(19)
(11) EP 0 267 525 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.05.1988  Patentblatt  1988/20

(21) Anmeldenummer: 87116159.2

(22) Anmeldetag:  03.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 12.11.1986 DE 3638624

(71) Anmelder: RESOPAL GMBH
D-64823 Gross-Umstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Knösselsdorfer, Franz
    D-6114 Gross-Umstadt (DE)

(74) Vertreter: Katscher, Helmut, Dipl.-Ing. 
Fröbelweg 1
D-64291 Darmstadt
D-64291 Darmstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Haltevorrichtung


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Haltevorrichtung für plattenförmige Verkleidungselemente (1), die für den Ausbau und die Fassadengestaltung von Gebäuden bestimmt sind. Die Montage dieser Haltevorrichtungen ist sehr aufwendig, da hierfür beträchtliche Vorarbeiten, insbe­sondere deren Befestigungen an den zu verkleidenden Flä­chen (5) und an den Verkleidungselementen (1) durch­zuführen sind. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung (3,6) zu schaffen, wel­che die Montage von Verkleidungselementen (1) verein­facht. Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung weist Hal­teelemente in Form von Stiften (3) oder zungenförmigen Laschen (6) auf, die an den zu verkleidenden Flächen (5) befestigt sind, und in Ausnehmungen (2,4) auf der Rück­seite der Verkleidungselemente (1) einzurastet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Haltevorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Solche Haltevorrichtungen werden zur Befestigung von Verkleidungselementen verwendet, die beim Ausbau sowie der Fassadenverkleidung von Gebäuden benutzt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Verkleidungsele­mente eine dekorative Oberfläche aufweisen oder nicht.

    [0003] Die Befestigung solcher Verkleidungselemente an Flächen, gleichgültig welche Neigung diese aufweisen, erfolgt bis jetzt über Haltevorrichtungen, die z.B. als wechselsei­tige überfälzte Einhängeleisten, abgekröpfte Einhänge­agraffen oder Halteelemente ausgebildet sind, welche den speziell hierfür abgestuften Rand der Verkleidungsele­mente umgreifen und an den zu verkleideten Flächen befe­stigt sind.

    [0004] Allen diesen Halterungen haftet der Nachteil an, daß für ihre Montage aufwendige Vorarbeiten geleistet werden müssen, und die Montage durch diese Halteelemente er­schwert ist. Die meisten der oben genannten Haltevor­richtungen sind zweiteilig ausgebildet, so daß sowohl an dem Verkleidungselement als auch an der zu verkleidenden Fläche die jeweiligen Teilelemente zu befestigen sind. Bei der Verwendung von einteiligen Halteelementen müssen die Ränder der Verkleidungselemente zuerst stufenförmig abgeschrägt werden, damit die Halteelemente diese Ränder umgreifen können.

    [0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung aufzuzeigen, welche eine einfache und schnelle Befestigung von Verkleidungselementen an jeder beliebigen Fläche ermöglicht.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

    [0007] Um Verkleidungselemente mit einer solchen Halterung an Flächen befestigen zu können, müssen sie mindestens eine Dicke zwischen 6 und 8 mm aufweisen und aus einem harten Werkstoff gefertigt sein. Erfindungsgemäß werden die Verkleidungselemente, gleichgültig ob sie eine dekora­tive Oberfläche aufweisen oder nicht, aus einem Platten­werkstoff hergestellt, der mindestens die Eigenschaft einer Spanplatte aufweist. Erfindungsgemäß werden die Haltevorrichtungen an der zu verkleidenden Fläche befe­stigt. Es besteht die Möglichkeit, die Halteelemente, insbesondere die Stifte und Laschen, welche die Halte­vorrichtung bilden, an stegförmigen Elementen zu befe­stigen bzw. sie teilweise aus diesen auszustanzen und die stegförmigen Elemente an den zu verkleidenden Flä­chen zu fixieren.

    [0008] Erfindungsgemäß ist jedes Verkleidungselement auf der Rückseite mit einer definierten Anzahl von Ausnehmungen versehen, die als Schlitze oder Bohrungen ausgebildet sind. Diese Ausnehmungen dienen zur Aufnahme der als Haltevorrichtungen dienenden Stifte und zungenförmigen Laschen. Die Abmessungen der Schlitze oder Bohrungen sind an die Abmessungen der zungenförmigen Laschen bzw. Stifte angepaßt. Das gleiche gilt für die Abstände zwi­schen den Ausnehmungen. Diese sind auf die Abstände zwi­schen den Stiften bzw. zungenförmigen Laschen abge­stimmt.

    [0009] Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind in den Un­teransprüchen gekennzeichnet.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.

