[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur Vibrationstherapie mit einer
wenigstens teilweise als Schwingauflage ausgebildeten Behandlungsliege, wobei an der
Schwingauflage Schwingungserzeugungseinrichtungen derart angreifen, daß die Schwingauflage
zu dreidimensionalen Schwingungen angeregt wird.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist in ihren gegenständlichen Merkmale aus dem DE-GM 18
64 818 bekannt, wobei diese vorbekannte Vorrichtung allerdings als Massagebett ausgebildet
ist. Dementsprechend ist die Erzeugung einer definierten Schwingungsform dort nicht
von besonderer Bedeutung.
[0003] Aus der DE-PS 30 08 939 ist eine ähnliche Vorrichtung bekannt, bei welche über drehangetriebene,
exzentrisch gelagerte Massen aufgrund der hiermit verbundenen Unwucht Schwingungen
in der Liegeebene und einer dazu senkrechten, vertikalen Richtung erzeugt werden.
Dabei werden für die Erzeugung der horizontalen und der vertikalen Schwingung zwei
voneinander unabhängige, drehzahlveränderbare Motoren verwendet. Dies führt dazu,
daß in Abhängigkeit von dem eingestellten Frequenzverhältnis ganz unterschiedliche
Schwingungskonfigurationen, sogenannte Lissajou-Figuren, entstehen, welche teils
die gewünschte therapeutische Wirkung bedingen können, welche andererseits aber gerade
auch therapeutisch nicht hilfreich sind oder vom Patienten sogar als ausgesprochen
unangenehm empfunden werden. Letzteres ist aber für den Erfolg der Behandlung deshalb
außerordentlich abträglich, weil ein Erfolg nur dann zu erwarten ist, wenn der Patient
vollkommen entspannt ist, was wiederum bei unangenehmen Empfindungen nicht erreicht
werden kann. Eine weitere Quelle möglicher Therapiemißerfolge liegt darin, daß die
Schwingungen an die Schwingplatte nicht zwangsgekoppelt angelegt werden, sonderen
die Schwingplatte eine freie Schwingung ausführt. Dementsprechend stellt sich die
Schwingungsamplitude der freien erregten Schwingung in Abhängigkeit von dem Resonanzverhalten
des aus der Auflageplatte und dem daraufliegenden Patienten gebildeten Gesamtsystems
ein. Hieraus wird deutlich, daß das Resonanzverhalten nicht nur von Patient zu Patient
in Abhängig keit von dessen Körpergewicht und Gewichtsverteilung unterschiedlich sein
wird, sondern darüber hinaus selbst bei ein und demselben Patienten von dessen jeweiliger
Lagerung auf der Auflageplatte abhängt.
[0004] Die genannten Aspekte führen dazu, daß nur eine äußerst sorgfältige und mit zahlreichen
Rückkontrollen verbundene ärztliche Überwachung der Therapie zum angestrebten Erfolg
führt. Da gerade aber Behandlungen der in Betracht stehenden Art infolge der starken
Belastung des Arztes selbst von medizinischem Hilfspersonal ausgeführt wird, muß die
Zahl möglicher Fehlerquellen so weit wie möglich reduziert werden.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Vibrationstherapie der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß bei einfacher
Bedienung und maximaler Annehmlichkeit für den Patienten die therapeutische Wirksamkeit
gegenüber vorbekannten Vorrichtungen noch erhöht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Schwingungserregungseinrichtungen gleichzeitig
und mit gleichbleibendem Frequenzverhältnis angetrieben werden. Hierdurch wird vermieden,
daß Frequenzkombinationen für die Schwingunen unterschiedlicher Schwingungsrichtungen
eingestellt werden, welche therapeutisch unwirksam sind oder zumindest das Wohlbefinden
des Patienten beeinträchtigen.
[0007] Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß sämtliche Schwingungserregungseinrichtungen
von einem einzigen Antrieb angetrieben werden. Diese Lösung ist nicht nur konstruktiv
einfach und dementsprechend betriebssicher und kostengünstig realisierbar sondern
stellt darüber hinaus auch zuverlässig das geforderte konstant gleichbleibende Frequenzverhältnis
sicher.
