(19)
(11) EP 0 268 001 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.05.1988  Patentblatt  1988/21

(21) Anmeldenummer: 87100483.4

(22) Anmeldetag:  16.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B23B 27/00, B23B 27/04, B23B 27/06, B23B 27/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 20.11.1986 DE 3639672

(71) Anmelder: MONTANWERKE WALTER GMBH
D-72010 Tübingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Carl, Hans-Georg
    D-7144 Asperg (DE)
  • Beuchler, Roland
    D-7476 Höfendorf (DE)

(74) Vertreter: Rüger, Rudolf, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Rüger, Barthelt & Abel Postfach 348
73704 Esslingen
73704 Esslingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wendeplattenbestücktes Drehwerkzeug zum Einstechen oder Gewindeschneiden


    (57) Ein wendeplattenbestücktes Drehwerkzeug zum Einstechen oder Gewindeschneiden, mit einem einen Schaft (2) auf­weisenden Halter (1), an dem eine eine Wendeschneid­platte (10) aufnehmende Ausnehmung (3) ausgebildet ist, weist eine Klemmeinrichtung auf, durch die die an einer seitlichen Anlagefläche gehaltene Wendeschneidplat­te gegen die Bodenfläche (4) der Ausnehmung und einen zugeordneten axialen Anschlag (7) lagefest verklemm­bar ist. Die Klemmeinrichtung weist ein im Bereiche der Seitenfläche der Ausnehmung (3) angeordnetes und die Befestigungsbohrung (11) der als Lochplatte ausgebildeten Wendeschneidplatte (10) durchdringendes Klemmelement auf, während die um ihre Lochachse umschlagbare Wendeschneidplatte (10) an ihren beiden Stirnseiten, anschließend an einen geschliffenen Schneidenteil (16) eine Anschlagfläche (14) trägt, die sich lediglich über einen Teil der Stirnseiten­höhe erstreckt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein wendeplattenbestücktes Dreh­werkzeug zum Einstechen oder Gewindeschneiden, mit einem einen Schaft aufweisenden Halter, an dem eine eine Wende­schneidplatte aufnehmende Ausnehmung ausgebildet ist, de­ren Bodenfläche eine Auflagefläche und deren Seitenfläche eine Anlagefläche für die in Betriebsstellung hochkant stehende Wendeschneidplatte bildet, sowie mit einer Klemmeinrichtung, durch die die an der seitlichen An­lagefläche gehaltene Wendeschneidplatte gegen die Boden­fläche und einen zugeordneten axialen Anschlag lagefest verklemmbar ist.

    [0002] Wendeplattenbestückte Drehwerkzeuge dieser Art sind in der Praxis in einer Reihe von Ausführungsformen bekannt. Sie sind durchweg derart ausgebildet, daß die in der Aus­nehmung des Halters angeordnete ungelochte, hochkant stehende Wendeschneidplatte durch eine Klemm- oder Spannpratze gegen ihre Anlage- und Auflagefläche sowie gegen den axialen Anschlag angepreßt ist. Diese Klemm- ­oder Spannpratze behindert aber den freien Spanablauf von der Hauptschneide und ist bei einigen Ausführungsformen auch nicht einfach und sicher genug zu bedienen.

    [0003] Daneben gibt es andere, zum Einstechen oder Gewinde­schneiden dienende wendeplattenbestückte Drehwerk­zeuge, bei denen die Wendeschneidplatte in Betriebs­stellung nicht hochkant stehend, sondern flach liegend in einer auf der Oberseite des Halters angeordneten Ausnehmung verspannt ist. Zum Spannen der Wendeschneid­platte kann dabei entweder wieder eine die Wendeschneid­platte übergreifende Spann- oder Klemmpratze Verwendung finden, doch sind auch Ausführungsformen bekannt, bei denen eine als Lochplatte ausgebildete Wendeschneid­platte Verwendung findet, die an ihrer Befestigungs­bohrung mittels einer durchgehenden Befestigungs­schraube verspannt ist.

    [0004] Die flachliegende Anordnung der scheibenförmigen Wendeschneidplatte bedingt eine verhältnismäßig komplizierte Gestalt der Wendeschneidplatte, die angeschliffene Fortsätze oder dergl. aufweisen muß, die eine durch die Profilform der zur erzeugenden Nut vorgegebene Ausbildung haben.

