[0001] Die Erfindung betrifft ein wendeplattenbestücktes Drehwerkzeug zum Einstechen oder
Gewindeschneiden, mit einem einen Schaft aufweisenden Halter, an dem eine eine Wendeschneidplatte
aufnehmende Ausnehmung ausgebildet ist, deren Bodenfläche eine Auflagefläche und
deren Seitenfläche eine Anlagefläche für die in Betriebsstellung hochkant stehende
Wendeschneidplatte bildet, sowie mit einer Klemmeinrichtung, durch die die an der
seitlichen Anlagefläche gehaltene Wendeschneidplatte gegen die Bodenfläche und einen
zugeordneten axialen Anschlag lagefest verklemmbar ist.
[0002] Wendeplattenbestückte Drehwerkzeuge dieser Art sind in der Praxis in einer Reihe
von Ausführungsformen bekannt. Sie sind durchweg derart ausgebildet, daß die in der
Ausnehmung des Halters angeordnete ungelochte, hochkant stehende Wendeschneidplatte
durch eine Klemm- oder Spannpratze gegen ihre Anlage- und Auflagefläche sowie gegen
den axialen Anschlag angepreßt ist. Diese Klemm- oder Spannpratze behindert aber
den freien Spanablauf von der Hauptschneide und ist bei einigen Ausführungsformen
auch nicht einfach und sicher genug zu bedienen.
[0003] Daneben gibt es andere, zum Einstechen oder Gewindeschneiden dienende wendeplattenbestückte
Drehwerkzeuge, bei denen die Wendeschneidplatte in Betriebsstellung nicht hochkant
stehend, sondern flach liegend in einer auf der Oberseite des Halters angeordneten
Ausnehmung verspannt ist. Zum Spannen der Wendeschneidplatte kann dabei entweder
wieder eine die Wendeschneidplatte übergreifende Spann- oder Klemmpratze Verwendung
finden, doch sind auch Ausführungsformen bekannt, bei denen eine als Lochplatte ausgebildete
Wendeschneidplatte Verwendung findet, die an ihrer Befestigungsbohrung mittels einer
durchgehenden Befestigungsschraube verspannt ist.
[0004] Die flachliegende Anordnung der scheibenförmigen Wendeschneidplatte bedingt eine
verhältnismäßig komplizierte Gestalt der Wendeschneidplatte, die angeschliffene Fortsätze
oder dergl. aufweisen muß, die eine durch die Profilform der zur erzeugenden Nut vorgegebene
Ausbildung haben.
[0005] Bei den meisten der erwähnten Drehwerkzeuge sind darüber hinaus zur Aufnahme der
zum Einstechen von Nuten und der zum Schneiden von Gewinden erforderlichen Wendeschneidplatten
jeweils unterschiedliche Halter erforderlich, was in der Herstellung und in der Vorratshaltung
unerwünscht und teuer ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein wendeplattenbestücktes Drehwerkzeug zum
Einstechen oder Gewindeschneiden zu schaffen, das bei einfacher Gestaltung der Wendeschneidplatten,
ausgehend von identischen, für den jeweiligen Einsatzzweck jeweils nur entsprechend
angeschliffenen Wendeschneidplattenrohlingen, mit dem gleichen Halter wahlweise für
Einstech- oder Gewindeschneidarbeiten verwendet werden kann, wobei gleichzeitig
eine einwandfreie, genau maßhaltige und sichere Spannung der Wendeschneidplatte mit
einfachen Mitteln gewährleistet und eine unbehinderte Spanabfuhr sichergestellt sind.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs genannte wendeplattenbestückte Drehwerkzeug
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung ein im Bereiche der
Seitenfläche der Ausnehmung angeordnetes und die Befestigungsbohrung der als Lochplatte
ausgebildeten Wendeschneidplatte durchdringendes Klemmelement aufweist, daß die um
ihre Lochachse umschlagbare Wendeschneidplatte an ihren beiden Stirnseiten anschließend
an einen dem Einsatzzweck entsprechend profilierten geschliffenen Schneidenteil eine
Anschlagfläche aufweist, die sich lediglich über einen Teil der Stirnseitenhöhe erstreckt,
daß die Anschlagflächen auf den beiden Stirnseiten punktsymmetrisch bezüglich der
Lochachse angeordnet sind und daß die Wendeschneidplatte mit ihrer Anschlagfläche
gegen den axialen Anschlag angedrückt ist.