[0008] Weiterhin ist mit besonderem Vorteil vorgesehen, daß die Schwingauflage mit den Schwingungserregungseinrichtungen
zwangsgekoppelt ist. Hierdurch wird erreicht, daß unabhängig von der gegebenenfalls
einstellbaren Drehzahl des vorgesehenen einzigen Antriebs und unabhängig von Resonanzphänomenen
in jedem Fall eine ganz bestimmte, definierte und vorwählbare Schwingungsamplitude
in jeder Richtung erreicht wird. Darüber hinaus wird durch die Zwangsankopplung eine
besonders wirksame therapeutische Schwingungsform, sogenannte Schockschwingungen,
erreicht. Schwingungen dieser Art lockern die Muskulatur durch Behinderung der Reflexbildung
(Inhibition der Gamma-Schleife des spinalen Reflexbogens). Es wird eine Detonisierung
bei gleichzeitiger Hyperämie erreicht. Die Detonisierungswirkung wird insbesondere
auch dadurch erreicht, daß vom Patienten als unangenehm empfundene Schwingungen vermieden
werden, wobei eine subjektive Einstellmöglichkeit auch durch medizinisches Hilfspersonal
einfach durch Veränderung der Antriebsdrehzahl erfolgen kann.
[0009] Im einzelnen kann der Erfindungsgedanke dadurch realisiert werden, daß ein in einer
Ebene parallel zu der Schwingauflage umlaufender Exzenteransatz in direkter Antriebsverbindung
mit der Schwingauflage steht. Eine derartige direkte Antriebsverbindung kann dadurch
erreicht werden, daß der Exzenteransatz z.B. nach Art eines Planetengetriebes von
mit der Schwingauflage verbundenen Kugellagern umgeben wird, oder indem die Außenseite
des Exzenteransatzes als Nadelwälzlager ausgebildet ist, welches sich an einem mit
der Schwingauflage verbundenen Ring abwälzt.
[0010] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß eine Schwingungserregungseinrichtung zur
Erzeugung einer vertikalen Schwingung durch eine an der Unterseite der Schwingauf
lage angriefende Taumelscheibe gebildet wird. Dabei ist die Taumelscheibe günstigerweise
an der gleichen Antriebswelle wie der Exzenteransatz angeordnet. Auf diese Weise lassen
sich konstruktiv sehr einfach gleichzeitig Zwangsankopplungen für eine kreisförmige
Schwingung in der Ebene der Behandlungsliege bzw. der Schwingauflage und senkrecht
hierzu realisieren.
[0011] Mit besonderem Vorteil ist vorgesehen, daß in Längsrichtung der Behandlungsliege
außerhalb der Schwingauflage eine höhenverstellbar ausfahrbare Beinauflage-Einrichtung
angeordnet ist.
[0012] Bei einer vorbekannten gattungsgemäßen Vorrichtung ist es zwar bereits bekannt, unter
die Beine des Patienten Würfel anzubringen. Derartige Würfel weisen aber eine fest
vorgegebene Abmessung auf und sind lediglich als Abstützung wirkungsam. Bei der vorbekannten
Vorrichtung wird deshalb zur Erzielung einer Extension die gesamte Behandlungsliege
so abgekippt, daß der Kopf des Patienten unten liegt. Dies wird von vielen Patienten
als außerordentlich unangenehm empfunden und stört dementsprechend die angestrebte
Detoniserung.
[0013] Erfindungsgemäß wird durch die Kombination einer aufgrund der höhenverstellbaren
Beinauflageeinrichtung erzielten sogenannten Perl'schen Extension mit einer Vibrationstherapie
ein optimaler therapeutischer Effekt erzielt. Die Perl'sche Extension nach der vorausgegangenen
Vibrationsbehandlung wird auf ein Minimum an Zeit, z.B. ca. 1 Minute reduziert. Auch
hierdurch wird diese besonders effiziente Extensionsart für den Patienten wesentlich
angenehmer. Als Vibrations therapieeinrichtung wird vorzugsweise eine solche wie
vorstehend beschrieben verwendet, grundsätzlich wird aber eine deutliche Verbesserung
der Perl'schen Extension auch durch andere Art von Vibrationstherapie-Vorrichtungen
erreicht.
[0014] Gemäß einer konstruktiv besonders einfachen Ausführungsform ist vorgesehen, daß
ein Exzentergewicht von dem einen Antrieb drehangetrieben wird und das Drehlager des
Exzentergewichts mit der Schwingauflage derart verbunden ist, daß die Drehachse des
Drehlagers um einen Winkel α geneigt zu der Ebene der Schwingauflage angeordnet ist.