    [0005] Bei den meisten der erwähnten Drehwerkzeuge sind da­rüber hinaus zur Aufnahme der zum Einstechen von Nuten und der zum Schneiden von Gewinden erforderlichen Wendeschneidplatten jeweils unterschiedliche Halter er­forderlich, was in der Herstellung und in der Vorrats­haltung unerwünscht und teuer ist.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein wendeplatten­bestücktes Drehwerkzeug zum Einstechen oder Gewinde­schneiden zu schaffen, das bei einfacher Gestaltung der Wendeschneidplatten, ausgehend von identischen, für den jeweiligen Einsatzzweck jeweils nur entsprechend angeschliffenen Wendeschneidplattenrohlingen, mit dem gleichen Halter wahlweise für Einstech- oder Gewinde­schneidarbeiten verwendet werden kann, wobei gleich­zeitig eine einwandfreie, genau maßhaltige und sichere Spannung der Wendeschneidplatte mit einfachen Mitteln gewährleistet und eine unbehinderte Spanabfuhr sicher­gestellt sind.

    [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs genannte wendeplattenbestückte Drehwerkzeug erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung ein im Bereiche der Seitenfläche der Ausnehmung angeord­netes und die Befestigungsbohrung der als Lochplatte ausgebildeten Wendeschneidplatte durchdringendes Klemmelement aufweist, daß die um ihre Lochachse umschlagbare Wendeschneidplatte an ihren beiden Stirnseiten anschließend an einen dem Einsatzzweck entsprechend profilierten geschliffenen Schneidenteil eine Anschlagfläche aufweist, die sich lediglich über einen Teil der Stirnseitenhöhe erstreckt, daß die An­schlagflächen auf den beiden Stirnseiten punktsymmetrisch bezüglich der Lochachse angeordnet sind und daß die Wendeschneidplatte mit ihrer Anschlagfläche gegen den axialen Anschlag angedrückt ist.

    [0008] Die Wendeschneidplatte ist unabhängig von dem Schneiden­teil an ihrer Auflagefläche und ihrer Anschlagfläche einwandfrei gespannt. Damit können in dem gleichen Halter die gleiche Grundform aufweisende Wendeschneid­platten wahlweise austauschbar verwendet werden, bei denen lediglich der Schneidenteil dem jeweiligen Ein­satzzweck entsprechend gestaltet ist. Die Genauigkeit der Spannung ist immer unabhängig von dem Schneidenteil.

    [0009] Das in die nach der ISO-Norm ausgebildete Befestigungs­bohrung ragende Klemmelement der Befestigungsein­richtung gewährleistet einen von Spann- oder Klemm­pratzen etc. unbehinderten Spanablauf, wobei auch die Oberseite des Halters ohne Rücksichtnahme auf die Erfordernisse einer Klemmeinrichtung für die Span­leitung und -führung zweckentsprechend gestaltet wer­den kann. Schließlich ist auch beim Wenden der Wende­schneidplatte eine gleichbleibende Maßhaltigkeit ohne besondere Vorkehrungen gewährleistet, weil die Loch­platte um ihre Lochachse umschlagbar und nicht um eine rechtwinklig zu der Lochachse verlaufende Hoch­querachse wendbar ist.

    [0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist jede Anschlag­fläche eine ebene Fläche, die bei präzisionsgesinterten Hartmetallwendeplatten in der Regel keiner Bearbeitung bedarf.

    [0011] Die Bodenfläche der Ausnehmung des Halters kann mit Vor­teil in Querrichtung auf die Seitenfläche zu und mit die­ser einen spitzen Winkel einschließend geneigt sein, wo­bei die Wendeschneidplatte entsprechend geneigte Schmal­seitenflächen aufweist. Auf diese Weise wird insbesondere bei größeren Wendeschneidplatten eine zusätzliche form­schlüssige Halterung der Wendeschneidplatte im Bereiche der Auflagefläche der Ausnehmung erzielt, wobei gleich­zeitig die Wendeschneidplatte durch die Schrägfläche an die Seitenfläche angedrückt wird. Bei kleineren Wende­schneidplatten erübrigen sich gegebenenfalls diese Maß­nahmen, so daß die Schmalseitenflächen der Wendeschneid­platten ebene, auf den Breitseiten rechtwinklig stehende Flächen sind.