[0008] Die Wendeschneidplatte ist unabhängig von dem Schneidenteil an ihrer Auflagefläche
und ihrer Anschlagfläche einwandfrei gespannt. Damit können in dem gleichen Halter
die gleiche Grundform aufweisende Wendeschneidplatten wahlweise austauschbar verwendet
werden, bei denen lediglich der Schneidenteil dem jeweiligen Einsatzzweck entsprechend
gestaltet ist. Die Genauigkeit der Spannung ist immer unabhängig von dem Schneidenteil.
[0009] Das in die nach der ISO-Norm ausgebildete Befestigungsbohrung ragende Klemmelement
der Befestigungseinrichtung gewährleistet einen von Spann- oder Klemmpratzen etc.
unbehinderten Spanablauf, wobei auch die Oberseite des Halters ohne Rücksichtnahme
auf die Erfordernisse einer Klemmeinrichtung für die Spanleitung und -führung zweckentsprechend
gestaltet werden kann. Schließlich ist auch beim Wenden der Wendeschneidplatte eine
gleichbleibende Maßhaltigkeit ohne besondere Vorkehrungen gewährleistet, weil die
Lochplatte um ihre Lochachse umschlagbar und nicht um eine rechtwinklig zu der Lochachse
verlaufende Hochquerachse wendbar ist.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist jede Anschlagfläche eine ebene Fläche,
die bei präzisionsgesinterten Hartmetallwendeplatten in der Regel keiner Bearbeitung
bedarf.
[0011] Die Bodenfläche der Ausnehmung des Halters kann mit Vorteil in Querrichtung auf
die Seitenfläche zu und mit dieser einen spitzen Winkel einschließend geneigt sein,
wobei die Wendeschneidplatte entsprechend geneigte Schmalseitenflächen aufweist.
Auf diese Weise wird insbesondere bei größeren Wendeschneidplatten eine zusätzliche
formschlüssige Halterung der Wendeschneidplatte im Bereiche der Auflagefläche der
Ausnehmung erzielt, wobei gleichzeitig die Wendeschneidplatte durch die Schrägfläche
an die Seitenfläche angedrückt wird. Bei kleineren Wendeschneidplatten erübrigen
sich gegebenenfalls diese Maßnahmen, so daß die Schmalseitenflächen der Wendeschneidplatten
ebene, auf den Breitseiten rechtwinklig stehende Flächen sind.
[0012] Die Schmalseitenflächen der Wendeschneidplatte können im Querschnitt auch dachförmig
gestaltet sein, um damit eine wahlweise Verwendung in rechten oder linken Haltern
zu ermöglichen.
[0013] Zweckmäßigerweise ist jede Anschlagfläche der Wendeschneidplatte gegenüber dem anschließenden
Schneidenteil axial zurückgesetzt, wobei der axiale Anschlag über die Seitenfläche
vorragend im Bereiche der Oberseite des Halters angeordnet sein kann, derart, daß
er in der von der axial zurückgesetzten Anschlagfläche begrenzten Aussparung der Wendeschneidplatte
im wesentlichen ganz aufgenommen ist, womit sich eine besonders gute Spanabfuhr ergibt.
