[0001] Die Neuerung betrifft einen Bürstenhalter mit einer potentialfreien Einrichtung zur
Uberwachung der Abnutzung von elektrischen Kontaktbürsten unter Verwendung von Mikroschaltern,
insbesondere mit einer Mehrzahl von in Reihe angeordneten Bürstenführungen in einem
Bürstenhalterkörper und einer jeden Bürstenführung zugeordneten, unter Federkraft
stehenden Druckbügeln zum Anpressen der Bürsten an einen Kommutator oder Schleifring
einer elektrischen Maschine.
[0002] Die Überwachung der unter Federdruck an einen Kommutator oder Schleifring einer elektrischen
Maschine angepreßten Kontaktbürsten ist erforderlich, um sie nach weitgehender Abnutzung
rechtzeitig erneuern zu können und ein plötzliches Abschalten der Maschinen zu ungünstiger
Zeit, beispielsweise während eines Arbeitsprozesses, zu vermeiden. Außerdem soll verhindert
werden, daß abgenutzte Kohlebürsten den Kollektor beschädigen.
[0003] Es sind allgemein Abschaltvorrichtungen für Kohlebürsten bekannt, bei denen der Bürstenverschleiß
durch einen Anschlag dann unterbrochen wird, wenn die Bürste ihre geringste zulässige
Länge erreicht hat.
[0004] So sind beispielsweise potentialfreie Bürstenmeldevorrich tungen bekannt geworden,
bei welchen an dem Druckfinger der die Kohlebürsten an die Kontaktflächen der Schleifringe
oder Kommutatoren pressenden Druckbügel eine isolierte Kontaktfeder angebracht ist,
die beim Kontakt mit einer am Bürstenhalter befestigte Schiene auf Gegenkontakte trifft.
Die bekannte Konstruktion hat den Nachteil, daß beim Anfall des nicht zu vermeidenden
Bürstenstaubes mit Überschlägen bzw. Falschmeldungen zu rechnen ist. Die Funktionssicherheit
wird dadurch erheblich gefährdet. Ferner ist ein großer Aufwand an Werkzeugen erforderlich,
da die Kontakte in Abhängigkeit von der Bürstenhaltertype und den Bürstenhalterabmessungen
positioniert werden müssen. Außerdem ist die Anordnung dieser Bauart, insbesondere
bei kleineren Bürstenhaltern aus Platzgründen schwierig. Beispiele solcher Ausführungen
sind durch das DE-GM 82 34 555.4 bekannt geworden.
Eine Erhöhung der Funktionssicherheit ist zweifellos durch den Einsatz von Mikroschaltern
für die Betätigung des Meldeschutzkreises gegeben. Eine Ausführungsform zeigt die
DE-OS 34 44 482. Die Befestigung des Mikroschalters nach der Vorveröffentlichung ist
jedoch nicht für jeden Bürstenhalter möglich, insbesondere nicht für kleine Ausführungen
bei einer Mehrzahl von in Reihe angeordneten Bürstenführungen.
[0005] Der Neuerung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Bürstenhalter mit einer Überwachungseinrichtung
für die elektrischen Kontaktbürsten unter Verwendung eines Mikroschalters so zu gestalten,
daß bei höchstmöglicher Funktionssicherheit die Montage unter geringem Werkzeugaufwand
und unabhängig von der Bürstenhaltertype und den Bürstenhalterabmessungen einfach
durchzuführen ist. Diese Aufgabe wird gemäß der Neuerung dadurch gelöst, daß wenigstens
einer der Druckbügel einer Bürstenhalteranordnung mit einer Kurvenscheibe zur Betätigung
des Mikroschalters versehen ist. Vorzugsweise ist der Mikroschalter an der dem Bürstendruckfinger
abgewandten Seite des Druckbügels angeordnet. Der Mikroschalter selbst kann mit Hilfe
eines Befestigungswinkels mit dem Bürstenhaltekörper verschraubt sein.
[0006] Von besonderem Vorteil ist es, die Kurvenscheibe und den Mikroschalter so zueinander
anzuordnen, daß sie bereits eine Zeitlang vor der Berührung des Druckbügels mit dem
Bürstenkasten miteinander kontaktieren, so daß bei entsprechender Ausbildung der Berührungskontur
der Kurvenscheibe für den Kontakt mit dem Mikroschalter dieser für die genannte Zeitspanne
das gegebene Signal anstehen läßt. Dabei ist sichergestellt, daß der Bürstenablauf
so lange weitererfolgen kann bis der Druckbügel an einem Anschlag, beispielsweise
am Bürstenhaltekörper, stehenbleibt.