    [0012] Die Schmalseitenflächen der Wendeschneidplatte können im Querschnitt auch dachförmig gestaltet sein, um da­mit eine wahlweise Verwendung in rechten oder linken Haltern zu ermöglichen.

    [0013] Zweckmäßigerweise ist jede Anschlagfläche der Wende­schneidplatte gegenüber dem anschließenden Schneiden­teil axial zurückgesetzt, wobei der axiale Anschlag über die Seitenfläche vorragend im Bereiche der Ober­seite des Halters angeordnet sein kann, derart, daß er in der von der axial zurückgesetzten Anschlagfläche begrenzten Aussparung der Wendeschneidplatte im wesent­lichen ganz aufgenommen ist, womit sich eine besonders gute Spanabfuhr ergibt.

    [0014] Das Klemmelement der Klemmeinrichtung kann in einer einfachen Ausführungsform eine bekannte Klemmschraube sein, die durch die Befestigungsbohrung der Wende­schneidplatte ragend in eine entsprechende Gewinde­bohrung des Halters eingeschraubt ist. In einer be­vorzugten Ausführungsform ist die Anordnung aber der­art getroffen, daß die Klemmeinrichtung einen mit einem als Klemmelement wirkenden zapfenartigen Schenkel in die Befestigungsbohrung der Wendeschneidplatte ragenden Winkelhebel aufweist, der auf dem Grunde einer im Bereiche der Seitenfläche angeordneten Ver­tiefung schwenkbar gelagert ist und gegen dessen an­deren Schenkel eine in eine entsprechende Gewinde­bohrung des Halters eingeschraubte Klemmschraube abgestützt ist. Der Winkelhebel ist bezüglich der die Wendeschneidplatte aufnehmenden Ausnehmung des Halters derart orientiert, daß die Wendeschneid­platte bei festgezogenem Winkelhebel gegen die Boden- ­und Seitenfläche der Ausnehmung sowie gegen deren axialen Anschlag angepreßt und damit lagerichtig fixiert ist.

    [0015] Da die Wendeschneidplatte lediglich in der Be­festigungsbohrung gespannt ist und keine störenden Klemmpratzen oder dergl. Teile vorhanden sind, kann in dem Halter ein in der Nähe des wirksamen Schneiden­teiles der Wendeschneidplatte auf der Halteroberseite mündender Schmiermittelkanal ausgebildet sein. Ins­besondere bei Drehwerkzeugen zum Innengewindeschneiden ist diese Maßnahme von Bedeutung, weil sie es ge­stattet, die in diesem Fall ansich kritische Späne­abfuhr wesentlich zu erleichtern.

    [0016] Bei dem neuen Drehwerkzeug können, wie bereits er­läutert, identische Wendeschneidplattenrohlinge für das Gewindeschneiden und das Einstechen in dem gleichen Halter verwendet werden. Lediglich der Schneidenteil der Wendeschneidplatte muß entsprechend dem Einsatzzweck angeschliffen sein.

    [0017] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegen­standes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 ein für Einstecharbeiten bestimmtes wende­plattenbestücktes Drehwerkzeug gemäß der Er­findung, in einer Seitenansicht,

    Fig. 2 das Drehwerkzeug nach Fig. 1, in einer Drauf­sicht,

    Fig. 3 das Drehwerkzeug nach Fig. 1, in einer stirn­seitigen Ansicht,

    Fig. 4 das Drehwerkzeug nach Fig. 1, mit einer für das Gewindeschneiden geeigneten Wendeplattenbe­stückung, in einer Draufsicht entsprechend Fig.2,

    Fig. 5 das Drehwerkzeug nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie V-V der Fig. 2, in einer Seitenansicht, im Ausschnitt und in einem anderen Maßstab,

    Fig. 6 die Wendeschneidplatte des Drehwerkzeugs nach Fig. 1, in einer vergrößerten Seitenansicht,

    Fig. 7 und 8 die Wendenschneidplatte nach Fig. 6, in einer Draufsicht bzw. einer stirnseitigen Ansicht,

    Fig. 9 ein wendeplattenbestücktes Innendrehwerkzeug gemäß der Erfindung, mit einer Wendeplattenbe­stückung gemäß Fig. 1, in einer Draufsicht,

    Fig.10 das Innendrehwerkzeug gemäß Fig.9 in einer Seiten­ansicht und im Ausschnitt,

    Fig.11 das Innendrehwerkzeug nach Fig. 9, in einer stirn­seitigen Ansicht, und

    Fig.12 das Innendrehwerkzeug nach Fig.9, mit einer für Gewindeschneidarbeiten geeigneten Wendeplatten­bestückung, in einer Draufsicht und im Ausschnitt.