[0015] Hierdurch wird erreicht, daß die Schwingauflage eine Schwingung durchführt, welche
sich zerlegen läßt in eine elliptische Schwingung in der Ebene der Auflagefläche
entsprechend der Projektion der Drehbewegung des Exzentergewichts und eine Schwingung
senkrecht zu der Schwingauflage.
[0016] Weiterhin ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß der Winkel α veränderbar einstellbar
ist. Hierdurch kann die Zusammensetzung der dreidimensionalen Schwingung der Schwingauflage
geändert werden, indem die Komponente senkrecht zur Schwingauflage bei einem sehr
kleinen Winkel zwischen der Schwingauflage und der Drehachse im Vergleich zur Amplitude
der Schwingung in der Ebene relativ groß ist, während bei einem sehr großen Winkel
die ebene Schwingung überwiegt.
[0017] Um die Anwendungsmöglichkeiten einer derartigen Vorrichtung noch zu erweitern und
die ohnehin bereits überraschende therapeutische Wirksamkeit bei Beschwerden im Hals-Wirbelsäulen-Bereich
noch zu erhöhen, kann vorgesehen sein, daß die Kopfauflage in Längsrichtung der Behandlungsliege
verschiebbar und in dieser Richtung von der Schwingauflage weg mit einer Zugkraft
beaufschlagbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, auf den Kopf des Patienten relativ
zum Körper einen sanften Zug auszuüben, wobei durch die Kombination mit den Schwingungen
der Schwingauflage zwischen Kopf und Körper ein feinhubiger, intermittierender Zug
zustande kommt, der eine schonende und gleichermaßen äußerst wirksame Behandlung insbesondere
degenerativer Hals-Wirbelsäulen-Beschwerden und ein Deblockieren der Hals-Wirbelsäule
ermöglicht.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß an der Kopfauflage über
eine Umlenkeinrichtung und ein Zugseil bzw. -band ein Gewicht angreift. Durch diese
Maßnahme wird erreicht, daß auch dann auf den Kopf eine gleichbleibende Zugkraft ausgeübt
wird, wenn der Körper aufgrund der Schwingungen der Schwingplatte muskulär detonisiert
wird und sich dabei längt. Diese Längenzunahme wird durch das hierbei sich leicht
nach unten bewegende Gewicht unter Wahrung der Zugkraft ausgeglichen.
[0019] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeichnung. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie B-B in Fig. 8 durch den Auflagebereich der Behandlungsliege
Fig. 3 einen Fig. 2 entsprechenden Schnitt der gesamten Anordnung,
Fig. 4 eine Detaildarstellung des Bereiches C in Fig. 3,
Fig. 5 eine Detaildarstellung des Bereiches D in Fig. 3,
Fig. 6 eine Seitenansicht der Ankopplung der Schwingungserregungseinrichtungen an
die Schwingauflage,
Fig. 7 eine Ansicht von unten des in Fig. 6 dargestellten Bereiches,
Fig. 8 eine Aufsicht auf die Behandlungsliege mit Beinauflageeinrichtung,
Fig. 9 eine Ansicht der Beinauflagevorrichtung von der Fußseite der Behandlungsliege
her gesehen,
Fig. 10 eine vergrößerte Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Spindelmechanismus
der Beinauflage-Einrichtung,
Fig. 11 eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 12 eine schematische Ansicht der Festlegung des Antriebs und des Exzentergewichts
relativ zur Schwingauflage,
Fig. 13 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, und
Fig. 14 eine Ansicht von hinten des Bereichs der Kopfauflage.
[0020] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt eine Behandlungsliege 1 mit einer Auflageanordnung
2 für einen Patienten 3, wobei die Auflagefläche 2 auf einem Grundgestell 4 ruht.
[0021] Die Auflagefläche 2 umfaßt eine Schwingauflage 5 sowie eine Beinauflageeinrichtung
6 mit einer Einrichtung 7 zur Höhenverstellung.
[0022] Die Schwingauflage 5 ist mittels eines Elektromotors 8 angetriebener Schwingungserregungseinrichtungen
9, 10 einerseits zu kreisförmigen Schwingungen in der Ebene der Auflagefläche 2 und
diesen überlagert zu Schwingungen senkrecht zu dieser fähig.