[0007] Weitere, den Gegenstand der Neuerung vor teilhaft gestaltende Merkmale sind
den Schutzansprüchen zu entnehmen.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Neuerung rein schematisch dargestellt
und nachstehend erläutert.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf einen Bürstenhalter,
Fig. 2 einen Radialschnitt quer zur Längserstreckung des Bürstenhalters und
Fig. 3 die Darstellung gemäß Fig. 2 mit der Position des Druckbügels zu Beginn eines
Schaltvorgangs.
[0010] Der Bürstenhalter 1 mit Bürstenführungskanälen 2 und 3 ist mit Hilfe eines Befestigungsflansches
4 neben dem nicht dargestellten Kommutator oder Schleifring einer elektrischen Maschine
befestigbar. Der Bürstenhalter ist mit Druckbügeln 5 und 6 versehen, welche unter
der Vorspannung von Zugfedern 16 stehen, so daß die äußeren Enden der Druckfinger
7 und 8 ständig die Kohlebürsten 9 gegen einen Kommutator oder Schleifring drücken.
[0011] An dem dem Druckfinger 7 gegenüberliegenden Ende des Druckbügels 5 ist dieser mit
einer Kurvenscheibe 10 ausgerüstet, deren Kontaktlinie 11 zur Betätigung eines Mikroschalters
12 im wesentlichen kreisförmig ausgebildet ist. Der Mikroschalter 12 ist mit einem
einfachen Befestigungswinkel 13 am Bürstenhalter zu befestigen, beispielsweise zu
verschrauben.
[0012] Wie die Fig. 3 zeigt, beginnt die Kurvenscheibe 10 den Schaltstift 12a des Mikroschalters
zu berühren, sobald der Druckfinger 7 eine untere Grenzposition 14 erreicht. In diesem
Moment liegt der Druckbügel 5 noch nicht am Gehäuse des Bürstenträgers an. Die Differenz
zwischen der Kante des Bürstenhaltergehäuses und dem Druckbügel ist mit x bezeichnet.
Der Wegstrecke x entspricht eine Zeitspanne, 1 während der das Signal des Mikroschalters
12 ansteht, da die Kontaktlinie 11 der Kurvenscheibe 10 etwa kreisförmig ausgebildet
ist und somit den Schaltstift 12a in der Schaltstellung hält. Nach dem Zurücklegen
des Restweges x gelangt der Druckbügel 5 am Bürstenhaltergehäuse zur Anlage, so daß
der Anpreßdruck aufgehoben wird. Die Endlage ist mit 15 bezeichnet.
[0013] Der geschlossene Mikroschalter ist unempfindlich gegen Verschmutzungen durch Bürstenstaub
etc., so daß die Funk tionssicherheit nicht durch Falschmeldungen gefährdet ist. Der
Schalter kann sowohl als Öffner als auch als Schließer eingesetzt werden. Durch die
Anbringung auf der dem Bürstendruckfinger 7 abgewandten Seite steht genügend Platz,
auch bei kleinen Bürstenhaltern, zur Verfügung und ermöglicht eine problemlose Montage,
wobei der Werkzeugaufwand sehr begrenzt ist. Sofern notwendig, kann jeder einzelne
Druckbügel mit einer Kurvenscheibe 10 ausgerüstet werden, denen dann die entsprechende
Anzahl Mikroschalter zuzuordnen ist.
1. Bürstenhalter mit einer potentialfreien Einrichtung zur Überwachung der Abnutzung
von elektrischen Kontaktbürsten unter Verwendung von Mikroschaltern, insbesondere
mit einer Mehrzahl von in Reihe angeordneten Bürstenführungen in einem Bürstenhalterkörper
und einer jeden Bürstenführung zugeordneten, unter Federkraft stehenden Druckbügeln
zum Anpressen der Bürsten an einen Kommutator oder Schleifring einer elektrischen
Maschine, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Druckbügel (5) mit einer
Kurvenscheibe (10) zur Betätigung des Mikroschalters (12) versehen ist.
2. Bürstenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroschalter (12)
an der dem Bürstendruckfinger (7) abgewandten Seite des Druckbügels (5) angeordnet
ist.
3. Bürstenhalter nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mikroschalter (12) mit Hilfe eines Befestigungswinkels (13) am Bürstenhalter (Bürstenkasten)
befestigt ist.
4. Bürstenhalter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurvenscheibe (10) mit dem Druckbügel (5) verschraubt bzw. vernietet ist.
5. Bürstenhalter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurc h gekennzeichnet,
daß die Kurvenscheibe (10) und der Druckbügel (5) als einteiliges Element ausgebildet
sind.
6. Bürstenhalter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurvenscheibe (10) und der Mikroschalter (12) derart zueinander angeordnet
sind, daß sie für eine Bestimmte Zeitspanne vor der Berührung des Druckbügels (5)
mit dem Bürstenkasten miteinander kontaktieren.
7. Bürstenhalter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Schaltbewegung des Mikroschalters auslösende Kontaktlinie (11) der Kurvenscheibe
(10) kreisförmig ausgebildet ist.