[0014] Das Klemmelement der Klemmeinrichtung kann in einer einfachen Ausführungsform eine
bekannte Klemmschraube sein, die durch die Befestigungsbohrung der Wendeschneidplatte
ragend in eine entsprechende Gewindebohrung des Halters eingeschraubt ist. In einer
bevorzugten Ausführungsform ist die Anordnung aber derart getroffen, daß die Klemmeinrichtung
einen mit einem als Klemmelement wirkenden zapfenartigen Schenkel in die Befestigungsbohrung
der Wendeschneidplatte ragenden Winkelhebel aufweist, der auf dem Grunde einer im
Bereiche der Seitenfläche angeordneten Vertiefung schwenkbar gelagert ist und gegen
dessen anderen Schenkel eine in eine entsprechende Gewindebohrung des Halters eingeschraubte
Klemmschraube abgestützt ist. Der Winkelhebel ist bezüglich der die Wendeschneidplatte
aufnehmenden Ausnehmung des Halters derart orientiert, daß die Wendeschneidplatte
bei festgezogenem Winkelhebel gegen die Boden- und Seitenfläche der Ausnehmung sowie
gegen deren axialen Anschlag angepreßt und damit lagerichtig fixiert ist.
[0015] Da die Wendeschneidplatte lediglich in der Befestigungsbohrung gespannt ist und
keine störenden Klemmpratzen oder dergl. Teile vorhanden sind, kann in dem Halter
ein in der Nähe des wirksamen Schneidenteiles der Wendeschneidplatte auf der Halteroberseite
mündender Schmiermittelkanal ausgebildet sein. Insbesondere bei Drehwerkzeugen zum
Innengewindeschneiden ist diese Maßnahme von Bedeutung, weil sie es gestattet, die
in diesem Fall ansich kritische Späneabfuhr wesentlich zu erleichtern.
[0016] Bei dem neuen Drehwerkzeug können, wie bereits erläutert, identische Wendeschneidplattenrohlinge
für das Gewindeschneiden und das Einstechen in dem gleichen Halter verwendet werden.
Lediglich der Schneidenteil der Wendeschneidplatte muß entsprechend dem Einsatzzweck
angeschliffen sein.
[0017] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 ein für Einstecharbeiten bestimmtes wendeplattenbestücktes Drehwerkzeug gemäß
der Erfindung, in einer Seitenansicht,
Fig. 2 das Drehwerkzeug nach Fig. 1, in einer Draufsicht,
Fig. 3 das Drehwerkzeug nach Fig. 1, in einer stirnseitigen Ansicht,
Fig. 4 das Drehwerkzeug nach Fig. 1, mit einer für das Gewindeschneiden geeigneten
Wendeplattenbestückung, in einer Draufsicht entsprechend Fig.2,
Fig. 5 das Drehwerkzeug nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie V-V der Fig. 2, in
einer Seitenansicht, im Ausschnitt und in einem anderen Maßstab,
Fig. 6 die Wendeschneidplatte des Drehwerkzeugs nach Fig. 1, in einer vergrößerten
Seitenansicht,
Fig. 7 und 8 die Wendenschneidplatte nach Fig. 6, in einer Draufsicht bzw. einer stirnseitigen
Ansicht,
Fig. 9 ein wendeplattenbestücktes Innendrehwerkzeug gemäß der Erfindung, mit einer
Wendeplattenbestückung gemäß Fig. 1, in einer Draufsicht,
Fig.10 das Innendrehwerkzeug gemäß Fig.9 in einer Seitenansicht und im Ausschnitt,
Fig.11 das Innendrehwerkzeug nach Fig. 9, in einer stirnseitigen Ansicht, und
Fig.12 das Innendrehwerkzeug nach Fig.9, mit einer für Gewindeschneidarbeiten geeigneten
Wendeplattenbestückung, in einer Draufsicht und im Ausschnitt.
[0018] Das nach Art eines Stahlhalters ausgebildete Drehwerkzeug dient in den Ausführungsformen
nach den Fig. 1 - 5 für die Außenbearbeitung und in den Ausführungsformen nach den
Fig. 6 - 12 für die Innenbearbeitung. Es ist jeweils zum Einstechen von Nuten (Fig.
1,2 und Fig. 9,10) oder zum Gewindeschneiden (Fig. 4,12) bestimmt.