[0023] Die Behandlungsliege 1 umfaßt längsverlaufende seitlich der Schwingauflage 5 angeordnete
Polsterteile 11 mit schräg nach innen geneigter Oberfläche 12 sowie ein Kopfpolsterteil
13 mit ebenfalls schräg nach innen geneigter Auflagefläche 14.
[0024] Im übrigen umfaßt die Behandlungsliege 1 eine Grundplatte 15 aus Holz, welche über
Flansche 16 und Schrauben 17 an einem umlaufenden Metallrahmen 18 befestigt ist.
[0025] Die Schwingauflage 5 besteht aus einer Holzplatte 19 und einer Polsterauflage 20.
[0026] Die Holzauflage 19 ruht über vier elastische Puffer 21, welche unter der Bezeichnung
"Silent-Block" im Handel sind, auf einem Metallrahmen 22.
[0027] Nach außen seitlich vorstehende Ansätze 23 dieses Metallrahmens 22 tragen wiederum
elastische Puffer 24, welche eine Aufhängung an einem freien Schenkel 25 des Rahmens
18 bilden.
[0028] Der Rahmen 18 ist seinerseits wieder als Teil des Grundgestells 4 über vertikale
Streben 26 mit einem unteren Rahmen 27 verbunden.
[0029] Der untere Rahmen 27 weist seitlich vorstehende Schenkelansätze 28 auf, an welchen
elastische Puffer 29 befestigt sind, deren anderes Ende weiderum an einem vorstehenden
Schenkel 30 eines auf dem Fußboden 31 stehenden Profilrahmens 32 befestigt ist.
[0030] Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Schwingauflage 5 über drei Ebenen von
elastischen Puffern 21, 24 und 28 auf dem Boden 31 gelagert ist, wobei die Puffer
21 auf Druck und die Pufferblöcke 24 und 29 auf Zug belastet sind.
[0031] Durch diese Hintereinanderschaltung von dämpfenden Aufhängungen wird erreicht, daß
die therapeutisch wirksamen Schockschwingungen, welche mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erzeugt werden, nicht auf den Boden übertragen werden, so daß Beschädigungen
des Bodens oder des Gebäudes zuverlässig vermieden werden.
[0032] In Fig. 6 sind die Schwingungserregungseinrichtungen 9, 10 näher dargestellt. Über
einen am Grundgestell 4 befestigten Elektromotor 8 (vgl. Fig. 1) wird mittels eines
Riementriebes 33 eine in einem Kugellager 34 an einer Strebe 35 des Grundgestells
4 gelagerte Welle 36 angetrieben. Am oberen Ende 37 der Welle 36 ist ein zylinderförmiger
Exzenteransatz 38 exzentrisch derart befestigt, daß die Mittellängsachse 39 dieses
Ansatzes gegenüber der Mittellängsachse 40 der Welle 36 um einen Betrag A versetzt
ist.
[0033] An der Unterseite der Holzplatte 19 der Schwingauflage 5 sind eine Mehrzahl von
Trägerzapfen 41 befestigt, welche Kugellager 42 tragen, deren Außenring 43 an dem
Exzenterzapfen 38 anliegt, so daß die Drehbewegung der Welle 36 über den Exzenteransatz
38 in eine kreisförmige Schwingbewegung der Schwingauflage 5 in deren Eben mit der
Amplitude A entsprechend der Exzentrizität des Exzenteransatzes 38 umgesetzt wird.
Der Exzenteransatz 38 bildet also zusammen mit den Kugellagern 42 und den Zapfen
41 die erste Schwingungserregungseinrichtung 9.
[0034] An der Oberseite des Exzenteransatzes 38 ist eine Taumelscheibe 44 befestigt, deren
Oberseite gegenüber der Normalen zur Längsachse 39 des Exzenteransatzes 38 bzw. der
Welle 40 geneigt ist. Diese Oberseite liegt an einer Kugel 45 an, welche in der Holzplatte
19 der Schwingauflage 5 im Zentrum Z der Schwingauflage 5 gelagert ist. Entsprechend
der Neigung der Taumelscheibe 40 wird über die Kugel 45 auf die Schwingauflage 5
eine Schwingbewegung senkrecht zu deren Ebene übertragen und der kreisförmigen Schwingbewegung
in dieser Ebene überlagert, und zwar mit einer Amplitude B entsprechend dem maximalen
Höhenunterschied der Taumelscheibe 44. Die Taumelscheibe 44 bildet zusammen mit der
Kugel 45 die zweite Schwingungserregungseinrichtung 10.
