoretisch jede beliebige Dämpfung erreichbar.

    [0013] Gemäß einer auf dem Grundgedanken der Erfindung beruhenden Aus­führungsform eines kapazitiven Trennglieds zur galvanischen Tren­nung eines Koaxialkabels mit wenigstens je einem Trenn-Kondensator im Innen- und Außenleiter ist eine galvanische Trennung des Außen- und Innenleiters in einem Gehäuse vorgesehen, und in diesem Ge­häuse befindet sich für den Außenleiter wenigstens ein zusätz­ liches Hochfrequenzfilter. Vorzugsweise ist das Hochfrequenzfilter ein Tiefpaßfilter, je nach Anwendungsfall kann es jedoch auch ein Bandpaßfilter sein. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung er­folgt die galvanische Trennung zunächst mit einem herkömmlichen, einfachen Trennglied, an das hinsichtlich der Dämpfungsforderungen keinerlei Ansprüche gestellt zu werden brauchen. Zusätzlich ist ein Hochfrequenzfilter vorgesehen, das die Koppeldämpfung nach außen sehr wirkungsvoll verbessert. Oder anders ausgedrückt, die galvanische Trennung und Maßnahmen zur Erhöhung des Schirmungs­maßes können in getrennten Bauelementen verwirklicht werden. Auch hier ist es selbstverständlich möglich und bei hohen Anforderungen an die Koppeldämpfung nötig, mehrere Hochfrequenzfilter kaskaden­artig in Form von Siebketten zusammenzuschalten.

    [0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besteht das Hochfrequenzfilter für den Außenleiter zur Kopplungsdämpfung aus wenigstens einer Wicklung des Koaxialkabels und je einem Kondensa­tor, die einerseits jeweils mit dem Außenleiter und andererseits mit dem leitenden Gehäuse in Verbindung stehen. Auf diese Weise ergibt sich eine für den praktischen Aufbau vorteilhafte An­ordnung. Selbstverständlich ist es auch hier wieder möglich, meh­rere dieser Anordnungen kaskadenartig hintereinander zu schalten.

    [0015] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenigstens einen Kon­densator, der ein Teil eines Hochfrequenzfilters bildet, als Lei­terplatte auszubilden. Die Leiterplatte kann dabei eine gebräuch­liche Druckschaltungsplatte aus Epoxyharz sein, auf der von beiden Seiten Leiterflächen vorgesehen sind, wobei die eine Seite der Leiterplatte mit dem Außenleiter und die andere Seite der Leiter­platte mit dem Gehäuse verbunden ist. Abgesehen von der sehr kostengünstigen Bauweise ergeben sich sehr kurze Anschlüsse, die die Dämpfungswirkung weiter verbessern, da, wie eingangs bereits erläutert, der Leitungsinduktivitäts-Anteil des Hochfrequenzwider­stands ersatzschaltbildmäßig auf diese Weise klein gehalten werden kann.

    [0016] Vorteilhafterweise ist die galvanische Trennung des Innenleiters an einer anderen Stelle als die galvanische Trennung des Außen­leiters vorgesehen. Auf diese Weise erhält man eine größere kon­struktive Freiheit bei der Konstruktion des Trennglieds.

    [0017] Um bei Spannungsspitzen oder Überspannungen das Durchschlagen der Kondensatoren zu vermeiden, ist weiterhin vorgesehen, den Konden­satoren Überspannungsschalter parallel zu legen.

    [0018] Das erfindungsgemäße kapazitive Trennglied ergibt in einfachster Ausführungsform, d.h. ohne Kaskadenschaltung, ein Schirmmaß von über 90 dB im VHF-Bereich und von über 70 dB im UHF-Bereich.

    [0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispiels­weise näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 die schematische Darstellung einer kapazitiven Trennung eines Koaxialkabels in herkömmlicher Weise,

    Fig. 2 das Ersatzschaltbild der in Fig. 1 dargestellten her­kömmlichen Trennweise,

    Fig. 3 das Ersatzschaltbild eines Trennglieds gemäß der Erfindung,

    Fig. 4 ein schematisch dargestelltes Ausführungsbeispiel der Er­findung mit einem als Spule aufgewickelten Koaxialkabelbe­reich und

    Fig. 5 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trenn­glieds.