[0019] Das Drehwerkzeug weist jeweils einen Halter 1 auf, an den sich als Aufnahme ein Schaft
2 anschließt, der bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 - 5 im Querschnitt quadratisch
und bei der Ausführungsform nach den Fig. 6 - 12 zylindrisch ist.
[0020] An dem Halter 1 ist seitlich eine nutenartige Ausnehmung 3 angeordnet, die sich
zu der Oberseite und der Stirnseite des Halters 1 hin öffnet und bei der Ausführungsform
nach den Fig. 1 - 5 in der insbesondere aus den Fig. 2 - 4 ersichtlichen Weise an
einer (hier der rechten) Seite des Halters 1 vorgesehen ist, während sie bei der Ausführungsform
nach den Fig. 9 - 12 im Bereiche der Stirnseite des Halters 1 liegt.
[0021] Die Ausnehmung 3 weist in dem interessierenden Bereich eine im wesentlichen ebene
Bodenfläche 4 und eine ebene Seitenfläche 5 auf. Die Bodenfläche 4 ist in Querrichtung
auf die in einer Vertikalebene liegende Seitenfläche 5 zu geneigt, wobei sie mit
dieser bei 6 einen spitzen Winkel in der Größenordnung von bspw. 75° einschließt.
Rechtwinklig von der Seitenwand 5 abgehend ragt in die Ausnehmung 3 ein axialer Anschlag
7, der durch eine flache schienenförmige Anschlagleiste gebildet ist, die in eine
entsprechende Vertiefung 8 auf der Oberseite des Halters 1 eingelassen und mittels
einer Befestigungsschraube 9 festgeschraubt ist. Die Anschlaglasche fluchtet in der
bspw. aus Fig.1 zu entnehmenden Weise oben mit der Oberseite des Halters 1.
[0022] In die Ausnehmung 3 ist hochkant stehend eine Wendeschneidplatte 10 eingesetzt,
die im wesentlichen parallellogrammförmig ausgebildet und mit einer durchgehenden
Befestigungsbohrung 11 entsprechend der ISO-Norm versehen ist. Die Figuren 6 - 8 zeigen,
daß die aus Hartmetall präzisionsgesinterte Wendeschneidplatte 10 zwei parallele Breitseiten
12 aufweist und mit im Querschnitt dachförmig gestalteten parallelen Schmalseitenflächen
13 ausgebildet ist. Jede der Schmalseitenflächen 13 schneidet die benachbarte Breitseite
12 unter einem stumpfen Winkel, der der Neigung der Bodenfläche 4 der Ausnehmung 3
entspricht, so daß bei in die Ausnehmung 3 eingesetzter Wendeschneidplatte 10 deren
eine Breitseite 10 satt an der zugeordneten Seitenfläche 5 der Ausnehmung 3 anliegt.
[0023] An den beiden Stirnflächen ist die Wendeschneidplatte 10 jeweils mit einer im wesentlichen
rechtwinklig zu den beiden Breitseiten 12 verlaufenden Anschlagfläche 14 versehen,
die, abhängig von der Herstellungsgenauigkeit der Wendeschneidplatte 10, bearbeitet
oder unbearbeitet sein kann. Die beiden Anschlagflächen 14 sind in der aus Fig. 6
zu entnehmenden Weise bezüglich der bei 15 angedeuteten Lochachse der Wendeschneidplatte
10 punktsymmetrisch. Sie erstrecken sich, ausgehend von einer Schmalseitenfläche 13,
lediglich über einen Teil der jeweils zugeordneten Stirnseitenhöhe und schließen sich
jeweils an einen stirnseitig angeordneten Schneidenteil 16 an. Der Schneidenteil 16
ist dem jeweiligen Verwendungszweck entsprechend profiliert geschliffen, wobei die
Anordnung derart getroffen ist, daß jede Anschlagfläche 14 gegenüber dem benachbarten
Schneidenteil 16 axial zurückgesetzt ist (Fig.6), derart, daß sie zusammen mit einer
schrägliegenden Übergangsfläche 17 eine randoffene Aussparung begrenzt. Bei der in
Fig. 6 dargestellten Ausführungsform sind die Anschlagfläche 14 und die Stirnkante
des zugeordneten Schneidenteils 16 zueinander im wesentlichen parallel, doch ist dies
kein zwingendes Erfordernis. Die Kanten der beiden Schneidenteile 16 können für den
jeweiligen Einsatzzweck entsprechend beliebig gestaltet werden.