[0035] In Fig. 8 ist eine Aufsicht der Behandlungsliege 1 dargestellt, aus welcher hervorgeht,
daß im Beinbereich unterhalb der Schwingauflage 5 eine ausfahrbare Beinauflageeinrichtung
6 vorgesehen ist, welche in den Fig. 1 bzw. 9 und 10 näher dargestellt ist.
[0036] Die Beinauflageeinrichtung 6 umfaßt ein Beinpolster 46, welches über ein Halteteil
47 an der Oberseite einer Spindel 48 gelagert ist. Die Spindel 48 ist, wie in Fig.
9 dargestellt, an einer Strebe 49 des Grundgestells 4 mittels einer Lagereinrichtung
50 gelagert. An dem Grundgestell 4, d.h. an dessen Querstrebe 35, ist auch ein Elektromotor
51 angebracht, welcher über ein Getriebe 52 und einen Kettenantrieb 53 eine Gewindenuß
54 antreibt, welche an der Strebe 49 axial fest gelagert ist, so daß durch die Drehbewegung
der Gewindenuß 54, durch welche die Spindel 48 geführt ist, eine Höhenverstellung
der Spindel 48 und damit des Polsters 46 bewerkstelligt wird. Zur Erzielung einer
definierten Seitenführung umfaßt das Halteteil 48 Führungsansätze 55, welche in Längskugellagern
56 gelagert sind.
[0037] Aus Fig. 10 ist deutlich zu sehen, daß die Spindel 48 relativ zu der Auflageflächen
2 um ca. 4° weg von dem Zentrum Z der Schwingauflage 5 geneigt ist. Hierdurch wird
beim Betätigen der Höhenverstellung über den Elektromotor 51 eine leichte Bewegung
hin zum Fußende, d.h. eine sehr körpergerechte Einstellung, erreicht.
[0038] In Fig. 12 ist dargestellt, wie im beschriebenen Ausführungsbeispiel ein Elektromotor
8a mittels eines Flansches 60 und angedeuteten Schrauben 61 mit einem Formteil 61
verbunden ist, welches seinerseits über nur angedeutete Schrauben 63 mit der Platte
19 der Schwingauflage 5 verschraubt ist.
[0039] Das Formteil 62 weist eine Ausnehmung 63ʹ auf, in welcher ein Exzentergewicht 64
in Form einer Exzenterscheibe auf einer Welle 65, welche im einfachsten Fall die
Abtriebswelle des Getriebemotors 8a ist, angeordnet ist. Die Drehachse 65ʹ des durch
die Welle 65 gebildeten Drehlagers für das Exzentergewicht 64 verläuft in einem Winkel
α zur Ebene der Schwingauflage 5. Im Ausführungsbeispiel beträgt dieser Winkel etwa
45°.
[0040] Gemäß einer in der Zeichnung im einzelnen nicht dargestellten Ausführungsform kann
das Formteil 62 auch so ausgebildet werden, daß es ein Verschwenken des Exzentergewichts
64 über einen Winkelbereich β von z.B. 5 bis 85° bezogen auf die Ebene der Schwingauflage
5 ermöglicht.
[0041] Die in Richtung des Pfeiles 66 in die Schwingauflage 5 eingeleiteten Schwingungen
lassen sich zerlegen in eine Komponente senkrecht zur Ebene in der Schwingauflage
5 (Komponente 67) und zwei aufeinander senkrecht stehende Komponenten 68 in der Ebene
der Schwingauflage 5, wovon in Fig. 3 aufgrund der Perspektive lediglich eine Komponente
dargestellt ist. Auf diese Weise wird mit einfachen Mitteln die Schwingauflage 5 mittels
lediglich eines einzigen Antriebes zu dreidimensionalen Schwingungen angeregt.
[0042] Im Bereich des Grundgestells 5 der Behandlungsliege 1 unterhalb des Kopfbereiches
ist ein Geräteschrank 6 vorgesehen.