    [0018] Das nach Art eines Stahlhalters ausgebildete Dreh­werkzeug dient in den Ausführungsformen nach den Fig. 1 - 5 für die Außenbearbeitung und in den Ausführungsformen nach den Fig. 6 - 12 für die Innenbearbeitung. Es ist jeweils zum Einstechen von Nuten (Fig. 1,2 und Fig. 9,10) oder zum Ge­windeschneiden (Fig. 4,12) bestimmt.

    [0019] Das Drehwerkzeug weist jeweils einen Halter 1 auf, an den sich als Aufnahme ein Schaft 2 anschließt, der bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 - 5 im Querschnitt quadratisch und bei der Ausführungsform nach den Fig. 6 - 12 zylindrisch ist.

    [0020] An dem Halter 1 ist seitlich eine nutenartige Aus­nehmung 3 angeordnet, die sich zu der Oberseite und der Stirnseite des Halters 1 hin öffnet und bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 - 5 in der insbesondere aus den Fig. 2 - 4 ersichtlichen Weise an einer (hier der rechten) Seite des Halters 1 vorgesehen ist, während sie bei der Ausführungsform nach den Fig. 9 - 12 im Bereiche der Stirnseite des Halters 1 liegt.

    [0021] Die Ausnehmung 3 weist in dem interessierenden Be­reich eine im wesentlichen ebene Bodenfläche 4 und eine ebene Seitenfläche 5 auf. Die Bodenfläche 4 ist in Querrichtung auf die in einer Vertikal­ebene liegende Seitenfläche 5 zu geneigt, wobei sie mit dieser bei 6 einen spitzen Winkel in der Größenordnung von bspw. 75° einschließt. Recht­winklig von der Seitenwand 5 abgehend ragt in die Ausnehmung 3 ein axialer Anschlag 7, der durch eine flache schienenförmige Anschlagleiste gebildet ist, die in eine entsprechende Vertiefung 8 auf der Oberseite des Halters 1 eingelassen und mittels einer Befestigungsschraube 9 festgeschraubt ist. Die Anschlaglasche fluchtet in der bspw. aus Fig.1 zu entnehmenden Weise oben mit der Oberseite des Halters 1.

    [0022] In die Ausnehmung 3 ist hochkant stehend eine Wende­schneidplatte 10 eingesetzt, die im wesentlichen parallellogrammförmig ausgebildet und mit einer durchgehenden Befestigungsbohrung 11 entsprechend der ISO-Norm versehen ist. Die Figuren 6 - 8 zeigen, daß die aus Hartmetall präzisionsgesinterte Wendeschneidplatte 10 zwei parallele Breitseiten 12 aufweist und mit im Querschnitt dachförmig gestalteten parallelen Schmalseitenflächen 13 ausgebildet ist. Jede der Schmalseitenflächen 13 schneidet die be­nachbarte Breitseite 12 unter einem stumpfen Winkel, der der Neigung der Bodenfläche 4 der Ausnehmung 3 entspricht, so daß bei in die Ausnehmung 3 einge­setzter Wendeschneidplatte 10 deren eine Breitseite 10 satt an der zugeordneten Seitenfläche 5 der Aus­nehmung 3 anliegt.