[0024] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 2,9 weist der Schneidenteil 16 eine im wesentlichen
gerade Hauptschnittkante 18 auf, wie sie zum Einstechen parallelflankig begrenzter
Nuten Verwendung finden kann; bei den Ausführungsformen nach den Fig. 4,7 und 12 ist
der Schneidenteil 16 bei 19 spitzwinklig profiliert, wie dies für Gewindeschneidarbeiten
erforderlich ist.
[0025] Im Bereiche der beiden Schmalseitenflächen 13 ist die Wendeschneidplatte 10 jeweils
mit einer eingeschliffenen Spanleitnut 20 ausgebildet, die sich bis zu der Hauptschneide
18 bzw. 19 erstreckt.
[0026] Die Wendeschneidplatte 10 ist ersichtlich um ihre Lochachse 15 umschlagbar. Um die
Umschlaggenauigkeit der Wendeschneidplatte 10 zu gewährleisten, ist die Längenvermaßung
der Wendeschneidplatte derart gewählt, daß der Vermaßungspunkt 21 (Fig. 6) und der
Anlagepunkt der Wendeschneidplatte an dem Anschlag 7 des Halters 1 identisch sind.
[0027] Bei in die Ausnehmung 3 eingesetzter Wendeschneidplatte 10 liegt diese mit ihrer
Anschlagfläche 14, wie erwähnt, an dem Anschlag 7 an, der dabei in der von der zurückgesetzten
Anschlagfläche 14 gebildeten Aussparung aufgenommen ist, so daß sich (vergl. Fig.1)
eine von der Spanleitnut 20 aus im wesentlichen eben durchgehende, ununterbrochene
Spanleitfläche auf der Oberseite des Halters 1 ergibt. An der Wendeschneidplatte
10 brauchen lediglich die beiden einander gegenüberliegenden Schmalseitenflächen
13 genau bearbeitet zu sein, um beim Umschlagen eine exakt reproduzierbare Lage
der Hauptschneiden 18 bzw. 19 zu bekommen. Wie bereits erwähnt, ist die Gestaltung
der Schneidenteile 16 ohne Einfluß auf die lagerichtige Fixierung der Wendeschneidplatte
in der Ausnehmung 3, die in Achsrichtung lediglich durch das Zusammenwirken des Anschlages
7 mit der benachbarten Anschlagfläche 14 gewährleistet ist. Beide Breitseiten 12 sind
als maßgenaue Anschlagflächen (für die Seitenfläche 5) ausgebildet.
[0028] Die Wendeschneidplatten 10 können, wie beispielsweise aus Fig. 6 abzulesen, ausgehend
von dem jeweils gleichgestalteten Rohling, an ihrem Schneidenteil 16 dem Einsatzzweck
entsprechend geschliffen werden, so daß für alle Einsatzzwecke lediglich ein einziger
Halter 1 erforderlich ist. Die im Querschnitt dachartige Gestaltung der Schmalseitenflächen
13 gestattet eine wahlweise Verwendung der Wendeschneidplatten für rechte oder linke
Halter.
[0029] Die Befestigung der Wendeschneidplatte 10 in der Ausnehmung 3 kann in einfachen Fällen
durch eine Befestigungsschraube erfolgen, die in eine mit der Befestigungsbohrung
11 fluchtende Gewindebohrung des Halters 1 eingeschraubt wird.