    [0020] Fig. 1 zeigt als schematische Darstellung ein kapazitives Trenn­glied 1, das über galvanische Verbindungen 2 mit jeweils einem Koaxialkabel-Ende 3 verbunden ist. Im Innern des Koaxialkabels befindet sich der Innenleiter 4. Der Außenleiter ist mit dem Be­zugszeichen 5 versehen. Das Trennglied besitzt eine galvanische Trennung des Außenleiters 5 über einen schematisch dargestellten Kondensator CA, der, wie in der DE-C2-33 17 202 beschrieben ist, aus mehreren Kondensatoren, beispielsweise Chip-Kondensatoren be­stehen kann. Der Innenleiter 4 ist über einen Kondensator CI, der sich ebenfalls im Trennglied 1 befindet, galvanisch getrennt.

    [0021] Die Impedanz des Kondensators CA im Außenleiter 5 des Koaxialka­bels bzw. des Trennglieds stellt gleichzeitig die Koppelimpedanz zwischen dem Innern des Koaxialkabels und einem aus der Außenseite des Mantels der Koaxialleitung und der fernen Erde gebildeten Lei­tersysteme dar. Eine gute Koppeldämpfung bzw. ein hohes Schirmungs­maß ist dann gegeben, wenn die Kopplung zwischen dem Koaxialkabel-­Innern und dem besagten Leitungssystem, d.h. die Störeinstrahlung gering ist.

    [0022] Anhand des in Fig. 2 dargestellten Ersatzschaltbildes wird dies nochmals erläutert. Eine Leistungsquelle 21 ist über den Kondensa­tor CI des Innenleiters mit einer Last 22 verbunden. Die Koppel­impedanz im Außenleiter besteht aus dem Kapazitätsanteil CA, dem Verlustwiderstandsanteil RA und dem Anteil der Zuleitungsinduk­tivität LA. Mit dem Bezugszeichen 23 ist der Scheinwiderstand des äußeren Systems bezeichnet, der dem schematisch in Reihe darge­stellten Impedanzanteil parallel liegt und als Senke für die Stör­strahlung wirkt. Um die Schirmung möglichst gut zu machen, ist es erforderlich, die aus den Anteilen CA, RA und LA bestehende Koppelimpedanz möglichst klein zu halten. Eine Verringerung der kapazitiven Impedanz ist nur mit großem Aufwand und teueren Kon­densatoren möglich, da die Kapazität des Kondensators CA möglichst groß sein muß. Der Verlustwiderstandsanteil RA ist neben der Fre­quenz eine Funktion des Verlustwinkels, der wiederum vom Material des Dielektrikums abhängt und daher unter ein bestimmtes Maß nicht verkleinert werden kann.
    Schließlich ist die Induktivität LA von der Zuleitungslänge ab­hängig, die jedoch nicht beliebig verringert werden kann, weil ein bestimmter Abstand gewahrt bleiben muß, um die Spannungsfestigkeit zu gewährleisten. Selbst bei Bauteilen ohne Anschlußdrähten, z.B. Chip-Kondensatoren, ist eine durch die Dicke des Dielektrikums be­stimmte Induktivität gegeben. Derartige Kondensatoren werden aber für Trennglieder benötigt, um die Spannungsfestigkeit zu gewähr­leisten. Bei der Verwendung mehrerer in einem Kranz angeordneten Induktivitäten ist hinsichtlich der Induktivität jeder Strompfad für sich zu betrachten. Dabei genügen bereits wenige Millimeter, um die Schirmwirkung bei hohen Frequenzen zunichte zu machen.

    [0023] Ersichtlich ist es also nicht möglich, auch bei größtem Aufwand und besten Trenngliedern sowohl hinsichtlich der Wahl des Ma­terials als auch der Verarbeitung, die Schirmwirkung über ein bestimmtes Maß hinaus zu verbessern.

    [0024] Fig. 3 zeigt ein Ersatzschaltbild de erfindungsgemäßen Anordnung. Schaltungselemente, die denen von Fig. 2 entsprechen, sind wiede­rum mit denselben Bezugszeichen versehen. Zusätzlich zur Koppel­impedanz gemäß Fig. 2, die aus den Anteilen CA, RA und LA besteht, ist in einem Längszweig eine Spule LS und in einem weiteren Quer­zweig ein Kondensator CʹA, sowie dazu in Reihe die zugehörigen Wi­derstands-Anteile RʹA und LʹA dargestellt. Die gesamten zuvor ge­nannten Elemente bilden ein Tiefpaßfilter, mit dem die Dämpfung gegenüber einer Schaltungsanordnung gemäß dem Ersatzschaltbild von Fig. 2 wesentlich verbessert werden kann. Das erreichbare Schir­mungsmaß ist also nicht mehr vom Material der Bauelemente oder von geometrischen Abmessungen im Trennglied her begrenzt, sondern nur noch von der Bemessung des Tiefpaßfilters abhängig. Durch entspre­chende Filterbemessung, aber auch durch Kaskadierung ist jede be­liebige Dämpfungswirkung erreichbar.