    [0023] An den beiden Stirnflächen ist die Wendeschneidplatte 10 jeweils mit einer im wesentlichen rechtwinklig zu den beiden Breitseiten 12 verlaufenden Anschlag­fläche 14 versehen, die, abhängig von der Herstellungs­genauigkeit der Wendeschneidplatte 10, bearbeitet oder unbearbeitet sein kann. Die beiden Anschlagflächen 14 sind in der aus Fig. 6 zu entnehmenden Weise bezüg­lich der bei 15 angedeuteten Lochachse der Wende­schneidplatte 10 punktsymmetrisch. Sie erstrecken sich, ausgehend von einer Schmalseitenfläche 13, lediglich über einen Teil der jeweils zugeordneten Stirnseitenhöhe und schließen sich jeweils an einen stirnseitig angeordneten Schneidenteil 16 an. Der Schneidenteil 16 ist dem jeweiligen Ver­wendungszweck entsprechend profiliert geschliffen, wobei die Anordnung derart getroffen ist, daß jede Anschlagfläche 14 gegenüber dem benachbarten Schneidenteil 16 axial zurückgesetzt ist (Fig.6), derart, daß sie zusammen mit einer schrägliegenden Übergangsfläche 17 eine randoffene Aussparung be­grenzt. Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungs­form sind die Anschlagfläche 14 und die Stirnkante des zugeordneten Schneidenteils 16 zueinander im wesentlichen parallel, doch ist dies kein zwingendes Erfordernis. Die Kanten der beiden Schneidenteile 16 können für den jeweiligen Einsatzzweck entsprechend beliebig gestaltet werden.

    [0024] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 2,9 weist der Schneidenteil 16 eine im wesentlichen gerade Haupt­schnittkante 18 auf, wie sie zum Einstechen parallel­flankig begrenzter Nuten Verwendung finden kann; bei den Ausführungsformen nach den Fig. 4,7 und 12 ist der Schneidenteil 16 bei 19 spitzwinklig profiliert, wie dies für Gewindeschneidarbeiten erforderlich ist.

    [0025] Im Bereiche der beiden Schmalseitenflächen 13 ist die Wendeschneidplatte 10 jeweils mit einer einge­schliffenen Spanleitnut 20 ausgebildet, die sich bis zu der Hauptschneide 18 bzw. 19 erstreckt.

    [0026] Die Wendeschneidplatte 10 ist ersichtlich um ihre Lochachse 15 umschlagbar. Um die Umschlaggenauigkeit der Wendeschneidplatte 10 zu gewährleisten, ist die Längenvermaßung der Wendeschneidplatte derart gewählt, daß der Vermaßungspunkt 21 (Fig. 6) und der Anlagepunkt der Wendeschneidplatte an dem An­schlag 7 des Halters 1 identisch sind.

    [0027] Bei in die Ausnehmung 3 eingesetzter Wendeschneid­platte 10 liegt diese mit ihrer Anschlagfläche 14, wie erwähnt, an dem Anschlag 7 an, der dabei in der von der zurückgesetzten Anschlagfläche 14 gebildeten Aussparung aufgenommen ist, so daß sich (vergl. Fig.1) eine von der Spanleitnut 20 aus im wesentlichen eben durchgehende, ununterbrochene Spanleitfläche auf der Oberseite des Halters 1 ergibt. An der Wendeschneid­platte 10 brauchen lediglich die beiden einander ge­genüberliegenden Schmalseitenflächen 13 genau bear­beitet zu sein, um beim Umschlagen eine exakt repro­duzierbare Lage der Hauptschneiden 18 bzw. 19 zu be­kommen. Wie bereits erwähnt, ist die Gestaltung der Schneidenteile 16 ohne Einfluß auf die lagerichtige Fixierung der Wendeschneidplatte in der Ausnehmung 3, die in Achsrichtung lediglich durch das Zusammenwirken des Anschlages 7 mit der benachbarten Anschlagfläche 14 gewährleistet ist. Beide Breitseiten 12 sind als maßgenaue Anschlagflächen (für die Seitenfläche 5) ausgebildet.

    [0028] Die Wendeschneidplatten 10 können, wie beispielsweise aus Fig. 6 abzulesen, ausgehend von dem jeweils gleich­gestalteten Rohling, an ihrem Schneidenteil 16 dem Einsatzzweck entsprechend geschliffen werden, so daß für alle Einsatzzwecke lediglich ein einziger Halter 1 erforderlich ist. Die im Querschnitt dach­artige Gestaltung der Schmalseitenflächen 13 ge­stattet eine wahlweise Verwendung der Wendeschneid­platten für rechte oder linke Halter.