    [0011] Es zeigen:

    Fig. 1 eine zu verkleidende Fläche mit daran be­festigten Halteelementen der Haltevorrichtung,

    Fig. 2 Ein Verkleidungselement mit Ausnehmungen für die Aufnahme von Halteelementen,

    Fig. 3 das in Fig. 2 dargestellte Verkleidungselement im Vertikalschnitt,

    Fig. 4 eine Haltevorrichtung, deren Halteelemente über Stege an einer zu verkleidenden Fläche befestigt sind.



    [0012] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Fläche 5, bei­spielsweise einem Mauerwerk, an welchem das in Figur 3 dargestellte Verkleidungselement 1 gehaltert werden soll. Hierfür sind an der Fläche 5 Stifte 3 oder zungen­förmige Laschen 6 befestigt. Für die Halterung eines Verkleidungselementes werden meistens nur Stifte 3 oder nur zungenförmige Laschen 4 verwendet. Die Ggleichzeitige Verwendung von Stiften 3 und zungenförmigen Laschen 4 ist nicht erforderlich jedoch möglich.

    [0013] Die Stifte 3 bzw. zungenförmigen Laschen 4 sind an der Fläche 5 so befestigt, daß sie mit der Fläche 5 z.B. einen Winkel φ von 45° einschließen. Die Stifte 3 bzw. die zungenförmigen Laschen 6 sind so an der Fläche 5 gehaltert, daß sie an der Fläche 5 beginnend nach außen­hin ansteigen. Wie anhand von Figur 3 zu sehen ist, sind die Stifte 3 bzw. die zungenförmigen Laschen 6 über flä­chige Bauelemente 3A bzw. 6A an der Fläche 5 gehaltert. Die Längsachse der flächigen Bauelemente 3A bzw. 6A ver­laufen senkrecht zu den Längsachsen der Stifte 3 bzw. der zungenförmigen Laschen 6. Die Stifte 3 und die La­schen 6 sind mit je einem Ende mit je einem flächigen Bauelement 3A bzw. 6A verbunden. Die Bauelemente 3A und 6A werden duch rechteckige Platten gebildet. Zur Halte­rung der flächigen Bauelemente 3A bzw. 6A an der zu ver­kleidenden Fläche 5 sind Schrauben 3S bzw. 6S vorge­sehen. Die Halterung der Bauelemente 3A, 6A kann jedoch auch auf andere Weise erfolgen.

    [0014] An der in Figur 1 dargestellten Fläche 5 sind die Stifte 3 bzw. die zungenförmigen Laschen 6 einzeln an der zu verkleidenden Fläche 5 befestigt.

    [0015] Das in Figur 2 gezeigte Verkleidungselement 1 ist als Platte ausgebildet. Auf seiner Rückseite sind eine Viel­zahl von unterschiedlich ausgebildeten Ausnehmungen 2 und 4 vogesehen, welche in das Verkleidungselement ein­gefräst sind. Das Verkleidungselement 1 ist aus einem plattenförmigen Werkstoff gefertigt, der eine Dicke von 10 mm aufweist und dessen Härte mindestens der Härte einer Spanplatte entspricht. Jedes Verkleidungselement kann auf seiner Vorderseite mit einer dekorativen Ober­fläche (hier nicht dargestellt) versehen sein, falls es für den Innenausbau von Gebäuden oder für die Fassa­denverkleidung direkt bestimmt ist. Als Verkleidungsele­ment kann selbstverständlich auch eine Spanplatte be­nutzt werden, die später beispielsweise noch mit einer dekorativen Oberfläche in Form von Kacheln oder Tapeten versehen wird.

    [0016] Figur 3 zeigt einen Vertikalschnitt durch das in Figur 2 dargestellte Verkleidungselement im Bereich der Aus­nehmungen 2 und 4. Die Ausnehmungen 2 und 4 sind so in die Rückseite des Verkleidungselementes 1 eingefräst, daß die Längsachse einer jeden Ausnehmung 3,4 mit der Ebene des Verkleidungselements einen Winkel von 45° ein­schließt. Das Verkleidungselement 1 wird so an der zu verkleidenden Fläche 5 gehaltert, daß in der gehalterten Position die Ausnehmungen 3 bzw. 4 von außen nach innen ansteigen.