[0043] Ein in Fig. 13 dargestellter Patient 70 ruht mit seinem Rumpf im wesentlichen auf
der Schwingauflage 20. Der Kopf 80 des Patienten ruht in einer Kopfauflage 90.
[0044] Die Kopfauflage 90 umfaßt zwei im wesentlichen vertikale Träger 100. Am oberen Ende
110 dieser Träger 100 ist eine Mehrzahl querverlaufender Schlitze 120 angebracht.
In diese Schlitze 120 greifen in Fig. 13 lediglich schematisch dargestellte Klammern
130 ein, welche an beiden seitlichen Enden einer Gurtanordnung 140 befestigt sind.
Die Gurtanordnung 140 weist einen hängemattenartigen Zuschnitt auf und bildet so in
dem durch den Kopf 80 des Patienten 70 belasteten Zustand eine Auflagemulde 150 aus.
[0045] Im Bereich der Kopfmulde 150 greift an der Gurtanordnung 140 ein Seil 160 an, welches
über eine Umlenkrolle 170 derart geführt ist, daß es zunächst in Längsrichtung nach
hinten und dann senkrecht nach unten geführt ist, wobei an dem Ende 180 des Seils
ein Gewicht 190 angehängt ist. Die Umlenkrolle 170 ist an einem Tragarm 200 gelagert,
welcher an der Rückseite des Grundgestells 5o bzw. an der Rückseite des Geräteschrankes
60 befestigt ist.
[0046] Die Kopauflage 90 ist längsverschiebbar gelagert. Hierzu weisen die unteren Enden
210 der Träger 100 einen Lagerkasten 220 auf, welcher zwei zueinander parallele Segmentkugelbuchsen
umfaßt, welche sich in horizontaler Richtung erstrecken.
1. Vorrichtung zur Vibrationstherapie mit einer wenigstens teilweise als Schwingauflage
ausgebildeten Behandlungsliege, wobei an der Schwingauflage Schwingungserregungseinrichtung
derart angreifen, daß die Schwingauflage zu dridimensionalen Schwingungen angeregt
wird, daduch gekennzeichnet, daß die Schwingungserregungseinrichtungen (9, 10) gleichzeitig und mit gleichbleibendem
Frequenzverhältnis angetrieben werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Schwingungserregungseinrichtungen (9, 10) von einem einzigen Antrieb (Elektromotor
8) angetrieben werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingauflage (5) mit den Schwingungserregungseinrichtungen (9, 10) zwangsgekoppelt
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein in einer Ebene parallel zu der Schwingauflage (5) umlaufender Exzenteransatz
(38) in direkter Antriebsverbindung mit der Schwingauflage (5) steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schwingungserregungseinrichtung (10) zur Erzeugung einer vertikalen Schwingung
durch eine an der Unterseite der Schwingauflage (5) angreifende Taumelscheibe (44)
gebildet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Taumelscheibe (44) an der gleichen Antriebswelle (36) wie der Exzenteransatz
(38) angeordnet ist.
7. Vorrichtung zur Vibrationstherapie mit einer wenigstens teilweise als Schwingauflage
ausgebildeten Behandlungsliege, wobei an der Schwingauflage Schwingungserregungseinrichtungen
derart angreifen, daß die Schwingauflage zu dreidimensionalen Schwingungen angeregt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß in Längsrichtung der Behandlungsliege (1) außerhalb der Schwingauflage (5) eine
höhenverstellbar ausfahrbare Beinauflageeinrichtung (6) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Beinauflageeinrichtung (6) elektromotorisch angetrieben mittels eines Spindeltriebs
(Spindel 48, Gewindenuß 54) ausfahrbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Exzentergewicht (64) von dem einen Antrieb (8a) drehangetrieben wird und das
Drehlager des Exzentergewichts (64) mit der Schwingauflage (5) derart verbunden ist,
daß die Drehachse (65ʹ) des Drehlagers um einen Winkel (α) geneigt zu der Ebene der
Schwingauflage (5) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (α) veränderbar einstellbar ist.
11. Vorrichtung zur Vibrationstherapie nach Anspruch 1, wobei eine gegenüber der Ebene
der Schwingauflage erhöhte Kopfauflage vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfauflage (9) in Längsrichtung der Behandlungsliege (1) verschiebbar und in
dieser Richtung von der Schwingauflage (2) weg mit einer Zugkraft beaufschlagbar ist.