[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbundetikette gemäss dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Solche Etiketten werden vorzugsweise an Behältern (Flaschen, Dosen, Kanistern) benützt,
insbesondere an solchen für chemische Produkte, wie Pflanzenschutzmittel und dergleichen.
Diese Etiketten dienen nicht nur zur Bezeichnung des Produktes und dessen Menge im
Behälter sowie allenfalls zur Angabe des Herstellers des Produktes, sondern dienen
gewissermassen auch als Umschlag für eine Beilage, die in der Regel eine Gebrauchsanweisung
für das Produkt ist und über die Dosierung, Indikationen, Kontraindikationen sowie
über übrige gesetzlich vorgeschriebene Angaben über das Produkt Auskunft gibt.
[0003] Solche Verbundetiketten können aber auch als Adressetiketten zum Versand von unter
sich gleichen Gegenständen an eine Mehrzahl unterschiedlicher Adressen Verwendung
finden, wobei dann die Beilage beispielsweise durch einen Lieferschein und/oder eine
Faktura gebildet sein kann.
[0004] Solche Verbundetiketten vereinfachen ganz wesentlich die zum Versand bzw. zum Verkauf
an den Endkonsumenten erforderlichen Bereitstellungsarbeiten.
[0005] Eine Verbundetikette der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der US-PS
4,323,608 bekannt. Bei dieser Etikette ist das auf der einen Seite mit einem selbst
klebenden Haftmittel versehene, rechteckige Grundblatt längs zwei gegenüberliegenden
Rändern mit dem Deckblatt verklebt. Das Deckblatt weist entlang einem dieser Ränder
eine Risslinie auf. Wird diese Risslinie aufgetrennt, lässt sich das Deckblatt wie
die Seite eines Buches vom Grundblatt abheben und umschlagen. Die Beilage ist einstückig
mit dem Deckblatt ausgebildet und zick-zack-förmig unter dieses eingefaltet, so dass
nach dem Auftrennen der Risslinie diese Beilage herausgefaltet werden kann.
[0006] Bei einer weiteren, offenkundig gewordenen Verbundetikette der eingangs genannten
Art ist die Beilage durch eine dünne, geheftete Broschüre gebildet, wobei das Deckblatt
oder das Grundblatt der Etikette zugleich ein Deckblatt der Broschüre bildet.
[0007] Da bei diesen bekannten Verbundetiketten das Deckblatt mit dem Grundblatt nur längs
zwei sich gegenüberliegender Seiten verklebt ist, ist der Zwischenraum zwischen dem
Grundblatt und dem Deckblatt auch bei noch nicht aufgetrennter Risslinie äusseren
Einflüssen, wie beispielsweise der Verstaubung oder Spritzwasser, ausgesetzt. Ebenso
ist keine Gewähr dafür geboten, dass beim Stapeln, beim Transport oder ganz allgemein
beim Manipulieren von Gegenständen mit den bekannten Verbundetiketten, deren Risslinie
im Deckblatt nicht ungewollt aufgetrennt und dann die Beilage beschädigt, beispielsweise
zerknüllt wird. Ist bei der bekannten Verbundetikette die Risslinie einmal aufgetrennt,
ist die nicht ohne Abreissen entnehmbare Beilage noch in vermehrtem Masse den genannten
äusseren Einflüssen ausgesetzt und kann nicht mehr hineingelegt werden.
[0008] Aus der EP-OS 0 157 484 ist weiter eine Etikette vergleichbarer Art bekannt, die
ähnlich wie ein Briefumschlag ausgebildet ist. Die Beilage ist in einer Tasche untergebracht,
die durch einen rechteckigen Vorderteil, zwei Seitenklappen und eine Bodenklappe gebildet
ist. Die Seitenklappen und die Bodenklappe bestehen mit dem Vorderteil aus einem Stück
und sind nach hinten gegen dessen Rückseite umgeklappt. Der Bodenklappe gegenüberliegend
ist am Vorderteil eine Abdeckklappe angebracht, welche über eine Risslinie mit dem
Vorderteil verbunden ist.