    [0025] Eine praktische Ausführungsform der Erfindung ist als Prinzipauf­bau in Fig. 4 dargestellt. In einem leitenden, hochfrequenzdichten Gehäuse 41 ist ein Koaxialkabel 43 dargestellt, das zu einer Spule aufgewickelt ist. Der Außenleiter des Koaxialkabels ist über einen oder mehrere Trennkondensatoren CA galvanisch getrennt. Der auf der linken Seite des Trennkondensators CA liegende Außenleiter ist über wenigstens einen weiteren Kondensator C₄ und über das leiten­de Gehäuse 41 mit dem Außenleiterteil verbunden, das sich rechts vom Trennkondensator CA befindet. An irgendeiner Stelle im Innern des Koaxialkabels ist der Innenleiter 4 ebenfalls mit einem Trenn­kondensator CI galvanisch getrennt.
    Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht ersatz­schaltbildmäßig Fig. 3, wobei der Kondensator C₄ von Fig. 4 den Kondensator CA in Fig. 3 und das als Spule gewickelte Koaxial­kabelteil 42 die Spule LS im Längszweig der Ersatzschaltung gemäß Fig. 3 darstellt. Auf diese Weise ergibt sich ein äußerst einfa­ches kapazitives Trennglied gemäß der Erfindung, das bei einfachem Aufbau eine gute Dämpfungswirkung aufweist. Die für die Kondensa­toren CA und C₄ verwendeten Bauelemente können dabei billige Serienteile sein.

    [0026] Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Das kapa­zitive Trennglied 51 weist ein Gehäuse 52 auf. Durch das Gehäuse 52 verläuft ein Koaxialkabel 53, das im Gehäuse zu einer Spule 54 aufgewickelt ist. Kontakte 55 dienen dem galvanischen Anschluß an die zu verbindende Koaxialleitung. Der Außenleiter 56 des Koaxial­kabels 53 ist auf der einen Eintrittsseite mit dem aus einem lei­tenden Material bestehenden Gehäuse 52 elektrisch verbunden (vgl. Fig. 5, den linken Eintritt des Koaxialkabels in das Gehäuse 52). Auf der anderen Seite tritt das Koaxialkabel aus dem Gehäuse 52 aus, ohne daß der Außenleiter an dieser Stelle mit ihm in Kontakt steht. Das Gehäuse 52 ist lediglich über Kondensatoren C₅ mit diesem Teil des Außenleiters des Koaxialkabels verbunden. Ein Trennglied 57, das sich innerhalb des Gehäuses 52 befindet und aus den Außenleiterkondensatoren 58 und dem Innenleiterkondensator 59 besteht, stellt die galvanische Trennung des Koaxialkabels dar. Das Koaxialkabel 53 im Innern des Gehäuses 52 ist über Druckschal­tungsplatten 60 und 61 mechanisch mit dem Gehäuse 52 verbunden. Die auf den Außenflächen der Druckschaltung aufgebrachten Leiter­flächen der Druckschaltungen 60 und 61 sind mit dem Außenleiter des Koaxialkabels 53 bzw. mit dem Gehäuse 52 in der in Fig. 5 dargestellten Weise, beispielsweise durch Lötung, derart elek­trisch verbunden, daß diese Druckschaltungs-Verbindungen jeweils einen Kondensator bilden, über den der Außenleiter 56 des Koaxial­kabels 53 mit dem leitenden Gehäuse 52 verbunden ist. Oder anders ausgedrückt, die eine Seite der Druckschaltung ist nur mit dem Außenleiter 56 und die andere Seite der Druckschaltung nur mit dem Gehäuse 52 elektrisch verbunden. Das Trennglied 57 kann ein einfa­ches, herkömmliches Trennglied mit Kondensator-Bauteilen und Ab­ messungen sein, bei denen auf eine gute Schirmwirkung nur geringer Wert gelegt zu werden braucht. Die eigentliche Schirmung erfolgt durch das Tiefpaßfilter, das aus den Druckschaltungsplatten 60 und 61, die jeweils Kondensatoren darstellen, und der Koaxialkabel-­Wicklung 54 besteht, wobei die aus den Druckplatten 60 und 61 be­stehenden Kondensatoren jeweils in Querzweigen und die Koaxial­leiter-Wicklung 54 im Längszweig des Tiefpaßfilters liegen.