[0030] Bei den dargestellten Ausführungsformen weist die Klemmeinrichtung einen insbesondere
aus Fig. 5 ersichtlichen Winkelhebel 22 auf, der bei 23 in der Nähe seiner Ecke auf
einer zugeordneten Auflagefläche auf dem Grunde einer Vertiefung 24 begrenzt verschwenkbar
abgestützt ist, die anschließend an die Seitenfläche 5 der Ausnehmung 3 in dem Halter
1 ausgebildet ist. Der Winkelhebel 22 ragt mit einem als Klemmelement wirkenden zapfenartigen
Schenkel 25 in die Befestigungsbohrung 11 der Wendeschneidplatte 10, wobei er gegen
deren Berandung über eine auf seiner Innenseite angeordnete,endseitig liegende Kegelfläche
26 abgestützt ist. Der andere Schenkel 27 des Winkelhebels 22 greift in eine Nut 28
einer Klemmschraube 29 ein, die in eine entsprechende Gewindebohrung 30 des Halters
1 eingeschraubt ist.
[0031] Wie bspw. aus Fig. 1 hervorgeht, ist der Winkelhebel 22 bezüglich der Ausnehmung
3 derart orientiert, daß er mit seiner Symmetrieebene in einer die Ausnehmung 3 durchquerenden
Ebene liegt, die die Bodenfläche 4 der Ausnehmung 3 unter einem spitzen Winkel schneidet
und rechtwinklig auf der Seitenfläche 5 steht. Beim Festziehen der Klemmschraube
29 wird der Winkelhebel 22, bezogen auf Fig. 5, im Uhrzeigersinn um seine Auflagefläche
bei 23 verschwenkt, mit dem Ergebnis, daß die Wendeschneidplatte 10 wegen der erwähnten
Ausrichtung des Winkelhebels 22 sowohl in Achsrichtung, bezogen auf Fig. 1 nach
rechts, gegen den Anschlag 7, als auch rechtwinklig dazu gegen die Bodenfläche 4 der
Ausnehmung 3 angepreßt wird. Die Konusfläche 26 bewirkt, daß die Wendeschneidplatte
10 außerdem mit ihrer innenliegenden Breitseite 12 ganzflächig gegen die Seitenfläche
5 der Ausnehmung 3 angepreßt wird.
[0032] Bei der in den Fig. 6 - 12 dargestellten Ausführungsform eines Innendrehwerkzeuges
gelten bezüglich der Ausbildung der Wendeschneidplatte 10 und deren Halterung in der
Ausnehmung 3 die gleichen Verhältnisse, wie sie im Vorstehenden anhand der Fig. 1
- 5 erläutert wurden. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so
daß sich eine nochmalige Erklärung erübrigt.
[0033] In dem Schaft 2 ist bei dieser Ausführungsform eine der Schmiermittelzuführung dienende
Längsbohrung 32 ausgebildet, von der endseitig ein in dem Halter 1 verlaufender Schmiermittelzuführkanal
33 abzweigt, der bei 34 auf der Halteroberseite in der Nähe der Hauptschneide 18 der
Wendeschneidplatte 10 mündet. Über den Schmiermittelzufuhrkanal 33 können Schmier-
oder Kühlmittel oder gegebenenfalls auch Druckluft in den Schnittbereich eingeführt
werden, um dort insbesondere einen einwandfreien Späneabtransport zu gewährleisten.
Der Halter 1 ist im übrigen auf seiner Oberseite mit einer gekrümmten Spanleitfläche
35 ausgebildet, die stirnseitig an die obenliegende Schmalseitenfläche 13 der Wendeschneidplatte
10 anschließt.