    [0029] Die Befestigung der Wendeschneidplatte 10 in der Ausnehmung 3 kann in einfachen Fällen durch eine Befestigungsschraube erfolgen, die in eine mit der Befestigungsbohrung 11 fluchtende Gewindebohrung des Halters 1 eingeschraubt wird.

    [0030] Bei den dargestellten Ausführungsformen weist die Klemmeinrichtung einen insbesondere aus Fig. 5 ersichtlichen Winkelhebel 22 auf, der bei 23 in der Nähe seiner Ecke auf einer zugeordneten Auf­lagefläche auf dem Grunde einer Vertiefung 24 be­grenzt verschwenkbar abgestützt ist, die anschließend an die Seitenfläche 5 der Ausnehmung 3 in dem Halter 1 ausgebildet ist. Der Winkelhebel 22 ragt mit einem als Klemmelement wirkenden zapfenartigen Schenkel 25 in die Befestigungsbohrung 11 der Wendeschneidplatte 10, wobei er gegen deren Berandung über eine auf seiner Innenseite angeordnete,endseitig liegende Kegelfläche 26 abgestützt ist. Der andere Schenkel 27 des Winkelhebels 22 greift in eine Nut 28 einer Klemmschraube 29 ein, die in eine entsprechende Gewindebohrung 30 des Halters 1 eingeschraubt ist.

    [0031] Wie bspw. aus Fig. 1 hervorgeht, ist der Winkel­hebel 22 bezüglich der Ausnehmung 3 derart orien­tiert, daß er mit seiner Symmetrieebene in einer die Ausnehmung 3 durchquerenden Ebene liegt, die die Bodenfläche 4 der Ausnehmung 3 unter einem spitzen Winkel schneidet und rechtwinklig auf der Seitenfläche 5 steht. Beim Festziehen der Klemm­schraube 29 wird der Winkelhebel 22, bezogen auf Fig. 5, im Uhrzeigersinn um seine Auflagefläche bei 23 verschwenkt, mit dem Ergebnis, daß die Wendeschneidplatte 10 wegen der erwähnten Aus­richtung des Winkelhebels 22 sowohl in Achs­richtung, bezogen auf Fig. 1 nach rechts, gegen den Anschlag 7, als auch rechtwinklig dazu gegen die Bodenfläche 4 der Ausnehmung 3 angepreßt wird. Die Konusfläche 26 bewirkt, daß die Wendeschneid­platte 10 außerdem mit ihrer innenliegenden Breit­seite 12 ganzflächig gegen die Seitenfläche 5 der Ausnehmung 3 angepreßt wird.

    [0032] Bei der in den Fig. 6 - 12 dargestellten Ausführungs­form eines Innendrehwerkzeuges gelten bezüglich der Ausbildung der Wendeschneidplatte 10 und deren Halterung in der Ausnehmung 3 die gleichen Verhält­nisse, wie sie im Vorstehenden anhand der Fig. 1 - 5 erläutert wurden. Gleiche Teile sind mit gleichen Be­zugszeichen versehen, so daß sich eine nochmalige Erklärung erübrigt.

    [0033] In dem Schaft 2 ist bei dieser Ausführungsform eine der Schmiermittelzuführung dienende Längsbohrung 32 ausgebildet, von der endseitig ein in dem Halter 1 verlaufender Schmiermittelzuführkanal 33 abzweigt, der bei 34 auf der Halteroberseite in der Nähe der Hauptschneide 18 der Wendeschneidplatte 10 mündet. Über den Schmiermittelzufuhrkanal 33 können Schmier- ­oder Kühlmittel oder gegebenenfalls auch Druckluft in den Schnittbereich eingeführt werden, um dort insbesondere einen einwandfreien Späneabtransport zu gewährleisten. Der Halter 1 ist im übrigen auf seiner Oberseite mit einer gekrümmten Spanleitfläche 35 ausgebildet, die stirnseitig an die obenliegende Schmalseitenfläche 13 der Wendeschneidplatte 10 anschließt.