    [0027] Mit diesem Aufbau ergibt sich ein sehr einfaches, kostengünstiges Trennglied mit optimaler Dämpfungswirkung, wobei der Anteil der Leitungsinduktivität aufgrund der Verwendung der Druckschaltungen als Kondensatoren sehr gering ist. Aufgrund der ausgezeichneten Filterwirkung des Trennglieds ist es nicht erforderlich, bezüglich der Dämpfungseigenschaften besondere Forderungen an die Bauteile des einfachen Trennglieds 57 zu stellen.

    [0028] Die Erfindung wurde anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele er­läutert. Dem Fachmann sind jedoch Abwandlungen und Ausgestaltungen dieser Ausführungsformen möglich, ohne daß dadurch der Erfindungs­gedanke verlassen wird. Beispielsweise können parallel zu den je­weiligen Kondensatoren und/oder zu den in Fig. 5 dargestellten Kondensatoren bildenden Druckschaltungen zusätzlich Überspannungs­schalter vorgesehen sein, um eine Zerstörung der Kondensatoren bei Überspannungen zu vermeiden. Weiterhin ist es möglich, den Trenn­kondensator 59 (vgl. Fig. 5) des Innenleiters an irgendeiner Stel­le des Trennglieds vorzusehen, so daß eine hohe Konstruktionsfrei­heit gewährleistet ist.


    Ansprüche

    1. Kapazitives Trennglied zur galvanischen Trennung eines Koaxial­kabels mit wenigstens einem Trennkondensator im Innen- und Außenleiter,
    dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Trennkondensator (CA) im Außenleiter (5) Teil eines Hochfrequenzfilters (CA, LS, CʹA) ist.
     
    2. Kapazitives Trennglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hochfrequenzfilter (CA, LS, CʹA) ein Tiefpaß ist.
     
    3. Kapazitives Trennglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hochfrequenzfilter (CA, LS, CʹA) ein Bandpaß ist.
     
    4. Kapazitives Trennglied nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Hochfrequenzfilter kaskadenartig zusammengeschaltet sind.
     
    5. Kapazitives Trennglied nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß das Koaxialkabel in wenigstens einer Windung (42; 54) spulenartig aufgewickelt und die Windung (42; 54) Teil des Hochfrequenzfilters (C₄, 42, CA; 60, 54, 61) ist (Fig. 4 und 5).
     
    6. Kapazitives Trennglied nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­durch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Windung (42, 54) den Längszweig eines Pi-Filters und die Trennkondensatoren die Querzweige eines Pi-Filters bildet bzw. bilden.
     
    7. Kapazitives Trennglied zur galvanischen Trennung eines Koaxial­kabels mit wenigstens einem Trennkondensator im Innen- und Außenleiter,
    dadurch gekennzeichnet, daß in einem leitenden Gehäuse eine gal­vanische Trennung (57 bzw. 58, 59) des Innen- und Außenleiters, und für den Außenleiter (56) wenigstens ein zusätzliches Hoch­frequenzfilter (60, 54, 61) vorgesehen ist.
     
    8. Kapazitives Trennglied nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Hochfrequenzfilter (60, 54, 61) aus wenig­stens einer Windung (54) des Hochfrequenzkabels und je einem Kondensator (60, 61) besteht, die einerseits jeweils mit dem Außenleiter (56) und andererseits jeweils mit dem leitenden Ge­häuse (52) in Verbindung stehen.
     
    9. Kapazitives Trennglied nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß wenigstens ein den Teil eines Hochfrequenzfilters (60, 54, 61) bildender Kondensator (60, 61) als Leiterplatte ausgebildet ist (Fig. 5).
     
    10.Kapazitives Trennglied nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­durch gekennzeichnet, daß die galvanische Trennung des Innen­leiters an einer anderen Stelle des Koaxialkabels als die gal­vanische Trennung des Außenleiters vorgesehen ist.
     
    11.Kapazitives Trennglied nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da­durch gekennzeichnet, daß den Kondensatoren Überspannungsschal­ter parallel geschaltet sind.
     




    Zeichnung