[0009] Die Etikette mit in die Tasche eingelegter Beilage wird mit ihrer Rückseite, d.h.
mit den zurückgebogenen Seiten- und Bodenklappen und der Hinterseite der Abdeckklappe,
auf einen Behälter oder eine Trägerfolie aufgeklebt. Zum Entnehmen der Beilage aus
der Tasche wird die Risslinie aufgetrennt.
[0010] Diese Etikette erfordert für die Herstellung einen gewissen
Aufwand und verlangt ein sorgfältiges Aufkleben entlang eines geschlossenen Klebebereiches,
damit die Beilage in der Tasche vor der Einwirkung von äusseren Einflüssen wirksam
geschützt ist. Ein solches Aufkleben wird durch die Unebenheiten auf der Rückseite
der Etikette, die durch die sich überlappenden Seiten- und Bodenklappen bedingt sind,
eher erschwert.
[0011] Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbundetikette der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der bei einfachem Aufbau ein weitgehender Schutz der
Beilage - solange diese nicht benötigt wird - gewährlei stet ist und die im übrigen
eine einfache Handhabung der Beilage ermöglicht.
[0012] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale.
[0013] Die entlang des gesamten Umfanges miteinander verbundenen Grund- und Deckblätter
bilden eine abgeschlossene Tasche, in der die Beilage vollkommen geschützt und gegen
aussen abgekapselt untergebracht ist. Die Beilage kann durch die durch Auftrennen
der Risslinie gebildete Oeffnung der Tasche entnommen, aber auch wieder in diese zurückgesteckt
werden. Die Herstellung der Verbundetikette ist vergleichsweise einfach. Die Tasche
wird bereits bei der Herstellung der Verbundetikette verschlossen und nicht erst beim
Anbringen der Etikette auf einem Gegenstand, so dass sich ein allfälliges unsorgfältiges
Aufkleben der Verbundetikette nicht nachteilig auf den Schutz der Beilage auswirken
kann.
[0014] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Verbundetikette sind in den
abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0015] Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung rein beispielsweise näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung zwei auf einem Trägerstreifen für eine Etikettiermaschine
befestigte, erfindungsgemässe Verbundetiketten, wobei die rechts dargestellte Etikette
geöffnet ist und der darin enthaltende Beipackzettel etwas herausgezogen ist, und
Fig. 2 in Draufsicht die drei Hauptbestandteile der Verbundetikette
[0016] Zu Fig. 1 ist vorab zu bemerken, dass die Dicke der Etikettenbestandteile der deutlicheren
Darstellung wegen stark überhöht gezeichnet ist.
[0017] Die in Fig. 1 dargestellten Verbundetiketten 10 bestehen aus einem Grundblatt 11
und aus einem Deckblatt 12. Das Deckblatt 12 ist praktisch deckungsgleich mit dem
Grundblatt 11 und mit diesem längs des ganzen Umfanges verbunden, beispielsweise durch
Verklebung oder Heissiegelung. Diese Verbindungsstelle ist in Fig. 1 und in Fig. 2
links mit der Schraffur 13 angedeutet. Das Grundblatt 11 trägt auf der dem Betrachter
abgekehrten Rückseite 11a beispielsweise einen selbstklebenden Haftstoff, mit dem
in diesem Falle die Etiketten 10 in einem vorbestimmten Abstand voneinander auf einem
mit einem Trennmittel imprägnierten Trägerband 14 haften. Das Trägerband 14 kann eine
Randperforation aufweisen, die mit den gestrichelten Linien 15 angedeutet ist, was
ermöglicht, die Etiketten 10 einer nicht dargestellten Etikettiermaschine zuzuführen,
wo sie vom Trägerband 14 abgeschält und auf den zu etikettierenden Gegenstand geklebt
werden.
[0018] Da das Deckblatt 12 - wie erwähnt - längs seines gesamten Umfanges mit dem Grundblatt
11 verbunden ist, ist zwischen diesen Blättern ein rundum abgeschlossener Zwischenraum
wie in einem geschlossenen Briefumschlag vorhanden. In diesen Zwischenraum ist eine
Beilage, hier ein gefalteter Beipackzettel 16, praktisch lose eingelegt.