    [0017] Figur 4 zeigt zwei Stege 7, aus denen mehrere unterei­nander angeordnete zungenförmige Laschen 6 ausgestanzt und unter Einschließung eines Winkels φ von 45° nach außen gebogen sind. Zur Befestigung der Stege 7 ist ein U-förmiges Bauelement 8 vorgesehen, an dessen beiden seitlichen Schenkeln jeweils ein Steg 7 befestigt ist. Die Stege 7 sind vorzugsweise mit den äußeren Rändern der beiden Schenkel 8A verbunden. Die Grundfläche 8G des U-förmigen Bauelementes 8 ist an der zu verkleidenden Fläche 5 befestigt. Wie Fig. 4 zeigt, ist das an der Fläche 5 zu halternde Verkleidungselement 1 mit schlitz­förmigen Ausnehmungen 4 versehen, deren Abmessungen an die Abmessungen der zungenförmigen Laschen 6 angepaßt sind. Insbesondere sind die Ausnehmungen 4 so ausgebil­det, wie die in Figur 1 dargestellten und in der zuge­hörigen Beschreibung erläuterten Ausnehmungen 4. Für die Montage wird das Verkleidungselement 1 soweit an die zungenförmigen Laschen herangeführt, daß diese in die Ausnehmungen 4 eingeführt werden können. Nachdem die zungenförmigen Laschen 6 in die Ausnehmungen 4 einge­rastet sind, ist die Montage bereits beendet. Die Anzahl der zungenförmigen Laschen 6 richtet sich nach der Größe des zu halternden Verkleidungselementes 1. Das gleiche gilt für die Anstände zwischen den einzelnen zungenför­migen Laschen 6. Anstelle der Laschen 6 können auch Stifte 3 verwendet werden, die dauerhaft mit den Stegen 7 verbunden und entlang derselben angeordnet sind. In diesem Fall ist die Rückseite des Verkleidungselementes 1 mit Bohrungen 2 zu versehen, wie sie in Figur 1 darge­stellt und in der zugehörigen Beschreibung erläutert sind. Wie anhand von Fig. 4 zu sehen ist, können die zungenförmigen Laschen 6 auch auf die Stege 7 aufgenie­tet werden. Zu diesem Zweck ist ein Ende 6E der Laschen 6 verlängert und mit dem Steg 7 verbunden. Die Länge der Stege 7 wird vorzugsweise an die Höhe der zu verkleiden­den Fläche 5 angepaßt. Das gleiche gilt für das U-förmi­ge Bauelement 8, mit dem die Stege 7 verbunden sind. Die Verwendung der mit Stegen 7 verbundenen zungenförmigen Laschen 6 bzw. Stifte 3 hat den weiteren Vorteil, daß zwischen dem Verkleidungselement 1 und der zu verklei­denden Fläche 5 ein Hinterlüftungsspalt 9 verbleibt, der in manchen Fällen sehr wünschenswert ist. Die Breite des Spaltes 9 wird durch die Höhe der Schenkel 8A des U-för­migen Bauelementes 8 bestimmt. Durch geeignete Wahl des U-förmigen Bauelementes 8 kann der Spalt 9 breiter oder schmaler ausgebildet werden.


    Ansprüche

    1. Haltevorrichtung mit wenigstens einem Halteele­ment (3,6), das an einer zu verkleidenden Fläche (5) zur Befestigung von Verkleidungselementen (1) in Form von Platten angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente (3,6) als Stifte (3) oder zungenförmige Laschen (6) ausgebildet und in Außnehmungen (2,4) ein­rastbar sind, die in die Verkleidungselemente (1) einge­fräst sind.
     
    2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­et, daß in die Rückseite eines jeden Verkleidungsele­mentes (1) mehrere Ausnehmungen (2,4) eingefräst sind, die einen Winkel von etwa 45° mit der Oberfläche des Verkleidungselementes (1) einschließen, und daß jedes Verkleidungselement (1) eine Mindestdicke zwischen 6 und 8 mm aufweist und aus einem Werkstoff gefertigt ist, dessen Härte mindestens der Härte einer Spanplatte ent­spricht.
     
    3. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente (3,6) einzeln oder über Stege (7) an der zu verkleidenden Flä­che (5) befestigt sind.
     
    4. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als zungenförmige Laschen (6) ausgebildeten Haltelemente aus den Stegen (7) teilweise ausgestanzt und wenigstens bereichsweise noch mit diesen verbunden sind.
     
    5. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als zungenförmige Laschen (6) ausgebildeten Haltelemente an den Stegen (7) angenietet sind.
     
    6. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Rückseite der Verkleidungselemente (1) vorgesehenen Ausnehmungen (2,4) als Schlitze oder Bohrungen ausgebildet sind, und daß die Abmessungen der Bohrungen (2) und der Schlitze (4) an die Abmessungen der Stifte (3) bzw. der zungenför­migen Laschen (6) angepaßt sind.
     
    7. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte (3) bzw. die zungenförmigen Laschen (6) in solchen Abständen vonei­nander an der zu verkleidenden Fläche (5) angeordnet sind, daß sie mit den auf der Rückseite eines jeden Ver­kleidungselementes (1) angeordneten Bohrungen (2) bzw. Schlitzen (4) fluchten.
     




    Zeichnung