1. Wendeplattenbestücktes Drehwerkzeug zum Einstechen oder Gewindeschneiden, mit einem
einen Schaft aufweisenden Halter, an dem eine eine Wendeschneidplatte aufnehmende
Ausnehmung ausgebildet ist, deren Bodenfläche eine Auflagefläche und deren Seitenfläche
eine Anlagefläche für die in Betriebsstellung hochkant stehende Wendeschneidplatte
bildet, sowie mit einer Klemmeinrichtung, durch die die an der seitlichen Anlagefläche
gehaltene Wendeschneidplatte gegen die Bodenfläche und einen zugeordneten axialen
Anschlag lagefest verklemmtar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung
ein im Bereiche der Seitenfläche (5) der Ausnehmung (3) angeordnetes und die Befestigungsbohrung
(11) der als Lochplatte ausgebildeten Wendeschneidplatte (10) durchdringendes Klemmelement
(25) aufweist, daß die um ihre Lochachse (15) umschlagbare Wendeschneidplatte (10)
an ihren beiden Stirnseiten anschließend an einen dem einsatzzweck entsprechend profilierten
geschliffenen Schneidenteil (16) eine Anschlagfläche (14) aufweist, die sich lediglich
über einen Teil der Stirnseitenhöhe erstreckt, daß die Anschlagflächen (14) auf den
beiden Stirnseiten punktsymmetrisch bezüglich der Lochachse (15) angeordnet sind
und daß die Wendeschneidplatte (10) mit einer Anschlagfläche (14) gegen den axialen
Anschlag (7) angedrückt ist.
2. Drehwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Anschlagfläche (14)
eine ebene Fläche ist.
3. Drehwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenfläche
(4) der Ausnehmung (3) in Querrichtung auf die Seitenfläche (5) zu und mit dieser
einen spitzen Winkel (6) einschließend geneigt ist und die Wendeschneidplatte (10)
entsprechend geneigte Schmalseitenflächen (13) aufweist.
4. Drehwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmalseitenflächen
(13) im Querschnitt dachförmig gestaltet sind.
5. Drehwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
jede Anschlagfläche (14) gegenüber dem anschließenden Schneidenteil (16) axial zurückgesetzt
ist.
6. Drehwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der axiale Anschlag (7) über die Seitenfläche (5) vorragend im Bereiche der Oberseite
des Halters (1) angeordnet ist.
7. Drehwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmeinrichtung einen mit einem als Klemmelement wirkenden zapfenartigen Schenkel
(25) in die Befestigungsbohrung (11) der Wendeschneidplatte (10) ragenden Winkelhebel
(22) aufweist, der auf dem Grunde einer im Bereiche der Seitenfläche (5) angeordneten
Vertiefung (24) schwenkbar gelagert ist und gegen dessen anderen Schenkel (27) eine
in eine entsprechende Gewindebohrung (30) des Halters (1) eingeschraubte Klemmschraube
(29) abgestützt ist.
8. Drehwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Halter (1) ein in der Nähe des wirksamen Schneidenteils (18, 19) der Wendeschneidplatte
(10) auf der Halteroberseite mündender Schmiermittelkanal (33) ausgebildet ist.
9. Wendeschneidplatte zur Bestückung eines Drehwerkzeuges nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine im wesentlichen parallellogrammförmige
Gestalt mit zwei parallelen Breitseiten (12) aufweist, die rechtwinklig zu der Achse
(15) der durchgehenden Befestigungsbohrung (11) verlaufen, daß sie auf beiden Stirnseiten
anschließend an einen dem Einsatzzweck entsprechend profiliert geschliffenen Schneidenteil
(16) jeweils eine Anschlagfläche (14) aufweist, die sich lediglich über einen Teil
der Stirnseitenhöhe erstreckt und gegenüber dem Schneidenteil (16) axial zurückgesetzt
ist, daß die Anschlagflächen (14) zu der Lochachse (15) punktsymmetrisch angeordnet
sind und daß die beiden quer zu den Anschlagflächen (14) verlaufenden Schmalseitenflächen
(13) als parallele, maßgenaue Auflageflächen ausgebildet sind.
10. Wendeschneidplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmalseitenflächen
(13) jeweils mit zumindest einer der anschließenden Breitseiten (12) einen stumpfen
Winkel einschließt.
11. Wendeschneidplatte nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß beide
der Breitseiten (12) als maßgenaue Anschlagfläche ausgebildet sind.