    Ansprüche

    1. Wendeplattenbestücktes Drehwerkzeug zum Einstechen oder Gewindeschneiden, mit einem einen Schaft auf­weisenden Halter, an dem eine eine Wendeschneid­platte aufnehmende Ausnehmung ausgebildet ist, de­ren Bodenfläche eine Auflagefläche und deren Seiten­fläche eine Anlagefläche für die in Betriebsstellung hochkant stehende Wendeschneidplatte bildet, sowie mit einer Klemmeinrichtung, durch die die an der seitlichen Anlagefläche gehaltene Wendeschneidplatte gegen die Bodenfläche und einen zugeordneten axialen Anschlag lagefest verklemmtar ist, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Klemmeinrichtung ein im Bereiche der Seitenfläche (5) der Ausnehmung (3) angeordne­tes und die Befestigungsbohrung (11) der als Loch­platte ausgebildeten Wendeschneidplatte (10) durch­dringendes Klemmelement (25) aufweist, daß die um ihre Lochachse (15) umschlagbare Wendeschneidplatte (10) an ihren beiden Stirnseiten anschließend an einen dem einsatzzweck entsprechend profilierten geschliffenen Schneidenteil (16) eine Anschlagfläche (14) aufweist, die sich lediglich über einen Teil der Stirnseitenhöhe erstreckt, daß die Anschlag­flächen (14) auf den beiden Stirnseiten punkt­symmetrisch bezüglich der Lochachse (15) angeordnet sind und daß die Wendeschneidplatte (10) mit einer Anschlagfläche (14) gegen den axialen Anschlag (7) angedrückt ist.
     
    2. Drehwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Anschlagfläche (14) eine ebene Fläche ist.
     
    3. Drehwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Bodenfläche (4) der Ausnehmung (3) in Querrichtung auf die Seitenfläche (5) zu und mit dieser einen spitzen Winkel (6) einschließend geneigt ist und die Wendeschneidplatte (10) entsprechend ge­neigte Schmalseitenflächen (13) aufweist.
     
    4. Drehwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmalseitenflächen (13) im Querschnitt dach­förmig gestaltet sind.
     
    5. Drehwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Anschlagfläche (14) gegenüber dem anschließenden Schneidenteil (16) axial zurückgesetzt ist.
     
    6. Drehwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Anschlag (7) über die Seitenfläche (5) vorragend im Bereiche der Oberseite des Halters (1) angeordnet ist.
     
    7. Drehwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung einen mit einem als Klemmelement wirkenden zapfen­artigen Schenkel (25) in die Befestigungsbohrung (11) der Wendeschneidplatte (10) ragenden Winkel­hebel (22) aufweist, der auf dem Grunde einer im Bereiche der Seitenfläche (5) ange­ordneten Vertiefung (24) schwenkbar gelagert ist und gegen dessen anderen Schenkel (27) eine in eine entsprechende Gewindebohrung (30) des Halters (1) eingeschraubte Klemmschraube (29) abgestützt ist.
     
    8. Drehwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Halter (1) ein in der Nähe des wirksamen Schneidenteils (18, 19) der Wendeschneidplatte (10) auf der Halteroberseite mündender Schmiermittelkanal (33) ausgebildet ist.
     
    9. Wendeschneidplatte zur Bestückung eines Drehwerk­zeuges nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß sie eine im wesentlichen parallellogrammförmige Gestalt mit zwei parallelen Breitseiten (12) aufweist, die rechtwinklig zu der Achse (15) der durchgehenden Befestigungsbohrung (11) verlaufen, daß sie auf beiden Stirnseiten an­schließend an einen dem Einsatzzweck entsprechend profiliert geschliffenen Schneidenteil (16) jeweils eine Anschlagfläche (14) aufweist, die sich lediglich über einen Teil der Stirnseitenhöhe erstreckt und gegenüber dem Schneidenteil (16) axial zurückgesetzt ist, daß die Anschlagflächen (14) zu der Lochachse (15) punktsymmetrisch angeordnet sind und daß die beiden quer zu den Anschlagflächen (14) verlaufenden Schmalseitenflächen (13) als parallele, maßgenaue Auflageflächen ausgebildet sind.
     
    10. Wendeschneidplatte nach Anspruch 9, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Schmalseitenflächen (13) jeweils mit zumindest einer der anschließenden Breitseiten (12) einen stumpfen Winkel ein­schließt.
     
    11. Wendeschneidplatte nach Anspruch 9 oder 10, da­durch gekennzeichnet, daß beide der Breitseiten (12) als maßgenaue Anschlagfläche ausgebildet sind.
     




    Zeichnung