[0019] Im Deckblatt 12 sind in der Nähe seiner oberen Schmalseite 12a zwei parallel zueinander
verlaufende, beispielsweise durch eine feine Perforation oder durch zwei einkaschierte
Fäden gebildete Risslinien 17, 18 vorhanden, die zwischen sich einen Aufreisslappen
19 einschliessen. Dieser endet in einer Zunge 21, die über den Umriss der Etikette
10 vorsteht.
[0020] Ergreift man nun den Aufreisslappen 19 an seiner Zunge 21 und trennt damit die Risslinien
17, 18 auf, wird, wie in Fig. 1 rechts gezeigt,
im Deckblatt 12 ein Schlitz 20 frei, durch den der Beipackzettel 16 entnommen und
auch wieder hineingelegt werden kann.
[0021] Die Risslinien 17, 18 können sich auch über die ganze Breite des Deckblattes 12 erstrecken,
so dass bei dem Auftrennen der Aufreisslappen 19 vollständig entfernt werden kann.
[0022] Das Deckblatt 12 trägt einen Aufdruck, der zur Identifizierung des mit der Etikette
10 zu versehenden Gegenstandes dient. Im vorliegenden Beispiel sind mit A, B ein Produktenamen,
mit der Zahl 100 die Menge und mit dem weiteren Schriftfeld 22 weitere Angaben angedeutet.
[0023] Vorzugsweise trägt auch das Grundblatt 11 auf seiner dem Deckblatt 12 zugekehrten
Seite einen dem Aufdruck auf dem Deckblatt 12 entsprechenden, insbesondere deckungsgleichen
Aufdruck, wie in Fig. 2 links gezeigt. Damit bleibt der Informationsgehalt der Etikette
10 auch bei entferntem Lappen 19 intakt.
[0024] Sowohl das Grundblatt 11 als auch das Deckblatt 12 sind vorzugsweise aus einem wasserfesten
Material, wie beispielsweise einem nassreissfesten und heissiegelbaren Papier oder
aus einer bedruckbaren Kunststoffolie. Es hat sich gezeigt, dass die Etikette 10 in
ihrem in Fig. 1 links erscheinenden Zustand einen vollkommenen Schutz für den Beipackzettel
16 bietet und dass ein ungewolltes Auftrennen längs der Risslinien 17, 18 praktisch
nicht vorkommt, obwohl die Zunge 21 einen Angriffspunkt für ein allfälliges Hängenbleiben
darstellen kann.
1. Verbundetikette (10) zur Befestigung an einem Gegenstand, insbesondere an einem
Behältnis, mit einem mit seiner einen, hintern Seite (11a) auf den Gegenstand zu befestigenden
Grundblatt (11) und mit einem an diesem befestigten und dessen andere, vordere Seite
abdeckenden Deckblatt (12), wobei zwischen dem Grundblatt (11) und dem Deckblatt (12)
eine Beilage (16) angeordnet ist, welche durch Auftrennen einer im Deckblatt (12)
vorhandenen Risslinie (17, 18) zugänglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckblatt
(12) längs seines gesamten Umfanges mit dem Grundblatt (11) verbunden ist und dass
die Risslinie (17, 18) einen Schlitz (20) festlegt, durch welchen bei aufgetrennter
Risslinie (17, 18) die lose zwischen Grundblatt (11) und Deckblatt (12) eingelegte
Beilage (16) entnehmbar und wieder einschiebbar ist.
2. Verbundetikette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Risslinie (17,
18) im Bereich des einen Randes (12a) des Deckblattes (12) ausgebildet ist.
3. Verbundetikette nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zwei parallel zueinander
verlaufende, den Schlitz (20) begrenzende Risslinien (17, 18), welche zwischen sich
einen Aufreisslappen (19) festlegen.
4. Verbundetikette nach einem der Ansprüche 1 - 3, mit einem rechteckigen Umriss,
dadurch gekennzeichnet, dass die Risslinie (17, 18) in der Nähe einer der kürzeren
Seiten (12a) des Deckblattes (12) ausgebildet ist.
5. Verbundetikette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufreisslappen
(19) einerends eine über den Etikettenumriss abstehende Zunge (21) aufweist.
6. Verbundetikette nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass dass
das Grundblatt (11) auf seiner hintern Seite (11a) mit einem Klebstoffauftrag versehen
ist.